Die Gewährleistungs-Verschwörung?

Und wieder habe ich eine Frage an euch.
Geht es euch auch so, dass jede Menge Elektrogeräte immer kurz nach Ablauf der Gewährleistungsfrist kaputt gehen?

Das Erste mal passierte das mit meinem Canon Drucker, der allerdings am letzten Tag der Gewährleistungsfrist kaputt ging und noch getauscht wurde. Der Austauschdrucker ist vor ein paar Tagen nach drei Jahren Betrieb kaputt gegangen. Vor ein paar Monaten ist zwei Wochen nach der Gewährleistungsfrist die Hintergrundbeleuchtung meines Bildschirms kaputt gegangen. Am Freitag ist dann einen Monat nach Ablauf mein be quiet Netzteil explodiert.

Habe ich da ein besonderes Talent oder werden die Geräte generell so gebaut, dass sie nicht länger als zwei Jahre halten? Ist das irgend eine fiese Verkaufs-Strategie der Hersteller? Habt ihr des Öfteren ähnliche Erfahrungen gemacht?

Habt ihr des Öfteren ähnliche Erfahrungen gemacht?

Nein.

Habe ich da ein besonderes Talent

Da geh ich mal von aus. :mrgreen:

Verschwörungstheorien sind unerwünscht!

Naja, hier machen wir mal eine Ausnahme. :smt002

Also ich würde das nicht als klassische Verschwörung betrachten, schließlich gibt es hier bislang keinen Bezug auf irgendwelche „Gruppierungen“ die belastet werden oder für Partei ergriffen wird.

Bei mir bzw bei meiner Familie gibt es dieses Phänomen auch öfters.
zB ging knapp 6 Wochen nach Garantieablauf bei uns der Router kaputt, schon Tage vorher bekam ich aber wenn ich längere Zeit am PC saß fürchterliche Kopfschmerzen, aber selbst wenn ich es daran erkannt hätte, wäre es ja schon zu spät gewesen.
Beim Auto ging letztens einen Tag vor Garantieablauf etwas kaputt. -> Glück gehabt
Mein Diskman verabschiedete sich wenige Tage nach Ablauf der Garantie…
lauter solche Sachen.

Wenn man daraus eine Verschwörungstheorie basteln wollte, müssten da aber so ziemlich alle Hersteller von Elektrogeräten unter einer Decke stecken… was ich einfach nicht glaube… und zumindest bei mir funktionieren auch noch manche Elektrogeräte, die ich seit der Grundschule oder Mittelstufe habe.
Andererseits bin ich mit meinem Router nie schlechter umgegangen als mit meinem GameBoy. :roll:
Dementsprechend könnte man höchstens davon sprechen, dass in diesem Haushalt ein Fehler in der Matrix vorliegt, der sich durch nicht funktionierende Elektronik bemerkbar macht… oder so ähnlich. :mrgreen:

Viele Elektrogeräte werden halt immer mehr zum “Wegwerfartikel”. Gerade bei Handys zum Beispiel wollen die Meisten ja immer das neueste und aller tollste Modell. Da bringt es ja nicht unbedingt was, dass ganze lang haltbar zu machen. Aber die Gewährleistungszeit sollte das Ganze schon überstehen, da sonst Extrakosten für den Hersteller entstehen.

Ich muß mal wieder meine 46 Lenze in die Waagschale werfen … :mrgreen:

Früher - also zu meiner Kindheit - war das üblich, das man noch Dinge repariert hat, … Elektrogeräte hielten Jahre über die Gewährleistungszeit und die Garantiezeit (damals noch 12 Monate) war eine MINDESThaltbarkeitszeit.

Wir sind heute eine Wegwerfgesellschaft. Waren werden immer schneller produziert, eine Qualitätskontrolle findet selten und dann fast nur noch oberflächlich statt und manchmal ist es auch gar nicht notwendig, das ein Gerät die Garantiezeit erreicht oder überlebt, da es schon weit vorher von einem neuartigeren Gerät ersetzt wird.

Verschwörung?

Sicherlich nicht.

Wenn ich heute etwas produziere, dann muss ich dafür sorgen, das ich auch weiterhin produzieren kann, und der beste Abnehmer ist der, wo Mangel herrscht. Also produziere ich auch nur mit einer begrenzten Haltbarkeit.

Ein Beispiel der anderen Art:
Ein grosser deutscher Elektrokonzern mit “B” stellt auch Bohrmaschinen, Sägen, etc. her. Es gibt die “grüne Serie” für den Heimanwender und die “graue Serie” für den gewerblichen Handwerker.

