Pantoffelkino Folge 309. Hier kann darüber diskutiert werden!
Aktuelles fürs Heimkino im April gibt es heute! In „Spider-Man: No Way Home“ treffen alle drei Spider-Man-Darsteller in einem Universum zusammen, „Windfall“ ist eine Netflix-Produktion und der fast 50 Jahre alte Klassiker „The Wicker Man“ wurde nun erstmals Deutsch synchronisiert. Und es geht schließlich um den besten Film bei den Oscars: Hat „Coda“ die Trophäe wirklich verdient?
Letztes Jahr lief Wicker Man bei uns auf einen Filmfestival. Zitat bei der Ansprache vor dem Film: „Hier können Sie sehen wo Midsommar überall geklaut hat“ inklusive weiteren Midsommar Bashing 
Die Besprechung zu The Wicker Man klebte leider zu sehr an der Frage fest, inwiefern der Film typische Horrorstandards nicht erfüllt. Ich sehe den auch gar nicht als Horrorfilm. Es gibt Thriller- und Mystery-Elemente, aber auch Satire und Humor. Wenn man nur darauf wartet, dass das Licht ausgeht und der Grusel anfängt, dann verpasst man da eben ziemlich vieles.
Übrigens hat auch dieser Film einen geistigen Vorgänger, und zwar „Die schwarze Dreizehn“ von 1966. Ebenfalls sehr empfehlenswert m. E.
Als ich The Wicker Man zum ersten mal sah (das war 2001 als die DVD von Anchor Bay rauskaum), war ich auch zunächst verwundert über den geringen Horroranteil. Am Ende war ich allerdings doch ziemlich angetan von dem Film. Für mich ist das einer der Filme, die eine ganz eigen- und einzigartige Atmosphäre transportieren, was den Film kaum mit anderen Filmen vergleichbar macht. Selbst ein Midsommar wirkt auf mich völlig anders, trotz der offensichtlichen Parallelen. Interessant ist auch, dass der Film 1973 rauskam, eine Zeit, in der die ganzen satanischen Themen Hochkonjunktur hatten. The Wicker Man über einen heidnischen Sonnengottkult sticht da hervor. Während es sonst heißt Kirche gegen Teufel, prallen hier die Welten von Christentum und Heidentum aufeinander.
Etwas seltsam ist, dass Regisseur Robin Hardy außer einem mittelmäßigen Psychothriller namens The Fantasist nichts weiter gedreht hat, bis er 2011 dann mit The Wicker Tree noch kurz vor seinem Tod eine krude Fortsetzung nachgereicht hat.
Eine vorsichtige Empfehlung gibt es von mir für Apostle, der einige Reminiszenzen an The Wicker Man enthält, aber von der Stimmung weitaus bedrückender ist. Diese ätherische Leichtigkeit von The Wicker Man weicht morastiger Schwere. Und das Ganze ist auch viel gewalttätiger. Also eigentlich ist Apostle fast schon ein moderner Gegenentwurf zum Wicker Man. Stilistisch und bildtechnisch eine Wucht. Erzählerisch jedoch mit Macken.
Der von Anna erwähnte Film Jenseits der Stille ist seit heute in der Arte-Mediathek verfügbar.
Also ich musste feststellen, dass Spider Man gut war, aber es ist nicht mehr meine Generation.
Der von mir in der Kinoecke vorgestellte „The Northman“, dem ich ja gewünscht habe er möge sein Publikum finden, erweist sich zwar nicht als Blockbuster, aber auch nicht als Total-Flop. In den ersten beiden Wochen belegte der Film in den USA und auch in Deutschland Chartpositionen zwischen Platz 3 und 5.
Hier noch der Link zu meinen verschriftlichten Interviews mit Regisseur & Hauptdarsteller:
Doch, ist eine Boxoffice Bombe, die Minus einfahren wird.
Platz 3 - 5 ist angesichts der schwachen Konkurrenz auch keine wirkliche Leistung.
Dann macht er beim nächsten Mal halt wieder einen Film mit kleinerem Budget, das kann er ja unzweifelhaft sehr gut… und vielleicht darf er dann auch wieder Penisse zeigen! 
