Ne, das war der Gag an der Sache bzw. mein persönlicher Cringe-Faktor. Ab dem Zeitpunkt, wo mir Cringe das erste mal begegnet ist, also kurz vor der Wahl des Jugendwort des Jahres, ist mir das gefühlt überall begegnet und dann inglationär. Ähnlich geht mir das mit Trope, hab das erstmalig von Rike gehört, danach ist mir das auch woanders ein paar mal untergekommen, aber immer noch hauptsächlich von Rike.
Da ich mich im Internet hauptsächlich mit älteren über Filme austauschen, ist Trope nicht weit verbreitet, obwohl dort viele Anglizismen verwendet werden wie bspw. Pacing etc.
Keine Ahnung, an sich mittlerweile wirklich nicht schlimm, aber sobald ich irgendwo Trope höre/lese hab ich Rike vor meinem geistigen Auge^^
Früher hieß das Stereotyp oder Klischee. Man merkt bei Rike und Lars doch sehr, dass sie viele englischsprachige Filmkritiker gucken. Die Wortwahl ähnelt sich stark. Aber mich stört das nicht. Finde es fast schon ein bisschen niedlich, wenn Trope-Kritiker selbst zum Trope werden.
Stereotype und Klischee sind aber negativ konnotiert. Da muss ich Rike schon Recht geben. Trope, wie es im popkulturellen Zusammenhang genutzt wird, ist erst mal ein neutraler Begriff. Ein Trope kann aber zum Klischee werden.
Ist es das? Ich kenne den Begriff nur aus negativen Bewertungen. War ja auch in dieser Pantoffelkino-Ausgabe der Fall. „Trope“ stand hier für die Verwendung von Geschlechtsstereotypen.
Wenn du schaust, was auf tvtropes.org alles als trope geführt wird, kannst du kaum noch eine Geschichte erzählen, ohne dass man sie da einsortieren kann.
So würde ich es auch verstehen: Als eine Art (erstmal) wertungsfreie Mustererkennung.
Ja gut, diese Seite lebt von dem Thema und muss es dementsprechend ausdehnen, um täglich Content generieren zu können. Ist ähnlich wie die Seiten, die suggerieren, dass sich jedes Thema auf eine Top10-Liste runterbrechen lässt. Aber ich bin eh kein Experte für das Wort und verwende es selbst so gut wie nie. Kenne es hauptsächlich aus englischsprachigen Verrissen. Doch selbst da scheint es erst seit einigen Jahren regelmäßiger vorzukommen. Also wohl doch eher „Jugendsprache“.
Ich kenne den Begriff auch erst durch Rike und bin dadurch auf diese Seite gestoßen. Inwieweit deren Verwendung repräsentativ ist, kann ich also nicht sagen, mag so sein, wie du meinst.
Das ist auch mein Eindruck, dass der Begriff Trope im Prinzip redundant ist, weil Filme perse schon automatisch aus Tropes bestehen.
Das kann bei Kleinigkeiten anfangen und bei großen Story relevanten Elementen enden. Selbst Storytwist sind mittlerweile Tropes, wenn man es so formulieren will, weil es ein gern genutzter Kniff ist.
Im filmtheoretischen Sinn sind Tropes (oder deutsch: Tropen) etwas komplexer. Irgendwann wurde von schlauen Leuten herausgearbeitet, wie man die Tropenklassen der Rhetorik auch auf Filme übertragen kann. Das eröffnet eine ganz neue interessante Sicht auf Filme, allerdings nimmt es für mich auch etwas die Emotionalität aus dem Werk. Buchtipp: „How to read a film“ von James Monaco (in Deutsch: Film verstehen, Rowohlt).
Es stimmt, ohne Tropen kann man im Prinzip keine Geschichte erzählen. Im Film vielleicht noch weniger als in der Literatur. Ein Beispiel ist die bekannte Szene aus Terminator II.
Wie der Terminator die Backpfeife abfängt und ihm die Sonnenbrille verrutscht.
Wie der Terminator von oben nach unten schaut und die Hand ausstreckt.
Wie Sarah Connor verängstigt von unten nach oben schaut und die Hand ergreift.
Der Satz: „Come with me if you want to live“.
Selbst die Farbgebung des kühlen Blaus.