Nimmt man mal zwei gleiche Maschinen aus jeder Serie, dann stellt man fest, das diese exakt baugleich sind. Bei der grünen Serie sind einige Teile aus Teflon und Nylon (Zahnräder und Lager z.B.), bei der grauen Serie hingegen aus strapazierfähigerem Metall. Die graue Serie ist hingegen auch teurer.

Klar,… der Profi hat im gewerblichen Betrieb natürlich auch extremere Einsätze.

Ist das Beschiss? Sicherlich nicht …

Viele Dinge werden einfach billiger produziert, weil wir sie billiger haben wollen. Wäre der Konsument bereit, Qualität zu fordern und sie auch zu bezahlen … die Dinge würden länger halten.

Eine Art “Verschwörung” ist das nicht, eher eine natürliche Entwicklung…

Man muss das Problem von mehreren Seiten beleuchten. Zum einen gilt heute fast immer “Geiz ist geil”, es darf also nichts kosten. Tja, und dann fangen die Hersteller eben an, zu sparen. Das gilt sowohl für die Entwicklungszeit, die Material- und Bauteilekosten und endet nicht selten bei verkürzten Tests/ Qualitätskontrollen. In dieser Hektik schleichen sich dann schnell Probleme ein, die entweder überhaupt nicht beachtet wurden oder eben unterschätzt worden sind. Praktisch JEDES neue Gerät auf dem Markt hat seine ganz eigenen Konstruktionsfehler und Mängel. Und nur ein kleiner Teil davon wird im Laufe der Produktion wirklich behoben…

Wir nennen ja keine Namen, wir zeigen nicht mit dem Finger, aber hier ein paar Beispiele aus der Praxis:

  • Da wären die Satellitenreceiver von Hersteller A, die nach ein paar Mal Ziehen des Netzsteckers plötzlich keinen Mucks mehr von sich geben. Ursache ist ein unterdimensionierter Widerstand im Netzteil.

  • Besitzer eines DVD-/HDD-Rekorders von Firma J kennen das Problem: Irgendwann startet das Gerät nicht mehr und zeigt nur noch “LOADING” im Display. Hier hat meist ein Kondensator im Netzteil sein Leben gelassen (billige Bauteile und merkwürdige Kapazitäten).

  • Ältere Stereoanlagen von Hersteller a kranken oft an einem schwächer werdenden Display (Kondensator defekt, da Spannungsfestigkeit falsch dimensioniert). Auch der CD-Player spinnt irgendwann (Bauteiledrift), aber hier hilft u.U. eine Neujustage der Laserservos.

  • Ein CD-Laufwerk von Hersteller S wirft nach einiger Zeit das Handtuch und liest keine CDs mehr. Hier hat der Konstrukteur schlicht den Einfluss ständiger Bewegung auf das Folienkabel am Laserkopf unterschätzt - es arbeitet sich nämlich langsam aber sicher aus dem Steckverbinder!!

Aber auch andere verrückte Konstruktionsfehler sind manchmal zu beobachten. Da gibt es Geräte, deren Gehäuse quasi hermetisch verschlossen ist. Trotzdem sitzt hinten am Netzteil ein Lüfter… :shock:

Ein weiterer Punkt wurde von Isegrimm bereits angesprochen: Früher konnte man Geräte noch reparieren! Heutzutage ist das immer schwieriger, denn entweder versucht der Hersteller selbiges erfolgreich zu verhindern (z.B. durch Einbetten in Epoxydharz, verkleben von Gehäusen oder Verwendung von exotischen, kaum erhältlichen Bauteilen), oder das Ersatzteil kostet mehr als ein Neugerät. Somit wird immer wieder überflüssiger Elektroschrott erzeugt!

Inwieweit Hersteller bewusst die Lebensdauer ihrer Geräte “dimensionieren” kann man nicht sagen. Allerdings
können Produkte, die gerade solange halten wie nötig (bis die nächste Generation auf den Markt kommt), den Umsatz kräftig ankurbeln.

