Folge 306: Was läuft da schief im Journalismus? - Gast: Hermann von Engelbrechten

Sehr schönes Interview! Mir hat vor allem gefallen, dass von Engelbrechten nicht nur Kritik äußert, sondern auch ganz konkrete Ideen hat, wie man die Situation verbessern könnte. Denn es ist natürlich immer sehr einfach, mit dem Finger aufs System zu zeigen und es zu schelten, aber Lösungsansätze höre ich zumindest selten heraus. Auch die klare Struktur und die Kernprobleme sind mir positiv im Gedächtnis geblieben.

Mit ihm wäre es sicher auch lohnenswert, nochmals in einer gesonderten Sendung über die Aufgabe des ÖR zu diskutieren und wie eine Reform aussehen könnte, die dem Auftrag des ÖR gerechter wird, als das derzeit der Fall ist.

PS: Warum sich einige hier persönlich über Interview-Folgen echauffieren, ist doch etwas merkwürdig. Die Mediatheke läuft einmal pro Woche und es gibt quasi nie eine Pause, das muss man Holger schon hoch anrechnen. Wenn er also in Ausnahmefällen eben ein paar Folgen mit Interviews aufzeichnet, um eben Sommerpausen zu füllen, dann rechne ich ihm das hoch an. Niemand ist gezwungen, sich die Interview-Folgen anzuschauen. Einfach skippen.

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Ist nicht weniger arbeitsintensiv, Holger musste ja zunächst sein Buch lesen und sich vorbereiten. Es ist nur nicht wochenaktuell.

Die meisten Podcasts, die ich höre, haben aktuell Sommerpause. Sehr schade, gut dass Holger uns etwas bereitstellt. Er steht ja nicht mit geladener Waffe bei den Abonnenten im Wohnzimmer und zwingt sie zum Anschauen der Folge. Also gerne ignorieren.

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Ich hab vor einiger Zeit ein online Abo von meiner Lokalzeitung hier abgeschlossen und trage mich seit Monaten, damit es auch wieder zu kündigen. Das Design der Webseite ist einfach zum kotzen und total unübersichtlich. Auf den Übersichtsseiten ist nicht zu erkennen, von welchem Tag der Artikel ist, es ist absolut keine übersichtliche Struktur vorhanden, so dass man sich umständlich irgendwo hinklicken muss, bis man endlich dort angekommen ist, wo man hinwill und die Seite sieht aus, als wäre sie Anfang der Zweitausender programmiert worden. Null Usability!

Außerdem würde ich persönlich zum Beispiel auch gerne nur den Regionalteil meiner Stadt abonnieren, den ganzen anderen Krempel der Landkreise drumherum meines Bundeslandes oder diese ganze überregionale Berichterstattung brauche ich gar nicht und will ich gar nicht nutzen. Ich muss ihn aber trotzdem mit abonnieren und auch mit bezahlen.

Mein Problem ist auch das, was Thomas Knüwer zum Beispiel immer wieder sagt: die Konkurrenz der FAZ ist nicht die Welt, sondern die Konkurrenz heißt Netflix, YouTube, Amazon Prime, Disney+, Fernsehen, Bücher und Freunde. Ich kann in der selben Zeit einfach entweder Zeitung lesen oder mir einen Film anschauen oder mich mit meinen Freunden treffen. und das ist was die Medien in Deutschland einfach nicht verstehen.

Ein schöner Satz der ebenfalls von ihm ist, lautet: haben die Leute früher wirklich für Journalismus bezahlt, wenn sie sich eine Zeitung gekauft haben oder haben Sie Geld ausgegeben, um sich bedrucktes Papier vor die Nase zu halten?

Das Problem ist nämlich, eine Zeitung kann ich nicht nur lesen, sondern ich kann mir daraus auch einen Hut basteln, den Vogelkäfig damit auslegen, den Biomüll darin einwickeln oder meinen Hund damit schlagen.

Mit einem online Abo kann ich all das nicht machen…

Schönes Interview.

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Es fehlt halt das Äquivalent von „Tageszeitung am Kiosk kaufen“.
Es wäre doch technisch machbar z. B. nur die Artikels eines Tages (was ja einer Tageszeitung entsprechen würde) zu verkaufen.

Interessant finde ich da z. B. readly.
O.K. - das kostet 15 €/Monat - ist aber mit div. Zeitungen und zig Magazinen schon das, was Richtung Spotify/Netzflix im Printbereich geht.

Danke. Dann muss ich das nicht schreiben.
Um Deine Frage zu beantworten: Ich fürchte diese Zeitspanne wird unendlich sein. Prove me wrong. :wink:

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Die nächste Folge scheint sehr interessant zu werden. Etwas seltsam formuliert die Ankündigung :sunglasses:

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Ist mir auch aufgefallen. Ich wusste gar nicht, dass Holger nun auch eine FSK18-Mediatheke ins Programm aufnehmen will. :stuck_out_tongue_winking_eye:

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Ich persönlich finde das Interview gut und interessant, allerdings ist es keine „Mediatheke“ für mich.

