Folge 279: Medien und Demos - Caren Miosga - Christliche Fanatiker auf YouTube

hinter „NAZIS ABSCHIEBEN!“ stand ein Ausrufezeichen. Von daher verstehe ich die Tendenz zum Akkusativobjekt nicht (Außer dass sich die AFD gerne als Opfer darstellt)
Dazu kommt, dass es null Sinn ergäbe, zum Mord von AFDlern aufzurufen, aber Nazis „nur“ abschieben zu wollen?

Wenn man es genau nimmt, dann ist es keine Demo gegen rechts, sondern sie verhöhnen damit alle fremdenfeindlichen Opfer - wie damals in Chemnitz.

Als Scholz nämlich im vergangenen Oktober von Deportation von Flüchtlingen gesprochen hat, gab es keinen Aufschrei, keine Sondersendungen, kein medialen Aufschrei oder sonstige Reaktion oder Demos, die in irgend einer Weise relevant sind.
Kein Demonstrant hat sich sehen lassen, keiner hat Kritik an solchen Aussagen geübt, keine gegen solche „rechte“ Ansichten auf die Straße gegangen.
Das war legitim, weil es ja der richtige sagt.
Wohlgemerkt ein Betrüger und evtl. sogar ein Verbrecher, der sich immer noch Bundeskanzler nennen darf.
Das Scholz seine Vergesslichkeit wahrscheinlich gar nicht spielt, sondern wirklich kognitive Aussetzer hat, beweist er damit, dass er meint: "Pläne zu Deportationen „Angriff auf unsere Demokratie“.
Er kritisiert also andere für deren Worte, die er selbst sagt - hinter denen auch auch selbst steht und dementsprechend meint.
Und so perfide wie er ist, beteiligt er sich dann an jenen Demos, die gegen solche Aussagen der AfD protestieren.
In meinen Augen ist das der eigentliche Skandal.
Überdies, wer ernsthaft glaubt, eine AfD oder einzelne Abgeordnete sind befugt, Ausländer, die hier bereits Jahrzehnte leben und sogar hier arbeiten, einfach so in ihre Heimat zu schicken, einen Umsturz der Regierung einzuleiten und dann eine arische Diktatur einzuführen, der sollte sich schnellstens in ärztliche Behandlung begeben.
Anders kann ich diesen Schwachsinn nicht mehr bewerten.
Fantasten, Spinner und Deppen gibt es in jeder Partei, auch zu Genüge in der AfD.
Alle Aussagen davon für bare Münze zu nehmen oder nur zu reagieren wenn es der falsche sagt, spricht eigentlich eher gegen eine gesunde Wahrnehmung und Bewertung der Realität.
Wie eben diese Demonstranten, die scheinbar immer noch nicht begreifen, wer in Deutschland die Demokratie, das Leben und das Miteinander gefährdet.

Zum Thema „christliche Fanatiker“ und die Regenbogenfahne.
Der Regenbogen ist nun einmal das Symbol von Gott und seine Verbindung zum Menschen.
Diesen als Pride-Symbol zu verwenden, ist eine Verfremdung und in Teilen der Gläubigen auch eine Anmaßung.
Mir als Atheist könnte es egal sein.
Dennoch kann ich es verstehen, dass viele den Regenbogen als ihr Glaubenssymbol betrachten und sie nicht wollen, dass es für andere Zwecken verwendet wird.
Man stelle sich vor, es würden islamische Symbole für die „Prideflagge“ genommen werden, dann sehe die Berichterstattung und eventuell auch Holgers Beitrag anders aus.

2 „Gefällt mir“

Das war mal eine richtig gute Mediatheke mit einem Rausschmeißer, der mich stark an die Zeit erinnerte, als man Sender wie „Schweiz 5“ oder irgendwelche Astro-Sender durch den Kakao zog. Fantastisch!

