Die "Dreileben"-Trilogie in der ARD

Sie wurde ja vom Kritiker in den TV-Tipps empfohlen.
Nun habe ich mir alle drei Teile angeschaut, fand’s aber alles in allem nicht so berauschend. M.E. setzten alle drei Teile bewusst eher auf Längen als auf Tempo, was wohl irgendwie “künstlerisch” wirken sollte, was ich aber einfach nur als langweilig empfand.

Im übrigen schienen die drei Teile (von verschiedenen Regisseuren erstellt) inhaltlich auch nicht zu 100% aufeinander abgestimmt zu sein.

(Spoiler gesetzt für alle, denen dieser Fernsehgenuss noch bevorsteht.)

[spoiler]So war am Ende von Teil 2 die Rede davon, der aus der Irrenanstalt entlaufene Sexualstraftäter sei gefasst worden, als er sich dieser Künstlerin genähert hat, die von der Profilerin als Köder eingesetzt wurde. In Teil 3 ist davon jedoch nichts zu sehen. Stattdessen sehen wir dort diesen Mann in einem brennenden Haus, aus dem er auch keine Anstalten macht zu entkommen. Weshalb der Zuschauer davon ausgehen muss, dass er dort verbrannt ist, ohne diese Künstlerin jemals getroffen zu haben.

Achja … der Typ, der ganz am Schluss von Teil 3 in diesem Freddy-Krüger-Look mit nem Messer hinter der osteuropäischen jungen Dame aus Teil 1 hergelaufen ist und diese vermutlich ermordet hat … habe ich richtig gesehen, dass das der Sohn des Kommissars war? Gleich anschließend kam ja leider schon der Abspann. :([/spoiler]

Der Kritiker hat in seinen TV-Tipps die Trilogie ja damit beworben, dass hier im Fernsehen endlich mal wieder etwas anderes gewagt wird. Insoweit d’accord … anders als der übliche Schmonzettenmist ist es zweifellos, wenn eine Situation in drei verschiedenen Filmen von drei verschiedenen Regisseuren behandelt wird und wenn alle drei Filme hintereinander an einem Abend gezeigt werden.

Allerdings ist nicht alles automatisch gut, bloß weil es halt anders ist als die übliche Soße.
Das hat mir diese Sendung gezeigt.

Natürlich werden viele Zuschauer (wie auch ich) neugierig geworden sein und eingeschaltet haben.
Aber auch wenn dieses Experiment der ARD eine Traumquote beschert haben sollte, lautet für mch das Fazit:
Außer Quote nix gewesen.

  1. Die Quote war ziemlich schlecht :wink:

  2. Ich persönlich kann kein so negatives Fazit ziehen. Man muss sich nur mal von der Vorstellung verabschieden, in den drei Filmen von insgesamt 4,5 Stunden Länge würde es ununterbrochen um einen Kriminalfall und dessen Aufklärung gehen. Vielmehr geht es um drei verschiedene Geschichten, die jeweils durch diesen Kriminalfall zusammengehalten werden. Wenn man das akzeptiert, finde ich es sehr interessant, dass man sich für verhältnismäßig wenig Handlung so viel Zeit nehmen kann.

Man mag das als langweilig emfinden aber ich finds recht faszinierend)

  1. Ich hab übrigens auch nicht gemerkt, dass die Teile nicht einhundertprozentig aufeinander abgestimmt sind. Vielleicht erläuterst du das mal :wink:

Also zumindest mit der eigentlichen Aufklärung stimmt doch alles, oder? Der Mörder bringt Ana um. Wir sehen im ersten Film, dass er ihr auflaurert und am Ende des 3. Teils ist ziemlich klar, dass sie das nicht überlebt hat (wir sehen ja das Messer in der Überwachungskamera). Der 2. Film setzt da einen anderen Höhepunkt: Die Verhaftung. Diese ist zeitlich nach dem Mord anzusiedeln (natürlich). Zudem wird erwähnt, dass der Mörder fremdes Blut an sich trägt. Das kann natürlich vom Hund stammen aber ausgeschlossen wird zumindest nicht, dass der Mord an Ana auch in diesem Film beachtet wurde :wink:

Gleich zu Anfang: Ich fands schlecht.

