Pantoffelkino Folge 276. Hier kann darüber diskutiert werden!
Erstmals in Pantoffelkino zu Gast ist diesmal Gerd J. Pohl, der mit „Wort(e) zum Montag“ regelmäßig unser Programm bereichert. Und er hat auch die Filme ausgesucht, um die es geht: den Stummfilm-Klassiker „Der Golem, wie er in die Welt kam“, die schräge Komödie „Captain Invincible“, das Drama „Wale im August“ und Schlingensiefs „100 Jahre Adolf Hitler“. Und eine kleine Lesung gibt es auch noch.
Bevor ich mit Lobpreisung der Sendung beginne, muss ich erst mal meinen gigantischen Neid aussprechen, dass Gerd J. Pohl tatsächlich eine Originalzeichnung von Vincent Price (und dann auch noch mit persönlicher Ansprache) besitzt, von den Autogrammen ganz zu schweigen!
Den ersten besprochenen Film „Der Golem wie er in die Welt kam“ habe ich ja selbst schon zwei Mal für den Wunschfilm vorgeschlagen, noch besser dass er auf diese Weise in die Sendung kam. Lobend kann man hier mal wieder die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung erwähnen, die den Film großartig restauriert haben. Für ein über 100 Jahre altes Werk ist das Bild der BluRay wirklich fantastisch!
Der Film von 1915 ist nicht vollständig verschollen, es existieren aber leider nur noch Fragmente des Films:
„Der Golem und die Tänzerin“ von 1917 (eine Parodie des Vorgängers) wiederum gilt als vollständig verschollen.
Herr Pohl hätte ja noch erwähnen können, dass er ein Puppenspiel zum Thema entwickelt hat, wie ich durch Zufall entdeckt habe. Das hätte mich auch noch interessiert. Vielleicht kann er ja im Forum noch ein paar Zeilen dazu schreiben.
Danke für das Vorstellen von „Wale im August“, den ich nun unheimlich gerne sehen möchte, gerne auch in der synchronisierten Fassung (Sprecher u.a. Tilly Lauenstein und Friedrich Schönfelder). Nur wo?
Und von „Captain Invincible“ habe ich überhaupt noch nie was gehört. Mir fiel da als erstes „Condorman“ ein, der ist ähnlich alt und dürfte auch kaum jemand mehr kennen. Den habe ich allerdings auch zuletzt als Kind gesehen, die Erinnerung daran ist gering. Ich belasse es auch besser dabei…
Mit Schlingensief kann ich leider gar nichts anfangen, der kurze Ausschnitt hat mir da schon gereicht!
Gerd J. Pohl wirkt dermaßen souverän … bei jedem seiner Auftritte fällt es mir schwer zu glauben, dass der Mann (wenn ich richtig gerechnet habe) drei jahre jünger ist als ich. Er kommt mir immer vor wie ein weiser alter Schamane.
Schöne, anregende Ausgabe, die meinen Horizont doch etwas erweitert hat
Auch wenn ich mit den „Wort(en) zum Montag“ manchmal wenig anfangen kann: Mit Gerd J. Pohl hat MG einen Glücksgriff gemacht, der bringt etwas Intellektualität und Hochkultur in den Laden.
Ihr solltet ihn in die Teamseite mit aufnehmen (Kay Ray natürlich auch).
Herr Pohl ist Balsam für meine Ohren und Seele, so eine ruhige and Angenehme Person die solch eine Ausgeglichenheit Ausstrahlt und Leidenschaft für das was er liebt. Es ist wie eine warm Wolldecke in die man gehüllt wird.
Ich freue mich sehr, dass Captain Invincible mal Thema war. Ich kann mich erinnern, dass er vor langer Zeit mal im Fernsehen lief. Im Gedächtnis geblieben war mir nur der Umstand, dass Alan Arkin als Ex-Superheld aus der Gosse geholt werden musste und mittels Rückpro das fliegen neu lernen musste sowie die für mich besten Musicalnummern überhaupt: natürlich Christopher Lees „Name your Poison“ und „Bullshit!!!“. Mittlerweile ist der Film scheints auf DVD erhältlich, so dass ich meine Erinnerung auffrischen kann.
