Pantoffelkino Folge 257. Hier kann darüber diskutiert werden!
Es gibt wieder ein paar aktuelle Neuerscheinungen zu besprechen. „Jesus Rolls“ ist eine Art indirekte Fortsetzung zum Kultfilm „The Big Lebowski“, hingegen ist „Greenland“ ein episches Katastrophendrama. Außerdem geht es um den Thriller „Sea Fog“, das Zombie-Drama „Stay Alive“ und die Serie „Lovecraft Country“.
Wie immer schön Folge mit interessanten „Filmtipps“ von denen ich offengar sagt noch gar nichts gehört habe
Weil es gerade so gut passt zitiere ich Christian „…solange wir nicht Lawrence von Arabien besprechen müssen…“ und schiele mal auf die aktuelle Umfrage der Wunschilme für Mai.
Christians Reaktion vermutlich so wie auf dem Thumbnail:
Sorry ich konnte es mir nicht verneifen
Aber wie gesagt: super Folge und ich finde es super, wenn immer mal wieder andere Leute in Pantoffelkino drankommen (sehe auch Rike und Lars sehr gerne).
Lovecraft Country interessiert mich als Fan des Autors durchaus. Allerdings scheint die Serie nach eurer Besprechung - fast muss man sagen, wie üblich - wieder als unverblümter Monsterhorror daherzukommen, wozu dann noch die typischen Peele-Elemente kommen, obwohl ich seine Filme eigentlich ganz gut finde. In der Literatur von Lovecraft selber ist ja weniger die explizite Beschreibung von Monstern, wobei es die mitunter auch gibt, das Entscheidende, sondern eher das vage Gefühl, etwas Unbegreiflichem gegenüberzustehen und von Wesen beobachtet zu werden, die sich der menschlichen Vorstellungskraft entziehen. So etwas in der Art ist wie von Volker richtig angemerkt in Carpenters „Die Mächte des Wahnsinns“ richtig gut umgesetzt worden, obwohl es ja keine Verfilmung eines bestimmten Lovecraft-Werks ist, sondern eher allgemein von dessen Werk inspiriert.
Der Trailer und euere Erläuterungen zu Stay Alive erinnern mich verdächtig an Rammbock. Ich bin kein Zombiefan, aber Rammbock fand ich richtig gut. Wenn mir jemand in den 80ern erzählt hätte, dass das ZDF mal in der Reihe Das kleine Fernsehspiel einen Zombiefilm zeigen würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt.
Lovecraft Country hat mich erst enttäuscht, dann verärgert. Enttäuscht, weil ich durchaus positiv eingestimmt war und mir Einiges erhofft hatte. Verärgert, weil die Serie einige tolle Ansätze hat, aber kaum etwas richtig auf den Punkt bringt. Wie ihr völlig zu Recht festgestellt habt, ist die Serie überladen und letztlich ein wirres Konglomerat aus vielen Versatzstücken. Gerade der Lovecraft-Aspekt ist für mich das schwächste Glied hier, zumal Vieles auch überhaupt nichts mit Lovecraft zu hat. Das wäre nicht schlimm gewesen, wenn der Rest funktionieren würde. Aber der Gegensatz - oder die Verbindung - von übernatürlichem Horror auf der einen Seite und Rassismus auf der anderen Seite, kommt hier nicht richtig zusammen.
So negativ wie Volker sehe ich die Serie nicht, denn es gibt einige starke Momente. Andererseits kann ich die Serie auch nicht wirklich empfehlen, da von den über zehn Stunden Laufzeit zu wenig wirklich Gutes hängenbleibt, schon gar nichts Kohärentes.
Recht angetan war ich vom Schauspiel, gute Besetzung mit Ausnahme von Atticus, der kaum mal seinen teilnahmslosen Gesichtsausdruck ablegt. Außerdem gelungen: der Soundtrack. Eine schöne Mischung aus moden und alt. Da funktioniert der Gegensatz ziemlich gut.
Statt Lovecraft Country empfehle ich die neue Amazon-Serie Them. Für mich bisher der beste Beitrag zum „New Black Horror“. Das Spielerische und Satirische von Filmen wie Get Out und Us fehlt hier völlig. Them ergeht sich in verschwenderischer Radikalität. Die Serie erzeugt eine latente Beklemmtheit, die szenenweise ins Unerträgliche ausschlägt. Kein Aufatmen, kein Comic-Relief. Und da ist diese verstörend schöne Inszenierung, die einen in den Bann zieht. Doch, ich bin begeistert von diesem Geniestreich.