Folge 17: Stephanie Schröter & John Hosse

ZeitGeist Folge 17. Hier kann darüber diskutiert werden!

Seit gut einem Jahr präsentiert Hans Martin Esser nun schon „ZeitGeist“ - und diesmal erfahren wir endlich mehr über die Kulissenteile der Sendung. Denn die Künstler Stephanie Schröter und John Hosse haben sie entworfen. Dabei erzählen sie nicht nur etwas über diese konkreten Exponate, sondern kommen im Talk auch allgemein auf die Kunst zu sprechen und worauf es dabei ankommt.

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„Jeder Mensch ist ein Künstler“ meinte einst Joseph Beuys.
Diesen Satz des Schöpfers von Hasengrab und Honigpumpe sehe ich hier bestätigt.
Den Tanzdraht würde meine kleine Nichte genauso gut hinbekommen.

Schwierige Folge.
Übung und Meisterschaft sind wichtige Elemente die im Zeitalter des „du kannst alles machen/schaffen was du willst - Amateurs“ gerne unterm Tisch fallen.
Allerdings ist die Begeisterung der Künstler fürs eigene Werk (vor allem auf Seiten der Künstlerin auffallend) sehr hoch. Über die Eitelkeit wurde ja ebenfalls diskutiert. Die kritische Auseinandersetzung - die natürlich nicht durch den schaffenden Künstler erfolgen kann - mit dem Kunstwerk bleibt aus - war wohl auch nicht Sinn der Sache, wäre aber meiner Meinung nach interessant gewesen.
Dann geht es um den Wert der Kunst, ganz schwieriges Thema aber nachvollziehbar vom Künstler beantwortet, und um politisierte Kunst. Hier wird es dann auch gleich wieder tagespolitisch und seitens der Künstlerin wieder mal etwas einseitig → natürlich sind auch Linksradikale und viele andere politische und religiöse Strömungen kein Fan von freier Kunst.
Ich habe die Folge ganz gesehen und bin mir nicht sicher ob der Erkenntnisgewinn unterm Strich eher unfreiwillig war.

Der Teil „Was haben wir hier für Werke“, „Was bin ich für ein Künstler“, „Was machen wir als Künstler“ ist konkret und aufschlussreich.
Den Teil „Was darf Kunst“, „Wem gehört Kunst.“, „(Wann) Ist Kunst politisch.“ empfinde ich als zu einseitig. Hier wäre eine Diskussion auch mit entgegengesetzten Gesprächsteilnehmern wünschenswert und auch philosophisch interessant gewesen.

Alles in allem gefällt mir dieses Format aber sehr gut und fairer Weise muss man sagen, dass „Kunst“ kein leichtes Thema ist, vielleicht sogar insbesondere dann wenn man Künstler mit deren Werken in der Sendung hat.
Ich weiß, wir sind hier nicht im „Literarischen Quartett“, bzw. im Kunstterzett, aber für mich ist die Frage, ob es künftig Sinn ergibt, Künstler, die ihre Kunst vertreten (müssen), alleine dafür in die Sendung einzuladen.
Das mag für Schriftsteller funktionieren, die ein Buch geschrieben haben, über dessen Thematik man diskutieren kann, klappt hier aber eher mäßig.

Beste Grüße! :slight_smile: