Folge 130

Hab “The night comes for us” nicht gesehen, aber ich bezweifle, dass das der brutalste Film aller Zeiten ist.

Einen “Martyrs” wird er nicht übertreffen. Das war der brutalste Film den ich bisher gesehen hab.

" Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123" Hab bisher weder das Original noch das Remake gesehen, aber werd ich irgendwann nachholen. War der Film nicht schon mal Thema in Pantoffelkino?

"Steig. Nicht. Aus." Der Trailer hat mich schon nicht überzeugt, den spar ich mir.

Ja, das hat so nicht viel Sinn - dann schau ihn dir halt an!
Ich kenne „Martyrs“ auch und kann da nicht zustimmen.

Danke für diese schöne Folge. Besonders gut hat mir der Teil mit den Filmen, die nie auf DVD erschienen sind gefallen, das würde ich mir als ständige Rubrik wünschen, war echt eine gute Idee.

Vielen Dank auch für das Interview mit Jamie Lee Curtis auf filmszene, hochinteressant.

1 „Gefällt mir“

Oh ja. Den musste ich lange verdauen. :confounded:

Das stimmt sicherlich, aber ist halt die Frage ob man das wirklich so interessant findet. Die Zeit im All macht ja nur einen sehr geringen Teil des Astronautenlebens aus, der Rest ist Vorbereitung, immer wiederkehrendes Ausdauer-und Belastungstraining sowie - in diesem Fall - ständige Selbstzweifel. Mir war das nicht nur irgendwann zu anstrengend sondern auch zu gewollt auf Arthouse-Kino gemacht - und ich hatte mich vorher wirklich auf den Film fefreut.
Ist hier wohl eine Grundsatzentscheidung, ob einem dieser Ansatz gefällt oder eher auf die Nerven geht. Die Rezension auf Filmszene hab auch nicht ich verfasst und mein Kollege vergibt 8/10. :thinking:

Ich muss Volkers Einstufung von „Reise zum Mond“ widersprechen. Bloß weil ein Film nicht die Erwartungen eines Publikums bedient und statt eines Actiondramas einen Arthousefilm rausbringt, kann man den Machern vielleicht Etikettenschwindel vorwerfen, aber kein qualitatives Versagen. Ich räume ein, dass ich als Zuschauer ziemliche Mühe hatte nachzuvollziehen, was die Figur Neill Armstrong antreibt, trotz aller Rückschläge und Verluste immer weiterzumachen. Aber eines gelingt dem Film grandios: Mir vor Augen zu führen, was für einen opferreichen Lernprozess die bemannte Raumfahrt durchmachen musste, bevor sie die Mondreise antreten konnte. Winzige technische Unstimmigkeiten können den Tod der Astronauten bedeuten. Und dennoch hatte die NASA niemals Rekrutierungsprobleme ( jedenfalls in diesem Film nicht ).
Auch das Leiden der Familien der Astronauten wird hier sehr intensiv in Szene gesetzt, ohne voyeristisch zu sein. Hollywood kriegt es eben manchmal doch hin, Familienleben weitgehend kitschfrei zu zeigen.
Ich halte es auch für eine unglückliche Entscheidung, konstant die Wackelkamera einzusetzen, aber ich kann zumindest nachvollziehen, was der Grund gewesen sein mag: Der ganze Film ist durchzogen von Unsicherheit. Die Unsicherheit des Protagonisten, was seine Zukunft anbelangt, sowohl beruflich als auch die Lebenserwartung betreffend. Die Unsicherheit seines ganzen Umfelds, wie viele Opfer noch vonnöten sind, ehe das große Vorhaben von Erfolg gekrönt ist. Die Unsicherheit des ganzen Landes, ob das Projekt diese Opfer und die vielen Steuergelder wert ist. Die Kameraführung soll diese allumfassende Unsicherheit widerspiegeln. Das Urteil von Wolfgang M. Schmitt, der Film sei „eine Qual für die Augen“, finde ich stark übertrieben, denn das Wackeln wird in den „ruhigen“ Szenen eigentlich ganz moderat eingesetzt. Dass die kritischen Situationen im Weltall auch dank der Wackelkamera grandios inszeniert sind, darüber müssen wir uns wohl nicht streiten.
Der Widerspruch, ein emotionales Portrait eines Mannes zu zeigen, der nie Emotionen zeigt, erfordert Höchstleistungen vor allem vom Hauptdarsteller. In „Aufbruch zum Mond“ sehen wir, wie Goslins Figur sich langsam vom Idealisten zum Besessenen wandelt. Wir sehen seine Emotionen direkt vor uns, können ihn lesen wie ein offenes Buch. Er wahrt immer Distanz zu allen anderen Figuren, zeigt ihnen niemals seine Gefühle, aber dem Zuschauer zeigt er sie um so deutlicher. Nur meisterhafte minimalistische Schauspielkunst vermag so etwas zu leisten.
Wenn also das halbe Publikum enttäuscht den Saal verlassen wird, dann liegt es nicht an der „Misslungenheit“ des Films, sondern an falschen Erwartungen.

Ich fand es sehr interessant.

Im Großen und Ganzen ist „Aufbruch zum Mond“ eine echte Empfehlung für Cineasten.

Zum Thema filmischer Gewalt:

Das liegt daran, dass wir als Zuschauer künstliche Gewalt erkennen. Emotional erreicht sie dich nur, wenn du die Figuren als Menschen wahrnimmst und nicht als Strichmännchen. Wenn du dir vorstellen kannst, in der gleichen Situation zu sein wie das Opfer.

2 „Gefällt mir“

Ich kritisiere ja nicht diese Entscheidung an sich sondern das Ergebnis, dass ich halt für nicht besonders gelungen halte. Auf den Etikettenschwindel bezog sich dann meine „Warnung“ für all diejenigen, die hier (gerade angesichts desssen was der deutsche Titel suggeriert) etwas Anderes erwarten werden als sie dann zu sehen bekommen.

Wer sich wirklich für das amerikanische Raumfahrtprogramm der 50er und 60er Jahre interessiert, ist in meinen Augen mit diesems Film hier besser bedient:

The Night Comes For Us hat mich nicht völlig überzeugt. Der hatte schon ein paar gute Szenen, aber der Film trifft meines Erachtens den Ton nicht richtig. Die Gewalt ist stellenweise dermaßen übertrieben, dass man den Film nicht mehr ernst nehmen kann; auf der anderen Seite macht der Film nicht den Schritt zur Groteske oder Komödie. Speziell den “Endkampf” zwischen Arian und Ito fand ich in dieser Hinsicht misslungen und viel zu lang.

Der Film enthält mir auch zu viele Szenen, in denen eine Horde von Gegnern schön der Reihe nach niedergemacht wird und Kamera und Schnitt nicht mal versuchen zu verstecken, dass die Stuntleute in der Ecke nur auf ihren Einsatz warten. Die Detailliebe im Bereich Splatter und Gore lässt der Film leider bei der Choreografie oft vermissen.

Der Film ist natürlich in der Hinsicht herausragend, als dass er vermutlich der splattrigste realistische Martial-Arts-Film bis zu diesem Zeitpunkt sein dürfte. Der erwähnte Story of Ricky ist ja nun fernab jeglichen Realismuses und entzieht sich daher einem Vergleich. Ich denke, es steht zu befürchten, dass der Film eine neue Welle von radikal-brutalen Filmen einläuten wird. Die indonesischen Actionfilme waren ja noch nie zimperlich, aber The Night Comes For Us dürfte als neuer Standard gelten und unzählige Nachahmer auf den Plan rufen.