Der große Serien-Talk - Was ist top, was nicht, wer hat den besten Geschmack?

Du sollst GoT ehren und kein falsches Zeugnis darüber ablegen.
Sonst kommst du zu RTL! Brenne, Hexe! Brenne!

Mich deprimieren bei GoT die Übersetzungen der Bücher stark… wenn “Spare Rips” zu “Der Rippenspeer” wird, weiß man dass der Übersetzer definitiv den falschen Job ergriffen hat- traurigerweise taucht dieser Fauxpas auch in der zweiten Übersetzung auf. Schade dass mein Englisch so schlecht ist.

Dann liest die alte Fassung. Soweit ich gehört habe, soll da die Qualität, ähnlich wie beim Herrn der Ringe dort um Längen besser sein. Außerdem sind da die Namen noch nicht eingedeutscht worden.

In der deutschen Fassung ist der Fehler auch vorhanden. Ähnlich wie bei Herr der Ringe sind hier beide Übersetzungen suboptimal (“Gandalf steht für geil” von Krege kann aber nur sehr schwer unterboten werden)

Seinfeld ist die geilste Serie überhaupt

Riget von Lars Von Trier wird aber immer einen Platz in meinem Herzen haben

[Dansk… jävlar

DANSK! JÄVLAAAR!](https://www.youtube.com/watch?v=YlTukY9fV9Y)

Ach, Geld ist nicht alles. Im Gegenteil - wenn man wenig Budget hat wird man erfinderisch und somit kreativer in den Drehbüchern! Neuere Beispiele kann ich da garnicht nennen, weil heute ja alles abgesetzt wird, was nicht gleich übermäßig geniale Quoten bringt. Aber mal ne Serie aus der Vergangenheit: Catweazle von 1970. Da geht es um einen Hexenmeister aus dem 11. Jahrhundert. Da man aber überhaupt kein Budget hatte um über mehrere Folgen solche Fantasybauten zu finanzieren, hat man den Catweazle einfach in die damalige Neuzeit reisen lassen. Heraus kam eine wirklich lustige Serie um einen leicht verwirrten Hexenmeister, der vom tiefsten Mittelalter in die Neuzeit kommt und sich zurecht finden muss.

Heute habe ich das Gefühl, da man ja ALLES machen kann, kommt man nicht mehr auf solch tolle Ideen.

Im Serienbereich ist man finanziell noch weit von dem entfernt was technisch machbar ist. Sowas erreicht nur Hollywood.

[QUOTE=Anchantia;361780]Ach, Geld ist nicht alles.[/QUOTE]
Bei dir bekommt man einfach den Eindruck, ein höherer technischer Aufwand würde deiner Meinung nach per se alles schlechter machen. Als würdest du tatsächlich ausschließen, dass mit hohem Produktionsaufwand überhaupt etwas Gutes zustandekommen kann.

Dazu kommt, was ezzendy sagt. Es geht hier im Fall von Serien um ein paar Milliönchen, wenn man das auf Spielfilmlänge hochrechnet, ist man immer noch eine Größenordnung unter den Produktionskosten der richtig teuren Filme, also im unteren zweistelligen statt im dreistelligen Millionenbereich.

Ich habe den Eindruck, dass nicht mehr so viel experimentiert wird. Klar, heutige Serien bieten folgenübergreifende Storystränge usw. Aber die richtig kreativen Serien der letzten Jahre kann man trotzdem an zwei Händen abzählen. Die einzige Serie die erzählerisch von einem hohen technischen Aufwand profitiert ist Once Upon A Time. Da passt das alles auch zu den Geschichten. Aber sonst sind die wirklich kreativen Serien nicht mit vgl. viel technischen Aufwand inszeniert, wie beispielsweise Real Humans, wo ja der Fokus eher auf Dialoge und Story steht.

Hollywoodserien haben für mich meistens immer den Eindruck des Beliebigen. Irgendein Antiheld hat ne schwere Bürde mit sich zu tragen, irgendwelche Twists werden aus dem Hut gezaubert, usw. Aber so richtige charakterliche Weiterentwicklungen auf glaubwürdiger Ebene bieten diese kaum bis garnicht. Müssen sie auch nicht, wenn dien Ideen kreativ wären. Aber auch da mangelt es häufig.

[QUOTE=Anchantia;361792]Aber so richtige charakterliche Weiterentwicklungen auf glaubwürdiger Ebene bieten diese kaum bis garnicht.[/QUOTE]
Wieso wird eigentlich immer von Charakterentwicklung geredet? Eine richtig kontinuierliche große Charakterentwicklung findet in keiner Serie statt. Selbst bei Breaking Bad, welches immer wegen der “Charakterentwicklung” gelobt wurde, ist das weitestgehend einfach falsch, weil sich die Charaktere der Serien nach spätestens einer Staffel manifestiert haben und sich höchstens noch ganz langsam in eine Richtung entwickeln. Anders würde das ja auch gar nicht funktionieren, weil man als Zuschauer ja nicht jede Episode eine neue Person sehen will.

Bei Breaking Bad sehe ich bei Walter White schon eine durchgehende Charakterentwicklung, sogar bis zur letzten Folge. Sie ist aber sehr langsam und sorgfältig und keine schlagartige unmotivierte Wandlung wie sie einem so oft als “Entwicklung” verkauft werden will. Aber bei Walter White merkt man schon, dass es eigentlich etwas ist was schon immer da gewesen sein muss, aber unterdrückt wurde. Das kommt halt immer weiter an die Oberfläche.

Ein anderes großartiges Beispiel für Charakterentwicklung ist Dr. Melfi aus den Sopranos, die durch die Therapie von Tony Soprano selber fast zerbricht.

Oder Londo und G’Kar aus Babylon 5. ebenfalls eine großartiger Charakterentwicklung von der ersten bis zur letzten Folge. Genauso wie sich Michael Garibaldi ganz schön über die 5 Jahre verändert hat. Der einzige der in der Serie gleich geblieben ist, war Steven Franklin. Selbst Vir und Lennier hatten in dieser Serie ihre Entwicklungen durch. Wenn es eine Serie gibt, die bis heute unerreicht in Sachen Charakterentwicklung ist, dann ist es Babylon 5. sowas habe ich bis heute nicht wieder gesehen!

Wenns B5 doch nur endlich mal digital überarbeitet auf BR gäbe, wie den ganzen Star Trek-Kram! :cry:

[QUOTE=Anchantia;361799]Wenn es eine Serie gibt, die bis heute unerreicht in Sachen Charakterentwicklung ist, dann ist es Babylon 5. sowas habe ich bis heute nicht wieder gesehen![/QUOTE]

Du guckst ja auch keine guten Serien, kein Wunder. :ugly

Edit: Die einzige Serie mit Charakterzeichnung ist eh eine meine Lieblingsserien.

@Enzio: Das wäre doch viel zu teuer. Das fängt ja schon damit an, dass man sämtliche CGI-Szenen von Grundauf neu machen müsste. Und das wäre bei B5 eine Sysiphusarbeit - nicht so wie bei ST wo es reicht ein paar neue Szenen der Raumschiffe reinzuschneiden.

ich merk grad ich guck zuwenig serien

@Anchi

Ja, so ist es wohl leider. :cry:

[QUOTE=ezzendy;361795]Bei Breaking Bad sehe ich bei Walter White schon eine durchgehende Charakterentwicklung[/QUOTE]
Der Titel ist Programm.

Genauso fällt mir [I]Weeds[/I] ein, wo sich insbesondere Shane, zu Beginn am Ende seiner Kindheit, über acht Staffeln hinweg zu einem ziemlich toughen Typen entwickelt, was auch bei Nancy stattfindet, wenn auch weniger intensiv, während Andy - wie auch einige Nebenprotagonisten - mehr oder weniger hängengeblieben ist.

Charakter[I]zeichnung[/I] ist aber alles in allem doch das Entscheidende, inwieweit eine Entwicklung der Figuren stattfindet, muss kein (Haupt-)Kriterium für die Qualität einer Serie sein, da es auch nicht zwingend ein wichtiges Element ist.

Bei [I]Shameless[/I] zum Beispiel (US-Version, übrigens aktuell die einzige Serie, die mich momentan teils richtig mitnimmt) machen unterm Strich eigentlich nur die Heranwachsenden Charaktere eine intensivere Entwicklung durch, und das eben vor allem deshalb, weil sie am heranwachsen sind. Unterm Strich dreht sich alles im Kreis, es gibt an keiner Stelle DEN großen Einschnitt, der eine der Hauptfiguren längerfristig in ein ganz anderes Umfeld oder Leben katapultiert, außer vielleicht bei Ian, der aber wiederum auch noch nicht im Erwachsenenalter ist und zudem zum Nebenprotagonisten wird.

Die Entwicklung von Walter White in Breaking Bad erfolgt ja auch weniger linear als eher in Sprüngen oder Stufen. Ob das jetzt passiert weil man keine lineare Charakterentwicklung hin bekommt oder es so gewollt ist das Walter selbst erkennt wann er den nächsten Schritt tun muss um seine Ziele zu erreichen kann natürlich diskutiert werden.
Aber eine Entwicklung findet statt und ein gutes Bespiel für seine Weiterentwicklung ist wohl die Supermarktszene als er dem jungen Methkoch erklärt welche Streichhölzer er kaufen muss incl der Parkplatzszene danach. Da erkennt er das erste Mal welche Macht er haben kann und man sieht das erste Mal wie ihm das gefällt.

Better Call Sall wird erst im nächsten Jahr starten anstatt wie ursprünglich vorgesehen im November. Vince Gilligan begründet es damit, dass er zu langsam schreibt. Da bin ich mal gespannt. Meine Erwartungen sind natürlich recht hoch, aber ich gehöre nun nicht gerade zu denen, die dem Start wie blöde entgegenfiebern. Nachdem sich hier außer mir für [I]OITNB[/I], [I]Fargo[/I] und [I]Shameless[/I] hier kein Schwein (abgesehen von Merbatur) interessiert, wäre es schön, wenn dieser völlig überzogene GoT-Hype endlich mal zur Ruhe kommt oder die Realismusfans zumindest einen Ausgleich haben.