Dramatische pseudo-Spannende Dokus

Ich wollte einmal ein allgemeines Problem ansprechen, welches ich immer öfter in diversen Dokus beobachte:

Ich rede hier übrigens über Dokus welche auf den öffentlich-Rechtlichen laufen - nicht etwa Pro7 oder N24 oder dergleichen, obwohl man da soetwas ja gewohnt ist.

Erst einmal werden Dokus meiner Meinung nach immer öfter mit total dramatischer Musik unterlegt, wo dieses gar nicht nötig ist. Schnelle Schnitte und epische, spektakuläre Musiksequenzen sowie eine Stimme die Fakten total schnell und dramatisch aufzählt als würde es sich hier um etwas atemberaubendes oder gefährliches handeln - etwa letztens in einer Doku über den Amazonas. Da gab es total schnelle Sequenzen und der Sprecher ratterte die “Fakten”(also Länge usw) so schnell herunter, dass ich es für eine informative Doku über die Natur irgendwie nicht passend fand.
Vielleicht bin ich da auch etwas empfindlich, aber bei Dokus auf den öffentlich-Rechtlichen denke ich eigentlich dass es eher um Informationen und Ruhe geht und sachlich berichtet wird, aber allgemein beobachte ich bei diversen Dokus gehäuft dass da so ein sensations"geiler" Ton mitschwingt, wie man es sonst nur von solchen aus Amerika eingekaufen N24-Dokus kennt wenn ihr wisst was ich meine (in solchen amerikanischen Dokus wird jeder Fakt auch gleich wie so ein Event dargestellt anstatt z.B einfach ruhig zu erklären was ein gewisses Tier kann wird es superheldenhaft dargestellt und die Fähigkeiten schnell aufgezählt).

Das ist die eine Sache. Die andere Sache ist, dass ich in letzter Zeit das Gefühl habe dass viele Dokus gar keinen Wissensgewinn bringen, so wie ich das davor auch nur von Galileo usw “kannte”.

Heute gab es in etwa eine Doku über einen Code/Rätsel auf 3sat und sie stellten alle möglichen Theorien auf und stellten Leute vor von denen dieser Code hätte stammen können und wie es hätte sein können, nur um am Ende dann zu nennen dass die es zeitlich doch alle nicht sein können und die Antwort irgendwo in Italien liegen muss, aber mehr weiß man auch nicht. Ende.
Solche “Könnte es so sein, könnte es so sein, nein alles nicht. Man weiß es nicht”-Beiträge kannte ich nur von Pro7.
Hatte ich jetzt schon generell öfter dass Dokus kaum das behandelten was der Name versprach sondern meistens da aufhörten wo es interessant gewesen wäre, aber es zunächst so aufbauen als würde man es noch erfahren.

Ja, das kann ich nur unterstützen. Vor ein paar Monaten lief eine Doku über Blutedelsteine auf ARTE. Die fand ich mal wieder sehr schön, weil sie sehr ruhig erzählt wurde, auf jegliche spannende Musik verzichtete und alles größtenteils sachlich berichtete, den subjektiven Eindruck aber natürlich auch nicht verschleierte, allein schon deshalb, weil der Journalist über ein sensibles Thema berichtete (Armut und Ausbeutung in Afrika) und deshalb die Ich-Perspektive wählte.
Alles in Allem war das eine sehr schöne Doku, bei der man alles gut und ruhig nachvollziehen konnte, nicht so eine emotional aufgeladene, mit dramatischer Musik unterlegte, schnell-schnittige Doku.

Das hat doch schon mit der Vorschau angefangen: (sinngemäß) „Das Geheimnis seit seit hunderten von Jahren ungelöst - wir versuchen es zu lösen.“
Außerdem war die Doku von 2009. Da hat sich in den letzten drei Jahren ja nicht sehr viel / nichts getan.