Englisch als Weltsprache ?

@Jesa: Aber gerne wird heute beides auf einen Topf geworfen. Damals bei der WM, als einige Deutsche die Flagge rausgehängt haben z.B. habe ich auf einigen ausländischen Newsseiten gelesen, dass die Nazis wieder aus ihren Löchern gekrochen seien.

Und ja, aktuell gibt es nicht wirklich etwas, auf das man stolz sein könnte. Das Fernsehn ist da der passende Spiegel dafür.

Und was die Sprache angeht: Deutsch ist besser als Englisch. Punkt.

Solche Worte wie „gotterdammerung“, „ehrgeiz“, „zeitgeist“, „wanderlust“ etcetera wurden nicht umsonst aus dem Deutschen ins Englische übernommen. In der deutschen Sprache sind die Mittel der Wortkreation zahlreicher vertreten als es im Englischen etwa der Fall ist.

Allein deshalb ist eine Weltsprache unmöglich: Es raubt einer Nation ihr natürliches Verständnis ihrer Muttersprache.

@Jesa: Aber gerne wird heute beides auf einen Topf geworfen. Damals bei der WM, als einige Deutsche die Flagge rausgehängt haben z.B. habe ich auf einigen ausländischen Newsseiten gelesen, dass die Nazis wieder aus ihren Löchern gekrochen seien.

Das dürften dann aber nicht sehr seriöse „Newsseiten“ gewesen sein.

Und ja, aktuell gibt es nicht wirklich etwas, auf das man stolz sein könnte. Das Fernsehn ist da der passende Spiegel dafür.

Siehste, genau darum geht es mir nämlich. Genauso beschränkt, wie die deutsche Geschichte auf den Nationalsozialismus zu reduzieren, ist es nämlich, immer auf Goethe, Beethoven etc. zu verweisen. Das ist ebenso nur eine Epoche gewesen, die sogar noch um einiges weiter zurückliegt als die Hitler-Zeit.

Es ist gewöhnlich so, dass man als junger Mensch, die Alten und „Anderen“ als spießig,verblödet etcetera empfindet. Das gehört zum Selbstfindungsprozess eben dazu. Aber man sollte hierbei nicht vergessen, dass du (auch wenn du dich selbst als Außenseiter definierst) immer noch zu eben jener Masse gehört.

Ich urteile doch nicht grundlos und ohne Vorwissen über Leute! :wink: Ich weiß, dass es auch in diesem Land unzählige nette, freundliche, soziale Menschen gibt. Aber ich weiß eben auch, dass es eine gewaltige Zahl von Menschen gibt, die so ziemlich das Gegenteil darstellen. (Hauptsächlich) deshalb habe ich ein Problem damit, mich mit diesem Land zu identifizieren. Jedoch bin ich immer hin- und hergerissen und empfinde manchmal durchaus etwas wie Patriotismus. Das dann immer, wenn ich unter netten und fröhlichen Leuten bin, von denen ich weiß, dass sie stolze Deutsche sind. Ich bin in einer Menge von meinen Meinungen gefestigt, aber meine Meinung von Deutschland gehört nicht dazu. Deshalb hätte ich meinen ersten Post lieber nicht schreiben sollen, denn er war in einer Phase geschrieben, in der ich mal wieder nur das Negative dieses Landes sah/sehen wollte. Vielleicht verstehst du ja, was ich meine.

Was heißt „schlimm“? Es ist eine Frage des persönlichen Empfindens, ob man sich in den anderen Ländern besser oder schlechter aufgehoben fühlt. Pauschal zu sagen, dass XY schlimmer ist als AB, ist sowieso nicht von Erfolg gekrönt: Man sollte die Länder schon an bestimmten Kriterien messen.

Das stimmt, ich hätte deutlicher machen müssen, dass es meine Meinung ist.

  1. Sido/Bushido sind nicht die Hauptakteure der heutigen Musikszene und schon gar nicht repräsentativ.

Sido, Bushido, Frauenarzt und Co. sind aber die Hauptakteure der Musikszene weniger bemittelter Kinder und Jugendlichen. Das mag als Pauschalaussage nicht zutreffen, aber im Grunde ist es so, dass viele Jugendliche aus sozial schwächeren Schichten Hip-Hop hören, und vorrangig diesen, der gewaltverherrlichend ist.

  1. Krawalltalkshows machen nicht das Hauptprogramm aller Sender aus.

Das nicht, sie suggerieren jedoch, dass man Diskussionen mit Schimpfwörtern und lautem Schreien führt. Und das ist falsch. ProsiebenSat.1 und RTL wählen zwar, anscheinend bewusst, nur banale Diskussionsthemen aus, damit die Leute nicht denken, sie könnten sich in relevanteren Diskussionen ebenso verhalten, aber da wird den Zuschauern etwas zugetraut, was der Großteil nicht erfüllt.

  1. Es wird in den Priv. Anstalten das gesendet, was Quote bringt - das ist es, was zählt. Nicht ein Bildungsauftrag, der selbst von den ÖR vernachlässigt wird - die jagen nun hinterher.

Dass Fernsehen nicht unbedingt bildend sein muss, ist ja schon länger bekannt. Unterhaltungsshows tragen nichts zur Bildung bei, verblöden jedoch die Zuschauer auch nicht, und genau das tun Krawalltalkshows und -serien.

Sind Verbote etwa ein probates Mittel, um ein Volk näher zu bringen? Wohl kaum. Eine gesunde Demokratie würde auch die NPD aushalten. Es ist ohnehin fraglich, ob ein Kritiker, der etwas gegen konservative Rezepte hat, sich auf der sicheren Seite wähnen darf, wenn er das Zensur/Verbot selbst in Betrachtung zieht.

Eine gesunde Demokratie würde das sicherlich schaffen, aber die haben wir hier nicht. Und wenn in manchen Bundesländern über 9% der Wähler die NPD wählen, dann läuft was falsch, und Wahlen sind immer auch ein Gesellschaftsbild. Was ist das für eine Gesellschaft, in der jeder Elfte (rein nach dem Wahlausgang) ein Nazi ist und aus der jüngsten Vergangenheit ganz offensichtlich nichts gelernt hat?

Selbst die CDU hat sich offiziell übrigens vom Konservatismus gelöst - auch wenn ihn einige Politiker immer noch vertreten. Was die Zensur angeht, so wüsste ich nicht, was eine solche rechtfertigen sollte, wenn man sich gegen den Konservatismus ausspricht.

Und was hoffst du zu finden? Die perfekte Gesellschaft, in der sich alle lieben? Das klingt zynisch, aber ich meine meine Frage durchaus ernst. Was willst du finden?

Nein, ich möchte in keiner Gesellschaft leben, in der jeder jeden liebt. Ich möchte eine Gesellschaft, in der es keine Streitereien, sondern höchstens Diskussionen gibt, in der es keine Arroganz und Überheblichkeit gibt und in der man sich einander hilft. Das wäre aus meiner Sicht die perfekte Gesellschaft, wenn auch fast unmöglich.

Dann sage doch einmal, was du zum Vorwurf zu sagen hast, der die Idee einer Weltsprache für faschistoid hält.

Das ist sicherlich ein guter Einwand, denn bereits heute haben diverse Nationen ja Probleme mit abtrünnigen Regionen, und da spielt auch die Sprache eine Rolle. Siehe Spanien, Türkei, Armenien/Aserbaidschan usw.
Ich persönlich möchte auch nicht irgendeine Sprache aufgezwängt kriegen, mir wäre Englisch zwar recht, aber was wäre, wenn ich auf einmal Serbisch oder Griechisch lernen sollte.
Daher kann ich jeden Menschen verstehen, der eine Weltsprache - welche auch immer dies nun sein würde - ablehnt. Und England hat ja in Kolonialzeiten auch schon in genügend Gebieten dieser Welt Englisch als Sprache eingeführt - sicherlich auch eine etwas abwegige Form von Faschismus.

