Folge 293: My City

Pasch-TV Folge 293. Hier kann darüber diskutiert werden!

Und hier ist schon dritte und letzte nominierte „Spiel des Jahres“: „My City“ ist ein Legacy-Spiel, wird also von Runde zu Runde immer mehr erweitert. Es geht darum, ein Stadt so zu bauen, dass möglichst wenig Lücken bleiben. Idealer ist noch, wenn die Bäume obendrein stehen bleiben. Ein Legespiel irgendwo zwischen „Tetris“ und „Cities Skylines“.

(bitte den folgenden Text mit Noir-Stimme gesprochen vorstellen)

Ich habe für mich eine Metrik ausgemacht. Vielleicht will ich mein eigenes Leid damit lindern, indem ich mich am Leiden anderer ergötze. Vielleicht ist es auch nur die Agonie des Lebens an sich. Aber irgendwann habe ich dieses Format gefunden, wo Menschen gequält werden. Es heißt „Pasch-TV“. Das Prinzip ist harmlos. Ein paar Leute kommen zusammen, spielen Spiele, wollen Spaß haben. Aber das ist nur die Oberfläche. Darunter verbirgt sich ein dunkles Geheimnis. Auf den zweiten Blick erschließt sich der Horror dieser Serie von Bildmaterial. Es sind Gefangene. Gefangen wie ich in einem grausamen Spiel, das sich das Leben nennt. Sie müssen leiden. Zwischen Whiskey und dem Warten auf einen neuen Fall schaue ich diese Filme. Ich habe inzwischen einen Faktor des Unheils gefunden. Ich nenne ihn den Mario-Faktor. Da ist dieser sympathische Mann, Mario. Er spielt meistens mit. Aber manchmal hasst er die Spiele. Manchmal hat er keinen Spaß. Und er ist auf den Vorschaubildern. Sein Faktor ist entscheidend. Wenn er auf dem Vorschaubild angewidert schaut, als ob gerade seine vier Asse von einem Royal Flush zerstört wurden, als ob er einen Grand Hand Schwarz ansagt, nur um dann festzustellen, dass er Bridge spielt. Dann weiß ich, dass die Spieler leiden. Dann weiß ich, dass das Spiel eine Tortur ist. Dann… klingelt mein Telefon. Irgendeine Blondine ruft an. Ich soll ermitteln, ob ihr Verlobter sie betrügt. Oder wer ihren Chef umgebracht hat. Das Leben in den 20ern ist nicht einfach. Mario muss warten. Oder ich nehme ihn mit zur Observation. Zusammen mit meinen Zigarren, dem Whiskey, und meinem Hut.
Manchmal frage ich mich, ob ich nicht auch Brettspieltester hätte werden sollen. Aber dann sehe ich den Horror in seinen Augen. Dann sehe ich, wie seine Pläne wieder einmal zunichte gemacht werden. Dann bin ich froh, dass ich mit fünf Kugeln im Bein und zwei im Bauch von meinem letzten Einsatz bei einem korrupten Bauunternehmer davongekommen bin, und nicht einen wirklich gefährlichen Job habe wie er, wo jede falsche Entscheidung seinen Abend versauen kann.

Das Bild der Deckenkamera ist irgendwie matschig braun

Ihr Lieben!

Aller guten Dinge sind drei. Vielen Dank für das Testen des dritten nominierten Spiels. Und ich habe es schon letzte Woche prognostiziert. Das wird eine lahme Folge! Nicht wegen euch, sondern wegen des Spiels. Ich spiele Legespiele sehr gerne, habe ein Dutzend bessere hier. Aber Legespiele sind einfach unspektakulär für eine Brettspielaufzeichnung. Was ich letzte Woche vergessen habe, zu erwähnen. Die nachträglichen Untertitel und Kommentare zu etwaigen Spielfehlern, die im Laufe des Spiels verständlicherweise gemacht werden, sind eine hervorragende Idee und eine geniale Lösung für alle weiteren Pasch-TV Folgen. Danke für die Mühe bei der Nachbearbeitung. Mehr Transparenz geht nicht! Absolut klasse!

Eure Folgen haben meine Meinung zum SDJ nur nochmal verstärkt: Pictures hätte den roten Pöppel absolut verdient, weil es zu neuen Spieleabend in der Post-Corona-Zeit einlädt, Nova Luna ist das beste (Strategie-)Spiel der drei nominierten und hat in meinen Augen den Preis als das beste Spiel verdient, weil es sich anders als Pictures wie ein echtes Brettspiel anfühlt. My City ist Reiner Knizias billiger Abklatsch alter bekannter Legespiele mit Legacy Touch. Das spielt in einem Jahr kein Mensch mehr. Das DARF den Preis nicht bekommen.

