Folge 164: Wunschfilme Juli

Der Film war bereits damals für mich Effekthascherei und ist es auch heute noch – auf Kosten von Story und Figuren. Aber so ist das mit Geschmäckern… sie sind verschieden und dürfen es auch sein :wink:

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Ach und bei Schtonk, den ich auch lange nicht mehr gesehen habe, störte mich auch damals irgendwie etwas… mir waren die Figuren zu etwas zu lächerlich… Das wirkte alles so künstlich… schwer festzumachen…

Mir geht es da ähnlich wie dandee. Ich hätte die Geschichte immer lieber etwas ernsthafter umgesetzt gesehen.
Wobei ich ihn nicht als schlecht in Erinnerung habe… Müsste man sich vielleicht Mal wieder anschauen…

Es gibt übrigens gerade einen Podcast über das Geschehen…

Faking Hitler vom Stern. 10 Teile…
Ich hab bisher nur reingehört, tauchen viele Telefonmitschnitte mit Kujau auf…
Und Interviews mit Heidemann der sie für den Stern gekauft hat bei ihm…

Heat hab ich auch schon lange nicht mehr gesehen… Aber den hab ich auch noch als beeindruckend gut in Erinnerung. Den muss ich wirklich Mal wieder schauen…

Ihr habt diesmal nur Filme die ich alle 20 Jhare nicht mehr gesehen habe… Ausser Reservoir Dogs, den hab ich noch gar nicht gesehen! Geil wa? :wink::grin:

Keine Ahnung warum ich den nie geschaut habe, hat sich irgendwie nie ergeben… mir war auch gar nicht richtig klar dass der von Tarrantino ist…
Hab ich jedenfalls noch was cooles vor mir, im wahrsten Sinne des Wortes…

Sagt der Fan von Gialli und Splatter. :smile:

Ich mag auch nicht jeden italienischen Thriller. Nur die Guten. Und das Splatter nicht unbedingt einen guten Film für mich ausmacht, dürfte meine Meinung zu Braindead deutlich machen.

Lola rennt habe ich damals im Kino gesehen und war schon recht begeistert. Solche atemlosen Filme jenseits aller Konventionen kannte man vorher nur aus Hongkong oder Japan (schaut Too Many Ways to Be No. 1 und Sabus Regie-Debut Dangan Runner). Dass dann ausgerechnet sowas aus Deutschland kam, war schon überraschend.

Seitdem habe ich den Film aber auch nicht mehr gesehen. Nach dem Trailer zu urteilen, wirkt er aus heutiger Sicht schon sehr nach 90er Jahre. Wenn man einen älteren Film sieht, der eine große stilistische Wucht hat, muss man sich irgendwie von den aktuellen Sehgewohnheiten frei machen können. Ich könnte mir vorstellen, dass der Film in 10 oder 20 Jahren vielleicht sogar besser funktioniert als jetzt.

Hier noch der Trailer zu Dangan Runner, der zwei Jahre vor Lola erschien.

Ich sehe gerade, dass Lola rennt auf Amazon Prime verfügbar ist. Wenn nicht jetzt bei mir erst mal Stranger Things 3 anstünde, würde ich direkt auf Play drücken. :slightly_smiling_face:

Die 5 Wunschfilme sind alle großartig und befinden sich selbstverständlich auch in meiner Sammlung. Das war eine sehr gute Auswahl!!
:relaxed::+1:

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Sehr schade, dass du nicht dabei warst Mario :wink:

Ansonsten tolle Folge: ein Film war sogar von mir vorgeschlagen „Lola rennt“ und freut mich wenn es so kontrovers diskutiert wird. Ich finde ihn halt genial.

Reservoir Dogs habe ich ebenfalls gewählt und ist für mich knapp Pulp Fiction der beste Tarantino Film ever.

Heat habe ich zwar gesehen, aber ist über 20 Jahre her und ich weiß nicht mehr viel davon.
Die anderen Filme kenne ich leider noch nicht, aber hat mein Interesse geweckt.

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Ja schade, dass ich aus zeitlichen Gründen nicht mitsprechen konnte.
Aber das waren wie gesagt alles tolle Filme!!! :slightly_smiling_face::+1:

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Braindead kommt hier ja im Forum echt zu kurz. Habe damals bei einem freiwählbaren Thema einen Vortrag in der Berufsschule gehalten. Ergebnis war, dass die Lehrerin den Stecker vom Beamer gezogen hat als ich eine Szene vorführte und eine 1 gabs trotzdem :smiley:

In Braindead läuft ein Song aus Meet the Feebles und Jackson hat auch seinen obligatorischen Kurzauftritt :wink:

Was sagt denn @eldorado zu Heavenly Creatures? Im Prinzip mein liebster Jackson neben HdR.

EDIT: Jetzt extra Lola rennt gestern noch auf Prime angeschaut, weil ich den ebenfalls ewig nicht mehr gesehen hatte und ich fand den einfach nur schlecht. Das bspw. in der Sendung positiv hervorgehoben wurde, dass sie stolpert und dadurch Zeit verliert kann ich nicht nachvollziehen, da sie zusätzlich in der Bank ewig rumeiert und trotzdem kurz vor knapp ihr Ziel erreicht. Dabei hat sie beim Versuch vorher die Bank 1-2min vor 12Uhr verlassen.

Das ist so eine Sache, die mich schon massiv bei Happy Deathday gestört hat. Da hat man auch nicht den Eindruck, dass gewisse Ereignisse immer zur selben Zeit passieren, sondern erst, wenn die Protagonisten vor Ort ist.

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Lola rennt:
Vor Ewigkeiten gesehen, ich fand den Film einerseits von der Idee her interessant, aber von der Umsetzung andererseits sehr aufgesetzt und künstlich. Lola wirkt optisch sehr designt. Auch die Musik, bei der meiner Erinnerung nach Franka Potente selber dieses “I wish I was a hunter” usw. murmelt. Das hatte damals schon was sehr Gewolltes und wirkt auf mich heute wie ein Relikt des VIVA-Zeitalters. Fand es damals auch schon seltsam, dass jemand im Lotto gewinnt, weil er Jahre vorher mal angerempelt wurde … oder wie war das??

Braindead:
Bin ein großer Fan! Für mich nach wie vor ein in seiner Art unerreichtes Spektakel, das als reine Komödie mit schrägen Figuren ebenso funktioniert wie als Splatterverhikel (in letzterer Disziplin m. E. auch nach wie vor unerreicht!). Angeblich arbeitet Jackson ja an 4K-Transfers seiner alten Filme … man kann nur hoffen, dass diese irgendwann mal das Tageslicht erblicken.

Schtonk:
Eine der besten deutschen Komödien mit einer hervorragenden Darstellerriege und einer sehr bissigen Darstellung des ambivalenten Verhältnisses der Deutschen bzw. insbesondere der Medien zur Nazizeit. Kann ich mir immer wieder mit großem Spaß angucken.

Reservoir Dogs:
Habe ich leider nicht mehr so klar in Erinnerung. Von den Tarantinos, die ich gesehen habe, fand ich den auf jeden Fall mit am besten.

Heat:
Mit sehr hohen Erwartungen gesehen und am Ende war ich doch etwas enttäuscht. Kann mich aber auch an den nicht mehr gut erinnern. Vielleicht bei Gelegenheit mal wieder ansehen.

Ich muss Christian absolut Recht geben. Lola rennt ist ein grauenhafter Film. Noch schlimmer ist die “Musik“. Einer der ganz wenigen Filme die ich in der Tonne entsorgt habe.

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Sehr schöne Folge mal wieder und allesamt großartige Filme, wie ich finde. Besonders spannend war natürlich die Diskussion zwischen Christian und Volker um die rennende Lola, obgleich ich hier ganz klar auf der Seite von Letzterem bin.

Ich wollte übrigens schon beim letzten Mal loben, dass Christian ein Miami Vice-Shirt getragen hat und nun kommt er gleich mit der kompletten DVD-Sammlung um die Ecke. Für mich eine der besten (wenn nicht DIE beste) Serie der 80er.
Ach, und Heat ist definitiv kein Remake von Thief, sondern von Showdown in L. A., ebenfalls ein Film von Michael Mann.