Diese Doppelmoral von christlichen Fanatikern ist durchaus problematisch. Ich kenn das leider auch ein Stück weit aus erster Hand. Ich werde zwar nach ein paar anfänglichen und ungelenken Überzeugungsarbeiten weitgehend in Ruhe gelassen, doch dank Whatsapp & Co. darf man doch immer mal wieder an gewissen Weltanschauungen teilhaben und es ist in Ordnung, sein Leben voll und ganz nach Glaubensrichtlinien auszurichten. Wer das möchte, soll es tun, auch wenn ich eine Unterwerfung und die Auferlegung von vielen harten Regeln und Ritualen gerade für labile Menschen nicht für sinnvoll erachte. Solange es mich oder mein Umfeld nicht betrifft, kann mir das aber egal sein.
Wenn es jedoch in Richtung Hetze geht - und nichts anderes ist die offen ausgesprochene Homo-Feindlichkeit -, ist bei mir die rote Linie überschritten, denn ich empfinde das als direkten Angriff auf einige meiner besten Freunde. Und auch wenn ich kein tiefes Wissen abrufen oder irgendwas in Sachen Bibel-Lehre belegen kann: man sollte sich klarmachen, dass diese Lehre ein Erzeugnis ist, das über tausende von Jahren von Mund zu Ohr getragen, niedergeschrieben, gesammelt und tausendfach übersetzt und neu interpretiert wurde. Es als Faktensammlung zu präsentieren ist so sinnvoll, wie einen Fantasyroman als historisches Sachbuch anzuheben. Dass man die Moral aus Gleichnissen in unsere Zeit überträgt, ist sicher richtig und wichtig, aber ein Fundamentalismus ist bestenfalls lächerlich und schlimmstenfalls schädlich. Ich zitiere mal die Band „Feuerschwanz“: „Mit Feuer und Schwert und zum Kreuze zu bekehr’n“. Schade, dass sich das in gewissen Kreisen nicht geändert hat.

Abseits davon muss natürlich auch zu den aktuellen Auswüchsen der „guten“ Demos einiges kommentiert werden und eigentlich ist es doch ziemlich offensichtlich was hier passiert: es wird medial gesteuert, was richtig und falsch, gut und böse ist. Neutrale Berichterstattung gibt es nicht.
Es ist natürlich richtig und wichtig, zu demonstrieren, man sollte aber auch wissen, warum man es tut und ich zweifle genau diesen Aspekt bei vielen Teilnehmern an.
Zu oft hört man dieselben Phrasen, als würde ein Souffleur diese vorgeben und die Statisten sie einfach nachplappern. Es geht also um die Rettung der Demokratie? Ah ja. Indem man sich für ein Verbot einer demokratisch gewählten Partei einsetzt, gell?
Gut, man versucht derzeit das Thema in Richtung „Politikverbot für Höcke“ zu lenken, was mir sogar als Werbe-Clip auf YouTube angezeigt wurde, aber es ist irgendwie beängstigend, wie schnell ich Menschen vom Nachdenken abbringen lassen, wenn man ihnen eintrichtert, für das Gute einzustehen.
Es ist so einfach geworden, unliebsame Meinungen ins Abseits zu drücken, dass es einem Angst machen sollte. Alles und jeden als „Nazi“ oder „rechtsradikal“ abzustempeln, das von der Linientreue abweicht, führt aber nun mal genau zu de Haltung, die einer AfD den Aufschwung bereitet.
Wenn ich aufgrund einer kritischen Äußerung an politischen oder gesellschaftlichen Entwicklungen als rechtsradikal gebrandmarkt werde, dann bin ich es eben. Und ich glaube, das ist tatsächlich die Gefahr, die viele Medienschaffende nicht sehen oder es nicht wollen: die einfache Methode, alles, was der Agenda widerspricht - was immer sie auch sein mag -, nach rechts zu rücken, führt zur Inflation. Alles ist rechts und das, was dort wirklich problematisch ist, geht im großen Sumpf einfach unter.
Aber denken wir mal einfach einen Schritt weiter: wir bewirken ein Verbot einer unliebsamen Partei, die von vielen Menschen gewählt wird. Wie geht es weiter? Welche Partei ist als nächste dran? Welche Politik-Nase ist der nächste „Hitler“ oder „Putin“? Stimmen wir demnächst auf dem Wahlzettel nicht mehr für eine Partei, sondern dafür, welche wir verbieten? Oder lassen wir die Wahlen einfach sein und nehmen das, was uns Politiker und Influencer vorsetzen? Dass Politiker „privat“ mit demonstrieren, ist ja sowieso irgendwie die Krönung des Ganzen.

