Die GEMA und das Altenheim

Hier mal eine kleine Geschichte:

Ich arbeite in einem Altenheim. An einem Tag in der Woche schaue ich mir mit den Bewohnern die wollen einen Film an. Oft sehr alte Filme, Märchen, aber auch Musikfilme, Komödien, manchmal sogar Krimis. Nun erreichte uns vor kurzem ein Brief von der GEMA, in dem sie Geld für diese Art von “öffentlicher Vorführung” verlangen. Da das Heim nicht gewillt ist, die Summe zu bezahlen, die die GEMA provisorisch für ein Jahr und für alle Bewohner berechnet, ist die Veranstaltung somit vorerst komplett gestrichen worden. Ich möchte jedoch ungerne darauf verzichten und die Bewohner auch nicht. Ich wollte daher fragen, ob mir irgendjemand einen Ausweg nennen kann. Gibt es ein rechtliches Schlupfloch, oder kann man sich sonstwie dagegen wehren, ohne gegen irgendwelche Gesetze zu verstoßen?

Ich könnte natürlich mit jeweils einem Bewohner auf dessen Zimmern einen Film gucken, aber das ist zeitlich einfach nicht drin.

Es ist mir ein ernstes Anliegen, ich hoffe, man kann mir weiterhelfen.

Hmm, wimre sind an meinem Gymnasium die GEMA-Zahlungen für den Abisturm immer umgangen worden, indem sich offiziell nur die Schüler und Lehrer das Konzert auf dem Schulhof anhören durften.
(Die Nachbarschaft hat natürlich auch genug mitbekommen, die durften aber ja nicht auf’s Schulgelände ;))
Vielleicht könnt ihr das auch auf die Weise regeln - dass also während der Vorführung nur Bewohner und Mitarbeiter des Altenheims in den Raum dürfen.
Durch die stark eingeschränkte Personengruppe ist es dann IMO ja nicht mehr öffentlich.

Ich habe leider keine Ahnung, wie das in dem Altenheim, in dem ich Zivildienst geleistet habe, geregelt wurde.
Da gab es nämlich auch jeden Freitag “Kino”.

  1. Es heißt, da wo du arbeitest Pflegeheim. Altenheim sagt man nicht mehr, solltest du wissen.

  2. Dafür daß die Gema bezahlt wird, ist deine Chefin oder ne Geschäftsstelle zuständig. Und keim Pfleger oder ähnliches.

  3. Ich würde als Angestellter deiner Chefin bescheidsagen und trotzdem weiter Filmvorführung machen.Die Bewohner haben wahrscheinlich ihr Leben lang gema bezahlt.

  4. Das ist ne private Vorführung, wie zb n Videoabend bei dir, die gema geht das gar nichts an.

sie nennen es “öffentliche Vorführung”, obwohl die Senioren ja wirklich dort leben, es ist quasi ihr Wohnort. Die Vorführung selbst findet in einem kleinen Raum statt, mit etwa 10-20 Zuschauern, Filme auf Videokasette, meist aus’m TV aufgenommen, aber neuerdings auch DVD’s.

@Darkspike:
Und meine Chefin ist es, die auf das Geld achten muss, ich kümmere mich um die Bewohner. Dass ich weiterhin Filme mit den Bewohnern gegen den Wunsch meiner Chefin ansehe steht vollkommen außer Frage. Ich bezweifle, dass die Bewohner jemals etwas an die GEMA zahlen mussten, du meinst wohl GEZ.
Ich möchte mich nicht über die Gema auslassen, ich suche nach einer Lösung um weiterhin mit den Bewohnern Filme schauen zu können, ohne einen Obolus an die GEMA abzudrücken.

EDIT: Altenheim, Pflegeheim… Wayne interessierts?

  1. Es heißt, da wo du arbeitest Pflegeheim. Altenheim sagt man nicht mehr, solltest du wissen.

So ein Unsinn. Nicht jeder Bewohner eines Altenheims/Seniorenheims ist pflegebedürftig, von daher spricht man auch nicht generell von Pflegeheim. Es gibt Pflegeheime, aber die sind wirklich nur für Pflegebedürftige. Es gibt aber genügend ältere Menschen die einfach keinen Haushalt mehr führen können/wollen und dann in ein Altenheim gehen und so nennt man das dann auch.

@Neverman: Ich denke auch, dass wenn ausschließlich Bewohner deiner Einrichtung die Filme gemeinsam schauen können es keine öffentliche Vorführung sein sollte. Wenn ich mit meinen Nachbarn bei mir einen Film gucke wäre es das ja auch nicht.
Aber wir leben in Deutschland und der Juristendschungel ist sehr undurchsichtig…

Wenn schon dann “Seniorenheim”

Mache eine “geschlossenen Gesellschaft”

Könntest du das vielleicht näher erläutern? Ich bin jetzt nach ein paar Google-Suchen vollkommen verwirrt, wieso sich die GEMA überhaupt einmischt, wenn es um Filme geht.
Und genügt es wirklich, wenn man der Gema eine Antwort mit einer Erklärung schickt, dass es sich bei der Vorführung um eine geschlossene Gesellschaft handelt?

wieso sich die GEMA überhaupt einmischt, wenn es um Filme geht

Die GEMA kümmert sich auch um Filmmusik.

Übrigens ist es vollkommen gleichgültig ob man „Alters-“, „Senioren-“ oder „Pflegeheim“ sagt. Meine Freunde vom MDR nennen diese Einrichtungen der Einfachheit halber schlicht „Zielgruppe“.

Die GEMA kümmert sich auch um Filmmusik.

Dann liegt die Lösung auf der Hand, einfach nur Stummfilme zeigen!

Kleiner Scherz. Wenn es eine öffentliche Veranstaltung ist zu der jeder hingehen kann, dann hat die GEMA wohl Recht. Wenn es aber nur ein kleiner, netter Filmabend mit ein paar Rentnern aus dem Altenheim ist, dann ist das eigentlich ok. Solange die GEMA keinen Wind davon kriegt, versteht sich. Wie ist das überhaupt passiert?

Es wird wohl so sein, dass die GEMA derzeit an alle Seniorenheime solche Briefe schickt. In der Hoffnung Kohle abgrasen zu können. :roll: Macht euch da erstmal nichts draus. Die GEMA darf nicht darüber entscheiden ob eure Bewohner Filme gucken dürfen oder nicht. Und ihr müsst da auch nichts bezahlen. Wo kommt man denn dann hin? Das wird nur so ein Standartbrief sein. Der Verein versucht derzeit auf alle möglichen legalen und weniger legalen Wege an Geld zu kommen… :smt009

[…]Der Verein versucht derzeit auf alle möglichen legalen und weniger legalen Wege an Geld zu kommen… :smt009

Ob berechtigt oder nicht, ist die Kohle erstmal weg wars das :ugly

Wäre ich die GEMA würde ich es auch versuchen, mehr als (von der Steuer absetzbare?) Portokosten fallen ja nicht an, für die GEMA :mrgreen:

Ich arbeite auch in einem Heim, ein solcher Brief ist mir nicht bekannt. Es handelt sich zwar um ein Kinder- und Jugendheim, aber das ist ja erstmal Jacke wie Hose.