Folge 281: Wunschfilme Oktober

Wenn dieser Eindruck entsteht, tut mir das leid, aber ich bewerte Filme nach bestem Wissen und Gewissen. Ich habe nichts gegen politische Inkorrektheit und ich habe noch niemals irgendwas auf Biegen und Brechen an einem Film zum kritisieren gesucht. Ich liebe Filme und das ist nicht, wie ich an Filme herangehe. Im Gegenteil, bei den meisten Filmen, auch wenn ich sie im Ganzen nicht mag, versuche ich immer, als Vertrauensvorschuss irgendetwas Positives zu finden.

Dennoch: Was für den Einen eine „banale“ Sache ist, kann dem Anderen durchaus den Filmgenuss zerstören. So verstehe ich zum Beispiel dein Argument mit der Musik, weil es ein Partyfilm ist, aber ich sehe sowas immer als Trick, um den aufwändigen Prozess, Filmmusik zu schreiben, zu umgehen. Nun und beim Frauenbild ist es genau so - oder würdest du widersprechen, dass alle Frauen in diesem Film irgendwo auf einer Skala von naiv bis zickig sind? Und alle Nicht-Weißen Charaktere sind entweder Drogendealer, Kriminelle, durchgeknallte übergewichtige Polizistinnen oder halt Mike Tyson. Das fällt doch auf. Wenn es dich nicht stört, ist das ja okay, aber schieb solche Betrachtungen bitte nicht als „banal“ beiseite.

Davon abgesehen: Ich als Filmliebhaberin bin zwar immer offen dafür, mir neue Sichtweisen anzuhören, genau dafür schaue ich mir Filmkritiken an. :grinning:

Alles Liebe
Rike

(Dieser Kommentar wurde ohne Anglizismen verfasst)

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Finde die wechselnde Besetzung bei Pantoffelkino super, geht ja auch nicht anders wenn man es jede Woche ausstrahlt. Jeder hat ja eine andere Sichtweise und geht an den Film anders heran und das ist doch das interessante.Habe euch alle lieb :heart_eyes:

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hmm… hab zuerst auch nur die deutsche Fassung im Kino gesehen. In Original und Synchro finde ich den herrlich durchgedrehten Leslie Chow einfach nur göttlich.
Der Witz kommt aus der extremen Übertreibung, und dem Gegensatz von Chow und den von ihm überspitzt ausgelebten Gangsterklischees.
Nervig fand ich die Figur nicht - aber erklär mal Humor… Das geht gar nicht, weil das etwas sehr individuelles und persönliches ist, da hast du Recht.
Filme wie die Hangover-Reihe leben andererseits nicht nur vom Klamauk, sondern auch von schrägen Figuren wie Chow, oder dem (auf eine andere, verrückte Weise) ähnlich schrägen Alan.

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Kann durchaus nachvollziehen, was du meinst. Was ich aus dieser PTV-Folge und der Diskussion darüber mitnehme, ist jedenfalls der Wunsch, mir die HANGOVER-Filme unbedingt nochmal anschauen zu wollen. Bin gespannt, wie ich sie mit heutigen Augen erleben werde und ob ich vielleicht neue Stärken entdecken kann, der mir damals zum Erscheinungszeitpunkt noch verwehrt geblieben sind. :innocent:

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Wünsche viel Vergnügen dabei.
Ich hab die Reihe übrigens gar nicht als „Partyfilme“ einsortiert. Ich liebe einfach nur den schrägen Humor - ich empfinde Hangover eher ähnlich wie Big Lebowski & Co.
Nicht umsonst hat der große John Goodman in Teil 3 mitgespielt :grin:

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Vollkommen korrekt - denn gemessen mit DEM Partyfilm schlechthin ist Hangover … naja… ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll… :man_shrugging:

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A Civil Action (Zivilprozess) mit John Travolta von 1998 hat ein sehr ähnliches Thema wie Vergiftete Wahrheit. Den habe ich als ganz ordentlich in Erinnerung. Der Film beruht auch auf einem wahren Fall von Wasserverunreinigungen, die eine ganze Stadt betrafen.