Zur Mediatheke futter ich immer was nettes, weil ich das „Mediatheke-Gefühl“ dabei mag. Diese Folge hat mir dieses Gefühl nicht vermittelt, weswegen es mein Verlangen nach „Mediatheke“ leider nicht gestillt hat.

Allerdings, will ich hier niemanden überzeugen, dass es keine Interview-only Mediatheken geben soll. Will nur zum Ausdruck bringen, dass ich eine „normale“ Mediatheke bevorzuge, das ist alles.

Die mir schönsten Mediatheken sind immer die mit ~60 Minuten Laufzeit, wo es, neben den normal-langen, ein, zwei große Beiträge gibt, die ausführlich beschrieben werden, gern auch mit längeren Zitaten und Beitragsausschnitten.
Interview-Feeling gibt es einfach schon in so vielen anderen MG-Formaten.

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Ich finde das Thema „Geschäftsmodell Online-Journalismus“ äußerst relevant und es ist offensichtlich, dass es in Zukunft bessere und nutzerfreundlichere Angebote geben muss.

Vielen Dank lieber Holger für das Interview mit Herrn Hermann von Engelbrechten. :wink:

Die aktuelle Situation, in der jeder Verlag ein eigenes Abonnementssystem betreibt, ist aus meiner Sicht unbefriedigend und führt zu unnötigen Hürden für Leser wie mich, die sich umfassend informieren möchten.

Der Online-Journalismus hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Immer mehr Verlage setzen auf Paywalls, um ihre Inhalte zu monetarisieren. Das ist grundsätzlich nachvollziehbar, denn guter Journalismus kostet Geld und muss finanziert werden. Allerdings ist das Modell, für jede Zeitung oder jedes Magazin ein separates Abonnement abzuschließen, für mich als Leser äußerst unattraktiv und unpraktisch.

Es ist einfach nicht realistisch, dass ich für jedes Medium, das mich interessiert, ein Abo abschließe. Ob es nun der Spiegel, die Süddeutsche Zeitung, die Zeit oder eine regionale Zeitung ist – wenn ich all diese Abonnements eingehe, summieren sich die Kosten schnell auf einen Betrag, den ich nicht bereit bin zu zahlen. Ganz zu schweigen von der Unübersichtlichkeit und dem Aufwand, alle Abos zu verwalten. Das führt letztlich dazu, dass viele Leser abgeschreckt werden und auf die Inhalte verzichten – oder eben, wie in meinem Fall, nach illegalen Wegen suchen, diese Paywalls zu umgehen.

Eine viel bessere Lösung wären Micropayments, also die Möglichkeit, einzelne Artikel zu kaufen, anstatt ein komplettes Abo abschließen zu müssen. Das würde es mir ermöglichen, genau die Inhalte zu konsumieren, die mich interessieren, ohne mich langfristig zu binden oder in teure Abos investieren zu müssen. Doch hier gibt es ein großes Problem: Die Kosten für das Micropayment sind momentan für die Verlage zu hoch, um sie flächendeckend und preiswert anzubieten. Dies führt dazu, dass viele Verlage gar nicht erst die Möglichkeit anbieten, einzelne Artikel zu kaufen.

Um dieses Problem zu lösen, müsste es technische und finanzielle Lösungen geben, die die Transaktionskosten für Micropayments drastisch senken. Dies könnte beispielsweise durch Kooperationen der Verlage untereinander geschehen oder durch die Nutzung vom neuen europäischen Online-Bezahlsystem WERO, um Transaktionen effizienter und kostengünstiger abzuwickeln.

Ein weiterer Ansatz, den ich mir gut vorstellen könnte, ist das Anbieten von Artikeln in zwei Versionen: eine ausführliche Version für Leser, die in die Tiefe gehen möchten, und eine kurze Version, die nur die wichtigsten Informationen zusammenfasst. Die ausführliche Version könnte dann beispielsweise 2 oder 3 Euro kosten, während die verkürzte Version für 50 Cent erhältlich wäre. Dadurch würden Leser die Möglichkeit bekommen, je nach Interesse und Bedarf zu entscheiden, wie tief sie in ein Thema einsteigen möchten.

Eine andere, meiner Meinung nach sehr attraktive Lösung wäre die Schaffung einer großen deutschsprachigen Online-Plattform, die Inhalte von allen relevanten Zeitungen und Zeitschriften bündelt. Auf einer solchen Plattform könnten verschiedene Pakete angeboten werden. Zum Beispiel könnte man für 5 Euro im Monat 10 Artikel freischalten, die man aus verschiedenen Quellen auswählen kann. Diese Flexibilität würde es mir ermöglichen, mich breit zu informieren, ohne für jedes Medium ein separates Abo abschließen zu müssen.

