Da sehe ich gestern zufällig die Sendung “KONTRASTE” im Ersten und dann das: Ein Bericht über die zunehmende Gewalt gegen Polizisten. Schön und gut, meiner Meinung nimmt die zu, was ich auch durch Bekannte, die Polizisten sind, durch deren eigene Erfahrung erfahren habe. Aber der Bericht war, naja, gelinde gesagt sehr einseitig. Es kamen nur Menschen zu Wort, die diese Gewaltzunahme bestätigten, vor allem die Polizei aus Berlin sei sehr betroffen davon. Viertel wie der Wrangel-Kiez in Berlin wurden wörtlich als “No-Go-Areas” für Polizisten dargestellt, sobald sich die Polizei dort präsentiert und bei noch so kleinen Delikten eingreift, würde sich sofort ein “Mob von Migranten” (O-Ton Polizei) versammeln, um gewalttätig gegen die Polizeimaßnahmen vorzugehen. Natürlich kam NIEMAND von der Gegenseite zu Wort, es wurde nur weitere Polizisten etc. interviewt, die das ganze natürlich bestätigten und durch Berichte über Einzelfälle bestätigent. Krönender Abschluß war dann ein Kommentar eines Polizisten, der auf dem G-8 Gipfel von Mitgliedern des so genannten Schwarzen-Blocks fast zu Tode geprügelt wurde, was ich auf jeden Fall verurteile und verabscheue. Sein Kommentar war dann allerdings, dass er sich nun zur Ausbildung von Polizisten in Afghanistan bewerbe, da “die Gefahr dort erschossen zu werden oder Gewalt zu erfahren sicher nicht größer sei, als bei der Polizei in Berlin”. Ich meine, wo leben wir denn??? Gibt es hier Anschläge mit Bomben auf die Polizei etc??? Werden hier die Polizisten auf offener Straße im alltäglichen Leben verprügelt oder mit Waffen bedroht? Sicher gibt es Einzelfälle, die zu verurteilen sind und auch mit aller Härte, siehe G-8 oder 1.Mai. Aber wie kann sich die ARD erlauben so über ein wirkliches Konfliktthema zu berichten, mit dieser Einseitigkeit??? Und das ganze speziell zur Berliner Polizei wo es gerade vor wenigen Wochen diesen Skandal um die Gewalt DURCH die Polizei gab, das Video werden sicher einige gesehen haben. Dieser Vorfall oder Gewalt DURCH Polizisten wurden mit keinem Wort erwähnt. Für mich ist es eine Frechheit einen so einseitigen Bericht zu senden, gerade bei einer Sendung wie Kontraste im ÖR…
Dazu noch eine Anmerkung: Kontraste beschreibt sich auf der eigenen HP wie folgt:
"Kontraste bringt Gegensätze auf den Punkt. Keine Politikerphrasen, kein Infotainment: Das Magazin geht den Dingen auf den Grund, bezieht Stellung und steht für seriöse Information: investigativ, analytisch, kritisch."
Frage: Wo sind hier Gegensätze? Es wird nur eine Seite dargestellt? Kritisch ist es auch nicht, einfach nur populistisch und plakativ, seriös ist für mich auch was anderes. Kein Infotainment? Bei den Bildern und dem dazu passenden Off-Kommentar ist es einfach nur Meinungsmache mit den entsprechenden Bildern, denen sich auch BLÖD etc. bedienen.
Hier kann man sich das ganze nochmal antun: http://www.rbb-online.de/kontraste/