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Da fällt mir noch Love Canal ein, darum gings in der ersten Folge eines Podcasts, den ich mal gehört habe, hier gibts ein Video dazu:

Hat auf seinem Kanal hauptsächlich Videos zu Chemie-, Nuklear- und Schiffs-/Zugunglücken, nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang.

Der beschriebene Fall vom Love Canal wurde interessanterweise noch nicht direkt verfilmt, höchstens mal peripher in anderen erwähnt.

Ich weiß jetzt nicht wie ich es anders unterbringen soll,

aber wenn du, Holger, Mario und Kalkofe schon in einem Raum sitzen, sprecht bitte über den letzten Bond. Bitte.

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Wurde schon von Holger im MG Direkt angekündigt, dass sie in der nächsten Kinoecke über den Film sprechen werden.

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Wird am Freitag veröffentlicht. :man_in_tuxedo:
Unsere Diskussion dazu ist auch ziemlich lang und durchaus emotional ausgefallen.

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Bei Mrs Doubtfire ist unvergessen dieser alternative Fake-Trailer, wo es so geschnitten war, als ob es en Horrorfilm wäre :smiley:

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Vielen, lieben Dank dafür, dass ihr Vergiftete Wahrheit besprochen habt!

Ich hatte ja im Oktober letzten Jahres das Glück den Film im Kino (in Österreich) sehen zu dürfen und es war für mich der beste Film, den ich im letzten Jahr im Kino gesehen hatte.
Die wichtigsten Punkte habt ihr bereits in eurer Besprechung angesprochen, deswegen kann ich jetzt nur mehr einen einzigen Punkt hinzufügen. Dieser Punkt wäre, dass ich es für ausgesprochen wichtig halte, dass man den Namen „DuPont“ in diesem Film ganz klar nennt und das hat man wie ich finde oft genug gemacht.
Mittlerweile hat DuPont diesen Geschäftsweig übrigends an die damals neu gegründete Firma „Chemours“ abgespalten, weil man die Aktionäre sonst wohl nicht glücklich gemacht hätte.

Ansonsten kann ich nur betonen: Bitte seht euch diesen Film an!

Für den Fall, dass jemand mehr über dieses Thema und/oder diese Stoffe erfahren möchte, kann ich an dieser Stelle an die interessante Podiumsdiskussion vom Filmfest Hamburg verweisen, die letztes Jahr nach diesem Film stattgefunden hat.

Bei Arte gibt es eine sehr interessante Doku über den Roman American Psycho. Der Film wird auch kurz erwähnt. Vor allem kommt aber Bret Easton Ellis ausführlich zu Wort.

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Hab nun endlich mal die Vorlage von American Psycho durch, und muss wirklich sagen, dass das einer der Fälle ist wo der Film tatsächlich besser als das Buch ist.

Erstmal ist Christian Bale die perfekte Besetzung für Patrick Bateman, und vor allem komprimiert der Film eigentlich alle wesentlichen Punkte des Buches. Das Hauptproblem des Buches ist eigentlich etwas, was schon ganz am Anfang durch dieses Zitat deutlich wird: „There is an idea of a Patrick Bateman. Some kind of abstraction. But there is no real me. Only an entity. Something illusory. And though I can hide my cold gaze, and you can shake my hand and feel flesh gripping yours, and maybe you can even sense our lifestyles are probably comparable, I simply am not there.“
Patrick Bateman ist kein realer Charakter. Man kann keinerlei Bezug zu ihm aufbauen, nicht mit ihm mitfühlen, sich nicht in ihm wiederfinden. Er ist halt nur ein Abbild eines Konsumwahns (es wird wirklich JEDE Marke von jedem Unfug genannt und alles an Essen aufgezählt) und ein Mix aus diversen Psychose-Symptomen. Und die Morde oder deren Auflösung sind sowieso nicht spannend. Bleibt halt nur noch der Sex und Gore-Faktor und auch da ist das Werk eher so mittelmäßig. Wer das lesen möchte, der schaut sich wohl besser im Splatterpunk-Genre um.

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Klasse Beschreibung und Erfassung der Essenz. Habe mich hier gedanklich voll wiedergefunden, was der Charakter und den Film ausmacht und bei mir ausgelöst hat. Dann kann ich mir das Buch also getrost schenken und muss mich nicht, wie Anna wegen ihrer Dozentenvorgabe da durchlesen.