Folge 273: Wunschfilme August

Man kann natürlich verschiedener
Meinung sein. Ich mag den Tom. Jack Reacher 1 find ich Klasse. Der zweite ist meiner Meinung nach grottig, allenfalls als Werbung für die US Army brauchbar.

Lost in Translation: Interessiert mich eigentlich schon, aber dem Trailer nach gefällt es mir nicht, dass die Japaner da anscheinend als ziemlich bekloppt und nervig dargestellt werden, um zu begründen, dass sich der Protagonist so fremd und verloren fühlt. „The Virgin Suicides“ von Coppola fand ich OK, „Marie Antoinette“ auch nicht so schlecht.

Saving Private Ryan: Kriegsfilme mag ich überhaupt nicht.

Krieg der Welten: Hab mir den immer ziemlich kitschig und familienorientiert vorgestellt, aber eure Besprechung hat mich doch recht neugierig auf den Film gemacht.

Faster Pussycat / Russ Meyer: Gut, dass dieser bedeutende Regisseur mal zur Sprache kam, allerdings mit einem wohl noch eher zurückhaltenden Frühwerk. Fürs nächste Mal empfehle ich „Im tiefen Tal der Superhexen“.

Das im Trailer sind tatsächlich die Extremfälle, es gibt im Film auch „normalere“ Japaner. Auch, wenn ich persönlich den Rassismus-Vorwurf nicht teilen würde, kann ich aber verstehen, wenn andere so empfinden.
Mich stört auf der anderen Seite eher die demonstrative Ingnoranz der Figuren Murrays und Johanssons (auch wenn genau dieses „Nicht verstehen wollen/können“ zentraler Aspekt des Films ist). Gerade Letztere habe ich insgesamt als unangenehm selbstgerechte Figur empfunden.

Lost in Translation - hab ich mal vor Ewigkeiten gesehen, Zeit für einen Rewatch; dieser Meinung mit der Atmosphäre bin ich bei Once Upon A Time in Hollywood, die Handlung plätschert die meiste Zeit vor sich hin, aber man kann ganz gut in dieser Welt versinken…

Krieg der Welten - hab ich auch vor Jahren mal komplett geschaut (direkt davor oder danach noch Minority Report, der andere SciFi mit Tom Cruise und Regie von Spielberg) und fand ihn in Ordnung, nicht überragend, aber auch nicht schlecht, Dakota Fanning passt astrein in die Kategorie „Drecksblagen“, dort ordne ich auch die beiden Jungs aus Jurassic World ein, die aus Jurassic Park allerdings nicht, da diese nicht so nervig sind und gegen Ende hilfreich sind…
Apropos, die legendäre Radioinszenierung von Orson Welles findet man auf YouTube, Tonqualität ist aufgrund des Alters aber nicht gerade HiRes-würdig:

Der Soldat James Ryan - Die Eröffnungsszene wurde uns damals von mindestens einem Geschichtslehrer empfohlen, als die meisten in der Klasse noch nicht alt genug dafür waren.
Natürlich bombastisch, der Rest ist auch gut, aber eben nicht auf einem Level, finde ihn aber darin noch stärker als bspw. Fury/Herz aus Stahl.
Bezüglich D-Day/Operation Overlord ist meine Nr. 1 aber Der längste Tag, wie ich auf der Liste der Filmbesprechungen sehe, kam der offenbar noch nie, dann schlage ich den wohl mal demnächst vor…

Laut John Waters ist Faster Pussycat „der beste Film, der je gemacht wurde und wahrscheinlich auch besser als jeder Film, der zukünftig noch gedreht werden wird“. Und das schrieb Waters bereits 1980. Damit ist ja wohl alles gesagt. :smiley:

Aber ernsthaft, wie ihr dem Film das Künstlerische absprechen könnt, ist mir ein Rätsel. Alleine Meyers Schnitt und Kamera sind so furios, dass Musikvideoregisseure heute noch davon zehren. Die Wortwitze, Doppeldeutigkeiten, Sprüche und Monologe, die hier im Minutentakt rausgehauen werden, herrlich. Noch bevor das erste Bild erscheint, macht der Sprecher klar, was Phase ist: „Ladies and gentlemen, welcome to violence, the word and the act.“. Der Film unterscheidet nicht zwischen Sex und Gewalt, sondern setzt Beides gleich. Beides erschafft und zerstört. Eine sensationelle Prämisse in einem amerikanischen Film von 1965. Rückblickend ist es nachvollziehbar, dass der Film ein Flop war und im Laufe der Jahre zum Kult avanciert ist.

Vor ein paar Jahren hat Rialto Report die Drehorte besucht und überraschenderweise sieht manches noch genauso aus wie damals. Das alte Farmhaus ist allerdings eine Ruine und dürfte mittlerweile wohl ganz abgerissen worden sein.

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Ist nicht schlimm, verstehe auch nicht immer woran es liegt. Ist einfach so :smiley:
Und nein es geht nicht um alle moralisch falschen Dinge. Ich liebe Krimi, Horror, Thriller, Action etc. wo Mord keine Seltenheit ist. Mag ich gerne. Es geht eher um Filme wo es um eine bestimmte Art von „Hintergehen“ geht. Vielleicht kann ich Mord aber auch eher rechtfertigen als Fremdgehen :wink: (it’s a Joke)
Aber würde den Film auch nicht als schlecht betiteln. Er war gut und hab mich nicht gelangweilt aber mag den halt einfach überhaupt nicht (Die Atmosphäre, das Trostlose, Traurige, keine Action, zu ruhig und halt Fremdgehen).

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