Ach ja: „Nazis töten.“ ist übrigens keine Aufforderung, sondern eine Aussage. Erkennt man an dem Punkt. Ist auch nicht provokativ oder manipulativ, nein nein. Ist einfach Grammatik. Ein ungebildeter Lümmel, wer sich darüber echauffiert.
Ich liebe rhetorische Fallen, die ein Thema dann auf den Duden lenken und sich alle nur noch deswegen angiften und nicht mehr wegen der Sache. Das sind echte Dekarldent- und Dara-Vibes und ich bin nicht stolz darauf, diesen Vergleich ziehen zu können, denn es wirft ein Licht auf meine YouTube Aktivitäten.

Dass Böhmermann die Hand, die ihn füttert nicht beißt, hat er ja schon vor langer Zeit zugegeben und auch wenn ich einige Beiträge seines Magazins durchaus sehenswert und pointiert finde, schleicht sich auch immer wieder eine Ideologie ein, die mich abstößt. Letztgennanter Eindruck wird nicht gerade abgeschwächt, wenn mir der Urheber eine selbstgedrehte Szene aus Blair Witch - Die Rückkehr" vorsetzt.

Egal, am Ende wurde mir mein Morgenkaffee durch diese Ausgabe versüßt und das ist doch ein positiver Anklang eines sonnigen Sonntags, an dem ich abseits des Bildschirms nichts mit Nazis und christlichen Fanatikern zu tun haben werde.

2 „Gefällt mir“

Erinnert mich an eine Diskussion, die ich zum wenig beachteten aber sehr sehenswerten Film „Tötet Mrs. Tingle“ führen durfte.
Es kam die Frage auf, ob der Titel die Aufforderung ist, eine unliebsame Lehrerin zu töten oder man ihn als Frage interpretieren könne.
Da in diesem Fall kein Satzzeichen gesetzt war, ist das gar nicht so einfach :grinning:
Doch der Punkt ist (haha, Wortspiel!), dass man mit solchen Kniffen eine Debatte leicht auf formale Korrektheit lenken kann.
„Habe ich nie gesagt“ ist dann das Totschlagargument und ich finde das irgendwie billig, auch wenn es andererseits peinlich ist, dass sich Leute davon voreilig anfixen lassen.

Das wurde zur Not mit dem Originaltitel „Teaching Mrs. Tingle“ aufgeklärt :wink:

Zu wenig beachtet würde ich übrigens absolut zustimmen, ist immerhin das Regie-Debüt von Kevin Williamson, der zuvor bereits die Scream-Filme geschrieben hat.

Der Filmtitel „Tötet Mrs. Tingle“ wurde in Deutschland kurz zum Aufreger, da es nicht lange vorher tatsächlich einen entsprechenden Mord gab:

Oder du willst Nazis abschieben, weil sie morden.

Da bin ich absolut bei dir. Zitate waren:

„Bundeskanzler fordert ‚Abschiebungen im großen Stil‘“

„Kanzler Scholz zur Asylpolitik: ‚Wir müssen schneller abschieben‘“

„Scholz pocht auf Rücknahme von Flüchtlingen“

Das waren nur die ersten Treffer bei Google. Es gibt noch deutlich mehr.

Für mich definitiv nichts anderes als Remigration, was Scholz da fordert.

