Folge 15: Hast Du schon geharkt?

Massengeschnack Folge 15. Hier kann darüber diskutiert werden!

Nur wenige MG-Nasen können von sich behaupten, auf dem Land aufgewachsen zu sein. Doch Arne, Dean und Julian sind Dorfkinder von damals und erinnern sich heute mit Schrecken an diese Zeit zurück.

Ich komme zwar aus einem Ort mit knapp 6000 Einwohnern und dazu noch aus dem Großraum Hamburg, also von klassisch dörflich kann man da kaum sprechen, ab er dieses „Alte Leute interessieren sich für dein Privatleben“ fühle ich total.
Das liegt vor allem daran, dass in der Straße meiner Eltern ansonsten fast nur alte Ehepaaare gewohnt haben und ich von meiner Mutter von klein auf eingetrichtert bekommen habe, immer schön brav „Guten Tag, Herr/Frau Sowieso“ zu sagen, wenn man irgendwen davon sieht, wahrscheinlich, damit meine Eltern dann nicht als die junge Familie mit dem unerzogenen Flegel dastehen :stuck_out_tongue_winking_eye:
Ich hätte immer kotzen können, wenn ich von der Schule kam und irgendeine Oma, die gerade im Garten zugange war, mal wieder meinte, wie groß man doch geworden sei, ob die Schule auch keine Probleme mache usw…
Ich kann aber aus meiner Erfahrung sagen, dass das inzwischen sowohl dort als auch in den umliegenden Dörfern, die ich so kenne, nicht mehr ganz so schlimm ist, weil die heutigen 60 - 80-jährigen überwiegend deutlich lockerer drauf und diese biederen, ganz alten Leute größtenteils weggestorben sind.
Mein Großvater harkt allerdings heute noch, und dass, obwohl es dort nichtmal einen Schützenumzug gibt :wink:

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Meine Grosseltern haben inzwischen ihre Diamant Hochzeit geschaft , beide sind weit über 80 fast 85. Die kommen aus dem Nordischen , daher kenn ich das auch mit dem Kränzen. Bei meinen Eltern wurde das zur Silber Hochzeit gemacht.
Ich Wohne in ner Klein Stadt 20k Einwohner, hier geht zwar nicht viel ab aber wir haben zumindest alle grösseren Supermärkte. Hier kennt man seine Nachbarn aber jeder kümmert sich auch bisschen um sein eigenes Leben. Durch meinen Job durch den ich 10+ Jahr Wasserzähler abgelesen habe ,kennen mich viele Leute ,aber ich sie ned mehr.Dafür kenn die Keller der Leute, man sieht ziemlich viel kurioses und normales.
Unser Nachbar Hausmeister schaut jeden Tag mehrmals in die Müll tonnen ,das auch ja keiner was falsches reinwirfst. Herzensguter Typ sehr freundlich aber herlich Schrullig. Aber da dürfen wir uns mal die Papier Tonne ausleihen vom Mehrfamilien haus. Hausmeister von Haus gegenüber hat diese Marotte aber auch. Hat einen 30 Jahre alten baum gefällt um dann 4 Mini Bäumchen in seinen Englischen Rasen zu Pflanzen wo ned mal Gänseblümchen leben dürfen.