Als Gerd Pohl die Zeichnung von Vincent Price in die Kamera gehalten hat, saß ich mit offenem Mund vor dem Bildschirm. Ich merke gerade, dass mein Mund immer noch offen ist.
Gerd Pohl hat mit seiner Filmauswahl und seiner Persönlichkeit für eine ganz tolle, hochinteressante Ausgabe gesorgt. Unterschiedlicher kann Film wohl kaum sein und obwohl meine Anschauversuche mit Schlingensief-Filmen auch nicht von Erfolg gekrönt waren finde ich es spannend, Gerd Pohls Ansichten zu 100 Jahre Adolf Hitler zu erfahren.
Eine tolle Folge, auch wenn die meisten der besprochenen Filme mich gar nicht ansprechen - Gerd hat das mit seinem interessanten Blick auf Filme als Kunstwerke wieder wett gemacht.
Ich hätte gerne noch mehr Geschichten von ihm gehört über seinen Kontakt zu großen Hollywood Stars. Wie genau kommt man bitte mit jemandem wie Vincent Price so in Kontakt, dass man sogar mit ihm telefoniert? Aus solchen Geschichten könntet Ihr ein ganzes Format machen, finde ich!
Tolle Sendung mit einer interessanten Filmauswahl. Schlingensief und Captain Invincible (auch wenn da Lee mitspielt) hätte ich von Gerd Pohl nicht unbedingt erwartet. Den Golem schon eher. Es wäre auch mal interessant, zu erörtern, warum nach Der Golem, wie er in die Welt kam kein weiterer nennenswerter Film mehr den Golemmythos thematisiert hat und warum der Golem kein populäres Monster geworden ist, sondern nur in Nischen stattfindet.
Davon abgesehen gab es eine sehr gute Akte-X-Episode mit dem Golem (Staffel 4, Episode 15).
Die wohl entschleunigste Pantoffelkino Folge aller Zeiten
Die Filmauswahl war eher…speziell, aber habe es mir trotzdem sehr gerne angeschaut. Der gute Gerd spricht mit so viel Liebe zur Kunst und hat so viel Erfahrung, dass es richtig schön war. Er hat einen sehr hohen künstlerischen Anspruch, ist mal eine nette Abwechslung.
Fänds super interessant mal ihn über solch einen Schund sprechen zu hören wie Movie 43 oder sowas
Ich möchte mal den Gedanken in den Raum stellen, dass der Golem sehr wohl modern rezipiert wird. Ich denke es gibt gewaltige Parallelen zu Iron Man. Auch Iron Man wird als Beschützer verstanden. Was aber noch viel deutlicher den Bezug zum Golem repräsentiert ist natürlich der Arc Reaktor, also das Herz von Iron Man. Der Golem hat wiederum einen Stern in der Brust, der den Golem am „Leben“ hält. Für mich zu mindestens eine Hommage. Was denkt Ihr?
Der Nerdist brachte letztes Jahr einen Artikel, in dem der Golem mit Iron Man und Hulk verglichen wird. Ich finde die Verbindung eher schwach. Der Golem wird aus den Elementen erschaffen und führt Befehle aus. Er ist kein empfindsames Wesen. Iron Man ist hingegen ein Mann in einem eisernen Anzug. Ob Stan Lee beim Arc Reactor an den Golem gedacht hat, wer weiß?
Rein optisch erinnert das Thing der Fantastic Four am ehsten an einen Golem.
Hm, ich denke nicht dass man bei der Kreation von Iron Man an den Golem gedacht hat. Da könnte ich gleich noch den Batman-Schurken Clayface ins Spiel bringen, weil der auch aus Lehm ist.
Kann sein… oder ist an den Haaren herbei gezogen.
Gibt’s hier einen Iron-Man-Sepzialisten, der diese These bestätigen kann (@eldorado).
Schöne Folge. Der jung kann öfters kommen und sollte es auch. Hast Du @Jorg denn überhaupt Zeit dafür? Ich hoffe mal das Jorg auch Schreibrechte hier bei der Folge hat ohne nen Abo zu haben was ich Dir aber empfehlen kann