Folge 20

Hier kann darüber diskutiert werden!

Die Kritik zu “The Tick” ist in gekürzter Form auch auf YouTube:

Wieder eine tolle Folge vom Serienkiller. :+1:

Aber eine technische Kritik:
Am Ende vom Beitrag zu Jean-Claude Van Johnson ist das Plakat von Familie Braun eingeblendet.

1 „Gefällt mir“

Da ist ein Fehler passiert, der morgen korrigiert wird!

Die meisten Dinge haben mich nicht gereizt, trotzdem ne gute Folge! Auch den Überblick über verschiedene Gerüchte ist gar nicht mal so schlecht, mir gefiel ja auch die Übersicht über ein paar Pilotfolgen aus einer älteren Folge sehr.

Die JCVD-Serie hab ich mir allerdings gleich zugelegt. Die lässt sich ja auch easy in einem weggucken, da freu ich mich schon drauf.

1 „Gefällt mir“

Eine interessante Folge, muss ich sagen. Die Serie mit JCVD klingt interessant und kurzweilig und ließe sich ja offenbar an einem Abend ansehen :slight_smile:

Aber ganz ohne inhaltliche Kritik dieses Mal kann ich nicht:

Zu Wolfgang Schmitt: Theodore Kaczynskis Werdegang als vom „Theoretiker zum Terroristen“ zu umschreiben, finde ich schon etwas seltsam - es verknüpft aus meiner Sicht (ungewollt?) 2 nicht miteinander korrelierende Begriffe.
Ob das FBI wirklich bis zum Erscheinen des Profilers glaubte, dass Theodore Kaczynski dumm sei, weiß ich nicht, würde mich aber ehrlich gesagt wundern (kann ich aber nicht ausschließen). Jemand, der umfassende Manifeste schreiben und immer komplexere Bomben bauen kann sowie sich widersprechende Spuren legt, aber zugleich keine Fingerabdrücke hinterlässt, wird wohl wenigstens halbwegs intelligent sein.
„Der Profiler nämlich denkt Linguistik und Forensik zusammen, also Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft wenn man so will (…) während seine Kollegen (…) Daten sammeln, sammeln, sammeln, aber eigentlich nicht richtig wissen, was sie damit anfangen sollen und eben dieses Datenanhäufen zu nichts führt (…).“ - Ich weiß nicht, ob das eine persönliche Meinung oder Interpretation der Serie darstellen soll. Falls das Erste zutreffen sollte (und danach klingt es im weiteren Verlauf seines Beitrags), so macht es sich Herr Schmitt sehr einfach, wie Naturwissenschaft funktioniert und reduziert zugleich Profiler fast nur auf die Funktion eines Linguisten, womit man dieser Profession nicht gerecht wird.

Bzgl. der Kritik an Rome: Die Serie Rome hatte durchaus sinnvolle Hinweise:
-sie zeigte eine Möglichkeit, wie ein Manipel-Wechsel stattfinden konnte (allgemein erklärt in folgendem Video: https://www.youtube.com/watch?v=croWDsDhgPo - der erwähnte Teil kommt ca. ab Minute 25 vor. Der Youtuber hat meines Wissens Archäologie studiert, darf also als fachliche Quelle herhalten, denke ich :slight_smile: ).
-Es kommen interessante, vielleicht nicht jedem interessante Punkte rund um Gaius I. Caesar Leben vor (z.B. seine spekulierte Epilepsie, dass er bemüht war insbesondere die Oberschicht Galliens durch Geben der Bürgerschaft und Mitbestimmung auf die „römische Seite“ zu ziehen, dass Caesar und Pompeius enge Freunde waren und der Tod Pompeius Caesar unglücklich stimmte).
-Einige Senats-Szenen und Erwähung sowie Zeigen der Wichtigkeit dieser Positionen (z.B. tribunus plebis)
-Testudo et Lepus: Eine witzige Anspielung, einerseits auf sprachlicher Ebene (Schildkröten und Hasen-Geschichte), ebenso wie auf taktischer (mit der Formation), wie ich es verstanden habe. Aber vielleicht überinterpretiere ich den Punkt :slight_smile:
-Erwähnung des zweiten Triumvirats und einige Informationen dazu (u.a. wird da auch erwähnt, dass für die Römer „Africa“ eine Bezeichnung für eine Provinz war und nicht für einen Kontinent, was kein weit verbreitetes Wissen darzustellen scheint, soweit ich weiß).
-Dass Kleopatra auch ein Liebesleben mit einem wichtigen Römer nach G.I. Caesar hatte.

