Folge 166: "Revenge of the dictators"

Hier kann darüber diskutiert werden!

Ein Spiel auf nur Englisch wo man rote und grüne Karten unterscheiden können muss? Kann nur toll werden:joy:

Ist doch wie geschaffen für Nils

Wo liegt denn jetzt Washington D.C. und woran grenzt das??

Herrliche Stelle :grin:

Da es am Ende ein wenig hektisch wurde, kann ich ja auf diesem Wege noch meine persönliche Meinung zu diesem Spiel zum Besten geben.

Zunächst einmal sei gesagt, dass es, wenn man des Englischen nicht ganz so mächtig ist, für die Spielmechanik hinderlich ist. Wie ihr in der Folge vielleicht gesehen habt, habe ich für die Drei eine Übersicht angefertigt, in der ich jede Karte, die im Spiel vorkommt, übersetzt und erklärt habe. Hintergedanke war, dass das Ganze damit flüssiger läuft. Eventuell ist dadurch jedoch genau das Gegenteil eintreten, da die Spieler immer hin und her blättern mussten.

Das Spiel an sich reichte in der Form, wie unsere Runde abgelaufen ist, nahe an die maximale Spiellänge heran. Umsetzen des Präsidenten, Umsetzen des einzigen Spielers, der am richtigen Ort war, etc. Wurde in der Folge ja bereits erklärt. Auf der Spiel 17 konnte ich eine Proberunde zu Viert spielen, die eigentlich nur für 30 Minuten vorgesehen war (und ohne Nuclear Zone-4 gespielt wurde; wir haben dann doch 50 Minuten gespielt und in der Zeit konnte dann auch jemand das Spiel gewinnen. Danach habe ich das Spiel nochmals mit Kollegen gespielt und auch da belief sich die Spiellänge auf nicht länger als 60 Minuten. Es kann also mal so, mal so ablaufen.

Zur Spieldynamik kann ich sagen, dass mir diese bei diesem Spiel größtenteils sehr gut gefällt. Der Schadenfreude-Effekt kommt alles andere als zu kurz, ein gewisses taktisches Verständnis ist vorteilhaft (konzentriere ich mich erstmal auf das Entschärfen in den Zonen 1, 2 und 3, oder entschärfe ich vielleicht eine davon, hole mir einen Bonusstein aus Zone 4 und gehe dann zum Präsidenten, …) und man kann seinen Mitspielern mit diversen Aktionen ordentlich in die Parade fahren.

Gleichzeitig kann es für gewisse Spielerrunden sehr nervig sein (und auch den Charakter einer künstlichen Zeitschinderei haben), wenn plötzlich das Spielziel über den ganzen Spielplan wegwandert. Das zieht das Spiel merklich in die Länge und kann dann in stumpfes Bewegen zum neuen Ziel und einer persönlichen Niedergeschlagenheit münden.

Was ich als ganz klaren Negativpunkt an dieser Stelle anführen muss, ist das Spielmaterial. Sämtliche Spielfiguren, Nuklearsteine und Roadblocksteine müssen vor Beginn der ersten Partie einzeln (!) aufgeklebt werden - mit Stickern, die zu groß für das Material sind!! Heißt: Sämtliches Material muss noch per Hand in Kleinstarbeit zurechtgeschnitten werden, damit die Sticker nicht sofort nach 5 Minuten abgehen. Auch wenn es sich bei diesem Spiel um ein Kickstarter-Spiel von Independent-Entwicklern handelt, ist das für mich persönlich fast schon ein absolutes No-Go, was ich so auch bei noch keinem anderen Spiel gesehen habe.

Abschließend kann ich sagen, dass mir das Spiel und auch die Runde mit Mario, Nils und Holger sehr viel Spaß gemacht hat, weil die Runde meiner Meinung nach besonders in der zweiten Spielhälfte ordentlich an Fahrt gewonnen hat.

Daher mein Rat an die Leute, die nach 40-50 Minuten schon genervt und gelangweilt abschalten wollen: Wartets ruhig noch ein wenig ab. Es kommen schon noch lustige Momente.

Und noch ein wenig zum produktionstechnischen Hintergrund: Diese Folge wurde direkt nach drögen 3 Stunden “The Networks” aufgenommen. Zudem hatte Mario am Abend des Aufzeichnungstages einen wichtigen Termin. Also bevor jemand auf die Idee kommen könnte, auf ihn “draufzuhauen”: Ich konnte ihn vollauf verstehen, dass er vielleicht nicht immer zu 100% bei diesem Spiel begeistert war, eben auch aufgrund der externen Faktoren.

Ein Take-That-Spiel. Ok, kann man machen. Hier fehlt aber das streamlining. Take-That-Spiele sollen in aller Regel eine kurze Spieldauer haben, maximal 30 Minuten, zumindest solange es sich rein auf diese Mechanik konzentriert, wie hier. Ansonsten ist es Zeitverschwendung, da einfach viel zu glücksabhängig. Revenge of the dictators erachte ich für völlige Grütze. Die Spielbalance haben die Macher voll in die Hände der Spieler gelegt. Immer alle auf den drauf, der gerade vorne liegt.

Ein wesentlich besseres Spiel dieser Sorte, das darüberhinaus auch noch völlig ohne “Take-That” gespielt werden kann, aber meist nicht wird, ist Evolution.

Ein Spiel in englischer Sprache würde in meiner Spielegruppe leider nicht funktionieren. Mindestens 1 Spieler hätte keinerlei Ahnung, was er mit den Karten machen sollte. Wozu das führt, hat man ja an Mario gesehen. Ich hab euch gerne beim Spielen zugeschaut, auch wenn die Spielzeit wirklich arg grenzwertig war. Dennis ist auf jeden Fall ein guter Gast, der immer den Überblick über die Regeln behalten hat. Auch wenn ich es wahrscheinlich nie spielen werde, hat das Spiel bei mir einen guten Eindruck hinterlassen.

Ich fand das Spiel klasse, dass es so viele völlig unerwartete Karten gab und sich dadurch nie jemand auf der sicheren Seite fühlen konnte (dadurch gab es auch so herrliche Szenen, wie die um Oregon, oder die „Keep dreaming“ KArte von Holger :smiley: ).

Die Macher haben sich durchaus was gedacht bei dem Spiel, da steckt viel Liebe im Detail. Die Länge ist allerdings tatsächlich etwas vom Nachteil, aber nach dem 2. Mal würde die Runde bestimmt viel schneller spielen. Auch Respekt an den Gast, der das ganze gut erklärte und auch während des Spiels gut aufpasste.

Mario war (auch) diesmal leider recht anstrengend. Keine Ahnung warum er derart kein Bock auf das ganze hatte, zumal die Runde recht entspannt und gut drauf war. Dass er alle 4 Minuten kotzen wollte und auf die Uhr schaut ist auch dem Gast gegenüber respektlos, der das Spiel mitgebracht hat und sich da sichtlich Mühe gab. Hoffe diese Kur tut ihm grad recht gut und er wird demnächst wieder etwas entspannter sein