Beethoven hat nur peripher etwas mit dem Staat zu tun, der erst 1871 von sich reden macht (und nach 1945 aufgehört hat zu existieren). Außerdem geht es hier um die deutsche Sprache und nicht um Geschichtsklitterung. In deinem ersten Post schienst du deine Abneigung gegen die deutsche Sprache allein auf historischen Gründen aufzubauen - nicht auf linguistischen.

Ach, nein?

Das nennt man Pauschalisierungen von ganzen Bevölkerungsgruppen. Ich bezweifle, dass du in deinen jungen Jahren bereits 70% der Deutschen untersucht hast.

Vielleicht verstehst du ja, was ich meine.

Ja, jeder hat seine schlechten Momente.

Kannst du’s belegen? Ich weiß, man erliegt schnell der Versuchung, von den eigenen Wahrnehmungen auf die allgemeine Situation zu schließen. Aber dem ist nicht so. Es existieren zahlreiche Hip Hop-Performer und ich muss sagen, dass vor fünf Jahren wesentlich schlimmeres im Umlauf war als heute.

Hip Hop aus der Retorte macht sicherlich nicht alleine „dumm“. Zumal die wenigsten dumm sind, sie wurden einfach sträflich vernachlässigt.

Du darfst deiner Gattung ruhig etwas mehr Hirn zumuten… Ich habe bisher nur von Intelligenzgeminderten (Fördergeschulte, KEINE Hauptschüler!) erfahren, dass diese zunehmend Gefahr laufen, dies als Realität wahrzunehmen. Solche Talkshows dürften vermutlich weniger die Ursache als das Syndrom darstellen (Heine-Ei-Problem: Was war vorher da? Das schlechte Benehmen oder die Zuschaustellung?).

Du kennst natürlich zahlreiche Studien, die das für die erwachsene Zielgruppe belegen?

Erzähle mit bitte nicht, dass du dich mit dem Thema ausreichend beschäftigt hast. Erstens ist nicht jeder NPD-Wähler ein Rechter (Protestwähler, Flügelwähler, die berühmtberüchtigten Erststimmendeppen) und zweitens hat das nur minimal etwas mit der jüngsten Geschichte zutun. Es wird gerne behauptet, die Ostdeutschen wären durch die DDR vorgeschädigt, aber man hört kaum etwas von den zahlreichen Nazigrößen, die in der BRD in die CDU/CSU und FDP übergetreten sind (Filbinger ist nur einer von vielen). Die NPD lebt besonders in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern von den Protestwählern, da diese sich (zu Recht) von der eigentlichen Regierung in Stich gelassen fühlen. Wenn du dich wirklich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen willst, kann ich dir das Buch „Moderne Nazis“ (Dank dem Filter wird der Titel falsch dargestellt, wenn du wirklich Interesse hast, schick ich’s dir per PM.)von Toralf Staud wärmstens empfehlen. Es behandelt den Beginn der NPD, ihre Wahlen, ihr Jargon, ihre führenden Köpfe, der Umgang anderer Parteien und auch die Frage, wer wählt wo und warum die NPD.

Wer eine asoziale Politik betreibt, muss sich auch nicht wundern, wenn die „Opfer“ dann nicht mehr wollen. So manches Wahlergebnis kommt allein deshalb zustande, dass die Anzahl der Nichtwähler zunimmt, aber die Stammwähler wandern fleißig zur Urne (Einfach mal bei Kommunalwahlen die Anzahl der Wähler und die Prozente vergleichen).

Das ist zu hoch gegriffen. Das weißt du allerdings selbst.

In der Regel werden die geistigen Wegbereiter des Kolonialismus, Imperialismus und Sozialdarwinismus - wenn überhaupt - erst im Geschichtsleistungskurs behandelt. Streng genommen ist der Faschismus das, was in Italien fröhliche Umständ’ gefeiert und sich weiterverbreitet hat. Mittlerweile wird der Begriff umgangsprachlich allgemein genutzt.