Der KRITIKER in Disneys Ratatouille (2007)

Ich habe heute den Disney-Film “Ratatouille” (2007) gesehen und war begeistert über folgenden Satz, den einer der Protagonisten (ein Restaurantkritiker) gesprochen hat, der meiner Meinung nach zu fast allen Kritikern passt.
Zitat:
"…Die Arbeit des Kritikers ist in vieler Hinsicht eine Leichte. Wir riskieren sehr wenig und erfreuen uns dennoch eine Überlegenheit gegenüber Jene, die ihr Werk und sich selbst unserem Urteil überantworten. Am dankbarsten sind negative Kritiken, da sie amüsant zu schreiben und auch zu lesen sind. Aber wir Kritiker müssen uns der bitteren Wahrheit stellen, dass im Großen und Ganzen betrachtet das gewöhnliche Durchschnittsprodukt wohl immer noch bedeutungsvoller ist, als unsere Kritik, die es als solches bezeichnet. Doch es gibt auch Zeiten, da ein Kritiker tatsächlich etwas riskiert, wenn es um die Entdeckung und Verteidigung von Neuem geht. Die Welt reagiert oft ungnädig auf neue Talente, neue Kreationen; das Neue braucht Freunde.
[Anton Ego gesprochen von: Peter O’Toole (englisch), Jürgen Thormann (deutsch)
>>Ratatouille<< USA 2007 von Brad Bird] …"

Gruß
fulminus 8)

Und was gibts da jetz zu diskutieren?

Muss ja nicht alles diskutiert werden? Oo
Aber das Zitat ist schon nicht schlecht. Hab den Film nicht gesehen und werd ihn mir vllt am Disney-Tag antun. Habe selber schon den einen oder anderen Euro mit Theaterkritiken verdient und stimme zu, dass es sich viel leichter negativ schreiben lässt, als positiv. Die Objektivität geht meist schon bei der Einleitung verloren, ging mir zumindest so. Aber wenn man nach objektiven Standarts arbeiten will, sollte man das vermeiden. Habs dann meist auch wieder revidiert und neutraler verfasst, da eine Kritik sonst eine Kolumne oder Glosse darstellt, was dem Auftrag einer Kritik dann nicht mehr gerecht wird.
Zumindest was Kulturkritiken angeht, sehe ich in Dland häufig sehr gute, objektiv geschriebene. Die meisten Filmkritiken kann man imho aber in die Tonne haun. Hab schon Filmkritiken gelesen, die jenseits von Gut und Böse waren - zb beim “Schuh des Manitu” seinerzeit, als viele auf den Zug der “Winnetou”-Verunglimpfung aufsprangen. Dabei stellt diese Persiflage nach diversen Gesichtspunkten eine Liebeserklärung dar. Aber im Endeffekt hatte dann ja eh das Publikum gegen die Kritiken entschieden.