Folge 122: Humor in diesen Zeiten, Künstliche Intelligenz analysiert Menschen

Lieber Holger,
ich bin ein Zuschauer der ersten Stunde (Fernsehkritik) und war von Anfang an von dir als Mensch begeistert. Warum? Weil ich der Meinung war, dass du ein hohes Gerechtigkeitsempfinden hast.
In diesem Fall muss ich leider starke Kritik üben, da du hier mit dem Finger auf Leute zeigst, die sich nicht an die Coronabeschränkungen halten. Du hast in der letzten Direkt Folge mal ganz locker ausgeplaudert, dass du dich in der Silvesternacht NICHT AN DIE GELTENDEN BESTIMMUNGEN gehalten hast. Mit zweierlei Maß zu messen, halte ich gerade für jemanden wie dich, der seine Neutralität immer wieder beteuert, ziemlich unangebracht. Was wäre denn, hätte sich jemand von euch dreien beim anderen angesteckt hätte? Ich will nicht den Moralapostel spielen, aber wie soll ich dich denn noch ernst nehmen?

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Ich hab mich schon gewundert, dass hier noch keiner Fackeln und Mistgabeln verteilt hat, nachdem Holger und Mario dieses schwere Vergehen ausgeplaudert hatten. :sweat_smile:

Mal ernsthaft: Willst du wirklich ein kleines Treffen im engsten privaten Kreis mit einer Veranstaltung vergleichen, bei der nicht nur deutlich mehr Gäste anwesend waren, sondern die auch noch als Anleitung für die Umgehung der aktuellen Schutzmaßnahmen präsentiert wurde?

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Ja. Denn Gesetz ist Gesetz. Und Ordnungswidrigkeit ist Ordnungswidrigkeit. Ob ich einen Kaugummi klaue, oder einen Fernseher, Diebstahl ist Diebstahl.
Ich würde es niemandem vorwerfen, wenn er mal die Grenzen des Legalen bei so einer Sache überschreitet. Nur wenn man sich selbst nicht an Regeln hält, sollte man nicht andere kritisieren, die es auch nicht tun. Dem Virus ist es egal, ob drei oder 15 Leute sich treffen. Warum macht der Gesetzgeber denn solche Regeln? Aus Spaß an der Freude? Entweder strikt dran halten, oder es sein lassen. Oder vielleicht mal nicht aus dem Nähkästchen plaudern. Könnte bei einigen (nicht nur mir) sauer aufstoßen.

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Nope.

https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__242.html

https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__243.html

Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter […]
aus einer Kirche oder einem anderen der Religionsausübung dienenden Gebäude oder Raum eine Sache stiehlt,

lel

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Also werden diese Delikte auch vor Gericht nicht unterschiedlich bewertet?

Ich befürchte, wenn Holger das Programm danach ausrichten würde, was Leuten wie dir sauer aufstoßen könnte, hätte FKTV nicht mal 1 Jahr überlebt und wäre heute völlig vergessen. :wink:

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Alles klar, dann danke für den Beitrag

Ich bin seit Tag eins zahlendes Mitglied mit Plus-Abo. Auch wenn mir früher schon häufiger etwas sauer aufgestoßen ist (zum Glück sind diese unsäglichen Hoaxillas weg) , bin ich immer noch hier geblieben. Die Corona-Krise zieht einen Riss durch die Gesellschaft, durch die Familien, Freundschaften und auch durch dieses Forum. Deshalb sollte Holger nicht mit Streichhölzern zündeln, wenn er auf einem Pulverfass sitzt. Aber meine Meinung dazu ist auch nur eine von vielen.
Auch ausserhalb des Forums ist es schwer, nicht in die Leugner-Ecke gestellt zu werden, weil man berechtigte Sorge um das Bestehen des Rechtsstaates hat, in dem wir leben. Es ist zwar legal, Kritik zu üben und auf klare Rechtsverstöße des Gesetzgebers hinzuweisen, aber nicht mehr legitim. Kein Wunder, dass ich hier Korinthen kacke. Die Befürworter der Einschränkung der Grundrechte tun dies ja auch. Aber wir gewöhnen uns schon an die neue Normalität. Man muss das positiv sehen: Wir verlieren nicht unsere Freiheit, wir gewinnen neue Grenzen für unsere Freiheit!
„Es wird keine neuen Freiheiten geben“ hat Mami gestern gesagt. Basta.
Für mich scheint leider der größte Teil der Menschen in diesem Land einer Logik zu folgen:
Kritik an den Maßnahmen (Verhältnismaßigkeit?)/ Sorge um Rechtsstaat → Corona-Leugner-> Verschwörungstheoretiker → solidarisiert sich (indirekt) mit Rechten/Nazis.
dabei dachte ich immer, ich wäre eher links von meiner Einstellung her. Aber die Antifa halte ich mittlerweile für gefährlich

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Jetzt ist dann aber auch mal gut mit der Dramaqueen-Nummer. :wink:

Schönen Tag noch.

So eine Prinzipien-Diskussion wäre ja wieder perfekt für mich, aber an Silvester waren wir auch mehr wie 2 Haushalte, also halt ich lieber meine Klappe :smiley:

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Hier mal ein paar Beispiele:
Boris Reitschuster: „2008 wurde er für seinen „hohen persönlichen Einsatz für die Meinungs- und Versammlungsfreiheit und damit für die Wahrung von Bürger- und Menschenrechten“ in Russland mit der Theodor-Heuss-Medaille geehrt“ (Wikipedia), jetzt laut Massenmedien Rechter und Verschwörungstheoretiker.
Anselm Lenz, Als Journalist schrieb er für Magazine und für die Tageszeitungen TAZ , Die Welt und junge Welt (Wikipedia), Herausgeber der angeblich demokratiefeindlichen Zeitung „Demokratischer Widerstand“
jetzt laut Massenmedien Rechter und Verschwörungstheoretiker
Die Liste könnte man noch viel weiter ausführen.
Ich kann den Menschen nur raten, sich mal mit dem befassen, was diese Leute zu sagen haben. Nicht nur mit dem, was über sie behauptet wird.
Warum sollten sie ihren guten Namen für Verschwörunstheoretiker und Rechte hergeben? Ok, Bücher verkaufen, schon klar. Aber mit so einer Vita?
Es muss den Leuten doch langsam mal auffallen, das seit einiger Zeit die Intellektuellen in diesem Land, die sich kritisch äußern, in der Öffentlichkeit diffamiert werden bis zum Äußersten.
Was hätte wohl Peter Scholl-Latour dazu gesagt?

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Obwohl auch ich Kritik an den Hoaxillas üben würde - im Sinne von: Ihrer eigenen Weltanschauung gegenüber sind sie überdeutlich weniger skeptisch als anderen gegenüber.
Nur das ist jetzt nix Außergewöhnliches - das trifft auf viele, wenn nicht die meisten Menschen zu. Nur wer sich als „Sceptic“ bezeichnet bzw. der Bewegung zugehörig fühlt… nun, da lege ich strengere Maßstäbe an. Aber ich schweife ab.
Ich bedauere es einerseits, dass die Hoaxillas weg sind - andererseits hatte sich das Format nach 100 Folgen auch etwas „festgefahren“… …und da die Schlagzahl des Podcasts wieder erhöht wurde kann ich gut damit leben.

Bitte nicht überbewerten - unsere kleine Forum-Rasselbande repräsentiert nicht die Mehrheit der Kundschaft. Wir sind eher die „laute Kundschaft“.
In sofern gibt es bezüglich des Foums auch kein Pulverfass, auf dem Holger sitzen könnte. :man_shrugging:

Oh, wenn es danach ging, hätte ich mehrfach Polizei/Ordnungsamt anrufen müssen.
Aber zumindest ich will mir wegen so was nicht die Nachbarschaft vergraulen - es wird ja eine Zeit nach der Pandemie geben, in der man mit den Leuten auch noch irgendwie auskommen will. :wink:

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Hoffen wir alle mal nur, dass nach der Pandemie nicht vor der Pandemie ist.

natürlich ist es das. Es wäre naiv zu glauben, dass das in unserer globalisierten und weitestgehend reisefreien Welt die letzte Pandemie dieses Ausmaßes war/ist.
Nach der Nacht ist auch vor der Nacht, das heißt aber nicht, dass dazwischen nicht ein langer Tag sein kann.

Der Unterschied wird sein, dass wir zukünftig die Wirkung von Maßnahmen besser einschätzen können werden. Das war ja das erste Mal, dass das IfSG überhaupt in diesem Ausmaß angewendet wurde - vorher war das fast ein reines Theoriewerk. Im Nachgang dieser Pandemie (und auch jetzt schon) ist es an der epidemiologischen Forschung möglichst evident und genau die Wirkung verschiedener Modelle zu bestimmen, so dass wir bei einer Pandemie mit einer nicht so vergleichsmäßig niedrigen Sterblichkeit wie Covid-19 besser gewappnet sein werden als 2020.

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Nicht doch „nach der Pandemie“ ist die „Endemie“.
Die gute Mai erklärt das mal näher:

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Konntest du keine Beiträge von tatsächlich qualifizierten, weniger lobbynahen Wissenschaftlern finden, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen? Ich hab persönlich nichts gegen Mai (zumindest nichts wirkungsvolles :crazy_face:), finde sie inzwischen aber völlig überschätzt. Ihre ganze Sendung-mit-der-Maus-für-postpubertäre-Hipster-Masche ist einfach nur noch peinlich und redundant.

Aber davon mal abgesehen, sind wir recht nah beeinander beim Umgang mit den Pandemie-Maßnahmen im privaten Bereich. Ich denke auch, man sollte es sich bei aller Prinzipienreiterei tatsächlich sehr gut überlegen, wie weit man’s mit dem Denunzieren von Nachbarn, Kollegen und oder gar Verwandten treiben möchte. Das was einem heute noch das Gefühl gibt, ein strahlender Held zu sein, kann morgen schon als Boomerang mit voller Wucht in die eigene Fresse knallen.

Überhaupt stellt sich grundsätzlich in jedem Fall immer wieder ganz individuell die Frage, ob diese staatlich gewollten Denunziationen unterm Strich mehr Schaden als Nutzen bringen: Ist bspw. die mögliche Zerstörung einer Existenzgrundlage in diesem Kontext tatsächlich ein legitimes Mittel? Und ganz allgemein: Was macht es mit einer Gesellschaft, wenn sich Bürger über mehrere Monate oder gar Jahre hinweg gegenseitig anschwärzen? Als gebürtiger Ossi hab ich dazu vielleicht ein etwas sensibleres Verhältnis. Die Bürger der ehemaligen DDR haben bis heute mit den Nachwirkungen dieses tiefsitzenden Misstrauens zu kämpfen. Es ist eine Bürde, die selbst noch jüngere Generationen belastet, die erst nach der Wende geboren wurden. Klar, wir werden jetzt höchstwahrscheinlich nicht prompt in 40 Jahre Denunziation verfallen. Aber vielleicht braucht es auch nur ein paar Jährchen und nicht erst mehrere Jahrzehnte, um dem gesellschaftlichen Miteinander derartigen Schaden zuzufügen.

Heikel ist es so oder so, wenn wir ein solches gesellschaftliches Klima zulassen. Im Moment des Geschehens mag einem das alles noch normal und harmlos vorkommen. Kaum jemand wird jedoch von sich behaupten können, dass er sich in seinem Leben nicht schon mal von (sozialen) Dynamiken mitreißen lassen hat, die er im Nachhinein als unangenehm oder sogar beschämend empfand. Die Geister, die man rief, geben sich oft erst dann zu erkennen, wenn es beinahe schon zu spät ist.

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