Unser Nachbarin ist sehr goldig, wird über Jahre immer ulkiger aber jeder kümmert sich son bisschen um sich selbst man grüsst sich tauscht paar Worte fertig. Aber wir dürfen zb seit jahren die Himbeeren essen die zu uns rüber wachsen. Tauschen Blumenstecklinge übern Zaun. Da wir eine 3 m hohe Hecke haben können uns die Nachbar ne rein spannern , ich liebe das nur ist haufen arbeit das Teil in form zu halten. Die Belohnung wir haben 2 duzend Spatzen Familien darin lebened. Das Zwitschern den ganzen Tag ist wundervoll. Die Ruhe hier ist neben dem Fluglärm und entfernter Geräusche von der Bundesstrasse sehr ruhig. Hier hört man noch die Vögel Zwitschern.
Mein ort ist aber leider Erz Spiessig , hier draf man keine Rock Musik auf festen spielen , immer die gleichen Bands und wehe man ist noch laut nach 22 Uhr dann gibts aber kasalla… Zum leben hier ist es schön ,aber Party da musste nach Frankfurt. Ein ort weiter , die haben ein ein Heavy Metal Festival aus den Boden gestampft mit Band COntest. vor 2 Jahren war sogar Subway to Sally quasi vor der Hautstür auf dem Autohof. Die Leute waren sau nett. Überall hing Reklame für das Festival , aber nicht in meinem Ort … spiessig und konservativ. Hier hört man Schlager ,Volkmusik und Popmusik . Und natürlich das Arkodeonorcester.
Aber unsere Nachbarschaft extrem tolrant , wir wohnen neben Kinder garten und der Kindergarten ist nähe Altenheim /Altersgrechtem Wohnen. Wer das gebaut hat der hatte auch eine sadistische Ader mit Alten menschen. Als Kind wars natürlich klasse das man direkt daneben wohnt, auch bei Wahlen enfach nur rüberlaufen muss. Die Postive Seite ist solang man nicht übertriebt auch mal easy bis 4 Uhr nachts draussen etwas lauter sein darf. Aus Respekt machen wir aber auch nur selten die Musik Laut nach Mitternach ausser es gibt mal was grösseres zu feiern. Ist selten geworden das die Nachbar das ned kümmert. Zudem ist es hier alles super Grün und voller Bäume und Blumen. ( auch wenn immer mehr Pfosten meinen Steingarten höllen zu bauen)

Durch meinen Job den mal gemacht habe weiss ich das hier aber auch viele Alte Leute leben , die nach dem krieg hier ein neues Leben aufgebaut haben. Viele Boomer und Suedtendeutsche. Man sah im laufe derJahre das immer mehr jetzt wegsterben ,enige kannte ich über die Jahre ganz gut. Paar sehr liebe Leute. Die Häuser werden dann verkauft und die Leute , oft junge Familien mit Kariere Typen die dann oft eine grunsatz diskssion anfingen warum ich in den Keller muss und warum das nicht online geht ( geht hier nicht - basta - less deinen Vertrag) . Zwar ist hier wohnen noch bezahlbar aber auch hier ist Wohnraum super rar. Wer ein Auto hat lebt hier ruhig und ländlich mit den Kindern. Und arbeitet woanders. Ich zb die kein Auto hat , ist auf Bus und Co angewiesen und das ist grusselig , trozdessen wir die 3. grösse Stadt im main Kinzig kreis sind. Öffis anbindung ist grusselig. Ich brauche 2, 5 stunden vin hier bis Frankfurt mit buss und zug und lebe gerade mal 25 km weg

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Bei meinem Opa wurde früher die komplette Auffahrt geharkt. Das mussten seine Kinder machen, er selbst hatte keine Lust drauf.

In meinem Dorf habe ich eigentlich jeden gegrüßt, dem ich begegnet bin, auch wenn ich nicht wusste, wer es ist. Das diente zur Vorbeugung, denn meine Eltern mussten sich mal anhören: „Deine Kinder grüßen nicht!“ Auf dem Dorf ist das Nichtgrüßen die Vorstufe zur Beleidigung. Anderen Dorfbewohnern ist es auch völlig egal, dass man sich nicht daran erinnern kann, sie getroffen zu haben. Vermutlich habe ich sie einfach nur nicht gesehen. Sie selbst kamen natürlich nicht auf die Idee, zuerst zu grüßen. Das muss das Kind machen, sonst ist es unfreundlich.

Gruselig finde ich auch, dass die meisten Älteren mich kannten, ich aber sie nicht. Ich mag die Namen zwar über meine Eltern gehört haben, habe sie aber nicht zu den Personen zuordnen können. So ist das halt, wenn man sich vom Dorfleben fernhält.

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Ah ja, guter Zusatz. Man grüßte immer jeden! Stimmt. :smiley:

Hey, diese Erinnerungen gehören mir. :grin:

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Das lässt nur einen Schluss zu:
Wir sind alle im selben Dorf aufgewachsen! :scream:

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absolut. Oder es galten überall übereinstimmende Regeln des Zusammenlebens, die gefälligst du beachten waren.

Nachdem Julian konsequent den Namen seines Dorfes verschweigt, war ich angefixt und hab mit Google Maps ein bisschen gestalkt und habs glaub ich gefunden :upside_down_face:

Auf dem Dorf braucht’s für Saufgelage übrigens keinen Anlass, sondern nur ne Gelegenheit.
Da reicht auch die Teilnehmerurkunde des Jüngsten beim Sportfest.

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