Folge 159: Das 9-Euro-Ticket - Sophie P. und die schwarzen Frauen

Ich fände es tatsächlich sehr schade, wenn das 9€-Ticket ersatzlos auslaufen würde.
Gefühlt jahrzehntelang macht man sich bereits Gedanken, wie der Verkehr vermehrt von der Straße auf die Schiene gelenkt werden kann und wie sich jetzt „überraschenderweise“ gezeigt hat, funktioniert das durch subventionierte günstige Preise sehr gut.

Wenn man die Verkehrswende tatsächlich mittelfristig erreichen will, dann muss man jetzt weiter da ansetzen, und auch gleichzeitig die bestehende Infrastruktur ausbauen.

Natürlich kann man genüsslich vorrechnen, wie viel das jeden einzelnen Steuerzahler kostet, aber ich denke, hier ist das Steuergeld deutlich besser angelegt, als bei so manchem anderen (Groß-)Projekt.

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Dann bleibt aber die Frage warum zeitgleich die Spritsteuern gesenkt wurden. Damit is ja auch das Autofahren wieder attraktiver geworden.

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Naja, dadurch das die Spritpreise vorher deutlich gestiegen waren, ist die Attraktivität in Wahrheit wohl allenfalls gleich geblieben.

Ausserdem richtet sich diese Maßnahme ja an Personen, die aufgrund ihres Wohnorts oder anderer Gründe keine Wahlmöglichkeit zwischen Schiene und Straße haben und somit weiterhin auf das Auto angewiesen sind.

Es soll langfristig mit den Ticketsubventionen aber eine Verschiebung zugunsten der Schiene erreicht werden. Und davon profitieren dann ja auch die Autofahrer, die wegen geringerer Auslastungen im besten Fall weniger im Stau stehen.

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lars? lars ? LARS? LAAARS?!

LAAAARS???!!

Top Thread wie immer

Sendung hab ich nicht gesehen, fand sie aber sehr gut

Ja bitte?

Das ist ja einer der zentralen Punkte.
Aber neben € ist halt auch t (Zeit) für mich ein entschridender Faktor.
Mit dem ÖR hätte ich gegeübet dem PKW einen monatlichen Zeitmehraufwand von mindestens (!) 45 h. Fahrten vom Bhf nach Daheim + Verspätungen nicht mitgerechnet.
Vom „Sardinendosenkomfort“ der Waggons mal ganz zu schweigen.

Der andere zentrale Punkt wäre „Dezentralisierung der Arbeitsorte“, was die Abfahrtswege verkürzen würde - bei Homeoffice sogar ganz.

Als Landei habe ich es aber aufgegeben zu meinen Lebzeiten noch mit einer Änderung der Situation zu rechnen.

dein böser zwilling heißt sral hihihihihi^^

Man muss sich im Klaren sein, dass der Ausbau der Bahninfrastruktur und die Subventionierung von Bahnfahrten nicht jedem Menschen/Arbeitnehmer in Deutschland zugute kommen können.
Ich selbst bin ebenfalls auf das Auto angewiesen, weil mein zeitlicher Mehraufwand ebenfalls etwa in deinen Sphären läge.

Dennoch ist es trotzdem ja umwelt- und verkehrstechnisch sinnvoll so viele Personen wie möglich eine Alternative machen zu können.
Kurzfristig eben aus monetärer Sicht, mittelfristig auch aus infrastruktureller Sicht.

Aber für alle anderen sind die Punkte die du ansprichst absolut genauso entscheidend.

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Ja - aber dann darf man sich nicht wundern, dass die Bahn nicht so genutzt wird, wie es sich eine gewisse. politische Klientel vorstellt.
Ich bin übrigens alt genug um zu wissen, dass es definitiv schon mal anders (besser) ging.

Sehe ich etwas anders: Unter diesem Aspekt wäre es sinnvoll möglichst wenig Personen auf nur möglichst kurze Strecken (wenn überhaupt) zu transportieren. Deshalb auch mein Verweis darauf, dass es nicht nur auf den Ausbau des ÖRR ankommt.
Das geht nicht bei jedem Beruf - aber bei signifikant vielen ginge es.

Mein Sempf(!) als ÖPNVler:
Man wird es weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll hinkriegen, die ländlichen Gebiete so komfortabel per ÖPNV zu vernetzen, wie man es aus der Stadt gewohnt ist.

Es bräuchte kürzere Taktungen während der Hauptzeiten UND ein bedarfsgerechtes Angebot außerhalb der Hauptzeiten. Beides geht außerstädtisch zulasten der Umwelt.
Wenn der Bus doppelt sooft fährt, zwar im Gesamten einige Fahrgäste mehr befördert werden, aber die (jetzt mehr) Busse mit geringerer Auslastung durch die Gegend heizen, ist auch nichts gewonnen.

Dazu kommt das Problem, daß die Dörfer überaltern. Und keine Seniorin mit Rollator wird sich mit einem Wocheneinkauf inkl. Getränken im Bus abmühen.

Das 9€-Ticket hat bei uns zu einem erhöhten Fahrgastaufkommen geführt, das aber aufgrund des chronischen Personalmangels, fehlender infrastruktureller Anpassungen (-möglichkeit), und letztlich fehlender Fahrzeuge, zu einer höheren Belastung der Fahrer und Fahrgäste geführt hat.
Zusätzlich negative Effekte, wie etwa häufigere mutwillige Beschmutzungen, Beschädigungen und unflätiges Verhalten wegen der Haltung „was nichts kostet ist nichts wert“ kommen noch dazu.
Nach meiner Einschätzung hat das 9€-Ticket insgesamt zu mehr unnötigen Fahrten geführt und ist so wohl aus klimatechnischer Sicht eher kontraproduktiv. Von der Finanzierung mal ganz abgesehen….

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Wichtiger finde ich den Aspekt, dass man mit einem einzigen Ticket überall fahren kann, und sich nicht um Tarifzonen kümmern muss. Wäre schon cool sowas auch in Zukunft zu haben. Kann dann von mir aus auch mehr als 9 Euro kosten.

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Was man bei der Beurteilung des 9-Euro-Tickets durchaus auch berücksichtigen sollte, ist dass dadurch der innerdeutsche Tourismus insbesondere auf dem Land sehr profitiert hat. Nach den Corona-Jahren mit zeitweisen Schließungen etc. könnte man das als eine kleine Entschädigung ansehen. (Statt zu mosern, dass diese Fahrten ja völlig unnötig seien, weil die Leute sie ohne Ticket nicht gemacht hätten.)

Das sind bisher nur Zahlen zu den Fahrten, eine Auswertung über gestiegene Umsätze konnte ich noch nicht finden.

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