FKTV Plus 49: "Oper? Kennste ditt?"

Hier kann darüber diskutiert werden!

Schon allein diese Einleitung Barths zu seinem Bericht ist derart peinlich …
Er hat allen Ernstes kritisiert, dass es unterschiedl. Inszenierungen gibt. Da muss man erst mal innehalten.

Interessant ist, dass die Hannoveraner Oper offenbar knüppelvoll ist, als er sich da reinsetzte. (von wegen, keiner sieht es sich mehr an.)
Hat er dazu was gesagt?

Wat fürne Flitzpiepe mit Backfeifenjesicht …

Ja, so bringt man das Volk gegeneinander auf! Wir haben ja momentan nicht genug Neiddebatten am Laufen…

Gelungener Beitrag. Oberhäuser, die einen gewissen Ruf aufbauen oder halten wollen, können sich nicht selbst tragen, weil die Anzahl Plätze (oft genug weniger als 1000) für die immensen Kosten für die Musiker und besonders die Stars der Szene nicht ansatzweise ausreicht. Dasselbe gilt auch für die meisten Zoos, Museen und den gesamten ÖPNV. Die teils doch sehr moderne Inszenierung klassischer Opern ist hingegen Geschmackssache.

Bei den viel zu teuren Neubauten bzw. Sanierungen von Opernhäusern würde ich Mario Barth sogar recht geben, vorausgesetzt er hat das thematisiert. Die Elbphilharmonie und die Sanierung der Kölner Oper sind traurige Beispiele städtischer Finanzfehlplanungen. Das hat aber nur am Rande mit der Opernsubventionierung zu tun.

Ach ja: Was meinte Mario Barth eigentlich mit Kleinkunst bzw. dem Nachwuchs? Kleinkunst ist für mich weniger Comedy à la Mario Barth & co, sondern vielmehr Kabarett in kleinen Theatern. Diese Leute bieten ein oft anspruchsvolles Programm für kleines Geld sowohl für den Zuschauer als auch (leider) für sie selbst.

Vielen Dank für diesen Beitrag.

Neben der Oper ist das andere große Standbein der deutschen Theaterlandschaft das Schauspiel und das Ballett, sowie das klassische Konzert. Es gibt in fast jeder größeren Stadt ein eigenes Schauspielensemble.

Und da ich regelmäßig im Theater, Oper, Schauspiel oder im klassischen Konzert bin, fällt mir zunehmend auf:
Selbst in den kleinsten Stadttheatern, die mit wenigen finanziellen Mitteln auskommen, ist jeder Abend mit mehr Anspruch versehen, als das Programm der öffentlich-rechtlichen Sender.

Und meines Erachtens dürfte sich das Niveau von Theatern und ARD/ZDF gar nicht groß unterscheiden, denn beide sind durch öffentliche Gelder (ob Steuer oder Gebühren sei einmal dahingestellt) finanziert.
In den Stadttheatern dieser Republik laufen keine seichte Unterhaltungen oder primitives Nachmittagsfernsehen. Alles hat irgendwo ein hohe Professionalität!

[Ja, in Zeiten des Regietheaters mag nicht jeder den gleichen Geschmack an Inszenierungen haben, verständlich! Aber trotzdem sind selbst kleine Schauspiele in Kammertheater mit 50 Besuchern ansprechender als ein Heimatfilm im Ersten]

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Noch ein Nachsatz von meiner Seite:

Barth erläutert, dass angeblich die Opernhäuser leer seien, weil sowieso niemand mehr die Zauberflöte sehen möchte.
Er tut so, als würde überall das gleiche gespielt werden.

Jedoch einige Minuten später ist zu erkennen, dass die Oper Hannover in der von Barth besuchten Vorstellung doch sehr gut besucht ist und eben DOCH ein Interesse dran ist, auch noch in der 1000. Inszenierung der Zauberflöte die Musik Mozarts zu hören!
Des Weiteren besteht das typische Opernpublikum nicht aus reichten, alten Menschen, sondern auch aus vielen, vielen Studenten (die dank staatlicher Förderung sehr kostengünstig die Vorstellungen besuchen können)

Ach Gott … Der Barth eben und sein Proleten-Publikum … Dazu fällt mir bald nichts mehr ein.
Diejenigen, die regelmäßig seine Auftritte besuchen und dabei ganze Stadien mit frenetischem Jubel überfluten, sind garantiert die gleichen Leute, die sich regelmäßig an modernen sogenannten ‘Musicals’ erfreuen. Warum sich auch die Mühe machen, sich mit einem unbekannten Stoff wie ‘Die Zauberflöte’ zu beschäftigen, wenn man sich jeden schmierigen Hollywoodfilm mittlerweile auch als Sound-Schmonzette live auf der Bühne reinziehen kann - um dann auch noch der Meinung zu sein, man habe einem überwältigenden Kulturereignis beigewohnt … ?

Ich wusste schon nicht, ob ich mir den Kerl heute noch antun kann. Mach dann doch mal an und seit dem wächst mir echt ein Stresspickel nach dem anderen. Daher nach nunmehr einem Drittel der Sendung mein erstes Feedback, sonst platze ich!

[B][…][/B]

Edit: Bitte entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber ich gehe hier gerade echt die Wände hoch!

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Odysseus, was für Musicals meinst du denn da? Da muss wohl was bisher an mir vorbeigegangen sein. Vielleicht auch ganz gut so?

@ Nicki
Naja, z. B. geht in Köln gerade “Bodyguard” durch die Decke. ‘Der Film on stage’ sozusagen … Sowas geht dann beim RTL-II-Publikum als ‘große Kunst’ durch. - Ich hab’ ja an sich nichts gegen Musicals, und da gibt’s ja auch eine ganze Menge Hochklassiges (West Side Story z. B.), aber es lässt sich nicht verleugnen, dass diese Form der musikalischen Bühnenperformance heutzutage bei vielen Leuten als eine Art Opernsurrogat fungiert. Zu doof oder zu faul für Richard Strauss’ “Salome” (obwohl das eine der spannendsten Storys überhaupt ist), aber man war halt auch mal da, wo Musiker und Sänger aufeinander treffen und kann dann im Freundeskreis darüber schwadronieren. - Und ganz nebenbei: Dieses Gelaber von Barth, dass die Tickets ja soooo teuer seien, ist totaler Schwachsinn. Sieh Dir mal die Musical-Preise in den einschlägigen Hochburgen an: Die schlagen die Aufführungen an städtischen Opernhäusern um Längen!

Und eines ist mal klar: Mozart funktioniert seit 200 Jahren und das wird es auch die nächsten 200 Jahre tun. Nach Herrn Barth kräht in 20 Jahren kein Hahn mehr, obwohl ich fürchte, das das Niveau nicht besser wird…

Wollen wir mal hoffen, dass das bereits in ein bis zwei Jahren der Fall ist … :wink:

Ach, sowas meist du. Ist das denn schlecht? Ich sehe jetzt da das Problem nicht und finde, dass sowas doch gut neben der klassischen Oper existieren kann und auch besuchenswert ist. Oder nicht?

Ich war vor Jahren mal in Tarzan und fand das ganz toll! Aber ich war auch schon in klassischen Opern, Operetten, Konzerten und Theaterstücken, ebenso wie in Drei-???-Live-Hörspielen oder in älteren Musicals. Alles hat eben seinen eigenen Reiz.

Oder ist Bodyguard vom Niveau her nix?

Und ja, bei Musicals sind hohe Preise ganz selbstverständlich. Es ist eben ein Event. Und ich bin ganz ehrlich: für ein klassisches Werk würde ich nur dann gleichwertige Preise bezahlen, wenn im Vorfeld schon klar ist, dass es ebenso ein Event ist und nicht einfach eine überraschende Neuaufbereitung eines Werks, das ich schon 1000 mal gesehen habe. Die Inszenierungen sind ja nicht unbedingt immer überzeugend, die Musik kenne ich und viele gute Inszenierungen habe ich auf Video zugänglich, aufgenommen in der guten alten Zeit, als sowas noch regelmäßig im Fernsehen lief.

Kurz gesagt: Ob ich für eine Oper 10, 20 oder 60 € ausgeben würde, wäre für mich offen gestanden mitunter eine Frage der Vermarktung.

Von daher bin ich absolut für öffentliche Förderung! So kann dann aus meiner Sicht das Kulturgut doch noch besser an den
Mann gebracht werden, auch wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert.

[QUOTE=JumpUp;480084]Jedoch einige Minuten später ist zu erkennen, dass die Oper Hannover in der von Barth besuchten Vorstellung doch sehr gut besucht ist und eben DOCH ein Interesse dran ist,)[/QUOTE]

Dazu lohnt ein Blick in die Theaterstatistiken des Deutschen Bühnenvereins.

August 2015:Zuwachs der Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr um 2,3%.

Bzgl. Auslastung stehen dort keine Angaben, deshalb ein Rückgriff auf 2012/13: Die durchschnittliche Auslastung lag bei 78,2%

Inhaltsangabe zum neuesten Bericht: Theater- und Konzertbesucherzahlen
http://www.buehnenverein.de/de/publikationen-und-statistiken/statistiken/theaterstatistik.html

[QUOTE=Unterwegs mit Odysseus;480093] Sieh Dir mal die Musical-Preise in den einschlägigen Hochburgen an: Die schlagen die Aufführungen an städtischen Opernhäusern um Längen![/QUOTE]

Die sind aber auch nicht mit Steuergeldern subventioniert!

Aber das ist doch genau der Punkt, um den es geht. Dass die schnöde Oper öffentlich subventioniert wird. Und das stellt Barth ja plakativ dagegen, dass an Kindergärten gespart wird. Meine Fresse! Dümmliche Hau-druff-Comedians sollten sich aus politischen Themen einfach mal raus halten! Oder zumindest nicht ihr ohnehin schon verblödetes Publikum gegen Dinge aufhetzen, von denen sie selbst nichts verstehen können. Früher nannte sich sowas Nische. Heute läuft das auf einem der größten Fernsehsender.

