die stellungnahme von zdf frontal21, habe ihn von youtube kopiert:
Auf unseren Film gab es heftige Reaktionen. Manche fanden das Thema gut, viele hatten Kritik an dem Ton und andere fanden alles schlecht. Teilweise verstehen wir euren Ärger. Und grundsätzlich: Wir wollen mit euch über das Thema sprechen.
Unser Ziel war, ein differenziertes Bild zu zeichnen – diese differenzierte Haltung vermittelt sich nicht immer. Stilistisch daneben gegriffen haben wir offenbar bei der GTA-Nachbildung. Das tut uns leid.
Nächstes Mal machen wir es besser.
Wir wollen aber auch auf inhaltliche und journalistische Kritik eingehen:
An vielen Stellen im Video sagen wir: Es geht nicht um alle Gamer*innen. Natürlich tut es das nicht. Christian Huberts sagt ganz explizit: Die Gamingkultur hat kein Naziproblem, aber einzelne Subkulturen der Gamingkultur haben sicher ein Problem damit. Und wahr ist auch: Diese Probleme gibt es auch beim Fußball, in vielen anderen Bereichen der Gesellschaft. Auch darüber wird andernorts berichtet.
Unsere Interviewpartnerin Sissor hat bei KuchenTV kritisiert, bei O-Tönen seien Aussagen weggeschnitten worden. Stimmt, unser Beitrag ist geschnitten. Dabei haben wir journalistisch sorgfältig gearbeitet und Sinn und Kontext der Aussagen wiedergegeben. Tatsächlich war geplant, Sissors Community Management im Film aufzugreifen. Im Lauf des redaktionellen Prozesses haben wir uns aber dagegen entschieden. Dieser Aspekt hätte dem Film nicht geholfen und dem Fokus des Beitrags nicht entsprochen. Trotzdem sehen wir rückblickend, dass Sissors Aussagen nicht ausreichen und wir eine stärkere Gegenstimme gebraucht hätten. Es gibt in der Gamingkultur viele Gegenstimmen. Diese zu zeigen, hätte dem Beitrag sicher gut getan.
Wir haben schon vor Monaten verschiedene Gamerinnen und Streamerinnen angefragt – auch Montana Black. Er hat leider nicht reagiert. Wir haben ihn zu der Zeit angefragt, als er bei Twitch gesperrt war (wegen frauenverachtender Kommentare). Auch seinen Ton haben wir geschnitten, da die längere Version nicht weniger frauenfeindlich ist als der Einstieg seiner Ausführungen. Auch der O-Ton, den KuchenTV anbringt, ist sexistisch und taugt nicht als Gegenbeweis.
Übrigens lassen Namen wie „kebabremover“ und „jewkiller“ keinen Raum für Spekulationen: Das ist menschenverachtend und genauso benennen wir das auch. Ebenso haltlos sind die Vergleiche, dass Mörder, die ihre Taten gamifiziert haben, ja „auch Brot essen”. Die Attentäter haben nicht nur zufällig auch Videospiele gespielt, sondern gamifizierte Elemente in ihre Anschläge eingebaut. Das ist eine super kleine Zahl von Menschen, die sehr großes Leid verursacht haben. Wir finden es wichtig, das zu thematisieren.
Über die Thematisierung des identitären Spiels haben wir lange diskutiert. Man kann durchaus der Überzeugung sein, dass dem Spiel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wir haben uns redaktionell anders entschieden und versucht, das strategische Kalkül dahinter offenzulegen. Da wir sowohl das Spiel, als auch die metapolitischen Strategien dahinter, einordnen, haben wir in unseren Augen einen vernünftigen Zugang gefunden.
Wir wollen noch loswerden: Euer Ärger kommt bei uns an und wir setzen uns damit auseinander. Wir sehen, dass die Kritik in manchen Punkten berechtigt ist und wir Fehler gemacht haben.
Wir möchten gerne mit euch über diese Themen sprechen, auch über das Gefühl, dass Medien (auch wir) nicht richtig zu berichten scheinen. Deswegen beginnt das Video ja auch wie es beginnt: Wir wollen wirklich dazu lernen. Und deswegen möchten wir weiter mit euch im Gespräch bleiben – gerne sachlich.