Ihr bekommt einmal mehr den Preis für mein Lieblingsbrettspielformat! :smiley:

Verspielte Grüße aus Paderborn in das schöne HH,
Marco

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Das stimmt, der Weißabgleich war nicht ganz optimal - sorry!

Ja, zum Glück erkennen wir ja auch hier und da selbst die Fehler :grin:

Unser Herz schlägt klar für Pictures - nicht nur weil IHR den größten Spaß damit hattet, sondern WIR auch :slight_smile:

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Leute, ihr müsst doch den Zählstein zu Beginn jedes Spiels bei allen wieder auf die 10 zurücksetzen. Sonst ist doch klar, dass der Spieler, der das erste Spiel gewinnt, auch alle weiteren gewinnen wird.

Eure Punkteberechnnungen am Ende aller 3 Spiele waren falsch. Beim ersten Spiel habt ihr den Fehler mit den Bäumen und Steinen ja später noch selbst gemerkt. Auch ohne diesen Fehler hätte !CF diese Partie gewonnen.
Das zweite Spiel hat eindeutig Mario gewonnen. Als Punkte gibt es u.a. die Summe der längsten Ketten von allen drei Farben (bei Mario hier stolze 19 Punkte). Ihr habt aber immer nur eine der drei Farben gewertet.
Beim dritten Spiel landen Holger und !CF am Ende bei der gleichen Punktzahl, aber !CF gewinnt knapp mit der Tiebreaker-Regel (er hat weniger freie grüne Flächen in der oberen Reihe).

Dieses Gepuzzle ist ein Spielmechanismus, der mich so gar nicht anspricht. Von Reiner Knizia spiele ich dann lieber Euphrat & Tigris, Amun-Re und Tadsch Mahal. Trotzdem danke fürs Vorstellen aller drei Nomierten fürs Spiel des Jahres. Als nächstes bitte nun die drei Nominierten für das Kennerspiel des Jahres abdrehen: The King’s Dilemma, Der Kartograph und Die Crew.

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Schwierig diese Folge einzuordnen, aber irgendwie auch unterhaltsam.

  • Holgers ersten Stein lädt zum Philosophieren ein.
  • Mario überbaut ohne Rücksicht Bäume.
  • Alle hadern mit der Möglichkeit Steine/Gebäude zu passen!

Ich hätte gerne auch mitgebaut :wink:

Hat da jemand am Bourbon geschnuppert? :joy:

Ja gut, es ist halt ein Legacy-Spiel, das nach meinem Verständnis aufeinander aufbaut. Man kennt ja solche Spiele mit diesen Zahlenleisten, wo nicht nach jeder Runde ein Reset gemacht wird.

Hab es in der Spielbeschreibung nun auch entdeckt - mehr oder minder als Fußnote auf einer Seite. Das hätte man deutlicher machen müssen :sneezing_face:

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Es ist immer schwierig ein Legacy-Spiel zu bewerten, weil wir natürlich nicht wissen, was da an Innovationen und Wendungen noch kommen wird, welche das Spiel komplexer und interessanter machen.
Das Grundspiel bzw. die kleinen Änderungen in den weiteren Spielrunden empfand ich jetzt eher als wenig spannend. Hatte ziemlich viel von Tetris und/oder Cities Skylines.

Generell finde ich Spiele ziemlich ermüdend, in denen so gar keine Interaktion stattfindet, sondern alle nur vor sich hinwerkeln und höchstens alle paar Minuten mal hochgucken, was die anderen so treiben.

Wenn ich mal ein Fazit über alle SdJ-Nominierten ziehen würde, dann wäre mein klarer Favorit auch „Pictures“, gefolgt von „Nova Luna“ und diesem hier.

Ich denke der Reiz an My City ist das man ähnlich wie in einer Videospielkampagne mit jeder Runde neue Elemente in die Hand bekommt,die man bauen kann oder beachten muss.Das hat es so in einer relativ zugänglichen Art bisher wohl nicht gegeben und wäre daher mein Favorit für das Spiel des Jahres.
Man entwickelt eine richtige Neugier und Bock in die nächste Runde zu gehen,was ich bei Pandemc Legacy nicht gerade sagen würde.

Ist das nicht bei jedem Legacy-Spiel das Prinzip?

Geschmäcker sind verschieden, aber findest du, im Vergleich beider Grundspiele, tatsächlich dieses hier spannender?

Die Fehler hast Du gut herausgearbeitet. Hätte man alle Farbketten gezählt, wären alle mit mehr Punkten dagestanden und man hätte auch eher mal passen können, weil man eben nicht mit null oder weniger Punkten dagestanden hätte.