Auf der englischen Seite des Spiegel wird es mit „deport“ übersetzt, was der formaljuristisch korrekte Begriff zu sein scheint:

Fußballverein Alemania Aachen kritisiert das marschieren hinter dem „AFDler töten“-Transparent, möchte sich nicht politisch einspannen (lassen), bekommt dafür einen Shitstorm und findet Demo und genutzte Mittel am Ende natürlich doch total super :clown_face:

1 „Gefällt mir“

wieso oder? genau das meinte ich doch :slight_smile:

Naja, den Berichten nach kommts so rüber als ob die beim Treffen teilnehmenden Afdler viel mehr und auch integriertere Menschen und Staatsbürger drangsalieren oder abschieben wollen als Scholz, bei dems nur um abgelehnte Asylwerber geht.

Mit der Aussage „AfDler töten.“ wird kein Aufruf gemacht. Soweit sollte man die deutsche Sprache schon beherschen, was auch auf den @Fernsehkritiker zutrifft, dass eine Aufforderung mit einem „!“ endet und nicht mit einem Punkt.

1 „Gefällt mir“

Man sollte aber nicht so weltfremd sein und abstreiten, dass die linksextremen und linksradikalen Mitglieder der Antifa die andere Lesart aufrichtig begrüßen würden und sie daher implizit mitmeinen.

4 „Gefällt mir“

Ach so, Gerichte in Deutschland sind also weltfremd? Die haben dem Haufe genau diesen Sachverhalt ausführlich erklärt.

Ja, es gibt genug weltfremde Richter an Deutschen Gerichten. Sieht man auch am Gesundbeterurteil des Verfassungsgerichtes. Oder wie man an dieser Islamismus: Aufruf zum Dschihad ist nicht mehr strafbar - WELT Entscheidung sehen kann. Gerichtsurteile sind keine Unfehlbare Wahrheit, die man nicht in Zweifel ziehen darf. Nur weil etwas in einem Urteil drinnen steht, muss es nicht zwingend richtig sein.

2 „Gefällt mir“

Jetzt ist das nervige Logo unten links

1 „Gefällt mir“

Gibt es eigentlich Leute, die dieses Video von Böhmermann angucken und dieses Gebaren in irgendeiner Weise normal finden?

Erstens stimmt das ja nicht mal, da niemand von einem AfD-Mitglied getötet wurde (zumindest nicht soweit ich weiß). Zweitens steht zum einen der Punkt auffällig weit weg von dem Wort töten und zum anderen folgt als nächstes eine Aufforderung („Nazis abschieben“), was das erste, wenn man beides hintereinander vorliest, um so mehr wie eine Aufforderung wirken lässt. Drittens frage ich mich schon, warum man eine so missverständliche Formulierung immer wieder im linken Lager verwendet, wenn einem es doch so wichtig ist, da nicht missverstanden zu werden. Die „Partei“ hat ja parallel dazu auch das Plakat „Hier könnte ein Nazi hängen“ verwendet. Etwas viel gewollte Missverständlichkeiten auf einmal.

Wo ist denn dieser Christ ein Fanatiker? Der hat leicht konservative christliche Sichtweisen. Holger, du scheinst absolut keine Ahnung davon zu haben, was „fanatisch“ bedeutet. Das ist ein absolut langweiliger Standardchrist. Langweiliger Beitrag. Hast du nix Besseres gefunden?

1 „Gefällt mir“

Mit der Aussage „AfDler töten.“ wird kein Aufruf gemacht. Soweit sollte man die deutsche Sprache schon beherschen

Ziemlich seltsam, die folgenden 2 Worte darunter zu ignorieren, da jeder, der die erste Zeile liest AUCH die zweite liest:

„AFDLER TÖTEN.
NAZIS ABSCHIEBEN“

Und auch seltsam, die Doppeldeutigkeit, die wirklich JEDEM bewusst ist, einfach zu negieren. Wirklich geradezu lachhaft.