fernsehkritik - Ist das Fernsehen böse?

Immer mehr Trash … scrpited reality, schlechte Laiendarsteller, vorgeführte Menschen, fakes und Dramatisierungen.
Immer genug Stoff für Kritik und Kopf-Schütteln, gerade auf dieser Seite.
Ist das Fernsehen also der Übeltäter?

Die einfache Wahrheit ist, dass die Sender sich auf den Zuschauer einstellen. Und wenn Zuschauer Müll sehen will, kriegt er das auch. Dabei trifft es sich natürlich gut, dass dieser Müll meißt sehr billig zu produzieren ist.
Fernsehen ist halt Geschäft und da muss man Geld verdienen.

Meine Folgerung ist, dass die Geselschaft verkommt. Das Fernsehen spiegelt das nur wieder.

Nicht in Ordnung ist natürlich, dass in bestimmten Sendungen einzelnen Menschen richtig geschadet wird (siehe David Petters, Sara etc). Aber das ist auch wieder das Prinzip des Geschäfts/des Geldes. Die Sender wollen Geld machen und da wird keine Rücksicht auf Menschen genommen.
Die Redakteure, die sowas verzapfen könnten die Leute auch in Ruhe lassen. Aber dann würde die Sendung langweilig werden und sie würden weniger Geld kriegen oder vom Chef Anschiss kriegen und müssten um ihren Job fürchten. Also muss die Sendungen spannender werden und da gehört es dazu, dass die armen naiven Schweine, die sich darauf eingelassen haben vorgeführt und verarscht werden. “Besser die als ich”.

That’s life.

Worauf willst du eigentlich hinaus?

Meine Folgerung ist, dass die Geselschaft verkommt. Das Fernsehen spiegelt das nur wieder.

Und ich sage: Fernsehen verliert an Bedeutung und wird zum großen Teil passiv wahrgenommen. Früher hat sich die Familie vor dem Radio versammelt und gebannt dem anspruchsvollen Programm gelauscht. Heute läuft das Radio -wenn überhaupt- nur nebenher, mit entsprechender Auswirkung auf das Programm. Ein bisschen seichte Unterhaltung, ein bisschen harmloser Pop.
Genauso ist es mit dem Fernsehen. Wenn der Durchschnitts-Deutsche nach einem anstrengenden Arbeitstag heimkommt, schaltet er die Glotze ein und lässt sich gerne vom letzten Rotz berieseln oder -noch besser- beschäftigt sich nebenher mit dem PC oder telefoniert.
Zu sagen, dass die Gesellschaft verkommt, ist absoluter Quark. Die Gesellschaft leidet eher unter einem medialen Overkill, hat niemals Langeweile und braucht immer und überall Information und Unterhaltung. Quantität statt Qualität.

Deine ersten beiden Absätze sind uralte Erkenntnisse und auch ohne ökonomische Ahnung einfach nur logisch.
Die Leute sollten sich vom Gedanken verabschieden, die Zielgruppe der Privat- (und mit Einschränkung auch ÖR-) Sender wären die Rezipienten. Nein! Zielgruppe ist immer und hauptsächlich die werbetreibende Wirtschaft! Und schwuppdiwupp macht alles einen Sinn.

Das in aller Kürze. Eigentlich bedarf dieses Thema der Lektüre ausführlicher Studien.

Ich mag diese “XY ist böse”- Formulierungen nicht. Das Fernsehen ist ebensowenig “böse” wie alle anderen Medien “böse” sind. Es gibt unterirdische, menscheverachtende Sendungen und genauso gibt es menschenverachtende Printerzeugnisse, Filme oder Internetseiten. Der Eindruck, dass diese Medien böse seien rührt immer daher, was man über sie wahrnimmt. Wenn ich jetzt nur die privaten Sender sehe, dann denke ich vielleicht das Fernsehen ist schlecht. Wenn ich von Internet oder anderen Medien nur schlechtes höre/ erlebe, dann denke ich selber schlecht darüber. Allerdings gibt es bei jedem Medium auch Beispiele der positiven/unschädlichen Nutzung, nur werden die von den schlechten Seiten “übertönt” d.h. man behält eher die krassen und schlimmen, die “bösen” Beispiele im Kopf oder thematisiert sie eher, (gerade hier bei FKTV geht es ja mehr um die schlechten Dinge), als die Sendungen, etc, die keinem was tun.

Statt das Medium an sich zu verurteilen sollte man die Menschen verurteilen, die hinter den bösen Sendunden etc.pp. stehen.

Die Medien müssen Geld verdienen und die am meisten vom Geld haben, machen und gestalten die Medien in ihrem Interesse, ganz gleich, ob im (öffentlich-rechtlichen/privaten) Fernsehen oder im Internet. Daraus resultieren alle medialen Probleme über die man hier tagtäglich so redet. Da helfen weder Reformen noch moralische Vorträge, so funktioniert halt der Markt.

Worauf willst du eigentlich hinaus?

