Folge 31: Hella von Sinnen begrüßt: Shawn Bu, Josephine Mark

Der ComicTalk Folge 31. Hier kann darüber diskutiert werden!

Hella von Sinnen begrüßt heute den Filmemacher und FX-Künstler Shawn Bu, der mit seinen Werken sogar schon mit einem Bein in Hollywood ist. Dazu sitzt die Comiczeichnerin Josephine Mark in der Runde. Volker wird als Comicexperte umso mehr gebraucht, weil mit „A Man and his cat“ diesmal auch ein Manga besprochen wird.

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Schöne Folge ohne den für die letzten Folgen kritisierten Tammtamm.
Fokus darauf, wer die Künstler sind und was sie machen - und weg vom dieser Überbetonung der sexuellen Ausrichtungen der Gäste/Künstler. :+1:

Auch wenn sich das Format auf Comics fokussiert fand ich es schön, dass mit einem Manga auch mal wieder über den Tellerrand geschaut wurde.

Kurz: Hat diesmal echt Spaß gemacht zu schauen!

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Auch ich fand die Talkatmosphäre dieses Mal angenehmer, und auch von der Länge her, obwohl ich doch auf die Comicsektion fiebere. Aber Skippen kommt bei dem raren Format nicht in Frage.
Bei der Manga Besprechung wurde ich immer ungehaltener, weil ich befürchtete, daß gar nicht auf die Story eingegangen wird. Hatte mich getäuscht, aber wie…
Bei Ansis Nin ließ ich mich durch’s RL ablenken. Fesselte mich leider nicht, obwohl ich den Zeichenstil als schön empfinde, aber auf den gezeigten Seiten von der plumpen Whatsapp Symbolsprache enttäuscht war. Muß ich für eine richtige Meinung wohl mal lesen.
Exterminator 17: Wenn er so furchtbar ist, warum stellt ihr ihn dann vor? Aber der Gedanke kochte auch nur kurz auf. Klar, ich erwarte auch negative Kritik in diesem Format, und auch die Geschichte dieser Reihe. Also alles gut.
Etwas verwirrt mich, daß dies erst die 31. Folge ist. Ich könnte schwören, schon viele mehr gesehen zu haben. Ich hoffe, das trifft eines Tages ein. Und wo sind die 90 Minuten hin?

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Ergänzung:
Falls ihr euch mit den Jahren etwas von der Neunten Kunst - den Comics - entfernt habt. Am
Samstag, den 14.5.2022
Ist wieder der Gratis Comic Tag. Viele Läden in ganz Deutschland verschenken eigens produzierte Comics, die euch das Medium wieder nahe bringen sollen.
Mehr dazu und auch ein Shop Finder:
Gratis-Comic-Tag

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Freue mich auf die nächste Ausgabe mit Peer Steinbrück :wink:

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Hmm, in „A man and his cat“ hab ich bisher nur reingelesen, und bin tatsächlich erstmal nicht so angetan. Es stört mich einfach, wenn Katzen in ihrer Denkweise vermenschlicht werden.
Auch wie die Katze aussieht, find ich ein bisschen sehr gewollt. Es macht ja nun recht wenig Sinn, dass man eine Katze, die man in einem Laden verkaufen will, derart verfetten lassen würde. Die ist halt einfach nur dick, weil dick = hässlich in unserer Gesellschaft, aber sonderlich logisch ist das ja nun nicht. Da hätte ich bspw eine gehörlose Rassekatze passender und auch interessanter gefunden. Rein-weiße Katzen zB sind ja häufig taub.

Zu Anais Nin: Bei Wikipedia steht, dass die Dame sehr von den psychoanalytischen Theorien von Freud inspiriert war. Von daher wird das wohl weder Realität sein, noch wird sie Missbrauchopfer mit Pseudo-Hypersexualität sein, sondern das entspricht halt einfach nur dieser überholten psychosexuellen Vorstellung, dass jeder Mensch (jedes Kind) während der phallischen Phase mit dem Elternteil des anderen Geschlechts verkehren will (Ödipus-Komplex). Ich will das jetzt nicht nachlesen, aber wahrscheinlich will laut Freud der primitive Ich-Anteil (das Id) das auch ein Leben lang, es ist nur im Unterbewusstsein vergraben. Man sagt ja manchmal auch, dass der Mann, den man sich später sucht, dem Vater möglichst ähnlich ist. Alles dumme, was man in diesem Bereich sagt, geht eigentlich zuverlässig immer auf Freud zurück.

Dass Steinbrück Comicfan ist, ging mal kurz durch die Medien, als er damals Kanzlerkandidat wurde. Peer Steinbrück beim Comictalk wäre tatsächlich eine Sensation.Ich hoffe, der Kardinal arbeitet daran. :grinning:

Darüber hinaus gab es aber auch in dieser Sendung wieder durchgehend interessante Diskussionen zu den einzelnen sehr unterschiedlichen Comics. Hier höre ich wirklich gerne zu, unabhängig davon, ob mich ein Comic interessiert oder nicht.

Einmal mehr ist mir aufgefallen, dass Hella von Sinnen jegliches sexuelle Thema und Motiv abzulehnen scheint, unabhängig davon, was es ist, woher es kommt und wie es umgesetzt ist. Das mag im Falle einer Inzestdarstellung bei Anais Nin noch irgendwie nachvollziehbar sein, aber ich kann ich mich nicht daran erinneren, dass Hella sich schon mal in irgendeiner Weise „sexpositiv“ über einen Comic geäußert hätte. Mich würde interessieren, wie Sex in der Kunst aussehen müsste, um von Hella abgesegnet zu werden.

Diese verengte Sicht von ihr auf den Nin-Comic und ihre beharrliche Mutmaßung, dass Nin doch als Kind von ihrem Vater missbraucht worden sein muss, ansonsten könnte sich eine Frau doch eine solche Fantasie nicht ausmalen, finde ich schwierig und auch irgendwie kurzsichtig im Hinblick auf das weibliche Geschlecht.

Hier ist ein interessanter Artikel von 1998, als ein weiterer Nachklapp von Nins angeblich unzensierten Pariser Tagebüchern erschien. Dort findet sich auch eine schöne Einordnung ihrer Person:

„Bis heute erscheint Anaïs Nin nicht nur als Exzentrikerin, als Bohémienne aus guter Familie und subventioniert durch Heirat, nein, sie erscheint auch als Vorläuferin einer sensibel-erotisch-kreativen weiblichen Existenz, die viele Frauen als Alternative zum öden Alltag der Gleichberechtigung verlockend finden. Der Verzicht auf die Selbstverwirklichung aus dem Bauch heraus, ein Relikt mythologisierter Weiblichkeit, fällt nicht leicht. Es ist sonderbar, daß ein weibliches Lesepublikum, ebenso frustriert wie dynamisch, mit Anaïs Nin eine Autorin belohnte, die nichts anderes tat, als das schwüle Geheimnis Weib, so wie es um die Jahrhundertwende debattiert wurde, herzhaft nachzuspielen.“

Ach ja, ein gutes Beispiel für Neukolorierung. Im Gegensatz zu Volker finde ich das weniger gut. Man hat die schönen Farben von Bilal einfach förmlich ausgegraut.

Ich habe noch eine Version gefunden, die so in Holland und den USA veröffentlicht wurde. Schon nicht mehr ganz so schlimm.

Und eine unkolorierte Fassung gab es offenbar auch mal.

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Ich fand das eher überaus einsichtig und vmtl sind insb ihr als lesbischer Frau schon viele Frauen begegnet, die durch sexuellen Missbrauch in der Kindheit ein entsprechend gestörtes Verhältnis zu Sexualität entwickelt haben. Kannst du irgendwie belegen, dass es unter dem weiblichen Geschlecht einige Frauen gibt, die insgeheim gern mit ihrem Vater verkehren wollen täten, einfach so, weil’s Spaß macht?

Mir geht es um die küchenpsychologische Gleichung aus der Ferne: hier ist eine „kranke“ Fantasie, also muss die Person „krank“ sein. Selbst wenn es der Wahrheit entspräche, muss man das doch im künstlerisch-literarischen Gesamtkontext sehen und kann seine Abneigung gegen ein Werk nicht an einer Stelle festmachen. Das ist nicht das erste mal, dass mir das bei Hella auffällt.

Eine völlig legitime Annahme in dieser Sache.

Ok

Ok

Ich find’s eher sehr befremdlich, was du hier schreibst. Hella alles richtig gemacht, Liebe geht raus!

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