„Die Passion Christi“ finde ich ja besser als sein Ruf: Klar, am Ende nimmt der Pathos auch überhand und wenn Jesus zum zehnten Mal in den Staub fällt und die Blut- und Schweißtropfen in Zeitlupe fliegen verdreht man nur noch die Augen.
Aber zum einen finde ich es interessant, die Passiongeschichte mal „realistischer“ und nicht auf volkstümlichen Oberammergau-Niveau verfilmt zu sehen und außerdem hat der Film auch abseits der Splatter-Szenen visuell einiges zu bieten.
Die (nicht ganz historisch korrekte) Verwendung der Originalsprachen finde ich auch spannend, kann aber verstehen, wenn andere das als prätentiöses Gimmick empfinden. Lustigerweise finde genau dieses Stilmittel bei „Apocalypto“ total nervig.
Die Antisemitismus-Vorwürfe finde ich auch ein bisschen überzogen. Der Film ist natürlich sehr suggestiv erzählt und die jüdischen Tempel-Oberen sehr schwarz-weiss gezeichnet, aber die Römer als weitere Antagonisten kommen ja genau so schlecht weg.
An und für sich hat Mel Gibson bei mir aber nie groß Eindruck hinterlassen. Die Filme, die ich mit ihm kenne, sind durchaus unterhaltsam (jedenfalls fällt mir jetzt spontan kein totaler Flop ein), aber besonders im Gedächtnis geblieben ist mir keiner wirklich und schauspielerisch finde ich ihn auch eher durchschnittlich.