-Catboy

Was ich feststellen musste ist, dass immer mehr Produkte auch von Herstellern, die einen Namen zu verlieren habe/hätten auch kurz nach der Garantie ihren Geist aufgeben. Ich habe mir vor einigen Jahren 'mal ein Kopfhörer von einem Elektronikhersteller mit S gekauft. (Wenn man an den blauen Igel von SEGA/Nintendo denkt, weiß man welchen Konzern ich meine) Naja, das Ding hat erstmal 25€ gekostet, was für einen Kopfhörer ohne Mikro gar nicht 'mal so wenig ist. Vom Sound her war das Gerät völlig in Ordnung, aber nach weniger als einem Jahr meinte das Ding doch kaputtgehen zu müssen. Soll heißen die eine Ohrmuschel(?) ging nicht mehr; ich vermute Kabelbruch. Dumm wie ich war habe ich natürlich den Kassenbon weggeschmissen. “Ist doch ein S, da passiert nichts.” Rückwirckend könnte ich mich dafür ohrfeigen, aber ich hab’s wohl nicht anders verdient.
Vom gleichen Hersteller habe ich übrigens einen CD-Player der wirklich aller ersten Generation, der komischerweise nach über 20 Jahren noch funktioniert.

Und noch eine Geschichte kann ich erzählen:
Anfang des Jahres war ich der Meinung mir ein neues Handy kaufen zu müssen. Mein altes war bis dato gut 7 Jahre alt. Aber das durfte nicht irgendein Handy sein, sondern schon ein Smartphone. Gesagt getan. Ich habe mir also, da der Vertrag meines alten Handys sich bewährt hatte, ein Handy direkt beim Hersteller gekauft. Am Anfang war das alles ganz toll, aber nach einiger Zeit bemerkte ich, dass sich das Handy einfach so bei so Sachen wie Kamera oder beim abspielen von mp3 aufhängt… einfach so. Ich würde das Ding am liebsten gegen die Wand donnern, wenn es nicht so viel gekostet hätte. Das find ich besonders schlimm. Ein Handy auf den Markt zu bringen und dann ein ziemlich unausgegorenes Betriebssystem dafür zu entwickeln. :smt013

Vom Sound her war das Gerät völlig in Ordnung, aber nach weniger als einem Jahr meinte das Ding doch kaputtgehen zu müssen. Soll heißen die eine Ohrmuschel(?) ging nicht mehr; ich vermute Kabelbruch.

Du musst halt nicht immer so brutal am Kabel 'rumreißen… :mrgreen:

Vom gleichen Hersteller habe ich übrigens einen CD-Player der wirklich aller ersten Generation, der komischerweise nach über 20 Jahren noch funktioniert.

Ja, der stammt noch aus der Zeit, als die Technik neu war und sich diverse Hersteller quasi schon vorab in die Hosen gemacht haben bei dem Gedanken, an diesem superempfindlichen Gerät könnte etwas kaputtgehen. Damals waren CD-Player noch mit hochwertigeren Laserdioden ausgestattet, hatten z.T. noch eine Laufwerksmechanik aus Metall und waren justierbar. Später hat dann jemand gemerkt, dass das alles doch nicht so kritisch zu sein scheint - billiges Plastik reicht auch.

Am Anfang war das alles ganz toll, aber nach einiger Zeit bemerkte ich, dass sich das Handy einfach so bei so Sachen wie Kamera oder beim abspielen von mp3 aufhängt… einfach so. Ich würde das Ding am liebsten gegen die Wand donnern, wenn es nicht so viel gekostet hätte. Das find ich besonders schlimm. Ein Handy auf den Markt zu bringen und dann ein ziemlich unausgegorenes Betriebssystem dafür zu entwickeln. :smt013

Manche Dinge kommen leider erst beim Kunden zum Tragen. So hatte ein namhafter Hersteller von Elektroartikeln (Schaltern/Steckdosen) mal eine peinliche Panne mit Bewegungsmeldern. Die sind nämlich nach kurzer Zeit auch einfach „abgestürzt“ und benötigten eine kurze Spannungsunterbrechung, um wieder zu funktionieren. Gerüchten zufolge wurde bei der Fertigung ein kleiner Kondensator vergessen…

ABER: Es gibt auch Hersteller, die scheinen quasi völlig betriebsblind zu sein. In unserer Familie haben wir z.B. einen Digitalreceiver von Hersteller H, bei dem man nur den Kopf schütteln kann. Dieses Gerät hat so viele Probleme und Softwarefehler - das hätte beim Testen wirklich auffallen müssen. Anscheinend hat keiner der dort beschäftigten Mitarbeiter selber ein solches Gerät bei sich zu Hause stehen?! Nein, sicher nicht. Und wenn die Festplatte mal wieder aufgrund irgendeines Problems voll automatisch gelöscht wird… ich glaube, solche Geräte sind auch ein völlig unterschätzter Aspekt in punkto „Amokläufer“! :wink:

-Catboy