Folge 3

Auch wenn ich bisher nur die ersten beiden Folgen und die Hälfte dieser gesehen habe, möchte ich mich kurz äußern: handwerklich ist das Format wirklich auf einem Top Niveau und macht Spaß zuzusehen.
Auch die beiden “Moderatoren” sind klasse!
Bei mir scheitert es aber dann oft (ist dasselbe wie bei anderen MG Formaten) am Thema bzw. hier an der Serie, die besprochen wird. Spricht sie mich null an, so ist auch die Besprechung für mich nicht interessant.

Ich hätte aber eine große Bitte an die Macher: besprecht doch mal bitte (regelmäßig) wirklich alte Serien. Mit alt meine ich nicht 5 Jahre alt (das ist für mich nicht alt!), sondern wirklich Retro ob nun 50er, 60er, 80er, 90er, Anfang 2000er.
Weil genau das hatte ich nämlich von dem Format hier erwartet, aber ist bisher nicht eingetreten, deshalb ist die absolute Begeisterung bei mir noch nicht eingetreten (wird aber hoffentlich noch).

Gut anbieten würde sich die Kult-Serie Twin Peaks, denn es soll ja 2017 mit einer weiteren Staffel weitergehen.

[QUOTE=KevinTH;473005] Ich hätte aber eine große Bitte an die Macher: besprecht doch mal bitte (regelmäßig) wirklich alte Serien. Mit alt meine ich nicht 5 Jahre alt (das ist für mich nicht alt!), sondern wirklich Retro ob nun 50er, 60er, 80er, 90er, Anfang 2000er.[/QUOTE]

“Kobra, übernehmen Sie!” (1966–1973)
“Frasier” (1993–2004)
“Das blaue Palais” (1974/1976)

Hm da muß ich mich entschuldigen. Letzteres ist dem geschuldet, dass ich die Folge noch nicht ganz gesehen hatte.

Kobra übernehmen mir hatte ich durcheinandergebracht. Ich hatte irgendwie im Kopf, dass das mal bei Pantoffel TV dran war.

Ich nehm alles zurück und behaupte das Gegenteil :wink:

Serienkiller ist in der Tat das „Must-see“ Format auf MG geworden - sympathische Moderatoren, eine Diskussionskultur zum „daniederknien“, beste Tonabmischung von sämtlichen Formaten, gutes (perfektes) Verhältnis zwischen gesprochenem und gezeigtem, fantastische Kulisse und gestochen scharfes Bild und dennoch muss ich dieses Mal leider ein bisschen Kritik anbringen, die sich vielleicht für einige wie Erbsenzählerei anhören wird, jedoch gibt es hier und da einige Punkte die mir aufgefallen sind, bzw. in der vorherigen Folge(n) schlicht besser waren:

Zum ersten find ich das Format absolut genial, jedoch habe ich bei der aktuellen „starren“ Programmaufteilung so ein wenig die Befürchtung, dass sich das Format analog zu Asynchron irgendwann totlaufen könnte. So sehr ich Serienkiller liebe, und es vom inhaltlichen und vom sprachlichen als das empfinde, was ich mir eigentlich immer von Pantoffel-TV gewünscht hätte, so muss ich Pantoffel-TV trotzdem eine größere Diversität bescheinigen, schlicht weil durch Gäste und Gastbeiträge (Orginal vs. Remake, Filmfehler etc…) das Format immer wieder aufgelockert wird und somit einfach von Folge zu Folge anders ist. Serienkiller geht hier eindeutig „akademischer“ bzw. „wissenschaftlich-strukturierter“ vor, aber wie bei jeder guten, super strukturierten Vorlesung - wenn sie sich für den Zuschauer/Hörer repetitiv anfühlt, fängt der cerebrale Cortex irgendwann an sich zu langweilen. Und dieser leichte „Abnutzungseffekt“ - denn wir schon bei Asynchron hatten - der war für mich in dieser Folge auch schon ganz leicht so zu spüren. Aus genau diesem Grund empfand ich auch die 2. Folge von Serienkiller so gut, da Dank der Interviews das Format frisch aufgelockert wurde und aus seinen akademischen Grenzen ausgebrochen ist. Mir ist klar, dass nicht in jeder Folge ein Gastinterview dabei sein kann, aber man sollte sich vielleicht auf lange Frist überlegen, wie man das Format immer wieder mit leicht anderen Nuancen erfrischend beleben kann - nicht das es am Ende so läuft wie bei Asynchron: Fantastisches, saugut gemachtes Format, welches aber sukzessive an Zuschauern verliert. Und gerade der Wechsel bei Asynchron - z.B. zuletzt bei der Monkey Island Rezension - hat das Format revitalisiert.

