Die Mediatheke Folge 378. Hier kann darüber diskutiert werden!
Das Influencer-Business wird kurz vor Weihnachten von einem Skandal erschüttert: Mit perfiden Methoden werden Fans hinters Licht geführt. Für Kritik sorgt auch die ARD-Serie „Mozart / Mozart“, an der so gut wie gar keine historischen Fakten stimmen. Außerdem geht es um das Geschäft mit der Hoffnung auf große YouTube-Einnahmen und um Zoff im ZDF-Fernsehrat.
Erstmal Lob für die kurzweilige, thematisch sehr abwechslungsreiche Folge
Gab es nicht vor zehn Jahren schon mal ein Video, in dem Christian Anders unbedingt als Beweis für ihre Weiblichkeit den Uterus von Michelle Obama sehen wollte?
Ich bin echt erstaunt, dass Wisnewski immer noch ein Publikum für seinen Quark findet. Als Fan würde ich mich ja mal fragen, wie es sein kann, dass er seit Jahren alle Geheimnisse, die „Die da oben“ um jeden Preis vertuschen wollen, seit Jahren einfach so ausplaudern kann, ohne dass irgendwas passiert.
Bei „Mozart/Mozart“ bin ich anderer Meinung, ich habe bei rein fiktionalen Stoffen, auch wenn sie auf realen Begebenheiten beruhen, aber wahrscheinlich eine extreme Haltung pro Kunstfreiheit; da ist für alles erlaubt, solange nicht von den Produzenten oder im Marketing der Eindruck erweckt wird, man sei historisch akkurat - und wenn eine Jada Pinkett Smith bei einer schwarzen Kleopatra irgendwas von „Reclaiming Black History“ redet, ist das natürlich auch Stuss.
Bei Dokumentationen und Doku-Fiction bin ich widerum Team Geschichtsfenster.
„Amadeus“ von Milos Forman war übrigens auch schon historisch nicht besonders akkurat.
Man sollte generell Historienfilme und -serien nie allein als Bildungsmaterial benutzen, sondern höchstens als Trigger, um sich
danach weiter in das Thema einzuarbeiten.
Holger, du sagst in deinem Beitrag zu “Mozart/Mozart”, es sei korrekt, dass Wolfgang Amadeus Mozart eine Schwester hatte - mehr aber auch nicht. Damit suggerierst du, die Macher des Mehrteilers hätten einfach erfunden, dass Maria Anna (“Nannerl”) Mozart ebenso wie ihr Bruder als musikalisches Wunderkind galt. Das ist aber eine Tatsache und auch alles andere als eine neue Erkenntnis. Maria hatte den Wunderkind-Status sogar noch vor ihrem Bruder - einfach, weil sie fünf Jahre älter war. Sie bekam genau wie später Wolfgang intensiven Klavierunterricht, spielte mit 11 Jahren scheinbar mühelos die anspruchsvollsten Stücke, war zur damaligen Zeit die erste europaweit konzertierende Pianistin und erregte mit ihren Auftritten überall größte Bewunderung. Eine berufliche Pianistenlaufbahn blieb ihr als Frau aber verwehrt. Und an diesem Punkt setzt “Mozart/Mozart” an: Was wäre, wenn …? Ich habe die Serie übrigens noch nicht gesehen, habe bislang nur allerorten gelesen und gehört, dass sie viele historische Fehler enthalten soll, von der Art der Herangehensweise mal ganz abgesehen. Allerdings behaupten die Macher ja auch gar keine geschichtliche Korrektheit, und ich muss gestehen, je mehr wütende Verrisse ich mitbekomme, desto größer wird mein Interesse. Ich glaube, ich logge mich direkt mal in die ARD Mediathek ein.
Stimmt, das könnte als bewusst ahistorisches Gedankenexperiment unterhaltsam sein. Doch gegen Ende verlässt die Autoren auch noch der letzte Rest an Ironie. Selbst für Trash reicht es nicht, stattdessen produzieren sie spätfeministischen Kitsch. Eine vertane Chance – nicht nur wegen der zahllosen sachlichen Fehler oder des billigen Ausverkaufs der Hochkultur an den Zeitgeist. Der Wechsel der Perspektive hätte vielmehr funktionieren und durchaus reizvoll sein können.
Denn längst weiss man viel mehr über das Leben jener Maria Anna Walburga Ignatia Mozart, als dass sie bloss – so steht es noch auf ihrem Grabstein – «die Schwester» eines der grössten Komponisten der Musikgeschichte war. Der bescheinigte der begabten Pianistin immerhin neidlos, dass «du mit mehr Præcision spiellst als ich». Zur selben Zeit, um 1778, besuchte Maria Anna in Salzburg Vorlesungen über Experimentalphysik.