[spoiler]Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber der Mann, der am Ende von Teil 1 Ana ermordet hat (die war das einzig positive an den Filmen - sie war heiß), war doch der gesuchte Verbrecher, der auch in Teil 3 Protagonist war. Jetzt erfuhr man allerdings ganz am Ende von Teil 3, dass er das Verbrechen, für das er verurteilt worden war, gar nicht begangen hatte, sondern jemand anders überführt worden war (was er allerdings gar nicht mitkriegt). Stattdessen stiehlt er sich dann in ein Haus (sein altes Haus?) und fängt an, rumzuzündeln und abzufackeln. Dann holt er ein Messer heraus, das gleiche, mit dem er später Ana absticht. In diesem Haus beobachtet ER SELBST sich dann, wie er inmitten der Flammen steht, während eine “skrupelloser” aussehende Figur seiner Person außerhalb der Flammen steht und ihn beobachtet, während die zwei sich anschauen. Ich vermute, das soll dafür stehen, dass sein Verstand jetzt endgültig durchgebrannt ist, denn während des gesamten 3. Teils erschien er mir relativ durchgeknallt. Und dann - obwohl er (wenn ich das richtig verstanden habe) eigentlich NIE ein Verbrechen begangen hat - bringt er Ana um. Ohne Grund. Einfach so. Wenn jemand ne Erklärung hat - bitte. Soweit ich verstanden hab wurde das einfach dadurch erklärt, dass er jetzt durchgeknallt ist und sie absticht. Am Ende vom zweiten Film wurde übrigens gesagt: "An seinem Hemd wurde zweierlei Blut gefunden, eines von einem Tier, vielleicht ein Hund. [Das war der Polizeihund, den er in Teil 3 mit nem Stein in “Notwehr” gekillt hat] Das andere scheint menschlich zu sein, ist aber nicht von ihm, die Suche läuft noch. Auch das weist darauf hin, dass er Ana getötet hat, wenn auch, wie mir scheint, grundlos. In Teil 2 wurde aber gar nicht darauf hingewiesen, dass jetzt anscheinend jemand anderes der Mörder war, oder?[/spoiler]

Ich hatte mir mehr davon erhofft, eine umfassende psychologische Betrachtung eines Kriminalfalls. Was sieht man stattdessen? Teil 1: Realitätsferne Betrachtung eines Zivilebens. (Der Doktor gibt dem Jungen erstmal 2 Tage frei. 1. Der Doktor hat keine Befugnis dazu - 2. Doktoren reden nicht mit Zivis (auch wenn die sich jetz kannten) 3. Zivis kriegen NIEMALS und unter KEINEN Umständen frei) Dabei eine kitschige Liebesgeschichte. Teil 2: Aufarbeitung der Jugendliebe und das typische “Die starke Frau ist gar nicht so stark sondern eigentlich ganz fragil und Angst”, während Ströme von Rotwein flossen. Teil 3: Unsinnige Erzählweise, wenn auch teilweise nicht übel. Fazit: Sehr enttäuschend für mich.

Die Quote war ziemlich schlecht

Dieses Zuschauerverhalten kann ich sogar nachvollziehen.

Ein Konkurrenzprogramm wie „Die Alm“ (dessen Quoten zweifellos deutlich höher lagen) reduziert sich zwar auf simpelste, um nicht zu sagen primitivste Botschaften … dafür ist es aber auch sofort verständlich, ohne dass man groß nachdenken muss. Ich befürchte, hier haben wir exakt das andere Extrem geboten bekommen. Nämlich ein Format, wo man sich als Zuschauer über diese Sendung tagelang das Hirn zermartern kann, wie man will, ohne zu einem wirklichen Aha-Erlebnis zu kommen.

