Folge 29: Richard Dehmel - Anno domini 1812

Wort(e) zum Montag Folge 29. Hier kann darüber diskutiert werden!

Richard Dehmel (1863-1920) galt in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker und hatte viel Einfluss auf den Expressionismus. Große Komponisten wie Richard Strauß oder Sibelius vertonten auch viele seiner Werke. Ein besonders düsteres und beklemmenden Gedicht aus Dehmels Feder ist „Anno domini 1812“.

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Gerd macht das toll! Ich finde ihn als Peron aber auch unheimlich sympathisch und interessant. Hätte er nicht Mal Lust, an mehr anderen Formaten teilzunehmen, wie z.B. Pantoffelkino? Dort war er glaube ich schon einmal, aber ein Widersehen wäre doch toll!

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Das wird auch so kommen, aber erst im Sommer :slight_smile:

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wtf, was war das denn?
Düsterer Text, habe den Sinn auch nicht ganz verstanden.
War das jetzt Pro-Russisch? (ääh… derzeit lieber nicht :face_with_open_eyes_and_hand_over_mouth:)
Über Napoleon, der sich an Russland die Zähne ausgebissen hat?
Über Russland, an dem sich Napoleon die Zähne ausgebissen hat?
Hmmm… ratlos…
:thinking:

Es ist ein Anti-Kriegs-Gedicht, das an die unzähligen stummen Opfer erinnert, die solche militärischen Auseinandersetzungen hinterlassen haben und immer wieder hinterlassen. Das war 1812 so und es ist heute nicht anders. Egal wo, egal wann. Solche Gedichte sind Zeitzeugnisse aus einer Ära, in der es kaum eine Generation gab, welche nicht Krieg und Elend erleben musste. Kaum eine Familie, die nicht miterleben musste, wie Väter, Söhne und Brüder zu Kanonenfutter verheizt wurden. Menschen wie Richard Dehmel kannten das Kriegsleid also nicht nur aus Nachrichten und Erzählungen, sondern oftmals durch unmittelbare Betroffenheit. Umso wichtiger ist es, dass wir uns ihre Texte in der jetzigen Situation wieder in Erinnerung rufen. Im gesellschaftlichen, politischen und medialen Umgang mit dem Ukraine-Krieg ist derzeit leider erschreckend viel Geschichtsvergessenheit zu beobachten.

Deshalb auch diesmal wieder: Danke, Herr Pohl! :heart: Starker Text, eindrucksvoll vorgetragen.

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Das macht es schon etwas klarer, danke.
Also doch eine nicht ganz unaktuelle Ballade…
Wir wissen ja gar nicht mehr, was Krieg bedeutet. Hoffentlich bleibt das so.
Ich kenne z.B. Erzählungen vom Bombenalarm nur von der Oma.
Schlimm, dass unsere Nachbarn im Osten das gerade hautnah erfahren müssen.

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Kaum jemals habe ich erlebt, dass eine Rezitation eine solche Bedrohlichkeit aus einem Text herausholt wie bei Gerd J. Pohl. Der wirkt auf mich wie jemand, mit dem auch privat ggfs. nicht gut Kirschen essen ist, wenn er erstmal angefressen ist. Sollte W.P. das zufällig hören (er ist ja des Deutschen mächtig) … an dessen Stelle würde ich instinktiv in Deckung gehen.

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Boah, geil! Und so gut vorgetragen.

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