Folge 166 - Günter Wallraff und der Tierpark

naaaaja… :wink: ich behaupte mal ganz dreist, dass so ein „Tier“ schon ein wenig den Unterschied zwischen Käfighaltung (inklusive nervender Zuschauer, die sich an die Scheibe/ Gitter pressen, was reinwerfen, rumschreien -Kinder sind nunmal laut- etc. und man dem sich nicht entziehen kann (als Tier)) oder ob es mehrere Kilometer geschütztes Auslaufgebiet hat… so mit Bäumen, Sträuchern, Erde, Wald, Wiesen, Himmel, Sonne, Wildlebewesen… Natur eben…

Das bei solchen Lebensweisen aber natürlich kein, bzw. wenig Geld in die Kasse geht, ist mir bewusst. Und dass es im Zoo/ Tierpark nicht immer (nur) um Arterhaltung sondern gerne auch um viel Show und Knuddelfaktor geht… also bitte, das versteht sich doch von selbst.

[QUOTE=Knight79;422139]Über diese Frage habe ich nachgedacht und bin zu dem Schluß gekommen, dass man sie nur mit einem klaren JA beantworten kann.
Wenn man exotische Tiere hält und pflegt, und dieses dadurch finanzieren kann, Zuschauer gegen Bezahlung zuzulassen,wäre es ja absurd es nicht zu tun, bzw. in vielen Fällen gar nicht möglich.Den Tieren wird es egal sein.[/QUOTE]
Man soll also ungewöhnliche Menschen, also solche die zum Beispiel über viele Haare am Körper verfügen, besonders klein sind oder drei Beine haben, in Käfigen ausstellen dürfen?
Und das soll die Menschen nicht stören?!

Der wissenschaftliche, kulturelle und allgemeinbildende Wert von Zoos ist meiner Meinung nach gar nicht hoch genug einzuschätzen.

Und auf welcher Grundlage? Kaum ein Tier befindet sich in einer gewohnten Umgebung. damit ist der Wert der Bildung und Forschung dahin, da genau nichts gelernt wird.

[QUOTE=FireBird94;422218] Kaum ein Tier befindet sich in einer gewohnten Umgebung. damit ist der Wert der Bildung und Forschung dahin, da genau nichts gelernt wird.[/QUOTE]
[SPOILER]
//youtu.be/pWdd6_ZxX8c
[/SPOILER]

Dagegen spricht die Zusammenarbeit von Tierparks mit Stiftungen, Universitäten und Tierschutzprojekten. Ein Beispiel ist das “Coralzoo project”.

Es kommt natürlich auf die Art drauf an - Wölfe z.B. leben in Freiheit in Familien, in Zoos bzw. Tierparks in Rudeln mit fremden Wölfen zusammen, und verhalten sich entsprechend anders, was zu heute noch verbreiteten Irrtümern geführt hat. Andere Arten merken quasi gar nicht, dass sie nicht in der freien Natur sind, wenn die Lebensbedingungen perfekt nachgestellt werden.

Für alle, die es interessiert: Ich hatte mal ne mail an Animal Public geschrieben, und habe sie darauf hingewiesen, dass es ja garnicht „deren“ Verdienst mit der Vermittlung ist und dass ich Lügen im Beitrag fehl am Platz finde, wenn man im Sinne des Tierschutzes überzeugen möchte… Die Antwort:

[I]"Liebe Julia,

danke für Deine Email und dass Du Dir Zeit genommen hast, uns über Deine Meinung zu informieren.
Seit Jahren gibt es Gespräche mit den Betreibern des Tierparks Bad Pyrmont wegen der Abgabe der Schimpansen und der Gibbons. Eine renommierte Auffangstation, mit der wir zusammenarbeiten hatte angeboten beide Schimpansen kostenlos aufzunehmen. Einzige Bedingung damals war, danach schafft sich der Tierpark keine neuen Tiere dieser Art an (grundsätzliche Bedingung der Auffangstation, da es sonst das gleiche Problem irgendwann wieder geben kann).
Mit dieser Bedingung war der Betreiber 2014 nicht einverstanden und verhinderte somit die Abgabe der Tiere in die Auffangstation. Anfang 2015 wandte sich der Betreiber tatsächlich erneut an uns. Die Bedingungen, sich nach Abgabe zu verpflichten keinen neuen Menschenaffen mehr anzuschaffen, lehnte er wieder ab.
Natürlich werden immer wieder falsche Behauptungen aufgestellt, vor allem, wenn es um Tierschutz geht.
Wir haben jedoch alles versucht, um zwischen allen Parteien zu vermitteln und erreichten im Endeffekt die Rettung des verbliebenen Tieres - und das ist das Wichtigste.

Viele Grüße
Kristina Joachim"[/I]

leider nicht wirklich aussagend… :frowning:

Also hier in Rostock haben wir das allseits gepriesene Darwineum.
Vor dem Eingang wird man von alten Schildkröten begrüßt, die nicht wirklich viel Platz haben. Dann geht es hinein ins Darwineum, wo der Besucher von einem Filmchen begrüßt wird, welcher die Entstehung der Erde wieder gibt. Es geht dann weiter in einen großen Ausstellungsraum, der dem Besucher die Evolution von den Amöbe über Dinos bishin zum Menschenaffen näher bringt.
Und dann geht es in einen Turnhallen großen Raum, wo in der Tat Menschenaffen leben müssen. Also schräger geht es kaum.

Erst wird einem die beinahe unendliche Größe der Evolution gezeigt, nur um dann den Besuchern eingekerkete Menschenaffen zu zeigen, die in diesem kleinen Gebiet keinesfalls natürlich leben können.
Und ja, ich mag Zoos auch nicht. Und ich finde sie falsch bzgl höher entwickelter Lebewesen. Denn im Gegensatz zu den zb “dummen” Amphibien etc. bekommen die sehr wohl mit, was mit ihnen passiert oder wo sie sind.
Ich mein, so ein Gorilla ist ein Wandertier, das sich vllt einen Tag lang an einem Ort aufhält und dann weiter zieht. Ähnlich auch Elefanten, Giraffen, Eisbären, Tiger, Löwen, Delfine, Papageien/Vögel blabla.

Zoos sind Attraktionen und bei weitem keine Konservierung irgendwelchen Lebens. Wenn man Leben in der spezifischen Form aufrecht erhalten wollte, sollte man vor Ort eingreifen, wie es zb mit den Tierparks in Afrika geschieht - wobei dort dann das Personal aufgestockt werden sollte, damit die Hornjäger ausgerottet werden können.