Das sind nur die Punkte, die mir spontan dazu eingefallen sind, obwohl ich die Serie nun schon rund 10 Jahre nicht mehr gesehen habe. An grobe Fehler kann ich mich spontan nicht mehr erinnern, wird es aber wohl auch in der Serie geben.
So oder so: Was alleine vom oben erwähnten Inhalt durch die Asterix-Comics abgedeckt wird, weiß ich nicht, denn ich kenne nur ein paar der älteren Zeichentrickfilme (bis zu Asterix in Amerika). Ich will nicht bestreiten, dass die Serie extrem in der Darstellung von Sex und Gewalt war - aber das überschattet für mich nicht die Qualität der Inhalte, die durchaus da waren. Man musste nur die Augen dafür offen lassen und sich nicht ablenken lassen durch die Sexszenen :wink:

Bzgl. White-Washing: Das finde ich in manchen Fällen auch sehr befremdlich - Ghost in the Shell ist da für mich ein aktuelles Beispiel.
Aber bei Serien, die die relativ späte Phase des Ägyptens des Altertum abhandelt (also nach Alexander dem Großen), sind europide, eher heller aussehende Menschen nicht zwangsweise die falsche Wahl (inkl. bei der Gestaltung der Götter). Sie sollten halt nicht ausschließlich aus diesen bestehen und die Mehrheit der weniger hochstehenden Bevölkerung sollte zunehmend dunkler sein. Meines Wissens installierten sich die Menschen hellenistischer Abstammung in viele mächtige Positionen. Schön erklärt auch in diesem Video https://www.youtube.com/watch?v=fX1CFsaCcW8&t=318s (mit Zeitindex dieses mal).
Generell möchte ich noch ergänzen, dass dieser ethnische Vergleich so weit in der Vergangenheit nur schwer funktioniert: die heutigen Ägypter haben mit den damaligen vermutlich so viel gemein wie die alten Gallier mit den heutigen Franzosen (vielleicht sogar noch weniger). Man kann stets nur versuchen, es optimal anzupassen. Wenn es somit um die Oberschicht aus der Zeit Kleopatras geht, sind Menschen, die eher nach heutigen „Südeuropäern“ aussehen, vielleicht sogar die beste Wahl (bzw. so, wie sich die meisten Menschen den durchschnittlichen Griechen vorstellen).

Warum neue Versionen von The Departed oder Galaxy Quest, etc.?
Weil es ein altes Rezept ist Dinge, die mal funktioniert haben wieder aufzubacken.

Aber vor allem kennt kaum jemand des anvisierten Publikums die Originale. Ich verdiene mein Brot als Berufsschullehrer und wenn ich mit meinen 16 bis ca. 20 jährigen Schülern über Filme, Comics und Bücher rede, dann geben die eine Dreck auf diese uralten Filme, das Zeug ist für die schon antik.
Serien-Binge-Watching ist allerdings beliebt und die haben nicht das Vorwissen, was ein Abklatsch von was ist und was früher schon mal besser umgesetzt wurde (und es ist ihnen auch komplett egal).

Wir sind halt alt und für Serienproduzenten nur bedingt relevant und vergessen dies bei aller Diskussion zu oft…

Ich weiß ja nicht, was für ein Baujahr du bist, ich jedenfalls bin nicht alt, sondern alternativ jung. :wink:

Wobei der oscargekrönte „Departed“ von Scorsese & DiCaprio ja auch kein Original sondern nur ein Remake war. Ein sehr gutes aber halt. :slightly_smiling_face:

…und zwar ein Remake des chinesischen Thrillers „Infernal Affairs“ aus dem Jahr 2002, was wir in der Sendung selbstverständlich auch erwähnt haben, wie der aufmerksame Zuschauer weiß. :wink:

Ich weiß nicht wie aufmerksam nephie geschaut hat, aber seine Aussage „kaum jemand kennt die Originale“ direkt nach der Erwähnung von „The Departed“ ist ja zumindest mißverständlich. Daher meine Anmerkung. :slightly_smiling_face:

In dem Alter war das bei mir nicht anders. Da war mein Interessensgebiet auch eher begrenzt und alte Filme habe ich mir kaum angeschaut und erst recht keine alten Schmöker gelesen (damit hatte ich ja schon in der Schule genug zu tun). Erst mit Anfang 20 habe ich dann angefangen, meinen Horizont wirklich zu erweitern. Wenn man sich mit Filmen oder Büchern intensiv beschäftigt, wird man auch irgendwann den historischen Hintergrund und die kulturellen Zusammenhänge aufarbeiten. Die Frage ist, ob sich heute die Menschen tendenziell eher oberflächlich mit diesen Dingen befassen.

Danke für Lob und Beiträge in diesem Thread. Insbesondere an GC-MS für die ausführlichen Gedanken zum Thema historisch/ethnisch korrekte Darstellung in Film und Serien. Wir leiden alle an der Vorstellung der Gegenwartsähnlichkeit der Vergangenheit: Nur so können wir oft eine Beziehung zu vergangenen Epochen herstellen - indem wir etwas finden, in dem die damalige Zeit unserer heutigen Zeit ähnelt. Da tut es gut, sich von Zeit zu Zeit klarzumachen, dass vieles eben doch ganz anders war, als wir uns das heute so vorstellen.

Hierzu:

… möchte ich noch anmerken: Zum Glück müssen wir bei Massengeschmack nicht wirklich den Massengeschmack bedienen. Wir hoffen, dass wir ein Publikum haben, das tatsächlich Spaß daran hat, sich nicht nur oberflächlich mit allen möglichen Dingen zu befassen.

1 „Gefällt mir“

Herzlichen Dank für das Lob an meine Person - es freut mich wirklich sehr dies von Olaf Brill zu hören :slight_smile: