Veto Folge 115. Hier kann darüber diskutiert werden!
Jens Lehrich, viele Jahre beim Radio tätig gewesen, hat sich vor ein paar Jahren vom Mainstream verabschiedet und sich den „alternativen“ Medien zugewandt. Mit „Fairtalk“ moderiert er ein Format, das auch Querdenkern und Verschwörungstheoretikern eine Stimme gibt. Er sagt: Das alles ist auch Teil der Meinungsfreiheit, beim Denken und Sprechen dürfe es keine Schranken geben.
War mir zu esoterisch, aber das lag an Jens Lehrich.
Das die Corona-Einschränkungen vorbei sind liegt auch daran, dass die Regierung mit dem Ukraine-Krieg inzwischen eine neue Sau durchs Dorf treiben kann. Die Einschränkungen wegen Corona waren nach den ganzen Skandalen (Masken, Impfung, Tests) selbst dem Mainstream kaum noch vermittelbar.
Jetzt senden wir unser Geld in ein Land mit dem wir eigentlich nichts zu tun haben. Was kommt als Nächstes? Der 3. Weltkrieg?
Das hat schon was vom Roman 1984. Da wurde auch immer eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Als der eine Krieg vorbei war gabs sofort einen zweiten. Nicht dass die Bevölkerung zur Ruhe kommt und sich Wohlstand wünscht.
Eine neue gedruckte Version von 1984 erschien mit einem Vorwort von Robert Habeck. Amazon.de Die Wokisten finden es völlig normal den Bock zum Gärtner zu machen.
Ricarda Lang empfahl in einer Talkshow auch das Buch 1984. Wahrscheinlich hält sie 1984 für eine Warnung vor dem Rechtsextremismus. Das ist zwar nicht völlig falsch, aber es geht in 1984 gegen den Überwachungsstaat, unabhängig von links oder rechts. Und da sind die Grünen vorne dabei.
Gute Folge, auch wenn mir insbesondere die Haltung von Jens Lehrich bei möglicherweise Betrug und Abzocke gewaltig sauer aufstieß, so nach dem Motto: „Alle selbst schuld! Man muss ja nicht beim Betrüger kaufen, das Wunschseminar bei Pierre Franckh buchen, sich von Telefon-Abzocke verarschen lassen.“
Wo bleibt die Empathie und das Mitgefühl gegenüber den naiven Opfern, die auf den ganzen Mist reinfallen?! Nur zu sagen: Sie lernen schmerzhaft für die Zukunft aus ihren Fehlern ist mir zu plump.
Da wo abgezockt und betrogen wird, ist es Pflicht von kritischem Journalismus, die Skandale aufzudecken, um Leute vor sich selbst zu schützen, auch wenn ich sicher nicht zu den Woken gehöre, die an „Reichweitenverantwortung“ appellieren und für alles und jeden eine Einordnung fordern, weil der erwachsene, mündige Bürger nicht selbst im Stande wäre, seinen Kopf zu benutzen und ein Urteil zu fällen.
Super Stelle, als Du den Gast auf die verurteilten Corona Betrüger etc. angesprochen hast. „Du Holger, ich bin doch kein Richter !“ . Ne, zum Glück nicht. Deshalb gibt es ja auch eine unabhängige Justiz. So „offen“ wie der Mann sich präsentiert hätte er sagen müssen, klar haben einige Leute betrogen, auch wenn ich es selbst nicht 100% nachprüfen kann, vertraue ich auf den Rechtsstaat !
Trotzdem kann man ja sagen: Zu dem Zeitpunkt der Einladung zum Gespräch 2020 war es richtig mit denen zu sprechen.
Was redet dieser Mensch …. Warum lassen sich Leute in Coachings abziehen ? Vielleicht müssen sie es 5 mal versuchen, vlt sind sie zu blöd. Eigenverantwortung. Natürlich ist das schlimm, wenn die Leute Geld, Existenz verlieren. „Wer legt den fest was schlau und dumm ist ?“.
Meine Güte zum Glück hat dieser Mann nichts in Deutschland zu sagen ! Der Mann ist ja fast schon gefährlich !
Nein, „die Wahrheit liegt NICHT bei dir selbst“.
Jens Lehrich scheint mir ein angenehmer Mensch zu sein. Er will niemandem weh tun und alle sollen tun und lassen und sagen und denken und glauben, was sie für richtig halten.
Das ist an sich völlig in Ordnung, aber diese (Nicht-)Haltung ist unangebracht, wenn man eine Diskussionssendung „moderiert“.
Die angesprochene damalige Folge Fairtalk mit Holger war unerträglich und ein „Bühne bieten“ in Reinkultur.
Ein Moderator, der lächelnd selbst den größten Mumpitz uneingeordnet durchwinkt und selbst nach grobem Unsinn einfach nur konstatiert ‚So, wir kommen zum nächsten Thema‘ ist fehl am Platz.
Meinungsfreiheit als Grundprinzip einer Sendung ist an sich nicht verkehrt, aber in seinem Fall führt es permanent zu False Balancing, was dann wiederum zu Lasten der Seriösität geht.
Und wenn sich dann große Teile des Diskurses davon abwenden, ist das Projekt gescheitert das volle Meinungsspektrum abzubilden.
Das kann nicht in seinem Sinne sein.
Für mich als Schleswig-Holsteiner, langjährigen RSH-Hörer und Baumann & Clausen-Fan bestand die größte Überraschung darin, dass Jene Lehrich der andere Teil des Duos neben Frank Bremser ist. Hab zwar vor 9 Jahren auch mal die B&C-Liveshow gesehen, konnte mich aber an JL nicht erinnern, obwohl man jetzt die Stimme natürlich erkennt. Hatte ihn durch Holger seit ein paar Jahren beim Fair Talk wahrgenommen, aber nicht diese Verbindung erkannt.
Inhaltlich kam für mich kaum etwas rüber. Scheinbar ein Mensch komplett ohne Haltung.
Dass sich Holger der streckenweisen Absurdität des Gastes und Gesprächs bewusst ist, beweist seine Auwahl für ein Short auf YouTube : „Schutz gegen KI ? Intuition!“. Das ist schon so irre, dass es fast böse wäre, hätte der Gast das nicht mit voller Überzeugung gesagt…
Richtige Beschreibung der KI Gefahren und Schutz dann das Bauchgefühl … Also da fehlt doch was ganz wichtiges haha. Genau das unreflektierte, faktengelöste BauchGEFÜHL ! wird ja durch KI etc. beeinflusst.
Also je näher man hinschaut, desto irrer wird diese Veto- Folge !
Wenn man so verkürzte und oberflächliche Aussagen wie
„Jetzt senden wir unser Geld in ein Land mit dem wir eigentlich nichts zu tun haben.“
liest, wundert es nicht wenn Typen wie dieser Lehrich zulauf haben.
Denken, recherchieren und informieren ist heutzutage wohl zu anstrengend.
Ein Land mit dem wir „eigentlich“ (also wohl doch?) nichts zu tun haben?
Deutschland ist Teil der EU und der NATO, und als solche hat es Interesse an Stabilität in Europa. Die Ukraine ist ein europäisches Nachbarland – ihre Sicherheit hat Auswirkungen auf ganz Europa.
Deutschland und die Ukraine pflegen seit Jahrzehnten diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen. Es gibt Handelsbeziehungen, deutsche Unternehmen sind in der Ukraine aktiv, und viele Ukrainer leben und arbeiten in Deutschland.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist ein Bruch des Völkerrechts. Wenn solche Aggressionen ungestraft bleiben, könnten sie auch andere Länder treffen – das würde eine sehr unsichere Welt bedeuten.
Deutschland unterstützt die Ukraine auch aus Eigeninteresse: Um Flüchtlingsbewegungen, wirtschaftliche Verwerfungen und eine mögliche Ausweitung des Kriegs zu verhindern.
Deutschland hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg selbst auf internationale Solidarität und Zusammenarbeit verlassen. Davon hat es über Jahrzehnte profitiert.
Wer Hilfe leistet, wenn ein souveränes Land angegriffen wird, zeigt Haltung. Deutschland steht damit auf der Seite des Völkerrechts, der Demokratie und der Menschenrechte.
Die Hilfe für die Ukraine ist nicht einfach ein „Geschenk“ – es ist auch eine Investition in Europas Sicherheit und Stabilität.
Ein erfolgreicher Wiederaufbau und eine demokratisch stabile Ukraine könnten künftig wirtschaftliche Chancen für deutsche Unternehmen bedeuten.
Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer leiden unter dem Krieg. Deutschland hat als wohlhabendes Land auch eine moralische Verantwortung, Menschen in Not zu helfen.
@consolix Als jemand, der (leider) im familiären Umfeld bei dem Thema öfter mit solchen Stammtischparolen zu kämpfen hat: Vielen Dank für diesen Beitrag! Du hast mir regelrecht die Worte aus dem Mund genommen!
Dennoch ist die Ukraine weder Teil der EU noch der NATO. Das wesentliche Problem ist, dass Russland die Ukraine als Teil seiner Einflusssphäre definiert und klar gemacht hat, dass es einen NATO-Beitritt der Ukraine nicht dulden wird. Russland hat bereits 2008 im Falle Georgiens und 2014 in der Ukraine gezeigt, dass seine Strategie darin besteht, offene Grenzkonflikte zu schaffen, um einen NATO-Beitritt zu verhindern, da ein solcher Beitritt im Falle eines Konflikts sofort zum Bündnisfall führen würde. Man kann die Vorstellung einer Einflusssphäre ideologisch ablehnen, doch das ändert nichts daran, dass Russland so denkt und handelt. In der Realität hat das ideologische Verhalten des Westens die Sicherheitslage der Ukraine verschlechtert, nicht verbessert.
Sprich: Dein Argument ist absurd, da der Außenhandel mit der Ukraine völlig unbedeutend ist.
Ebenso blieben der völkerrechtswidrige Angriff des Westens auf den Irak 2003 und der Angriff auf Jugoslawien 1999 ungestraft. Das Völkerrecht wird oft nur dann hervorgeholt, wenn jemand etwas tut, das einem nicht gefällt. Bereits zuvor war die angeblich „regelbasierte Weltordnung“ weitgehend eine Illusion.
Dieses Argument stimmt, allerdings aus anderen Gründen. Eine Ausweitung des Kriegs ist unwahrscheinlich, da andere Nachbarstaaten Mitglieder der NATO sind. Ein Angriff würde sofort den Bündnisfall auslösen. Zudem definiert Russland diese Staaten nicht als Teil seiner Einflusssphäre. Ein gutes Beispiel ist Finnland, das an der russischen Grenze liegt und vor seinem NATO-Beitritt keinen offenen Grenzkonflikt mit Russland hatte.
Das Eigeninteresse Deutschlands besteht darin, Zugang zu den Rohstoffen der Ukraine zu sichern und die Ukraine als Absatzmarkt zu nutzen.
Westdeutschland hatte nach dem Zweiten Weltkrieg das Glück, dass sich die Sowjetunion und die Westalliierten zunehmend entfremdeten und der Kalte Krieg begann. Die Amerikaner erkannten früh die geostrategische Bedeutung Deutschlands und förderten sowohl die Westintegration als auch den Wiederaufbau. Zwischen 1945 und 1949 passierte nämlich wenig, und hätte Deutschland nicht diese geostrategische Bedeutung gehabt, wäre auch danach nicht viel geschehen.
Hätte dann eine andere Nation, die Jugoslawien 1999 oder dem Irak 2003 militärisch unterstützt hätte, „Haltung“ gezeigt? Hätte China, wenn es Jugoslawien oder dem Irak Waffen geliefert hätte, auf der Seite des Völkerrechts, der Demokratie und der Menschenrechte gestanden?
Was du schreibst, ist reine Propaganda, indem du bestimmte Handlungen mit positiv besetzten Begriffen unseres Kulturkreises vermischst. Das Völkerrecht gilt unabhängig davon, ob Kriegsparteien Demokratien sind oder die westliche Interpretation von Menschenrechten achten.