Hauptsache Robert Eggers macht weiter Filme. Ob die Masse die auch sehen will, ist mir persönlich ziemlich wurscht. Musste erst letztens mit einer Kollegin diskutieren, die „Der Leuchtturm“ langweilig fand und die Großartigkeit des Werks einfach nicht sehen wollte. Ich konnte sie leider nicht dazu überreden, sich auch noch „The Witch“ anzusehen… 
Ich fand übrigens The Witch überbewertet und teils unfreiwillig komisch. Von daher hat sie in meinen Augen alles richtig gemacht. 
Was dann vielleicht deine etwas radikale „ist gebombed“-Sicht erklärt , denn so eindeutig sieht es ja der Artikelschreiber selbst nicht:
The opening weekend of The Northman may be relatively poor, but this doesn’t necessarily signal that Eggers’ Viking revenge film is a theatrical failure. While Focus Features maintains the opening weekend as a success…
Ja, er wird wohl eher Minus machen, aber damit konnte man ja fast rechnen. Ist die Frage wie groß es letztlich ausfallen und wie lukrativ dann das „Nachleben“ im Heimkino und TV/Streaming sein wird. Ich denke bei den aktuellen Werken von Roland Emmerich & MIchael Bay sieht es heftiger aus und da sind dann auch noch die meisten Kritiken mies.
Naja, radikal ist die Sicht sicherlich nicht. Bei 60 Mio Budget müsste der Film quasi 200 Mio weltweit machen, um auf Plus-Minus-Null zu kommen. Ich denke nicht, dass der im Heimkinobereich zu einem grandiosen Hit wird, der das wieder rausreißt. Verdient hätte er es aber sicherlich mehr als Bay und Emmerich, deren Filme nach meiner Meinung auch ziemlich mies sind.
Ich bestreite ja gar nicht, mir das Ganze aus persönlicher Sicht ein bisschen schön zu reden.
Leuchtturm fand ich gut. Hat alles richtig gemacht.
Mit Fantasy kann ich weniger etwas anfangen und das Mittelalter in Filmen reizt mich überhaupt nicht.
Fantasy und Mittelalter vereint ist filmisch mitunter die für mich schlimmste bzw. uninteressanteste Kombination. Damit kann man mich jagen. Daher war mir The Northman kein Kinoticket wert, im Gegensatz zu einigen meiner Filmfreunde, die HdR als das non plus ultra sehen.
The Northman ist doch keine Fantasy. Zumindest nicht im Sinne von Herr der Ringe. Und allenfalls ist es ganz ganz frühes Frühmittelalter.
Michael Bay soll die junge 18/19 jährige Charlize Theron obendrein noch beim ersten Treffen für eine Rolle bei sich zu Hause in lockerer Schlafkleidung gegen 21 Uhr an einem Samstagabend empfangen und ihr unangemessene Avancen gemacht haben.
Charlize Theron Recalls How a Major Movie Producer Got Inappropriate With Her - YouTube
So hab ich meine Frau auch rumgekriegt
Aber völlig losgelöst davon ist Ambulance mal wieder ein - zugegebenermaßen temporeicher - Bombastwackelkameraschnellschnitt-Heuler, der mit Schnitten im 2-Sekunden-Takt verdecken will, dass hier keinerlei Choreographie in den Actionszenen vorlag und einfach willkürlich die Kamera mal von rechts nach links, dann oben nach unten und danach diagonal herumsaust.
Bay hat in all den Jahren nichts dazugelernt und bekommt nun an der Kinokasse verdient die Quittung. Nur Emmerichs Moonfail war noch blöder.
Ich habe den Trailer gesehen. Und da passieren meine ich schon seltsame Dinge oder ?
Aber ich erinnere mich ein wenig und verstehe, warum du hier nochmal differenzierend einhakst. Weil nicht die gesamte Welt im Fantastischen oder physikalisch entfremdet spielt.
Gut, bei Mittelalter muss ich dann wohl den Kreis erweitern auf einen Teil noch der Spätantike. Jedenfalls finde ich Wikinger und was es sonst noch alles an dreckigeren primitiveren oder barbarischen Gesellschaftsformen zu der Zeit gab, wenig ansehnlich und interessant für die große Leinwand.
Ich verstehe.
Meine einzige filmische Erfahrung von Bay war der erste Transformers. Da hört es schon auf. Der Ruf eilte ihm stets voraus, sodass mein Interesse nicht aufkam.
Es wird deutlich, dass der Glaube an Mystik, Schamanen und Hexerei für die Menschen damals ganz selbstverständlich zu ihrem Leben und ihrer Realität gehörte. Aber Fantasy im eigentlichen Sinne ist „The Northman“ tatsächlich nicht.