Folge 107: Generation Z - faul und verweichlicht?

Veto Folge 107. Hier kann darüber diskutiert werden!

„Ach, die Jugend von heute“ - ein Satz, der auch früher schon gern gesagt wurde. Jugendliche in der heutigen Zeit gelten als bequem, wenig diszipliniert und internet-süchtig. Aber ist das wirklich so? Und hat die Jugend von heute nicht ganz andere Qualitäten? Dazu ist die Autorin und Rechtsanwältin Susanne Nickel zu Gast, die zu diesem Thema ein Buch geschrieben hat.

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Kinners, das tut mir echt leid.

Als jemand, der sich selbst Wirtschaftspädagoge und auch „Coach“ in der Erwachsenenbildung (Berufsorientierung für junge und ältere Menschen) schimpfen darf, kann ich dieser netten Frau keine zehn Minuten am Stück zuhören. :rofl: TV-Expertin für Change 4.0 und Leadership … bla, blub, … zudem Mediatorin, Rechtsanwältin, Zukunftsmacherin usw., usw.

Kann man sich eigentlich auch zurückentwickeln? Von Gen X zu Gen Z? Frage nur für einen Freund. :wink:

P.S.: Richtig, Frau Nickel! Gen X steht nicht auf, sondern macht das, was gefordert wird. :+1:t4: Das kann ich unterschreiben.

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Vielleicht tue ich der Dame damit unrecht, aber wenn jemand ernsthaft über Eigenschaften einer bestimmten Generation spricht, schalte ich gar nicht erst ein. Das Konzept Generation gilt soziologisch allgemein als widerlegt. Ich habe dazu schon mal was geschrieben:

Martin Schröder übrigens gerne mal einladen

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Da Soziologie keine Naturwissenschaft ist, kann man das Konzept nicht einfach widerlegen.

Eher ist es so, dass Konzepte mit der Zeit einfach keine Verwendung mehr finden, siehe bspw Freud in der Psychologie. Aber auch den könnte man heutzutage nicht wirklich als nachweislich widerlegt bezeichnen. Und da die Soziologie in erster Linie beschreibend ist, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass Stand der Dinge keine Unterteilung in Gruppen mehr stattfindet.

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Mir auch :sweat_smile:
Ich meine, ich hätte jetzt theoretisch bei dem Thema einen Talk mit einem/r 15-Jährigen oder so erwartet, also jemand, der direkt „von der Quelle“ berichten kann. :innocent:
Oder es wäre auch schön gewesen, wenn man mit Frau Nickel UND einem jugendlichen Vertreter in einem 3er-Gespräch gesprochen hätte. ^^

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Sagen wir es anders: Es finden sich dafür wohl so wenig Belege, dass in der einschlägigen Literatur die Frage eher ist, woher die Vorstellung von Generationen stammt.

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Das Thema Generationen finde ich einerseits durchaus interessant, andererseits aber derart unübersichtlich allgemein, dass es wohl tatsächlich nur begrenzt Aussagekraft hat. Einige Beobachtungen der Frau Nickel kann ich aber nachvollziehen und mache sie teilweise auch selbst. Dass bspw. bei immer mehr jungen Menschen ein therapeutischer Bedarf festgestellt wird, ist ja nachweislich so.

Ich denke, dass man das Thema „Generationen“ eher als allgemeines langzeitliches Sammelsurium von Anhaltspunkten hinsichtlich gesellschaftlicher Veränderungen ansehen sollte, ohne dabei zu stark auf individuelle Persönlichkeitsentwicklungen zu schließen.

Könntest du das etwas konkretisieren? Inhaltlich ist mir jetzt nicht klar, warum du „dieser netten Frau keine zehn Minuten am Stück zuhören“ kannst (kann man sich dann überhaupt eine Meinung bilden?). Du benennst deine eigene Qualifikation und tust das Gesagte von Fr. Nickel mit einem Lachsmiley und „bla, blub“ ab. Das bringt den Diskurs auch nicht weiter. Und ich denke, dass du Interessantes beisteuern kannst, wenn du vom Fach bist. Daher frage ich aus ehrlichem Interesse.

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Das hängt wohl eher damit zusammen, dass generell (zum Glück) die Akzeptanz in der Gesellschaft für psychische Erkrankungen gestiegen ist.

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Nein, lieber Ghostbuster, ich kann leider wirklich nichts Interessantes dazu beisteuern, da ich zurzeit nicht mehr in dem Beruf (und an Schulen) tätig bin - und ich es auch nicht mehr sein möchte.