Ich denke mal salre86 wollte an den Inhalt dieses Artikels anknüpfen! :smt025

@ Legolas

Da wäre er seiner Zeit etwa zehn Stunden voraus gewesen, denn der DWDL-Artikel erschien erst heute Mittag.

Mich erinnert der Thread mehr an diesen Trollversuch

Die Definition des Worts “böse” ist jedermann’s Privatsache. Darüber ex cathedra urteilen zu wollen ist moralinsaurer Flüssigquark.


Anm. d. Redaktion: In diesem Beitrag hat unser Zeichner einen Deppenapostroph versteckt.

@Greggy: Da hast Du recht, dann wäre er ja ein Hellseher und pro forma schon gegen fk.tv, da er wahrscheinlich bei Astro-TV einer DER Stars wäre! :mrgreen:

Wundert mich, dass der Thread so negativ aufgenommen wird.

Ich wollte nur anstoßen, dass man sich etwas weitergehnde Gedanken machen könnte.
Sprich, welche Motive haben die Fernsehmacher für solch unterirdische Sendungen?

Das Motiv ist letzendlich immer Geld. Und ich muss mir eingestehen, dass ich nicht besser bin und wahrscheinlich genauso handeln würde, wenn ich in der Position wäre (Wenn es mein Job wäre die Leute zu verarschen und bloß zustellen).
Wenn man RTL oder SAT1 kritisiert, stecken dahinter immer Personen, die den Mist verzapfen. Also richtet sich die Kritik eigentlich gegen diese Personen. Und jene Personen haben jetzt keinen verdorbenen Charakter oder sind schlecht oder böse oder wie auch immer man das nennen möchte. Sie sind einfach dem System unterworfen und müssen mitspielen. Sind wir da wirklich besser?

Wenn das allen bereits so klar, bin ich wohl etwas langsam ;).

Und ich will damit nicht fernsehkritik.tv kritisieren. Das ist eine super Sendung und hat mich erst auf diese Gedanken gebracht.

Und jene Personen haben jetzt keinen verdorbenen Charakter oder sind schlecht oder böse

Nein, es sind einfach Profitgeier die anhand der Quoten die fetten Eurozeichen vorm Auge haben und nach diesem System dürfte es wohl bei den meisten privaten Sendeanstalten zugehen die mit gesendeter Flitzkacke für schleichenden Hirntod sorgen und wo die Patienten „Redakteure“ genannt werden!! :ugly

Das Motiv ist letzendlich immer Geld.

Das ist das Problem an deiner Fragestellung, weil wir letztendlich immer darauf zurückkehren werden.
Denn es geht nur um Geld. Allerdings ist langsam eine Grenze erreicht, in der diese Aussage imho nicht mehr rechtfertigen kann, was gezeigt wird.
Es reicht als Legitimation mMn entgültig nicht mehr aus, und ich frage mich tatsächlich wie weit es noch gehen muss, damit dem mal Einhalt geboten wird.

ExtraKlaus, welche Beweggründe nimmst du denn an für das, was nicht mehr mit Geld zu rechtfertigen ist? (sofern die Annahme überhaupt stimmt)

Ganz einfach, für mich hat gerade ein so einflussreiches Medium eine gesellschaftliche Verantwortung.
Und nicht alles kann unter Meinungsfreiheit oder Presserecht fallen, und ich finde das es einfach nicht sein kann, das sich ein Sender ob der Konsequenzen seiner Taten einfach blind stellen kann so nach dem Motto: Uff, ja da können wir ja nichts für.

Geldverdienen kann einfach nicht von Verantwortung lossprechen, und wenn man schon keinen Bildungsauftrag hat, gibt es trotzdem einige moralische Grenzen, an denen man sich zwar nicht halten muss, aber sollte. Es müsste eine Selbstverständlichkeit sein, nicht die Quote über allem zu stellen, egal ob Menschenwürde oder Menschenrecht.
Alleine das man die Medienkonzerne dazu zwingen müsste, sich daran zu halten finde ich ein unglaubliches Armutszeugnis.
Ich frage mich ernsthaft, wie sich solche Menschen noch im Spiegel anschauen können.

Geldverdienen kann einfach nicht von Verantwortung lossprechen

Doch, siehst du ja. Klassischer Widerspruch zwischen Ideal und Wirklichkeit, von solchen Illusionen solltest du dich lösen. Die Geringschätzung der Quote müsste auch keine Selbstverständlichkeit sein, im Gegenteil: Der freie Markt macht es selbstverständlich, dass die Quote (bzw. der Profit) die höchste Priorität hat. Und dass die Behörden solche Unternehmen nicht zwingen, ist kein Armutszeugnis, sondern gut begründete Realität. Geld ist mächtiger als das Gesetz. Ich finde du machst es dir etwas zu einfach, nach dem Motto: Hätte hätte Fahrradkette…

Klassischer Widerspruch zwischen Ideal und Wirklichkeit, von solchen Illusionen solltest du dich lösen.

