Was öffentlich an Reaktionen erfolgte war der Wunsch nach medialer Selbstjustiz aus diversen Filterblasen. Eine Anzeige gab es wohl auch - wobei in den Sternen steht, ob das irgendwelche Folgen für Luke haben wird.
Es steht auch in den Sternen, ob ihm das ganze überhaupt schadet. Vielleicht kommen ja mehr Leute zu seinen Shows, um ihn zu unterstützen, weil sie das alles unfair finden. Er könnte auch zu Spenden aufrufen a la „Hilfe hilfe, Wokisten zerstören meine Lebensgrundlage“. Das ist einfach nur Kapitalismus.
…und wessen Aufgabe wäre das? Richtig: Von Gerichten.
War jemand vor Gericht um das zu klären? Nö. - und das aus gutem Grund, wenn ich die Erfolgsaussichten abschätze.
Das wäre dann die y-Achse, wenn Rechts/Links die X-Achse bezeichnet.
Ist aber vollkommen egal - und selbst, wenn wir noch eine „religiöse“ z-Achse einbinden, wäre es egal bezüglich meiner Aussage.
Ich sehe da kein Problem drin, da sich so was ständig ändert - nur dürften wir gerade an einem Punkt angekommen sein, wo die Meinungen klar geworden sind und man jetzt nichts hinzufügen sollte, solange es keinen Mehrwert hat.
Naja, deine Meinung scheint ja zu sein, dass man einen Gerichtsbeschluss in der Sache abwarten sollte, um Luke auf instagram zu kritisieren, oder um irgendwelche Mails an Veranstalter zu schreiben.
Wenn die Gesellschaft nicht so sehr nach unten treten würde, dann wären manche Menschen auch gar nicht derart wütend. Darüber könnte man auch mal nachdenken.
Zwischen Kritik und dem klar artikulierten Wunsch, dass jemand seine Kunst nicht mehr ausüben und damit seinen Beruf (zeitweise) verlieren soll, gibt es dann aber noch einen sehr großen Unterschied - der dem Mob egal ist.
Es geht darum, Gratismut zu beweisen und sich selber pseudomoralisch auf die Schulter zu klopfen.
Nein, meine Aussage ist, dass ein Gericht darüber zu entscheiden hat, ob sein Humor den Tatbestand einer Straftat erfüllt.
In allen anderen Fällen, darfst Du zu zwar kritisieren - aber solltest Dir die Forderung eines Verbotes besser verkneifen - Humorverbote sind definitiv ein Kennzeichen von totalitären und damit extremistischen Staaten. So was hat in unserer, deutschen Demokratie nix verloren.
Strohmann, ich hab gar nichts in der Richtung geschrieben oder gefordert.
Ich seh auch nicht massenhaft Leute, die behaupten, dass das eine Straftat ist, sondern nur Menschen, die halt ihren Unmut mitteilen. Und das dürfen die ja wohl dann genauso wie Luke seine Witze erzählen darf. Und wenn er seine Witze auf irgendwelchen Bühnen nicht mehr erzählen darf, weil der Veranstalter ihn nicht möchte, dann ist das freie Marktwirtschaft.
Natürlich sind da viele Menschen drunter, die weder direkt, noch indirekt von dem Thema betroffen sind, aber Schwerbehinderte haben so eine geringe Lobby, dass einem sonst auch nicht zugehört wird. Das sieht man ja schon an solchen Threads wie diesem hier. Konservative nicht-betroffene Männer unterhalten sich darüber, dass Humor angeblich marginalisierte Gruppen inkludiert usw. Oh, und dass sich Luke NICHT entschuldigt ist natürlich auch ganz wichtig, man darf ja vor der Cancel Culture nicht einknicken, selbst wenn man vielleicht wirklich seine Meinung zu einem Thema geändert hat.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass bei der Cancelung von so Leuten wie Nemi El-Hassan, Malcolm Ohanwe oder El Hotzo, die Entrüstung hier nicht so gross war und man nicht gleich die Demokratie in Gefahr gesehen hat.
Das mag daran liegen, dass hierzulande offensichtlicher Antisemitismus definitiv wenig Empathie hervorruft.
Wer ist das? (…google…)! Ah ja - auch hier Antisemitismus.
Bildet sich hier ein Muster?
Hmm… „Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben“
Im Gesamtkontext dessen, was er gepostet hat, interpretiere ich, dass er das nicht humoristisch meint.
Hier mag es durchaus ein an einer gewissen Menschenlebenverachtung Richtung „Tod den Ungläubigen“ liegen, dass er hier auch wenig Empathie erfahren hat.
Ergo:
Alles Leute, die es toll finden, wenn Menschen, die nicht auf Linie sind, (wie auch immer) abtreten => gecancelt werden.
Wenn Leute gecancelt werden, die selbst gerne canceln, hält sich meine (Zitat) „Entrüstung“ deutlich in Grenzen - das stimmt in der Tat.
Könnte der Unterschied auch daran liegen, dass ich die o. g. Personen mit ÖR Zwangsgebühren finanzieren muss, ich mir bei Luke aber völlig frei aussuchen kann, ob ich selbstbestimmt eine Karte seiner Tour kaufe - oder auch nicht?
Ich glaube es liegt eher an persoenlicher Antipathie. Beim Canceln geht es einfach nur darum, dass man jemanden nicht mag aufgrund von etwas was er gesagt hat und ihm deswegen schaden will um ihn leiden zu sehen. Wenn jemand gecancelt wird aufgrund eines Umstandes und man damit nicht einverstanden ist, dann spielt man in der Regel die „Demokratie“- und Redefreiheit-Karte, obwohl man die fairerweise auch spielen muesste bei den Leuten, die man nicht mag, wenn sie gecancelt werden.
Ich glaub es ist ziemlich selten eine objektive Betrachtungsweise und einfach nur eine sehr simple Frage der Sympathie.
Also, ich finde, man muss schon arg ideologisch verpeilt sein, wenn man mir wegen meines Posts solcherlei Unsinn unterstellen will. Und ich nehme auch an, dass Pispers, den ich nebenbei erwähnt immer sehr verehrt habe, das so wohl nicht gemeint haben dürfte. Ich rede nicht von Gut und Böse, ich sprach allein von Perspektive im Zusammenhang von Humor. Mehr nicht. Das ist so schwer nicht zu verstehen.
Im übrigen können wir das hier abkürzen: ich bin eher nicht fürs Canceln. Hatte ich weiter oben auch schon geschrieben. Canceln ist bei vielen Sendern (nicht nur bei uns) ein probates Mittel geworden, sich bei seinem mutmaßlich woken oder zumindest im Mainstream angesiedelten Publikum anzuschranzen. Man hat halt keinen Bock auf Experimente, denn keine Quote = keine Werbung = keine Kohle… Und ja, es nimmt bisweilen bizarre Formen an: Monty Python, Otto (!), Vom Winde verweht… entweder gecancelt oder mit „Warnungen“ versehen.
Ricky Gervais hat mal gesagt, dass er es gereadezu anmaßend und überheblich findet, wenn Leute annehmen, dass sie hier durchs Leben gehen können, ohne je (durch einen Witz) verletzt („offended“) zu werden. Und er plädiert dafür, die Sprache zu ändern: ein Witz ist per se nicht verletzend, die Person solle dann doch bitte sagen, dass SIE SICH dadurch verletzt fühle. Da gehe ich absolut mit.
Wenn Mockridge, Pocher und Co Bock haben, solchen Standup für 3 Leute zu machen, dann sollen sie ruhig. Nur ist es doch drollig, wenn sie dann nicht damit klar kommen, dass sie einerseits damit in die Öffentlichkeit gehen, diese das dann aber überwiegend scheiße findet. Und andererseits wollen Sie aber Kohle mit Veranstaltern verdienen, die darauf aber keinen Bock haben? Wo ist das Problem? Ein Sender/Veranstalter hat ja nun eben vor allem ein kommerzielles Interesse. Und ein Hausrecht. Das ist dann eben Pech… Für mich sind das Heulsusen, die nicht nur mit ihrem Humor irgendwo in der Pubertät hängen geblieben sind, sondern schlicht auch keine Verantwortung dafür tragen wollen, wenn sie Dinge sagen, die auf sehr großen Widerspruch treffen.