Ein solches Modell wäre nicht nur für die Leser attraktiv, sondern könnte auch den Verlagen neue Einnahmequellen erschließen, da sie mit Nutzern in Kontakt kommen, die bisher keine Abonnenten sind. Zudem könnte eine solche Plattform durch einheitliche Nutzungsbedingungen und einfache Bezahlmöglichkeiten die Transaktionskosten senken und so Micropayments überhaupt erst rentabel machen.

Da es diese Möglichkeiten aktuell nicht gibt und ich mich dennoch umfassend informieren möchte, habe ich mich dazu entschieden, die Applikation „Bypass Paywalls Clean“ in meinem Chrome-Browser zu nutzen, die es mir ermöglicht, Paywalls bei vielen Artikeln zu umgehen und den kompletten Text kostenlos zu lesen. Mir ist bewusst, dass dies rechtlich und moralisch fragwürdig ist, doch es ist für mich momentan der einzige Weg, um auf die benötigten Informationen zugreifen zu können, ohne mich in ein undurchsichtiges Netz von Abonnements zu verstricken.

Zusammengefasst sehe ich das derzeitige Geschäftsmodell im Online-Journalismus als dringend reformbedürftig. Es müssen flexiblere und nutzerfreundlichere Lösungen gefunden werden, die sowohl den Interessen der Verlage als auch denen der Leser gerecht werden. Bis dahin jedoch, bleibt es für mich und viele andere Leser eine Herausforderung, sich umfassend und legal informiert zu halten.

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Meine Ex-Firma scheint jetzt den letzten Hilferuf an die Leserschaft gestartet zu haben und bettelt darum, dass diese den „ContentPass“ für 3,99 Euro abschließen. Damit können über 470 Websites im Netzwerk werbefrei aufgerufen werden.
Als Grund für den Hilferuf wird genannt, dass die Werbeeinnahmen in der gesamten Branche stetig gesunken sind. Das Missmanagement der letzten 10 Jahre wird natürlich verschwiegen.

Das Problem vom ContentPass ggü. einem Abo: Besucht ein Leser mit ContentPass die Seite, erhält man pro PI nur einen niedrigen einstelligen Cent-Bereich. Je nachdem, was man für Konditionen beim ContentPass ausgehandelt hat, muss der Leser zwischen 200 und 700 PI pro Monat auf einer Seite erzeugen, um z.B. den 6,99 Euro MG-Abopreis zu erwirtschaften. Und oft liegen die Abopreise bei den Print-Medien bei 10 Euro.

Wenn du jetzt noch dazuschreibst, dass dein Ex-Arbeitgeber teltarif.de war, denn deine Aussagen decken sich mit den Informationen der Internetseite, dann ist ja alles klar! :wink:

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Das gibt’s nur für Lebemänner auf OnlyFans zu sehen :smiley:

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Nö, die Firma heißt Content Pass GmbH.

Er meint aber die Firma bei der ich gearbeitet habe und die eine Kooperation mit der Content Pass GmbH abgeschlossen hat.

Natürlich gehöre ich da nicht dazu, bei dem Schwachsinn denn du die letzten drei Wochen versendest, wer guckt sich das an… mal spaß beiseite: ich bin bei weitem nicht der einzige, den diese interviews nerven in der Mediatheke, wenn du dir mal die kommentare anschaust und ich finde es einfach etwas schwach wie wenig kritikfähig du dich dem gegenüber zeigst, es kommen ja nicht nur zynische, sondern auch durchaus konstruktive kritik und bei beiden reagierst du wie ein beleidigtes kind… mach deine interviews, aber warum nicht in einem eigenen format oder spinoff-format von der mediatheke… und wenn es 3-4 wochen inhaltlich nicht reicht für ne mediatheke mach ne pause… aber sowas, wie dieses unsägliche quatsch-interview mit dem selbsternannten hauptmeister als vollwertige Mediatheke zu verkaufen, verwässert dein produkt und ist einfach eine dumme entscheidung des produzenten…

  1. Ist das nur die Meinung von einiger, die das auch lautstark kundtun.
  2. Nur weil ein paar moppern, ist das kein Rückschluss auf die Allgemeinheit.
  3. Zum dröfzigsten Male: Es gibt Sprungmarken, man muss sie nur nutzen. :man_shrugging:
  4. Mal abgesehen von den Urlaubsausgaben dürfte kein Interview am restlichen Inhalt gezehrt und deren Inhalt gekürzt haben.
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Und dafür ist unser Alpha-Kevin das beste Beispiel, wenn er einmal pro Jahr pünktlich zur Sommerpause ins Forum herein schneit, nur um zu verkünden, wie scheiße er die Sommerausgaben findet :wink:

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Dein Ton und Deine Ausdrucksweise lassen ehrlich gesagt Luft nach oben. Du klingst wie das zitierte beleidigte Kind - so mein Eindruck. Lass doch den Leuten, die Interviews goutieren, ihre Freude und nehme Dich mit Deiner subjektiven Meinung einfach etwas zurück. Wenn Dir eine Episode auf MGTV nicht zusagt, gilt nach wie vor das gute alte FKTV-Motto: „Schalten Sie mal wieder ab!“

Gruß
Christian

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