Stimmt, es war Showdown (LA Takedown) und nicht Thief.
Sorry, habs in bei der Hitze (37 Grad wars an dem Tag), verwechselt. Sind beide vor langer
Zeit gesichtet worden.
:nerd_face:

Zu: „Schtonk“: Unbestrittenes Meisterwerk! Der wohl größte Höhepunkt des deutschen Kinos mindestens der letzten 40 Jahre. Nicht nur die überbordende Spielfreude der Topdarsteller über das vollkommen groteske Material, sondern auch Kamera, Schnitt usw.: Dem Film hätte ich definitiv den Auslandsoscar gegeben. Obwohl der eine Film lustig und der andere ernst ist: Das ist schon allein von Schnitt, Kamera, Timing usw. her durchaus auf einer Ebene mit: „JFK“ von Oliver Stone!

An: „Schtonk“ finde ich nur einen einzigen Wermutstropfen. Den Film habe ich schon damals mit 9 Jahren im Kino gesehen und genial gefunden, aber eines kann er nicht: Requisite, Atmosphäre usw. beschwören nicht bzw. kaum die Zeit der Bundesrepublik der frühen 80er, der Spätzeit von Helmut Schmidt. Man hat viel eher das Gefühl, daß der Film auch zu der Zeit spielen würde, in der er gedreht wurde, also in den frühen 90ern, nach einem Jahrzehnt Kohlära. Das ist aber eine rein ästhetisch-atmosphärische Sache, trotz alter 100- und Tausend-Mark-Scheine und trotz Zonengrenze zur DDR.

Ansonsten kann ich aber Christian und einigen Forumsmitgliedern hier nur zustimmen: „Lola rennt“ habe ich schon, als ich ihn ca. 2004 das erstemal gesehen habe, als einen einfach nur völlig nervigen, ranzigen, aufdringlichen, zappeligen, oberflächlichen und eingebildeten Film erlebt, der seinen Mangel an Ideen, Einfallsreichtum und Talent einfach nur hinter einer ungeheuer billig gemachten wacklig-hibbeligen MTV- bzw. VIVA-Ästhetik versteckt, die schon vor dem Film auch noch in jeder 5-Minuten-TV-Reportage um sich griff. In Deutschland ist der Film ja auch primär als Darstellung des zappeligen Lebensgefühls der oberflächlich-kreuzdämlichen Berliner Techno- und Raverszene der 90er so berühmt geworden, deren Mitglieder bei dem ganzen ungeheuer nervigen, ästhetisch anspruchslosen Gezappel das Gefühl hatten, daß das Utz-Utz-Utz-Gefühl auf der Tanzfläche unter dem Einfluß von zuviel Koks und Ecstasy besonders gut rübergebracht würde.

In den USA hingegen ist er berühmt geworden, weil der Film da total falsch verstanden wurde; de facto dreht sich der Film einfach nur darum, wie Lola im Kopf drei verschiedene Möglichkeiten durchdenkt, bevor sie sich schließlich für eine Option entscheidet (wie Volker ganz richtig sagt, war dieses Konzept schon 1998 sowas von ausgelutscht und schon zig Male deutlich besser verfilmt worden, und nicht nur mit Bill Murray, sondern zum Beispiel auch schon im polnischen Kino um 1980). In den USA ist der Film hingegen aufgrund des völligen Irrtums zum Kult geworden, daß es sich um einen Sci-Fi-Film a la: „Mister Nobody“ handeln würde, wo Lola Zeitmagiererin wäre, die tatsächlich auf einer physischen Ebene die Zeit vor- und zurückspulen und per Blick in die Kristallkugel eindeutig wahrsagen könnte.

Schon der Film alleine macht mich furchtbar aggressiv, weil er konzeptionell wie von der Umsetzung her ungeheuer dämlich und primitiv ist und dabei so MTV-mäßig einen auf dicke Hose macht. Noch aggressiver hat mich von jeher der einfach nur auf dem billigen MTV-Gezappel und dem SF-Mißverständnis beruhende unglaubliche Hype über dieses Stück Rotz schon immer gemacht.

Mit dieser unreifen Hohlheit von Tykwer habe ich in jedem seiner Filme ungeheuer zu kämpfen, ganz ähnlich wie beim ebenso unreif-nervigen Tarantino, der den Unterschied zwischen Homage und Parodie offensichtlich einfach nicht begreift. Beide wirken so, als wenn sie Filme von 5jährigen für 5jährige machen, die auch für erwachsene Actionfans einfach nur furchtbar anstrengend und zum Fremdschämen sind. Selbst die Wernerfilme 2-4, deren Rezension von euch ich mir kurz vorher angesehen habe, sind besser und reifer gemacht als dieses Zeug.

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