Folge 123 - Packungsbeilage für Zuschauer

Hier kann darüber diskutiert werden!

Man sollte den Warnhinweis immer oben im Rand einfügen. In der ganze Sendung sollte man den Hinweis sehen.
Fiktion? gestellt?

Klasse Bericht Holger :slight_smile:

Gute Idee.
Ganz am Anfang, als der Kerl mit der Schwarzfahr-Versicherung gezeigt wurde, hatte ich direkt meinen ersten Facepalm-Moment.

Und als der Beitrag mit „X-Diaries“ bebildert wurde, hab ich mich gefragt: Was macht Ron Jeremy hier? (der blonde Typ)

Höher Gebildete schauen auf Zuschauer solcher Sendungen herab.

Ich musste leider die Erfahrung machen, dass es Leute mit Abitur gibt, die solche Sendungen schauen und auch noch alles glauben, was da gezeigt wird. Kann natürlich sein, dass das die Ausnahmen sind.

Wie wärs mit oben links “Dauer-Scripted-Reality-Sendung”.

Ich fühle mich irgendwie geschmeichelt, dass dieser nette, ältere Herr extra für mich als fk.tv-Zuschauerin sich so in Schale geschmissen hat… mit Schlips und Anzug…

Sehr interessanter Bericht, gutes Interview.
Was mir nicht so ganz klar ist: “Realismus hat mit Realität nichts zu tun.” Schon klar, aber Scripted Reality hat weder mit Realismus noch mit Realität etwas zu tun… Irgendwie zieht das Argument nicht so richtig…

Da schließe ich mich doch mal an: Guter Bericht und gutes Interview.
Eine einheitliche Einblendung wie “live” dafür sollte es geben.

“Senderlogo
Szenen ausgedacht/fiktiv/nachgespielt etc.”

Das heißt jetzt: [B]Realistische Fälle, authentisch erzählt![/B] :mrgreen:
Das steht im Abspann von [I]Achtung Kontrolle![/I]

[QUOTE=jojojo;326902]Wie wärs mit oben links “Dauer-Scripted-Reality-Sendung”.[/QUOTE]

An so etwas habe ich auch gedacht. Da wo sonst manchmal ein Hinweis “Dauerwerbesendung” steht eben ein Hinweis “Fiktion”.

Allerdings, wenn so etwas Gesetz würde, da ist es schwierig Grenzen zu setzen, wo dieser Hinweis unnötig wird, weil es ein Spielfilm ist.

Das ist alles noch zu halbherzig. Wenn dann sollte da sowas wie die mal geplante (und dank der Industrie dann doch nicht eingeführte) „Ampel“ bei Lebensmitteln erscheinen, wo dann die einzelnen Kriterien in Grün (für unbedenklich), Gelb (für noch ausreichend) oder Rot (nicht ausreichend/bedenklich) gekennzeichnet werden. So bekäme man schnell einen guten Überblick. Als Kriterien kämen z.B. in Frage:

  • Live/Teilweise/Aufzeichnung
  • Produktplazierungen
  • Werbeanteil
  • Wie oft wiederholt
  • usw.

Ich glaube diese TV-Ampel lasse ich mir gleich mal als Geschmacksmuster schützen. :wink:

Die Idee einer TV-Ampel finde ich, Entschuldigung dafür, ziemlich bescheuert. Ich kann gut darauf verzichten, Filme nicht nur verschnitten, sondern auch noch mit einem dicken, roten Stempel anzuschauen.

Die Idee, die im Beitrag erwähnt wird, finde ich gut. Ähnlich wie die Informationen zum Product Placement in Sendungen. Eine kurze Information zur Beginn der Sendung und am Ende, akkustisch unterlegt. Und vielleicht zum Ende jedes Werbeblockes noch einmal, aber eine dauerhafte Einblendung? Da kommt wieder genau das zum Vorschein, was der Herr Hay kritisiert. Menschen, die Sendungen wie Mitten im Leben schauen sind nicht blöd, sondern einfach nicht voll aufgeklärt über die „Machenschaften“ der Produzenten.

Fest steht aber, dass etwas getan werden muss.

Nun, etwas Gutes haben diese Sendungen wenigstens; Sie taugen als gutes Anschauungsmaterial in sozialpädagogischen Studeineinheiten. Als gutes Anschauungsmaterial dafür, wie man etwas nicht machen sollte. Sehr beliebt hier; Die Supernanny. :wink:

Die Umsetzung der Kennzeichnung könnte sich als schwierig erweisen; denn was ist mit älteren Sendungen, die wiederholt werden? Was ist noch Reality Doku, was eine Serie?

Mich würde mal interessieren, wie die Ergebnisse z.B. bei einer Krimiserie oder Familienserie ausfallen; wieviele Kids dann noch glauben, es sei echt? Ein Vergleich wäre an dieser Stelle mal ganz gut …

Irgendwo müssen auch Grenzen gesetzt werden, sonst ließt man demnächst am Anfang von Stargate “Diese Serie ist ein Produkt der Fiktion. Der Redaktion liegen aktuell keine Pläne zur Vernichtung der Erde durch Außerirdische vor.”. :roll:

also wenn die Sendung Stilelemente einer Dokumentation hat, sollte man das kennzeichnen. Wenn es dagegen nur Fiktion ist, wie zum Beispiel ein Tatort, dann muss das nicht unbedingt dahin.

Andererseits haben damals auch viele die Schwarzwaldklinik für echt gehalten. Vielleicht sollte man deswegen eine Permanente Einblendung im FERNSEHEN haben: DAS GEZEIGTE KÖNNTE MÖGLICHERWEISE FIKTIONAL SEIN

Kritisch wirds ja bei z.B Bauer sucht Frau oder Frauentausch.

Einerseits ist es nicht OFFIZIELL skripted sondern es wird alles hinter der Bühne geregelt, andererseits könnten dadurch Menschen Probleme kriegen durch andere in dem Sie z.B (verbal) angegriffen werden weil derjenige etwas dummes/komisches(etc.) gesagt hat und glaubt dass es der Wahrheit entspreche. Ok bei Bauer sucht Frau kommt das natürlich weniger vor aber ich erinnere mich an die WoW-Spielende Familie, bei denen wars ja richtig krass und die mussten bestimmt Sachen tun/sagen die sie eigentlich gar nicht machen wollten und es nur wegen dem Vertrag getan haben.

[QUOTE=NekoLuna;327606]Kritisch wirds ja bei z.B Bauer sucht Frau oder Frauentausch.[/QUOTE]

Aber in erste Linie für die Fernsehsender. Fehlt der Hinweis, kann sich ein Teilnehmer ganz einfach an die Medienwächter oder gar an die Polizei wenden und den entsprechenden Vertrag vorzeigen bzw. das Erlebte aussagen. (Das wird sich garantiert irgendeiner mal trauen und wenn es mehr werden bei einer Sendung ist es nicht mehr nur “Aussage gegen Aussage”)
Ist der Hinweis da, werden wohl deutlich weniger sich bei der Sendung melden. Also: Die Sendung wird wohl austerben. Daher ist es natürlich ganz im Intresse der Sender, dass der Hinweis nicht rechtlich verbindlich eingeführt wird.

Ich kann mich übrigends noch daran erinnern, dass ich es bei der Kinderserie “achtung Streng Geheim” schon als Kind albern fand, dass der Hinweis im Abspann angezeigt wurde, dass die “Handlung frei erfunden” sei “und alle Ähnlichekeiten mit tatsächlich lebenden oder schon toten Personen völlig zufällig und nicht beabsichtigt” seien.
Dass dies nun wirklich nötig wird, ist schade. Ich stimme dem aber definitiv zu.

Edit: habe grade nochmal nach geschaut, wie es genau heißt: “Die Personen und Namen in diesem Films sind frei erfunden. Jede Ähnlichekeit mit lebenden oder schon toten Personen is rein zufällig und unbeabsichtigt.” - War übrigends eine Gemeinschaftsproduktion des NDR mit anderen Fernsehanstalten aus Italien, Frankreich, Spanien, Australien, Großbrittanien, Polen und der Schweiz. Gibt es da solche Richtlinien?

MfG, Daniel

[QUOTE=gdrbaby;326893]
Ich musste leider die Erfahrung machen, dass es Leute mit Abitur gibt, die solche Sendungen schauen und auch noch alles glauben, was da gezeigt wird. Kann natürlich sein, dass das die Ausnahmen sind.[/QUOTE]

Hängt wohl damit zusammen, dass die Fähigkeit Sachen gut auswendig lernen zu können, nicht im direkten Zusammenhang mit der Nutzung des gesunden Menschenverstand steht.

Wobei das ja schon wieder in die Richtung des Problems geht, das der Herrn Hay angesprochen hat. Auf der einen Seite die Zuschauer und auf der anderen Seite die vordergründig Aufgeklärten. Dass diese die Zuschauer solcher Sendungen ganz gerne mal über einen Kamm scheren und dabei genauso stereotypisierend vorgehen, wie der Teil der Zuschauer, der aus einem Hartz-IV Bezieher, der faul auf dem Sofa herumliegt, gerne einen typischen Hartz-IV Bezieher macht, scheint nebensächlich. Ausschlafen? Geht nicht! Muss auch um sieben aufstehn’, weil um acht der Supermarkt zu macht.

@Caeshijque

Dass Menschen die Scripted Reality für tatsächlich Real halten, einen gewissen Mangel an gesunden Menschenverstand aufweisen müssen, bedeutet keine Generalisierung der Zuschauergruppe, es sagt eher das Gegenteil aus. Ein Mangel an an gesunden Menschenverstand lässt sich nicht an einer bestimmte Bildungsschicht oder sonstige Schubladen festmachen, und kommt in allen gesellschaftlichen Schichten vor, auch bei vermeintlich Aufgeklärten Menschen.

Ich hab mich eher auf das von dir Zitierte bezogen. Sorry, mein Fehler. Ich lese aus ihrem Post heraus, dass vermeindlich “Gebildete” auf so etwas natürlich nicht hereinfallen. Ich bezog mich selbst ja auch schon darauf, dass das gar nichts mit “Dummheit” zu tun hat, sondern mit fehlender Medienkompetenz in Bezug auf Scripted Reality.

Dass es auch unter den Zuschauern solcher Sendungen Menschen gibt, die einfach nur blöd in der Birne sind, beweisen YouTube & Facebook leider tagtäglich auf’s Neue. Aber ich glaube, da kann man so viel Aufklärung betreiben, wie man will, die werden es nicht begreifen (wollen?).

[QUOTE=Erbsenzähler;327674]Hängt wohl damit zusammen, dass die Fähigkeit Sachen gut auswendig lernen zu können, nicht im direkten Zusammenhang mit der Nutzung des gesunden Menschenverstand steht.[/QUOTE]

Das kann auch vom Bundesland abhängen. Indira Weiß und Sonya Kraus haben in Hessen ihr Abitur gemacht. In NRW ging die Tochter von Jürgen Milski (!!!) auf ein Gymnasium und schrieb Noten im 1er- und 2er-Bereich.