Außerdem ist die Ukraine keine Demokratie mehr. In den 2000er Jahren war sie es noch, doch der Demokratieindex (The Economist) sank von 6,94 auf 4,9. Die Ukraine ist heute weniger demokratisch als Russland 2006. Sie ist ein korruptes Hybridregime. Auch die Ukraine hält sich nicht ans Völkerrecht: Der ukrainische Geheimdienst ermordet beispielsweise Dissidenten im Ausland, und ukrainische NGOs veröffentlichen Feindeslisten, auf denen Personen später ermordet werden.
Dazu habe ich bereits etwas geschrieben: Westeuropa hat durch die Ignoranz gegenüber Russlands Einflusssphäre die Sicherheitslage der Ukraine verschlechtert, nicht verbessert. Man kann Russlands Handeln ethisch verurteilen, aber es ist nun einmal Realität.
Hier kommen wir zum eigentlichen Punkt: dem wirtschaftlichen Interesse. Für dieses wirtschaftliche Interesse wird der Krieg am Leben gehalten, und Hunderttausende Ukrainer und Russen sind dafür gestorben. Für diese wirtschaftlichen Chancen verschleppt das ukrainische Militär junge Männer von der Straße, misshandelt sie in Kasernen, bis ihr Widerstand gebrochen ist, und schickt sie mit einer Lebenserwartung von vier Stunden an die Front.
Mit diesem Argument hast du offenbart, wie unmoralisch ihr Kriegsbefürworter seid.
Die moralische Verpflichtung besteht in diesem Fall darin, alle diplomatischen Hebel in Bewegung zu setzen, um den Krieg diplomatisch zu beenden. Das rettet Leben und beendet die Not. Diplomatie ist die moralische Verpflichtung.
Tut mir leid, dass ich das so offen sage, aber dein Beitrag besteht fast ausschließlich aus oberflächlichen Propagandanarrativen, die man nur von sich geben kann, wenn man glaubt, dass die Tagesschau und der Spiegel gut informieren. Deine Aussagen haben nichts mit den realen Kriegszielen der Parteien in diesem Stellvertreterkrieg oder der realen Ukraine zu tun. Die Ukraine wird durch eine rosarote Brille betrachtet, und fremdes Handeln wird von dir nicht in den Kontext des eigenen Handelns gesetzt.
Als rational denkender Mensch mit wissenschaftlicher Ausbildung sind mir natürlich einige Weltanschauung von Herrn Lehrich zuwider. Dennoch kann ich vieles was er sagt nur unterschreiben. Wir müssen wieder lernen mehr Meinungen auszuhalten, auch wenn sie uns absurd vorkommen. Und wir müssen wieder lernen zuzuhören und nicht beim ersten Triggerwort auf 180 zu gehen.
Wenn ich eins gelernt habe seit 2020, dann ist es, dass man durch Worte quasi niemanden von seinem persönlichen Weltbild überzeugen kann. Festgefahrene Weltbilder ändern sich nur durch persönliche Erfahrungen. Es mag Menschen geben die man argumentativ überzeugen kann, dies stellt aus meiner Erfahrung aber die Minderheit dar.
Das heißt aber im Umkehrschritt nicht, dass man nicht in einen Diskurs mit andersdenkenden gehen sollte. Ganz und gar nicht. Nur auch hier macht der Ton die Musik. Wie eigentlich überall im Leben.
Da hast du Recht, wenn die Zeit ab 2020 eines gezeigt hat ist, dass ein Großteil der Menschen tatsächlich nicht dem Bild des aufgeklärten Bürger entsprechen, der sich informiert, selbst denkt und von Argumenten überzeugen lässt.
Viel eher hat sich gezeigt, dass Experimente wie das Stanford-Prison-Experiment, das Milgram-Experiment und das Konformitätsexperiment von Asch das menschliche Verhalten wesentlich besser beschreiben. Und es zeigte sich halt, dass Menschen diese Ergebnisse zwar kennen und sich einreden sie würden anders handeln, es im Zweifelsfall aber nicht tun.