Ich bin aber dafür, dass auch aktuelle Musicals von allen besucht werden können. Ob sie deswegen durch die Bank subventioniert werden müssen, ist eine andere Frage. Ich denke nicht, dass sie das nötig haben. Und ich finde es auch demütigend, als weniger betuchter Mensch extra zum Amt laufen zu müssen, um dort einen Bildungsgutschein für sowas zu bekommen (oder wie auch immer das geregelt ist). Und nicht jeder, der es sich schwer leisten kann, würde sowas ja überhaupt vom Amt bekommen.

Kennt ihr noch den KNAX-Club? Oder den Jeans-Club? Die hatten damals doch jährlich immer Gutscheinbroschüren raus geworfen. So bin ich z.B. 2000 mit einem ganzen Bus anderer Jugendlicher kostenlos oder für’n Appel und’n Ei zur Expo gekommen. Das ist doch ne schöne Sache für Musicals. Sowas gibt es doch bestimmt auch heute noch.

Treffender FK+ Beitrag, Danke!

Mit etwas Recherche hätte man vielleicht einen guten Beitrag zum Thema machen können. Ich bin tatsächlich der Meinung, dass Kulturförderung heutzutage viel mehr den vermeintlichen Eliten zu Gute kommt, während grundständige Kulturangebote immer weiter reduziert werden. Kann man hier in Bochum z. B. recht gut sehen. (Symphoniker - eh schon extrem subventioniert - bekommen einen millionenschweren Neubau finanziert anstatt bestehende Gebäude zu renovieren, Stadtbüchereien werden zusammengestrichen, Kultur-Veranstaltungsorte bekommen weniger Förderung. Da geht es mehr um Repräsentanz und weltstädtische Träumereien als sinnvolle Förderung …)

Aber auch da ist es keine Lösung, der Oper oder den Symphonikern die Gelder zusammenzustreichen, sondern dass die grundständigeren Angebote wieder mehr Förderung bekommen. Aber das würde für jede Stadt getrennt natürlich eine gründliche Recherche erfordern und ein plakativer Beitrag, in dem man sich auf das einzelne Opfer Oper stürzt, wurde nicht funktionieren.

Oper/Operetten laufen nur auf Arte in deutschen fernsehen :slight_smile:
Da schau ich es gerne so wie Theateraufführungen :slight_smile:

Arte ist ja der einzige Bildungssender bei uns und daher für den Bildungsflüchtlinge zu intelligent. :smiley:

[…]
Ich frage mich, was für Menschen lachen über deren „Witze“? Ich kenne ein Glück keinen.

[QUOTE=Unterwegs mit Odysseus;480095]Wollen wir mal hoffen, dass das bereits in ein bis zwei Jahren der Fall ist … ;)[/QUOTE]

Nach Barth kommen andere Hofnarren… RTL rekrutiert sich schon die Blödelbarden für das naive Publikum… Cindy aus Marzahn, Bülent Ceylan, oder neuerdings Sascha Grammel (oder so) mit seinem Kasperltheater. Bei letzterem verstehe ich nicht, wie man sich bei so einem, mit der Brechstange herbeigeführtem Humor, noch Lachen kann. Selbst bei Humor zeigt sich, wer wessen Geistes Kind ist.

Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen guten Slapstick-Humor, aber selbst da werden sich Gedanken gemacht.

Nicht so bei RTL. Jetzt baut man eben darauf, das Volk gegeneinander aufzuhetzen.

Und RTL wird diese Comedy-Schiene immer weiter aufrecht erhalten und neue “Comedians” finden, die sich nicht billig genug sind, für den kurzen Lacher dort aufzutreten.

BTW: man merkt in Holgers Beitrag extrem, das seitens RTL Lacher und Publikum so geschnitten wurden (Tonabmischung), dass der geneigte RTL-Zuschauer in seinem Herdentrieb bestätigt ebenfalls lacht.

Ich gehe soweit mit, dass der Beitrag wirklich dünn war. Schließlich ist Kunst und Kultur etwas, was jedem in jeglicher Art und Weise so einfach wie möglich zugänglich gemacht werden sollte. So wie es in der Offline-Welt mit Museen, Tierpark’s etc. gemacht wird oder eben in der Online-Welt dank Spotify und Google’s Bildersuche realisiert worden ist.

Was ich allerdings als Barth-Fan sagen muss: es ist im ersten Programm (Männer sind Schweine, Frauen aber auch) zum jetzigen (Männer sind bekloppt, aber sexy) ein klarer Sprung in Richtung Qualität zu merken. Damals lachte er noch über seine eigenen Witze und hat 50% damit verbracht, auf Teufel komm raus lustig zu sein. Inzwischen ist es wirklich eher in eine Erzählung geswitcht und es gibt mehr Anekdoten. Meine Meinung.

Anmerkung: Holger, bitte lass den Versuch, berlinerisch zu sprechen, sein. Es war… für jeden Berliner ein Tritt in die Weichteile, wenn er hören muss, wie du das betonst und sprichst. :smiley:

ThorstenKirsche und Mario sind also dumm. Wird Holger jetzt eigentlich verwarnt?