Dennoch diskutiere ich natürlich gern mit dir über die Inhalte.
Vielleicht springt ja doch noch so eine Art Aha-Erlebnis dabei heraus. :wink:

[spoiler]Also zunächst einmal möchte ich sagen, es beruhigt mich, dass ein weiterer Zuschauer hier jetzt auch noch eine 3. Adaptionsvariante der Filminhalte gepostet hat. Nach deiner „Richtigstellung“ hatte ich schon mit dem Gedanken gespielt, mich gelegentlich mal auf Alzheimer oder vorzeitige Demenz testen zu lassen, weil ich offenbar den Inhalten des Fernsehprogramms nicht so recht folgen konnte. Inzwischen denke ich aber, dass das eher an den Filmen liegt als an mir.

Ich hab übrigens auch nicht gemerkt, dass die Teile nicht einhundertprozentig aufeinander abgestimmt sind. Vielleicht erläuterst du das mal :wink:

Also zumindest mit der eigentlichen Aufklärung stimmt doch alles, oder? Der Mörder bringt Ana um. Wir sehen im ersten Film, dass er ihr auflaurert und am Ende des 3. Teils ist ziemlich klar, dass sie das nicht überlebt hat (wir sehen ja das Messer in der Überwachungskamera).

Soweit ich es mitbekommen habe, haben wir am Ende insgesamt drei Tatverdächtige.
Diese Wendung nimmt die Geschichte aber erst im Laufe von Teil 3.
Zuvor mussten wir alle davon ausgehen, dass der irre „Molesch“ (zweifellos super dargestellt von Stefan Kurt) sowohl den Mord an dieser Silke begangen hat, wegen dessen er per Gerichtsbeschluss in die Forensik eingeliefert wurde, als auch später nach seiner Flucht den Mord an Ana.

Nun aber - so habe ich die Auflösung jedenfalls verstanden - findet in Teil 3 der Kommissar schließlich heraus, dass tatsächlich nicht Molesch diese Silke ermordet hat, sondern vielmehr so ein Muskelmann, der zusammen mit Silke in einem Fitness-Studio trainiert hat, welches von dem Sohn des Kommissars betrieben wird. Die beiden hatten wohl eine kurzzeitige Sex-Affäre miteinander. Dann hat Silke ihren „Sparringspartner“ aber kurzerhand abserviert, woraufhin der anscheinend so sauer wurde, dass er sie wohl im Affekt ermordet hat. Das hat er dann ja wohl auch gestanden, nachdem der Kommissar ihn überführt hatte.

Was diese Überführung betrifft, so wäre ich allerdings für ein bisschen Verständnis-Nachhhilfe wirklich dankbar.

Offenbar war ja wohl auf einem Video zu sehen, wie sich der Psychopath Molesch einem Verschlag nähert, in dem wohl später die Tote aufgefunden wurde. (???) Bloß was anschließend passiert ist, das war aus technischen Gründen wohl auf dem Video nicht mehr zu sehen. Offenbar war dieser Verschlag mit einer stabilen Eisenkette gesichert, die weder der Kommissar mit Muskelkraft sprengen konnte, noch sein Sohn. Aber Silkes Trainings- und Sexpartner konnte das offenbar … und war beim Lokaltermin in Anwesenheit der Polizei sogar so blöd, das extra noch zu demonstrieren, womit er sich wohl letztlich als wahrer Täter geoutet hat.

War das spätere Mordopfer denn vorher in diesem Verschlag eingesperrt?
Und wenn der als Täter überführte Mensch sie vorher dort eingesperrt hatte … warum musste er dann die Kette mit Gewalt aufbrechen, um den Mord zu begehen?!?

Das soll mal ein Tatort wagen, uns mit solch einer „Auflösung“ zurückzulassen … es würde jede Menge an vernichtender Zuschauerkritik hageln. Die auch mehr als berechtigt wäre. Aber bei so einem innovativen Experiment müsse da vielleicht auch Abstriche gemacht werden.

Auf jeden Fall war Molesch wohl am Ende juristisch eindeutig unschuldig an diesem Mord.
Ob er zu Unrecht in der Psychiatrie saß … darüber mögen sich die Geister streiten. Natürlich wirkte er extrem „neben der Spur“, wie er so durch den Wald irrte und dabei mit sich selbst sprach, als sei da noch jemand bei ihm. Aber das allein ist m.E. noch kein Grund, jemanden möglichst bis an sein Lebensende irgendwo wegzusperren.

Und dass zwischenzeitlich sogar ein Unschuldiger dran glauben musste, der dem Entflohenen zufällig ähnlich sah (wovon dann im Film später nie wieder die Rede war), das hat mich verdächtig an den Fall des flüchtigen Gewaltverbrechers Dieter Zurwehme erinnert, der vor etwa 10 jahren durch die Presse ging, bevor Zurwehme sich selbst der Polizei gestellt hat. Der ja inzwischen der Vergessenheit anheim gegeben ist … vermutlich nicht zuletzt deshalb weil es IRL genauso abgelaufen ist wie im Film dargestellt. Insofern kriegt das Projekt vielleicht von mir doch noch einen Pluspunkt, weil es an eine Begebenheit erinnert hat, die Deutschland ansonsten am liebsten vergessen würde.

Der 2. Film setzt da einen anderen Höhepunkt: Die Verhaftung. Diese ist zeitlich nach dem Mord anzusiedeln (natürlich). Zudem wird erwähnt, dass der Mörder fremdes Blut an sich trägt. Das kann natürlich vom Hund stammen aber ausgeschlossen wird zumindest nicht, dass der Mord an Ana auch in diesem Film beachtet wurde :wink:

Also, was ich aus Teil 2 zuverlässig in Erinnerung habe, ist die Aussage gegen Ende, der Täter sei gefasst worden.
Deswegen konnte die Profilerin vom LKA mit ihren Kollegen ja auch wieder abziehen. Damit KANN ja aber dann eigentlich nur dieser eifersüchtige Muskelmann gemeint sein, denn ansonsten wurde niemand gefasst. Und ehrlich gesagt … mit der Behauptung, dass diese Künstlerin, die als Köder eingesetzt wurde, bei der Ergreifung des Täters eine Rolle gespielt hat, bin ich mir mittlerweile nimmer so sicher. Aber das mögen andere nachprüfen, die diese Trilogie wirklich in sich aufsaugen mögen wie eine Heilsbotschaft. Ich als normaler Zuschauer gebe gern meine Überforderung zu.

Und den Mord an Ana sehe ich überhaupt ganz am Schluss aller drei Filmhandlungen.[/spoiler]

Mr. Morizon:

[spoiler]Diese 2. Figur, von der Molesch beobachtet wird, während er am Schluss in dem Haus am Zündeln ist, habe ich gar nicht mehr gesehen. Was durchaus daran liegen könnte, dass ich zu diesem Zeitpunkt verständnistechnisch eh bereits kapituliert hatte.

Könnte es vielleicht wirklich sein, dass das der Sohn des Kommissars war?
Der Typ, der in der Schlussszene mit dem Messer hinter Ana hergerannt ist, sah m.E. wirklich ein bisschen so aus.[/spoiler]

Hi Horst-Günni.

[spoiler]Nein, der Mord an Ana steht eben NICHT am Ende aller drei Filmhandlungen. Er bildet den Schluss von Teil 1 und 3, aber nicht von Teil 2, dort geht er noch weiter. Der Mörder an Silke war ihr „Sparringpartner“, wie du es so schön ausgedrückt hattest. :smiley: Allerdings wurde er in Teil 2 am Ende gefasst, und das ist auch logisch. Selbst wenn ein anderer Täter der Tat überführt wurde, so ist Molesch ja immer noch ein Verurteilter. Den muss man alleine deswegen schon einfangen, weil er immer noch eine Gefahr darstellt, denn er ist auf der Flucht und verzweifelt und immer noch potentiell gefährlich, wie man dann später bei Ana sieht. Und ja, Molesch bringt Ana um. Nicht der Sohn des Kommissars, tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen. :smiley: Aber das passt einfach, in Teil 3 zählt Molesch erst Sachen nach Buchstaben ab (M…Moped) wobei es einen sehr humorösen Effekt hat als er zu Q endlich den Q-Tip entdeckt. Und dann später legt er sich auf die Lauer und zählt 7 Frauen ab, um die letzte dann umzubringen (die arme Ana). Deshalb wurde dieses Verhalten ja vorher vorgestellt, damit man auch genau weiß: ER war das. Er macht das mit dem Messer, das er sich vorher rausgelegt hat. Er hat sich selbst im Feuer beobachtet (nein, nicht der Sohn des Kommissars). Tut mir Leid, dich enttäuschen zu müssen, aber der Gärtner ist heute mal unschuldig. :wink: Ich werde mir später die Szene dennoch noch einmal in der ARD Mediathek ansehen, leider muss ich damit warten, weil der Film ja so böse ab 12 ist und die Mediathek dann erst ab 20 Uhr zeigen darf seufz.

Dass Ana aber von Molesch umgelegt wurde siehst du auch wieder erneut am Ende von Teil 2: „Wir haben zweierlei Blut an ihm gefunden, einmal tierisches, vermutlich von einem Hund. Das andere ist menschlich, aber nicht von ihm, die Suche läuft noch.“ - Da wurde Molesch gefangen, das hat man deutlich gesehen und in Teil 3 wurde von ihm zuerst der Hund umgebracht aber dann bis zum Ende niemand mehr - bis Ana dann kam. Ihr Blut klebt da am Hemd. Ich mochte den Sohn des Kommissars ja auch nicht, aber du scheinst ihn ja regelrecht zu hassen. ;)[/spoiler]

So. Ich hab mir das Ende nun erneut angeguckt:

[spoiler]Wer ihn außerhalb des Feuers anblickt wird nicht klar gezeigt, er ist stark verdunkelt dargestellt und kaum erkennbar. Aber: er trägt die gleichen Klamotten und holt sich dann das Messer, hat auch, soweit man das erkennt, die selben Blut- und Drecksspuren. Mit dem Messer verfolgt er dann Ana, die Aufzählungen, die er beim Zählen der Frauen tätigt, entstammen auch von ihm, er verfolgt dann Ana, d.h. er ist auch nicht umgekommen, er wird später gefasst…es ist nur so logisch und die Szene mit dem Feuer ist nur eine platte Metapher dafür, dass er jetzt vollständig geisteskrank und zum wandelnden, mordenden Psychopathen wird.[/spoiler]

Na, jetzt ist mein Ehrgeiz aber geweckt, Mori. :smiley:

Werde mir daher wohl die gesamte Trilogie nochmal in der ARD-Mediathek reinziehen müssen, um deine Aussagen entweder verifizieren oder falsifizieren zu können. Hinterher meld ich mich dann ggfs. nochmal. Kann bis dahin allerdings etwas dauern.

P.S.

Gegen den Sohn dieses Kommissars habe ich eigentlich gar nix.
Ich war mir nur recht sicher, dass ich ganz zum Schluss in dem Messerstecher den Sohn erkannt habe. Und nachdem du von einer 2. Person berichtet hast, die Molesch in dem brennenden Haus beobachtet, sah ich meine Theorie irgendwie bestätigt.

Oje, die gesamte Trilogie würd ich mir aber nicht antun (ich persönlich), denn wie ich oben darlegte fand ich sie alles in allem sehr schlecht. Ich hab mir ja auch nicht Teil 3 komplett, sondern nur ausschnittweise (insgesamt 5 minuten max.) angesehen. :smiley:

Ich hab mich gedanklich nochmal mit der Sache auseinandergesetzt und stimme euch jetzt zumindest teilweise zu.
Denkbar wäre aus meiner Sicht nur folgende Geschichte:

Molesch wird vor Jahren zu Unrecht für einen Mord verhaftet und kommt in eine Psychatrie. Als seine Mutter stirbt, nutzt er eine sich bietende Gelegenheit und flieht; eine Großfahndung wird ausgerufen. Während seiner Flucht werden seine psychopatischen Auswüchse immer größer und am Ende dieser Entwicklung bringt er schließlich Ana um. Insofern wäre das quasi ein Drama um einen zu Unrecht verurteilten, der erst durch diese Verurteilung letztlich zum Mörder wird

Leider ist das nicht sehr gut in den Filmen dargestellt und am Ende ist es einfach nicht nachvollziehbar, warum Molesch jetzt Ana umgebracht hat..
Ebenfalls nur schwer nachzuvollziehen:

[spoiler]- die Feuerszene, die ist wirklich platt gemacht :wink:

  • Warum testen die die Muskelkraft von dem wahren Mörder nicht an der Mordhütte? (mögliche Erklärung: Der Mörder würde Verdacht schöpfen)
  • Auf dem Videoband ist doch eindeutig Molesch zu sehen, der auf die Frau zuläuft, oder? Und dann fällt das Bild aus und den eigentlichen Mord sieht man nicht mehr - Am Ende soll dann der Muskelprotz aus dem Gebüsch gehüpft sein, den immer noch auf das Opfer versierten Molesch „überwältigt“ haben und schließlich seine Ex-Freundin selbst umgebracht haben??
  • Für mich klingt es etwas unlogisch, dass Molesch zuerst Ana umbringt und sich dann der Frau zuwendet, hinter der er laut Polizeirecherche schon früher her gewesen sein soll. Er wird ja als mental beschränkt dargestellt, da fände ich es realstischer, wenn er sich nur auf eine Frau konzentriert[/spoiler]
    Insofern hinkt die Aufklärung am Ende doch stark. Die Machart an sich finde ich aber weiterhin nicht schlecht. Besonders den ersten Film fand ich sehr gut, weil da einfach mal ganz gelassen und ohne Umwege die Geschichte von Ana und ihrem Freund erzählt wird. Was ich übrigens nicht unlogisch fand:

- das gute Verhältnis zwischen Arzt und Ziwi: Immerhin hatte der Ziwi (den Namen hab ich gerad vergessen) schon mal was mit Sarah, der Tochter des Arztes und dieser will die beiden immer noch verkuppeln, er mag ihn offensichtlich. Dabei ist er natürlich unprofessionell, aber FIlme sollen ja auch nicht die Realität wiedergeben sondern sich ja auch von dem Erwarteten lösen :wink:

So, …

[spoiler]… nachdem ich mir Teil 1 und 3 nochmal komplett zu Gemüte geführt und mir auch noch das Ende von Teil 2 nochmals angeschaut habe, muss ich Eurer Version zustimmen. Es war also wohl tatsächlich Molesch, der Ana (vermutlich) erstochen hat.

Was mich zu der Vermutung geführt hat, es sei jemand anders gewesen, war die Tatsache, dass Molesch sich selbst mit dem rußgeschwärzten Gesicht nicht mehr so recht ähnlich sah. Auch diese schemenhafte Gestalt im brennenden Haus, die Molesch beobachtet, während das Küchenmesser aus der Schublade genommen wird, war wohl wirklich nur ein Hinweis auf Moleschs innere Befindlichkeit. Wie sollte dieser Unbekannte auch plötzlich ins Haus kommen?

Wobei ich bleibe, ist, dass Teil 2 in die Reihe nicht so recht hineinpasst.
Zwar wird am Ende konsequenterweise erwähnt, dass Molesch bei seiner Verhaftung das Blut des Polizeihundes an der Kleidung hatte sowie menschliches Blut (also wahrscheinlich das Blut von Ana). Aber alles andere mag für mich nicht so recht zusammenpassen, bzw. wirkt doch recht konstruiert.

Da haben wir zunächst einmal diese Geschichte mit dem Lockvogel. Wie soll Molesch plötzlich auf die Frau aufmerksam geworden sein, wenn er die Tage davor nichts weiter getan hat, als durch den Wald zu irren. Diese ortsfremde Künstlerin spielte in Moleschs Geschichte zuvor keine Rolle. Wie kommt es dann, dass er die Frau mit einemmal in ihrem Hotelzimmer aufsucht. Wobei offenbar seine sehr einprägsame Erscheinung (geschwärztes Gesicht und Kleidung) niemandem aufgefallen ist. In der Rückblende, in der seine Verhaftung zu sehen ist, sah er eigentlich auch so aus, als hätte es den Brand nie gegeben. Obgleich er ja anscheinend seine Kleidung zwischenzeitlich nicht gewechselt hat.

Zweitens: Offenbar geschieht der Mord an Ana mitten im Ort und am hellichten Tage. Am Ende von Teil 2 heißt es aber, es werde nach der Herkunft des Blutes auf Moleschs Kleidung gesucht. Das hieße ja, dass nicht nur der Mord unbemerkt geblieben ist, sondern Molesch muss es auch gelungen sein, anschließend die Leiche verschwinden zu lassen. Dass er selbst niemandem aufgefallen ist, ist schon unwahrscheinlich genug … aber dann auch noch mit einer Toten im Schlepptau … unmöglich.

Und dass auch die Herkunft des Tierblutes scheinbar ungeklärt ist (dieser LKA-Beamte äußert sich nur vage), erscheint mir ebenso unwahrscheinlich. Die Hundestaffel wird doch wohl nach dem vermissten Hund gesucht und ihn schließlich auch tot aufgefunden haben. Obwohl … das erscheint mir sogar noch am plausibelsten, wenn auch lediglich aus dramaturgischer Sicht. Diese Frage sollte erst in Teil 3 beantwortet werden.

Mir erscheint es so, als wäre die übergreifende Handlung hier nur ein Vorwand gewesen, um die Geschichte dieser Profilerin zu erzählen. Da hätte man lieber ein eigenständiges Fernsehspiel draus machen sollen. Aber es musste ja wohl unbedingt eine Trilogie sein. :?

Von allen drei Teilen hat mir der erste, die Liebesgeschichte zwischen Ana und Johannes, am besten gefallen.

A propos:
Irgendwie scheinen Namen wie „Johannes“ Teil einer Vorgabe gewesen zu sein. :wink:
Die Profilerin in Teil 2 hieß Johanna, ebenso wie die leibliche Mutter von Molesch.
So zu lesen in einem Dokument am Schluss von Teil 3.[/spoiler]

Jop, das mit Johanna / Johannes ist mir auch aufgefallen.

Deine Kritikpunkte teile ich ALLE! Die inhaltlichen Zusammenhänge waren stümperhaft gemacht und teilweise dämlich und widersprüchlich. Was mich wiederum zu meinem Punkt führt: Wenn man einen einzigen guten Drehbuchautoren alle Drehbücher hätte schreiben lassen (und nicht wie jetzt: Jeder Regisseur schrieb sein eigenes Drehbuch und musste sich nur an grobe Vorgaben halten), dann wäre das ganze sogar relativ gut geworden. So war es einfach nur undurchdacht, lose zusammenhängend und es wurde einen auf gewollt “OOOOH Wir sind so Avant-garde und künstlerisch” gemacht. Nervig und enttäuschend.

Edit:

[spoiler]Und der Mord an Ana hat mich SO aufgeregt! Molesch hatte KEIN Motiv, es war einfach nur: Tja, nu isser durchgeknallt, da brauchts keine Erklärung. WARUM hat er diese Frau umgelegt? Auch Psychopathen pflegen nach ihrer eigenen Logik zu handeln. Bei ihm hätt ich keine Ahnung was das sein sollte, außer “Oh, wenn ich schon verfolgt werde für ein Verbrechen, das ich nicht begangen hab, dann begeh ichs halt jetzt!” - was soll der Kack? GRRRRR…[/spoiler]