Folge 137: Im Studio: YouTuber Ice Cream Rolls - Influencer mit Krankheiten - Was ist ein Simp?

Zunächst einmal glaube ich, dass das Leid in der Welt nicht als Beleg für eine Nichtexistenz Gottes herangezogen werden kann.

Rationell betrachtet kann es niemals den Beweis für eine Nichtexistenz geben. Somit ist der Hinweis auf den fehlenden Beweis für eine Nichtexitenz nicht gültig.

Das Leben ist eben ein Wunder und gläubige Menschen erklären es eben mit Gott

Der Begriff Wunder ist mir schon viel zu religiös geprägt (Du hast es wahrscheinlich gar nicht so gemeint). Der Mensch kann sehr viel nicht erklären. Ich bin irgendwann dahintergekommen, dass ein Gott als Lückenbüßer das Problem nur um eine Stufe weiter nach hinten schiebt. Die Kausalitätskette wird um ein Glied erweitert. Aber was dann? Dann bleibt nur noch, an die Allmacht, diese hinzugefügten Gliedes zu glauben. Persönlich finde ich es einfacher zu akzeptieren, dass wir halt nicht alles wissen und vermutlich nie alles wissen werden. Wenn es auch manchmal noch so frustrierend ist.

Unbestritten ist wohl, dass Glaube den Menschen früher einen Halt gab

Nein, das bestreite ich. Früher wie heute KANN der Glaube dem Menschen Halt geben, aber es kann auch ein Käfig sein. Im schlechtesten Fall verschmilzt für den Gläubigen beides so, dass er den Unterschied nicht mehr merkt und alles, was ihm an Unterdrückung und Einschränkung widerfährt für gut und wichtig hält.

Mir ist wichtig, dass auch Atheisten verstehen, dass Glaube genau wie Nichtglaube etwas mit einer tiefen Überzeugung zu tun hat und es schlecht ist, wenn wir allzu dispektierlich damit umgehen und Menschen deswegen in Schubladen stecken.

Da stimme ich Dir voll zu. Ich möchte auch keineswegs verheimlichen, dass es für mich manchmal schön wäre, glauben zu können. Viele Situationen im Leben sind leichter zu ertragen, wenn man sich an einem Glauben festhalten kann. Deswegen möchte ich auch niemandem seinen Glauben ausreden. Aber wenn jemand anders versucht, mich zu bekehren - beispielsweise die Zeugen Jehovas in der Fußgängerzone - dann bin ich schon so frei und bringe meine Argumente vor. Es war bisher immer sehr enttäuschend, wie schnell die Missionare aufgegeben haben, wenn man ihnen mit blanker Rationalität anwortet.

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Bier und Zwieback!? Mein neuer Held!

Du hast die Bibel noch nie vollständig gelesen, oder? :wink:

Zwei Dinge finde ich irritierend bei dieser Gewitter im Kopf - Geschichte:

  • Jan hat sich also bei Jenny persönlich entschuldigt, aber sie bekommt trotzdem Post vom Anwalt. Na gut, vielleicht hat sein Management da vorschnell gehandelt… aber warum entschärft er die Lage dann nicht, und lässt stattdessen diesen Anwaltszug jetzt weiter rollen?

  • Ich finde Jennys Video - Statement etwas manipulativ. Wenn man Jans/Tims Kanal nicht kennt, kann man nach ihrem Statement jedenfalls den Eindruck bekommen, dass er ein überzeugter Rechtsradikaler wäre.

Irgendwie wirkt es so, als könnte man das Ganze auch ziviler lösen, und als hätten sich da zwei Streithähne gefunden.

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Nur ein Wort: „PIEPS!
Was spräche denn gegen die Verwendung eines „Zensurtons“? Gar nix!
Es steckt ja in der Tat eine Absicht dahinter, dass die Macher dieses bekannte Mittel - den akustischen Zensurbalken - nicht einsetzen.
Aber wer gerne Schimpfwörter und Beleidigungen hört, der mag sich hier geben:

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Vermutung: GiK will die Geschichte einfach nur maximal melken und hat es deshalb nicht bei der Entschuldigung belassen. Klassischer Youtuber-Drama-Bullshit, der ihm sehr zuverlässig Klicks bringt.

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Stimmt, gut möglich. Gerade wenn man bedenkt, wie er mit dem Tod der eigenen Großeltern umgegangen ist.

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Ohne jetzt zu sehr in die Details einzugehen - der traurige Punkt ist weder, dass sich jemand an Religion klammert oder das Thema „Es kann keinen Gott geben, der so was zulässt.“
Das wäre ja letztendlich nur die Aussage: „Ich glaube nicht, dass jemand existiert, wenn er anders agiert, als ich es für korrekt halte!“ - Oh man, wenn das stimmen würde, hätte diese Erde allein wegen mir eine ganze Menge weniger Bevölkerung! :ugly:
Wenn man die Weltanschuung vertritt, dass es keinen Gott gibt, erledigt sich auch die Frage, warum ein Gott irgendwas zulässet. Die Frage würde sich hier gar nicht stellen.

Letztendlich steckt da die gerade in charismatischen und pfingstlerischen „Gefilden“ verwendete Lüge (sic!): „Du brauchst nur stark genug glauben, dann wirst Du geheilt!“
Diese Aussage entbehrt natürlich jeglicher biblischer Aussage und praktischer Erfahrung.
Es würde sogar das komplette Buch Hiob ad absurdum führen. :man_shrugging:

Das Tragische daran ist, dass Menschen, die das Glauben und in ihrer Not für Voll nehmen, meist nicht nur bitter enttäuscht werden sondern meiner Beobachtung auch einen seelischen Knacks/Wunde erhalten.

Doch, habe ich. Wieso?

Was Du verlangst ist eine Beweisumkehr.
Da eine Nichtexistenz Gottes nicht belegt werden kann ist per Definition jede Weltanschauung, die dies als „wahr“ betrachtet, ein Glaube. :man_shrugging:

Die Tatsache, dass andere Weltanschauungen die Existenz ihres Gottes nicht beweisen können als „Beleg“ anzusehen, dass die eigene Weltanschauung korrekt ist, bedeutet: „Nur weil andere ihre These nicht belegen können habe ich automatisch recht!“ - was gelinde gesagt Blödsinn ist.

Nur weil man das rationale Argument des unmögliches Beweises einer Nichtexistenz bringt, heißt es ja nicht, dass man meint alles erklären zu können oder die „eigene Weltanschauung korrekt ist“. Man weist nur darauf hin, dass man sich halt bei der Existenz eines Gottes von der rationalen Ebene wegbewegt, weil man dessen Existenz letztlich weder belegen, noch widerlegen kann.

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Nope, es gilt wie immer: mit dieser Argumentation moechte man lediglich aufzeigen wie absurd die Argumentation der GeisteskrankenGlaeubigen ist, weil die Existenz eines Gottest damit exakt genau auf der gleichen Ebene steht wie die Existenz des Spaghettimonsters. Weil fuer letzteres genau wie fuer einen Gott gilt, das einzige was fuer die Existenz spricht ist die Tatsache, dass du die Nichtexistenz nicht beweisen kannst.

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Dass man nicht beweisen kann, dass es etwas nicht gibt, ist eine logische Schlussfolgerung, kein Glaube. Daraus folgt mitnichten, dass derjenige, der einen Beweis für die Existenz von etwas verlangt, auch automatisch recht hat.

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Ganz pragmatisch würde man doch immer sagen: Wer etwas behauptet, ist in der Beweispflicht für die eigene Behauptung. Sei es der Gläubige, dass es einen Gott gibt, sei es der Atheist, der behauptet, dass es ihn nicht gibt. Wobei letzteres nicht beweisbar sein dürfte. Es reicht ja auch schlicht zu sagen: Das Konzept einer Gottheit überzeugt mich nicht und daher glaube ich nicht daran.

Was auch die Position der meisten Atheisten ist. Es mag welche geben, die behaupten, zu 100 % sicher zu sein, dass es keine Götter gibt, aber das ist wohl eher eine Minderheit.

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Richtig. Nichts anderes tue ich. Wie schon erwähnt: die Vorstellung, dass am Ende der Kausalitätskette ein Gott steht, ist für mich nicht hilfreich. Mir fällt es leichter zu akzeptieren, dass wir halt nicht alles wissen als an einen Gott zu glauben. Aber natürlich kann auch ich weder beweisen noch widerlegen, dass es einen Gott gibt.

Wir haben lange darauf gewartet. Endlich, endlich gibt es einen Begriff, der in der Wortkette „Zuschauer, Fan, Stalker“ die entsprechende Lücke zwischen „Fan“ und „Stalker“ schließt. Und zu guter Letzt schwingt in dem Etikett als „simple minds“ - kurz „Sims“ - sogar noch eine gewisse Beleidigung mit. Was will man mehr! Ehrlich gesagt: Bevor ich das auf mir sitzen lasse, würde ich mir überlegen, ob ich nicht doch lieber ein Stalker sein möchte. :nerd_face:

Tatsache ist: Wer auch immer sich in den sozialen Medien präsentiert, ist darauf angewiesen, ein gewisses Maß an persönlicher Beziehung zu seinen Zuschauern herzustellen. Ansonsten funktioniert es nicht. Das gilt auf Instagram, twitch und Youtube ebenso wie auch hier auf MGTV. Ein Negativbeispiel ist Timo C. Storost. Dem ist es mit seinen ermüdenden Tiraden nicht gegeben, die Zuschauer abzuholen. Dazu braucht es Gesichter, es braucht Ideen, es braucht Geschichten . Je besser du dich in einem Kosmos auskennst, desto mehr fühlst du dich als Teil einer Gemeinschaft. Im MGTV-Kosmos sind dir „James Pond“ und der „Taxi Driver“ natürlich ein Begriff, weil die immer anrufen. Im „Lindenstraße“ Livechat hatte ich unlängst die Gelegenheit, mit Julian und Olli über ein gemeinsames Thema zu reden wie mit guten Bekannten. Das hat mir gut getan.

Aber natürlich ist die Präsentation auch immer eine Gratwanderung, besonders wenn es sich um eine hübsche junge Frau handelt. Ich glaube, es war die Freundin von Thomas, die kürzlich im Sonntagsfrühstück berichtet hat, dass sie im Forum sofort unbekannterweise angebaggert wurde, nur weil sie weiblich ist. :pensive:

Da frage ich mich: Was müssen diesbezüglich dann erst die ladies ertragen, die auf Twitch, Instagram oder Youtube ihre Show machen. Wie die junge Dame in Deans Beitrag sind das nicht die Hässlichsten unter der Sonne und die zeigen auch gern, was sie haben. Die meisten leben nicht mal in einer Beziehung, geben sich also als potenziell „available“, auch wenn das IRL nicht der Fall ist. Auf die sogenannten „Simple minds“ wirkt das wie ein Kasten leckerer Pralinen, der dir vor die Nase gehalten wird. Aber sobald du zugreifen willst, wird dir astrein auf die Finger gehauen: Nicht anfassen, nur anschauen!
Diese Botschaft hat Dean mit seinem Beitrag übermittelt und ich denke, genau das war auch seine Absicht. Dass das Spiel mit dem Feuer auf ein eiskaltes Geschäftsmodell hinausläuft … dieser Aspekt kam mir in dem Beitrag zu kurz!

Im Zuge der Corona-Krise waren viele Menschen (darunter auch viele Jugendliche) seit einem Jahr auf sich selbst und das Internet zurückgeworfen. Jetzt scheint die Welle gebrochen, die Flut zurückzuweichen. Schaumermal, was dann so alles zum Vorschein kommt. Ich befürchte, es wird nichts Schönes sein.

Danke für die vielen anregenden Denkanstöße zur Gottesdiskussion! Ich mag ja Philosophie…
Letztlich wollte ich nur um etwas Sensibilität bei dem Thema werben und freue mich, dass es überwiegend respektvoll, sachlich diskutiert wurde.

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Ist ein guter Punkt, den ich tatsächlich außen vor gelassen habe. Danke und sorry! Spontan gehe ich zunächst allerdings davon aus, dass ein gewisser „Kleidungsstil“ damit zusammenhängt. :sweat_smile:

Uff echt? Ich kenne die beiden und wusste auch, dass die sich über das Internet kennengerlent haben. Aber wie soll sie ihn denn damals „angesimpt“ haben, wo es vor 10 Jahren noch gar nicht die großen Möglichkeiten dazu gab?

Danke dir für deinen Text! :slight_smile: Aber was meinst du denn mit deiner unheilvollen Vorbotschaft?

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Klassischer Simp war sie wohl nie. Soweit ich mich erinnere, bestand ihr „Simping“ aus einem Pewdiepie-Fan-Kanal, den sie damals auf Youtube betrieben hatte. Vielleicht geschah der Schritt von „Fan“ zu „Lover“ für Marzia auch so schnell, dass weitere Zwischenschritte erst gar nicht nötig waren. :blush:

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