Die Beiträge über die „primitive technology“ und Insta fand ich kurzweilig und durchaus interessant.
Was in Teilen aber wirklich eine Frechheit war, war der Beitrag über „Achtung Reichelt“ - ganz einfach deshalb, da Dean das macht, was er Reichelt vorwirft: Dinge populistisch aus dem Zusammenhang zu reißen.
Besonders deutlich wird dies in der letzten These des Beitrags, in der Dean vorgibt, „eigentlich Reichelt gegen den Vorwurf er sei ‚rechts(extrem, nach nachts offen)‘“ in Schutz nehmen zu wollen, dies aber nun nicht mehr könne. Ein bereits bestehender Text könne nicht mehr veröffentlich werden. Kronzeuge ist hier das Video „Grün, grüner, CDU - Warum die CDU wieder rechts werden muss“.
Nachdem ich das Video gesehen habe, fürchte ich: Dean hat es einfach nicht verstanden.
Reichelt argumentiert hierbei, dass die CDU unter Merkel sehr viele klassische CDU-Positionen aufgegeben hat - insbesondere in der Migrations- und Energiepolitik. Dieser Linksruck der Partei hat dann aber nicht dazu geführt, dass sie für neue Wählergruppen attraktiver wurde - tatsächlich hat sie viele alte Stammwähler verloren, die mit der CDU fremdelten. Auch Merz versucht in der Sprache das Image des „strengen konservativen Knochens“ loszuwerden - und nähert sich dabei linken Narrativen an. Gerade der Begriff „rechts“, der traditionell in Deutschland für das bürgerlich-konservative Lager stand, wird immer öfter reflexartig mit „rechtsextrem“ gleichgesetzt. Dies ist natürlich Unsinn. Der DGB wird sich vermutlich auch als links verstehen - dies bedeutet aber offensichtlich auch nicht, dass man in linksextremer Art vermummt Molotowcocktails wirft.
Wenn reichelt das Wort „rechts“ in Bezug auf den Kurs der Union benutzt, meint er „back to the roots“ - zurück zu Positionen in der Wirtschafts-, Steuer- und Energiepolitik, so wie man sie in der Union lange vertreten hat. Und wenn man dank Merkel sehr weit nach links gerückt ist, geht der Strategiewechsel wo genau hin? Richtig, zurück in eine weiter rechte Position innerhalb des sehr breiten politischen Spektrums. Trivialer geht es nicht. Auf der Basis reichelt ins Abseits des demokratischen Spektrums zu stellen, ist absurd.
Man hätte das Video zur CDU ganz nüchtern sehen können - offenbar war der Drang stärker, „dem EX von der BILD mal einen mitzugeben“. Schade eigentlich.