Warum? Wo ist denn diese Definition in Stein gemeißelt? Sind auch wir Deutschen jetzt alle Sklaven der Wirtschaft und des Konsums?
Ich bin mir schon bewusst das es nicht so ist, aber es gibt für mich keine Veranlassung, davon auszugehen das meine Vorstellung UTOPIE wäre, und da zieht das Argument „Das war schon immer so“ natürlich Schwachsinn.

Ich sag ja auch nicht das jetzt jedes Unternehmen seinen Gewinn verpulvern soll um die Welt zu retten, aber es ist doch wohl möglich in bestimmten Bereichen mit erheblichen gesellschaftlichen Einflüssen bzw. gesellschaftlicher Macht ein paar Regeln einzuhalten?

That’s life.

Na, bitte. Das fasst doch alles ganz gut zusammen und führt zu einem allgemeingültigen, resignativen Konstatieren.
Die Frage ist nur: Was gibt es zu diskutieren? Der Beitrag war ein Kommentar, nicht der Beginn eines Threads…

aber es ist doch wohl möglich in bestimmten Bereichen mit erheblichen gesellschaftlichen Einflüssen bzw. gesellschaftlicher Macht ein paar Regeln einzuhalten?

Nein. Wie soll das möglich sein? Seit Bestehen der Bundesrepublik soll irgendetwas immer möglich sein. Möglich war und ist tatsächlich aber immer nur das, was denen nutzt, die daran verdienen. Ob das nun die Rente ist oder das Fernsehen - das Prinzip ist dasselbe. Gesellschaftliche Wirklichkeit richtet sich nach den Interessen der Mächtigen. Insofern gibt es hier tatsächlich wenig zu diskutieren.

@Mels: Das was du erwähnst hat mit dem was ich meine rein gar nichts zu tun. Ohne Witz, ich bin gerade etwas verwirrt… :shock:

Seit Bestehen der Bundesrepublik soll irgendetwas immer möglich sein.

Was hat das Bestehen der Bundesrepublik mit der Grundsätzlichen Idee der Social Responsibility in bestimmten Bereichen zu tun, vorallem, wenn es sich um Bereiche handelt, die einen erheblichen Einfluss auf die Gesellschaft nehmen können?!

Meinetwegen sollen Banken auch nebenbei mit Waffenhändlern dealen und gleichzeitig so tun als ob sie die Welt retten.
Mir gehts nur darum, das gerade Medien viel zu wichtig und mächtig sind als das man da einfach die Verantwortung derart hinter dem Gewinnstreben stehen soll! Und wenn das nicht drin ist, dann soll man die scheiß Privaten halt verbieten, wenn die das aufs verrecken nicht mehr hinbekommen, mal etwas gehaltvolles zu bringen und nicht der bare Münzen willen die Menschen vollends zu verdummen ! meine Güte… Ich mach aus der Bundesversammlung und dem Bundesrat ja auch keine GmbH…

Ich weiß das es eine Utopie ist, aber es sollte eigentlich keine sein! Es ist ein typischer Fall von der Differenz zwischen Theorie und Praxis, aber eine Utopie ist das für mich nicht. Die entsprechenden Kontrollinstanzen sind ja theoretisch schon da.

Was hat das Bestehen der Bundesrepublik mit der Grundsätzlichen Idee der Social Responsibility in bestimmten Bereichen zu tun

Die Idee von der Unternehmerverantwortung ist Blödsinn, weil Unternehmen nach den Marktgesetzen funktionieren - es liegt überhaupt nicht am Subjekt oder am Willen des Unternehmers wie sein Unternehmen zu führen ist, sondern an Marktgesetzen (z.B. Konkurrenzfähigkeit). „Es versteht sich von selbst, dass man nicht hohe Prinzipien und hohe Profite haben kann.“ (Howard Hughes) Jede unternehmerische Wohltätigkeit ist eine Farce, ihr Zweck ist wirtschaftliche Effizienz - ob beim Betriebssport oder Kinderhelfen bei RTL (s. http://fernsehkritik.tv/folge-8/43/#).

Und welche Bereiche soll es geben, die mittels der Social Responsibility erheblichen Einfluss auf die Gesellschaft nehmen können? Woran denkst du da konkret?

Mir gehts nur darum, das gerade Medien viel zu wichtig und mächtig sind als das man da einfach die Verantwortung derart hinter dem Gewinnstreben stehen soll

Soll, hätte, wenn - dir geht es darum, dein Interesse widerspricht aber der Realität. Und deine Lösungsansätze sind naiv: Die großen Privatsender sind zu mächtig, um jemals verboten zu werden. Die Behörden wagen nicht einmal die Sender großartig zu kritisieren, obwohl wir alle wissen, dass es dafür Gründe genug gab und gibt. Und dass du von „theoretisch vorhandenen Kontrollinstanzen“ reden musst, hat seinen Grund. Diese Kontrollinstanzen sind da, kontrollieren aber nicht, weil sie den privaten Interessen unterworfen sind. Für mich sind deine Überlegungen daher schon utopisch, wenngleich gut gemeint.

„Es versteht sich von selbst, dass man nicht hohe Prinzipien und hohe Profite haben kann.“ .

Doch!