Ich kann der netten und sehr kompetenten Dame inhaltlich einfach nicht folgen. Das ist alles, obwohl ich vom „Fach“ bin bzw. sein sollte. Bei Rasenmäher-Eltern war ich schon komplett raus und habe innerlich völlig abgeschaltet. Nach unzähligen Coachings, Fortbildungen usw. bei „Experten für ALLES“, ist meine Aufnahmekapazität vollkommen erschöpft.

Ja, das Thema „Generationen“ klingt interessant - ist für mich aber überhaupt nicht „greifbar“.

Entschuldige bitte, dass ich dir nichts Besseres liefern kann.

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Eine Susanne Nickel habe ich mal gekannt. Das ist mehr als 20 Jahre her.
Falls es sich um den Gast handelt, muss sie sich sehr verändert haben.

Bei der einzigen S.N., die einen Wikipedia-Eintrag hat, könnte der Jahrgang übereinstimmen, aber ansonsten, kann die beides nicht sein. Sie war eine Künstlerin au dem Osten der Republik und ist bereits 2016 verstorben.

Während der Jobsuche saß ich dem Inhaber eines 1-Mann-Unternehmens gegenüber, da war mein Bauchgefühl, „Ich habe Satan persönlich vor mir.“ Der hat mich dann gefragt, ob ich einen Arbeitsvertrag unterschreiben würde und ich habe abgenickt. Hauptsache, einen Fuß in der Tür. Er hat mir dann den Vertrag zugeschickt. Ich habe mich nie wieder gemeldet.

Leider bin ich überhaupt nicht der schlagfertige Typ.
Die sind manchmal im Vorteil, weil sie in der Lage sind, ihre Gedanken zu äußern, ohne sie durch zig Filter zu schicken,
Jemand wie @Riif-Sa hätte vermutlich spontan nachgefragt, ob er mit seinem Blut unterschreiben soll. Manchmal bewundere ich diese Fähigkeit. Ich selbst habe für meine Replik 23 Jahre gebraucht. Laut Gregor Gysi, der ähnlich drauf ist, habe ich da aber eh keine Chance, da Schlagfertigkeit offenbar genetisch bedingt ist. Schade!

Inhalt absolut im üblichen Qualitsrahmen, aber leider versehentlich das Lieferdatum überschritten. Wer ist schuld?

In meiner letzten Nebenätigkeit als freiberuflicher Redenschreiber hatte ich es als Frührentner mit zwei Auftraggebern zu tun, die ganz unterschiedlich drauf waren, Der eine hat darauf bestanden, dass jeder Text pünktlich zum vereinbarten Termin abgeliefert wird. Die nächste Hürde war eine Prüfung durch den Auftraggeber selbst. Wenn das durch ging, kam es vor, dass der Kunde sich mit Beschwerden zurück gemeldet hat, die dann an mich weitergeleitet wurden. Schlimmstenfalls durfte ich den Text dann komplett „für lau“ neu schreiben.

Und dennoch: Hätten sich nicht bürokratische Hürden ergeben, auf die ich irgendwann keinen Bock mehr hatte, würde ich das heute noch machen Immerhin kann ich von zuhause arbeiten, und muss mich nicht am Telefon zutexten lassen, versuchen, einen guten Eindruck zu machen und mir zugleich alles merken. Das lief alles alles die Agentur.

Ganz anders mein anderer Auftraggeber. Jedesmal, wenn ich etwas abgeliefert habe, war er voll des Lobes. Auch was die Liefertermine betraf, war er sehr kulant. Als z.B. damals meine Mutter gestorben war, hat er mir großzügigen Aufschub gewährt.

Ich frage mich, ob der erste Auftraggeber zu streng war oder der zweite zu lasch. Letztlich ist es rein eine akademische Frage. Nachdem sich die Strukturen geändert haben, bekomme ich auch von dort keine Aufträge mehr. Rhetorisches Brimborium schön und gut … aber heutzutage liefert dir die KI in Sekundenschnelle die Essentials für deine Rede. Ganz abgesehen von den zahlreichen menschlichen Mitbewerbern, die im Kampf um Aufträge zweifellos bessere Texte produzieren.

Wenn man es sich leisten kann spricht ja überhaupt nichts dagegen.
Schließlich melden sich Unternehmen bezüglich einer Absage ja auch nicht.

Dennoch: Das ganze Gerede über einen „Job der einen erfüllt / Spaß machen muss“ halte ich in Zeiten, in denen Millionen erfolglos einen Job suchen um nicht nur mit Bürgergeld zu überleben sondern sich etwas besser zu stellen, für einen Hohn.
Wie gesagt: Wer sich so was leisten kann… der hat auch leicht reden.

Was ich nur immer wieder beobachte ist eine Art „Selbstüberschätzung“ und/oder „Hilflosigkeit den einfachsten Dingen gegenüber“. Tritt solo als auch in Kombination auf.