Aus der liebevollen Rivalität zwischen den Geschwistern, die sich in den erhaltenen Familienbriefen spiegelt, und aus dem immer wieder fremdbestimmten Lebensweg der späteren Freifrau von Berchtold zu Sonnenburg hätte sich Stoff für eine ganze Serie gewinnen lassen. Und sie hätte mehr über die Situation von begabten Frauen in jener Zeit erzählt, als es die Regisseurin Clara Zoë My-Linh von Arnim mit ihrer Aneinanderreihung von teilweise mit der Brechstange überzeichneten Klischees erreicht.
Für mich als Fan von Mozart als historische Figur und Filmen/Serien sowie „Was wäre wenn Szenarien“ ist dieses Produkt minderwertig.
Wisnewski: Der muss halt auch irgendwas schreiben. So wie Relotius oder Holger, der jeden Samstag seine Mediatheke abliefern muss. Glücklicherweise war diese Woche die Nachrichtenlage gut. Da passt das schon.
ZDF Fernsehrat: Meine Frage an Theveßen wäre, warum ich es zuerst vom rechtsextremen Ex-Youtuber und gescheiterten Grunge-Musiker (Die Pi-Elke) Shlomo hören musste, dass Joe Biden senil ist? Kann der Theveßen nicht einfach seinen Job machen und wahrheitsgemäß berichten statt Aktivismus für die Demokraten zu betreiben?
Geil ist auch, die Aussage, dass Theveßen ja irgendwo anders die Wahrheit gesagt hat. Merz hat auch irgendwo anders gesagt, dass mehr Staatsausgaben denkbar sind. Tim Kellner hat auch nicht immer Politiker beleidigt. Höcke hat selten “Mehr als 99,9 % für Deutschland” gesagt. Freispruch!
Geben wir die Hoffnung nicht auf, dass eine solche Serie in naher Zukunft erscheint. 2029 wäre doch ein guter Zeitpunkt, im 200. Todesjahr von Maria Anna Mozart.
Im Prinzip gebe ich dir hier recht, meine Kritik wäre nur, warum muss man so einen Quark vom Rundfunkbeitrag bezahlen. Wenn eine private Filmgesellschaft auf ihre Kosten so ein Stuss dreht, hätte ich absolut nichts dagegen.
Ich möchte an dieser Stelle nochmal die besten Genesungswünsche an @marioperez007 senden. Ich hoffe sehr, dass du Weihnachten wieder zu Hause sein kannst. Liebes Forum, zeigt ihm bitte noch einmal eure Unterstützung und schenkt ihm hier ein paar aufmunternde Worte!
Der Kanal von Joyce-Ilg ist doch ein Satire-Kanal. Sie macht ja schon seit fast 20 Jahren (damals noch mit Luke Mockridge bei Snooze) Comedy-Videos. Von daher halte ich das eher für ein Nebenprojekt, bei dem man mal abwartet, ob das zündet oder nicht.
Nur weil etwas vermeintlich ernst gemeint aussieht, muss es das ja nicht sein. Oder braucht Satire nun einen „Achtung: Satire“-Disclaimer?
Alleine der Penis aus Obst und Möhre - wer nimmt das ernst?
Übrigens: Als ich das mit Knossi erfahren habe (dass er da möglicherweise wirklich tiefer mit drinsteckt) musste ich irgendwie an Max Schradin denken… Fragt mich nicht, wieso… irgendwie ist es immer derselbe Typus Mensch..
Ehrliche Arbeit scheint heutzutage für viele keine Option mehr zu sein.
Knossi hier Knossi da. Was oder wer soll das sein, was ist das? Wenn ich diese Durchschnittsfresse sehe kommt mir der Mock hoch. Was macht der, wodurch ist er bekannt geworden? Dadurch, dass er bekannt ist? Medialer Müll für die vollverblödete Gesellschaft. Frohe Weihnachten
Knossi hier Knossi da. Was oder wer soll das sein, was ist das? Wenn ich diese Durchschnittsfresse sehe kommt mir der Mock hoch. Was macht der, wodurch ist er bekannt geworden? Dadurch, dass er bekannt ist? Medialer Müll für die vollverblödete Gesellschaft. Frohe Weihnachten
Ob und was Knossi kann, darüber mag man sich streiten. Ich halte auch nicht viel von ihm. Genauso könnte man über „MontanaBlack“ urteilen… Er, als auch MontanaBlack, haben es aber immer verstanden, sich von den Menschen zu umgeben, die ihnen Reichweite, Klicks und somit finanziellen Erfolg bringen.
Und an der Stelle sind wir dann tatsächlich wieder bei Max Schradin - der das nämlich auch längst erkannt hat und sich immer wieder an solche vermeintlichen „Promis“ ranwanzt!
Man erinnere sich da bspw. an das völlig belanglose, mehrtägige „Camp-Lager“ in Italien… mit Knossi, „Monte“ und natürlich Max Schradin.
Wenn Dein Agieren nicht von dem zu unterscheiden ist, was Du mit dem Mittel der Satire verarbeiten willst, dann ist es keine Satire. Dann hilft es auch nicht es entsprechend zu labeln.