Zum zweiten, und das wurde auch schon im Vorfeld von einem anderen User angesprochen, sind mir die Besprechungen teils zu unkritisch. Bei Houdini & Doyle hätte man noch einbringen können, warum dieses Format am Ende doch nicht beim Zuschauer ankam (unterirdische Einschaltquoten, vernichtende Rezensionen von Kritikern und von den Zuschauern). Ihr beide lebt und liebt Serien - das spürt man in jeder Sekunde von Serienkiller - aber das kritische Auge darf dabei nicht verloren gehen.
Und ohne im Vorfeld zu wissen, dass Houdini & Doyle zuschauertechnisch durchgefallen ist, ist mir schon bei den von Euch gezeigten Ausschnitten so einiges an qualitativen Mängeln aufgefallen und ich fragte mich, wie gerade diese Serie am Ende für Zuspruch sorgen könnte und war entsprechend nicht überrascht, dass eben dies ihr am Ende nicht gelungen ist. Kurzum, klar wenn ihr die Serie für gelungen empfunden habt, dann braucht man (ihr) das auch nicht künstlich in der Luft zu zerreißen, es wäre aber auch in so einem Fall schön, wenn auf die allgemeine Kritik eingegangen wird, und ihr dann ansprecht warum ihr das eben doch ganz anders seht. Das wär auch so ein Dreh um in das Format aus der aktuellen etwas starren Formel auszubrechen und für frischen Wind zu sorgen. Für mich war das aber an dieser Stelle mehr Fanboy als kritischer Diskurs (nicht böse nehmen, just my thoughts).

Desweiteren fand ich dass ihr in den bisherigen Folgen etwas besser aufeinandern eingespielt wart - irgendwie kamt ihr dieses Mal hier und da ins stocken und am meisten war ich überrascht, dass Olaf in der Ausgabe einige kleine Fehler unterlaufen sind, die Nils noch im Gespräch korrigiert hat. Keine Frage, dass ist absolut nichts dramatisches, jedoch hatte ich so das Gefühl, dass die Folge mit heißen Nadeln gestrickt wurde. Natürlich ist auch Ausgabe 3 immer noch grandios gewesen aber für mein empfinden nicht mehr ganz so rund wie Ausgabe zwei (und ja ich bin ein elendiger Perfektionist, ich gebs ja zu ;-).

Auch die Rezension von M. Schmidt über den Mikrokosmos Deadwood fand ich ernüchternd, schlicht weil es ein Blinder mit Krückstock sieht, dass Deadwood gerade mit der Idee der Zivilisationsschaffung aus dem nichts beschäftigt - wie also Menschen ohne Regeln eine neue Siedlung gründen und sich trotz oder gerade weil der ursprünglichen Freiheiten sich nach und nach eigene Regeln geben. Hier hätte sich der Vergleich zu der 68er Power-Flower-Bewegung ergeben, dessen Bumms-WGs :wink: sich am Anfang bewusst keine Regeln auferlegten und am Ende in Eifersucht erstickten und doch Regeln einführen mussten, schlicht weil das Zusammenleben ohne Regeln so nicht funktioniert. Es zeigt, dass wir Menschen Freiheit lieben aber Regeln brauchen um Freiheit leben zu können. Und das Deadwood dieser Prämisse folgt ist, wie gesagt, mehr als offensichtlich. Da hätte ich mir eine tiefergehendere Beleuchtung dieses Aspektes gewünscht, abseits der Gerichtsverhandlung - hin wie sich das über die ganze Serie - an kleinen und großen Details widerspiegelt. Oder mal auch einen anderen Aspekt näher betrachtet, z.B. die Rolle der Frau in einer archaischen Gemeinschaft, die Rechte der Nutten etc… Das war mir einfach etwas zu wenig, sorry.

Grandios war hingegen Eure Betrachtung zum „Das Blaue Palais“, da seid ihr zur Bestleistung aufgelaufen. Tolle Mini-Filmreihe, tolle Besprechung. Thanks!

Lg
Corny

P.S. Und vielen Dank für die Star Trek Erwähnung bei Stranger Things :slight_smile: Wenn schon keine Besprechung der Serie zum 50igsten Geburtstag erfolgte (tsssss ;-), so freue ich mich über jede, auch noch so kleine Erwähnung zur wohl besten Sci-Fi Serie der Welt ggg :wink:

Danke für die mal wieder ausführliche und konstruktive Kritik. Wir werden sie nutzen, die Sendung zu verbessern. Auch wir sind natürlich elende Perfektionisten und ärgern uns über kleine Fehler, die trotz intensiver Vorbereitung vorkommen können.

Das Star-Trek-Jubiläum hatten wir auch im Blick. Aber wir denken, wir brauchen solche Aktualitäten nicht immer zu bedienen. Und im nächsten Jahr kommt ja noch eine neue Star-Trek-Serie. Keine Angst, dieses Franchise wird bei uns noch ausführlich drangenommen. Kleiner Ausblick: In Serienkiller #4 wird auch wieder eine kleine Star-Trek-Referenz vorkommen. Ich habe gerade ziemlich viele Episoden durchforstet, um einen bestimmten 2-Sekunden-Ausschnitt zu finden.

Das freut mich! :slight_smile:
Der Einfluß von Star Trek auf die moderne Serienlandschaft als kleines Easter Egg für den Serienkiller wär ne echt feine Sache g

Stranger Things und Das Blaue Palais ab auf meine Guckliste. Erstere Serie scheint wirklich spannend zu sein, die zweiten (ist ja eher ne Miniserie bzw 5 Filme) finde ich einfach schon interessant, da alter SciFi oft Gedanken spinnt, die schon eingetreten sind oder schon eingetreten hätten sollen aber noch nicht sind :smiley:

Houdini & Doyle fand ich etwas zu aufgesetzt bzw zu episodenmäßig, mir gefällt eine rein durchgehende Story besser als immer so jede Folge nach Schema F - so kam es mir zumindest vor, reizt mich nicht.

PS: Im Abspann ist mir gerade aufgefallen, warum der Serienkiller von der gesamten Aufmachung her heraussticht: es wird fast alles von Chris gemacht :mrgreen: