Folge 13: Zurück zur D-Mark?

Ich seh hier nur Avatars.

Dafür kann ich ja nix.

So, Rynam schreibt, Party zu Ende :grinning_face_with_smiling_eyes:

Das ist das erstemal, das ich dir hier recht gebe.

Wer ist rynam?

Könnt ihr bitte zum Thema zurückkommen statt zeugs zu diskutieren was nichtmal annähernd was mit dem Thema der Sendung zu tun hat?

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Nur deswegen bin ich ja angetreten, aber du siehst ja selbst, was dabei rumkam.

Wir haben was gemeinsam :smiley:
Nur einseitig bitte nicht und auch keine geheimen Abkommen mit irgendwelchen Schiedsgerichten im Hintergrund deren Urteile nie öffentlich werden (TITIP).

Eine D-Mark wäre ein derartiger Rückschritt und würde aus meiner Sicht den Anfang vom Ende der EU bedeuten. Die Argumentation des Professors die Länder in Unterwährungen zu packen kann ich auch nicht folgen. In den USA gibts auch Staaten die viel Ackerbau haben und kaum Schwerindustrie. Ich sag an der Stelle mal Länderfinanzausgleich. Auf der Ebene müsste das auch in Europa passieren. Das geht aber auch nur wenn alle EU-Staaten ein einheitliches Sozialsystem haben, angepasst auf deren Lebensstandard. Sprich keine Transferleistungen ins europäische Ausland. Diese verzerren das ganze nur. Also deutsches Kindergeld an im Ausland lebende (egal ob deutsche Kinder oder andere EU-Bürger-Kinder). Der jeweilige Staat in dem das Kind lebt bezahlt die jeweilige dafür vorgesehen Transferleistung zu deren Lebensstandard geltenden Vergütung. Im Laufe der Jahre muss dann jeweils eine Anpassung sowohl bei den Kosten als auch den Förderungen passieren damit sowohl die Lebenserhaltungskosten als auch das Lohngefüge / Steuerlast innerhalb der EU möglichst dicht beieinander ist. Dies bedeutet aber auch ggf. eine Umverteilung von Vermögen aus reichen EU-Ländern in „arme“ EU-Länder.

Die extreme Variante wäre das was Hayek vorgeschlagen hat, wovon ich auch nichts halte.
Dass das Ende des Euro ein Ende der EU wahrscheinlicher macht, sehe ich auch. Allerdings sehe ich auch den Punkt, dass Wirtschaftsregionen mit unterschiedlicher ökonomischer Performance nicht unter einer Währung funktionieren können.
Die Stärke, bzw. die Schwäche einer Wirtschaft muss sich in der jeweiligen Währung abbilden können. Tut sie das nicht, kann das zu Anpassungsschwierigkeiten wie in Griechenland oder Italien führen. Man brauch also eine gemeinsame Fiskal- und Wirtschaftspolitik, wenn man eine gemeinsame Währung möchte. Sonst funktioniert das nicht. Insofern kann der EURO auch als Vehikel der europäischen Integration betrachtet werden.

Doofe Frage: Hätte man sich das nicht schon VOR der Einführung des Euro überlegen können? Die Problematik hat ja bereits vorher bestanden und der Eurozone (in der ich als Schweizer nicht lebe) wäre vieles erspart geblieben.

Hätte man tun sollen, ja. Aber in dieser Frage geht es eben nicht nur um ökonomischen Sachverstand sondern auch um politische Absichten und Interessen.

Das sehen ich nicht so, wie gesagt ein Finanzausgleich würde helfen.
Portugal ist ein Beispiel das eine Rettung funktionieren kann auch Island hat sich stabilisiert und schreibt nun seit Jahren nachhaltig gewinne weil aber auch viel in Bildung fließt. Griechenland ist ein Sonderfall, weil dort das Steuersystem einfach noch nie funktioniert hat und Beamte anfällig für Bestechungen waren. Das waren leider nicht nur Einzelfälle. Heute ist das besser geworden aber auch noch nicht da wo es sein sollte.

Übrigens hab ich vom @Fernsehkritiker vermisst, dass er bei der Aussage des Gastes Deutschland würde sich an Spielregeln halten nicht interveniert hat. Vermutlich kam das aber auch zu überraschend. Im Nachgang würde mich brennend interessieren was der Gast dazu sagen würde wenn man ihm damit gekommen wäre.

Deutschland hat ebenfalls so oft die Regel so angepasst, dass es gerade so gereicht hat oder die EU nie dagegen vorgegangen ist. Alleine zur Euroeinführung hat Deutschland die Quoten zur Neuverschuldung nie einhalten können. Konsequenzen gab es nie. Bei anderen Ländern wie Griechenland hat man hingegen genau auf die Neuverschuldungsquote gepocht.

" Auch Deutschland werden manipulative Methoden vorgeworfen, weil der damalige Finanzminister Theo Waigel von der Deutschen Bundesbank eine Neubewertung ihrer Goldreserven forderte. Der Gewinn sollte nach dem Willen des Ministers als Buchgewinn an die Bundesregierung ausgeschüttet werden und so zu einer Senkung der Nettoneuverschuldung führen. Hinzu kamen weitere haushaltspolitische Konstruktionen: So verkaufte die deutsche Bundesregierung Aktien der Deutschen Telekom und der Deutschen Post an die staatseigene Bank (KfW), um ihren Schuldenstand zu verringern. Faktisch blieb dabei das Risiko fallender Kurse ebenso wie die Dividendeneinnahmen jedoch beim Bund. Es handelte sich um eine reine Umbuchung, die rechnerisch zu hohen Zahlungen an den Staatshaushalt führte.

Auch nach Einführung des Euro wurden die Kriterien des Stabilitäts- und Wachstumspakts in einigen Ländern (darunter auch Deutschland) nicht immer eingehalten. Der Rat der Europäischen Union verzichtete jedoch jeweils darauf, Sanktionen zu verhängen. Aufgrund der Finanzkrise ab 2007 wurden die Kriterien Mitte 2010 überhaupt nur von Estland und Schweden eingehalten; allerdings hatte auch die Europäische Kommission angekündigt, bei der Bewertung von Defiziten während dieser Ausnahmesituation großzügig zu verfahren."
Quelle Wikipedia, bitte da die Einzelverweise raussuchen, war zu faul jetzt alle Quellen zu zitieren.

Frankreich stellte dies als Bedingung für die Zustimmung zur Wiedervereinbarung von Ost- und Westdeutschland. Die Ambitionen damals waren auch anders. Ich denke egal wie es wäre falsch gewesen. Hätte man überlegt würden die Leute meckern und sagen das diskutiert sich zu Tode oder mangelnder Aktionismus vorgeworfen (siehe heute Merkels Politik). Damals hat man sich für „wir fangen mal an und schauen dann entschieden“ - nun beschweren sich alle mit „Hätte man das nicht vorher mal ausdiskutieren können“.

Europäische Einigung und internationale Zusammenarbeit finde ich auch gut, keine Frage. Wirklich stabil scheint mir der Euro aber nicht konstuiert. Schliesslich leuchtet ja sogar einem ökonomischen Laien wie mir ein, dass der Euro lokale Wirtschaftsschwankungen nicht ausreichend abfedern kann (und in der Realität ist es ja auch tatsächlich so gekommen, wie wir alle wissen). Dass bei der europäischen Einigung die Prioritäten womöglich falsch gesetzt wurden, zeigt sich ja unter anderem auch daran, dass die politische Zusammenarbeit bis heute der wirtschaftlichen hinterher hinkt.

Wenn das nur Griechenland betrifft, ist es schlimm genug. Wenn so etwas aber den Rest den Kontinents mitreisst, wird es wirklich brandgefährlich. Auch das ist im Grunde keine neue Erkenntnis.

Absolut richtig. Das ist auch ökonomisch sinnvoll. Nichts anders machen wir ja innerhalb Deutschlands in Bezug auf den Osten. Würde man es mit der europäischen Integration ernst meinen, würde man an zentraler Stelle, e.g. EU Kommission, EU Parlament, solche fiskalpolitischen Mechanismen etablieren. Das geht aber nicht, da der Nationalstaat keine Kompetenzen abgeben möchte.

Ein schönes Beispiel für gelingende Anpassungsmechanismen erkennt man in der Türkei. Dort hat man zwar mit einer hohen Volatilität zu kämpfen, allerdings spiegelt das die dynamischen, volkswirtschaftlichen Prozesse wieder.

In Griechenland würde das aktuell nichts mehr bringen, da G. sich bereits in EURO verschuldet hat. Ein Übergang zu einer eigenen Währung wäre hier also nicht wirklich die Lösung, es sei denn, man macht einen extrem harten Schuldenschnitt und fängt wieder bei 0 an und geht zu einer nationalen Währung über.

Man hat aber eben nicht Griechenland gerettet sondern deutsche Banken die sich verspekuliert haben weil auf einmal doch der Geldhahn zugedreht wurde. Man hat ausschließlich die Banken gerettet mit den Milliarden. Nicht einen einzigen Griechen. Es wird halt nicht richtiger je öfter man behauptet man hätte eine Griechenlandrettung vorgenommen. Die Banken hätten Pleite gehen müssen. Regulierung lehnen sie ab. Gewinne versteuern sie nicht da wo sie sollten und unterlaufen erneut Eigenkapitalsquoten. Nun werden Gesetze wieder so dermaßen gelockert das es wieder explodieren wird. Siehe Commerzbank in Italien.

Banken gehören endlich mit Regeln vollgehaun sodass es keine Spekulationen mehr geben kann und Banken auf ihr Kerngeschäft zurückkommen. Kredite! und eben nicht 80% Spekulation am Aktienmarkt.

Anmerkung: Die 80% sind mein Gefühl.

Das kann man nicht oft genug sagen. Absolut richtig. Deutschland hat unterm Strich an der Griechenlandkrise verdient. Der Verlierer ist der einfache, griechische Bürger.

Es würde ja reichen, wenn man das Investment Banking vom klassischen Bankgeschäft trennen würde.

Richtig, aber die Logik, die da angewandt wurde und die du hier noch einmal schilderst, ist ja wirklich grundfalsch. Gerade von Banken könnte man ein wenig ökonomischen Sachverstand erwarten, den ich wie gesagt nicht für mich reklamieren möchte, aber auch mit gesundem Menschenverstand kann ich hier noch einigermassen gut argumentieren, schätze ich. Dass diese Form der Gier fatal ist, sollte wohl allen hier einleuchten und hat sich ja wiederholt gezeigt.

Absolute Zustimmung. Es würde schon viel nützen, wenn die Banken sich auf ihre Hauptaufgabe beschränken würden und nicht mehr beim Rumzocken die ganze Welt aufs Spiel setzen.

Die gesamte Konstruktion des Euro hinkt und zwickt an mehreren Stellen. Das liegt imho daran, dass Juristen (Politiker) meinten über wirtschaftlich komplexe Sachverhalte befinden zu können.

Das ist dann wahrscheinlich der Unterschied zu Normalsterblichen wie uns. Wir tun ja nicht so, als hätten wir alles verstanden, können uns aber halbwegs unvoreingenommen mit einem Sachthema auseinandersetzen.

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Das bezweifle ich, weil unsere Meinung ebenfalls durch Ansichten und Weltanschauungen beeinflusst ist und wir daher nicht objektiv einschätzen können.
Zudem behaupte ich mal, dass die Politiker in den Expertengremien durchaus auch Ökonomen sitzen haben. Die Frage ist waren es „die richtigen“ und wenn ja waren es auch „die aus meiner Sicht richtigen“. Scheinbar nicht. Wenn man sieht wie viele Milliarden jedes Jahr in externe Berater fließen kann man also davon ausgehen.

Das ist auch nicht schlimm, genau das erwarte ich von einer Führung. Mein Chef muss auch keine Ahnung haben aber er hat dann Experten bzw. organisiert sich die Leute die er braucht und trifft auf deren Meinung Entscheidungen. So sollte Politik funktionieren mit der Besonderheit, dass ich von einem Politiker erwarte das alle Meinungen und Expertisen gehört werden.

Das schweift zwar vom Thema ab, aber beim Dieselgipfel war nur ein Verband von 45 vom Verbraucher gestellt was dazu führte, dass dieser nur 3 min Redezeit hatte. Sinnfrei. Hingegen hatte jeder Autobauer als eigene „Partei“ jeweils 3 Minuten. VW, Audi, BMW, Mercedes waren dann schon mal 12 wobei Audi und VW eigentlich sogar ein Konzern wären… das kann man vermutlich auf alle anderen Bereiche umlegen. Ich hole mir nur oder fast nur Experten die meine Meinung bestärken. Genau da ist das Problem der Politik in heutigen Zeiten aus meiner persönlichen Sicht.