Schöne, bunt gemischte Folge. Einer der seltenen Fälle, in dem ich alle besprochenen Filme schon gesehen habe.
Irgendwie bin ich ein seit Sherlock ein Fan von Texteinblendungen. Auche Voiceover mag ich irgendwie sehr, Heroes hat das ja damals z.B. sehr oft gemacht. Deswegen finde ich Gut gegen Nordwind zumindest überdurschnittlich. Was den Film aber ein Stück weit ruiniert, ist das inkonsequente Ende. Im Roman von Daniel Glattauer bekommt die Person ein Ende, was sie meiner Meinung nach auch verdient hat. Dass man hier einfach im Film ein komplett gegenteiliges Ende daraus gemacht hat, ist mir sehr sauer aufgestoßen.
Mit Robert Eggers werde ich irgendwie noch nicht ganz warm. Sowohl bei The Witch als auch jetzt bei Der Leuchtturm stimmt inszenatorisch und atmosphärisch alles, aber ich hab dann doch lieber etwas mehr Plot, als tolle Bilder präsentiert zu bekommen, in die man alles und nichts reininterpretieren kann.
Die Verlegerin fand ich schrecklich und Spotlight zumindest sehenswert, aber Official Secrets hat mir außerordentlich gut gefallen, weil er trotz des dokumentarischen Ansatzes auch oft ziemlich spannend war. Ein unbekannter Film, der zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat.
Hustlers wirkte für mich streckenweise eher wie ein Musikvideo als wie ein Film. Dadurch dass alle Figuren egoistisch sind und amoralisch handeln, fehlt einem hier etwas die Identifikationsfigur. Robin Hood und Dexter brechen auch das Gesetz, aber trotzdem ist man „auf ihrer Seite“. Das Schicksal der Protagonistinnen war mir relativ egal. Als anspruchsloses Popcornkino taugt er aufgrund der gelungen Musik aber trotzdem immer noch mehr als vergleichbare Filme wie z.B. der unterirdische Film The Kitchen.
Der Schacht hat einen Nerv bei mir getroffen. Das ist genau die Art Film, die ich mag. An Snowpiercer kommt er für mich auch nicht ran, aber trotzdem ist das ein guter und origineller Film. Ein extrem schwacher Verteter mit dieser Art Konzept war z.B. High-Rise. Ich bin kein allzu großer Freund von offenen Enden, sodass dies für mich der Schwachpunkt des Films ist. Die Anzahl der Leute, die im Schacht sind, legt zusammen mit dem Ende vielleicht eine religiöse Deutung nahe, aber es als Parabel auf die kapitalistische Klassengesellschaft zu sehen, sagt mir persönlich eher mehr zu. Aufgrund der drastischen Darstellung und weil Leute eingesperrt worden sind, habe ich zunächst an den Film Saw denken müssen. Inspiration für den Film scheint vor allem der Kurzfilm Next Floor von Regisseur Denis Villeneuve (Arrival, Prisoners, Blade Runner 2049) gewesen zu sein: