Bram Stoker´s Dracula (1992)

Hallo!

Mich würde eure Meinung zu Coppolas Dracula-Verfilmung von 1992 interessieren, mit Gary Oldman in der Titelpartie und Anthony Hopkins als Van Helsing. Habt ihr den Film damals im Kino gesehen? Habt ihr in auf DVD oder Blu-ray? (Wenn ja, in welcher Version?).

Und was haltet ihr von dem Streifen?

EDIT: leider kann man hier offenbar keine Bilder posten, sonst hätte ich meine Ausgaben hier gezeigt.

Oldman, Hopkins, F. F. Coppola etc. haben diesen Film wohl gebraucht, vor allem des Geldes wegen. Die Zuschauer hatten da nichts von, wer brauchte also diesen Film? Keiner sag ich.

Nein, Bilder kann man hier nicht posten.

Nie zuvor hat ein Haarteil einen Film derart ruiniert.

Ich finde den Film großartig, und zwar aus visueller Sicht.

Er kommt nämlich GÄNZLICH ohne Compuereffekte aus, sämtliche Tricks entstanden tatsächlich vor der Kamera. Die Beleuchtung und die Kostüme sind auch herrlich, und der Film ist eine der wenigen Dracula-Adaptionen, die sich sehr genau an die Romanvorlage halten.

Störend finde ich hingegen, dass die Charaktere zu kurz kommen. Mir ist irgendwie egal, was aus ihnen wird, was auch daran liegt, dass ich das Gefühl habe, dass zu viele wichtige Elemente des Romans ausgelassen wurden.

Keanu Reeves ist für mich eine absolute Fehlbesetzung, sein Schauspiel wirkt hier hölzern und teilw. unfreiwillig komisch, sein englischer Akzent ist lächerlich. Es ist aber besser, sich den Film im Original anzusehen, denn dass Dr. Seward die Stimme von Doc Brown und Dracula die Stimme von Robert DeNiro bekommt tut schon irgendwo weh. Außerdem hört man hier den rumänischen Akzent von Dracula, den englischen Akzent bei Lucy und den holländischen Akzent bei Van Helsing, was in der dt. Synchro vollständig verloren geht.

Wenn man sich Making ofs sowie diverse Sekundärliteratur zu dem Film durchliest, wird man feststellen, wieviel Energie in die Kostüme gelegt wurde, wie durchdacht das alles ist. Coppola ließ sich von der Kunst des Fin de Siècle inspirieren (da Dracula auch in dieser Zeit spielt) und arbeitete verschiedene Elemente in seinen Film ein. Der Anzug, den Dracula in seinem Sarg trägt ist beispielsweise unübersehbar von Gustav Klimt inspiriert.

Aber auch in den Kulissen gibt es sehr viele Details, die einem beim oberflächlichen Ansehen gar nicht auffallen, aber dennoch zeigen, wie detailverliebt und überlegt da vorgegangen wurde. Ein gutes Beispiel sind die Stahlgerüste, die das verfallene Schloss des Grafen stützen. Die Überlegung dahinter war, dass Dracula sich jemanden wie Gustave Eiffel geholt haben könnte, um eben jene Stützen zu bauen.

Ich besitze den Film in der DVD Erstauflage, in der DVD Special Edition, sowie in der relativ neuen 4K Blu-ray, die auch die beste Veröffentlichung ist. Die alte Blu-ray ist Schrott, unscharf und pixelig.

[QUOTE=Cherubino;491055]und der Film ist eine der wenigen Dracula-Adaptionen, die sich sehr genau an die Romanvorlage halten.
[/QUOTE]

Die Backstory des Grafen, dass er sich nach dem tragischen Verlust seiner große Liebe abwendet von Gott und deswegen zu einem Untoten wird, ist von den Filmautoren hinzugedichtet worden.
Des Grafen Hauptopfer Mina ist - soweit ich mich erinnere - das Ebenbild seiner verstorbenen Frau, was die Begegnung um eine schicksalhafte Komponente erweitert.

Das stimmt schon, 100%ig hat man sich natürlich nicht an den Roman gehalten, aber im Vergleich mit anderen Verfilmungen, wo Figuren wie Holmwood oder Morris gerne mal weggelassen, oder die Namen der Frauen vertauscht werden, hält sich der Film schon stärker an das Buch. Aber leider fehlen trotzdem sehr viele tolle Passagen, wie etwa die, wo die Männer in das Haus des Grafen einbrechen und von diesem überrascht werden.

Des Grafen Hauptopfer Mina ist - soweit ich mich erinnere - das Ebenbild seiner verstorbenen Frau, was die Begegnung um eine schicksalhafte Komponente erweitert.

Stimmt :slight_smile:
Eigentlich ist sie fast eine Wiedergeburt, weil sie sich in manchen Szenen an Dinge erinnern kann, die sie nie gesehen hat.

Anfangs hat mich die Liebesgeschichte ziemlich gestört, aber wenn man sich ansieht, wie extrem streng, prüde und konservativ diese viktorianische Gesellschaft war, dann hat Dracula schon fast etwas Befreiendes für Mina, eine Art Flucht aus dieser Gesellschaft. Bei Harker ist es ähnlich: er ist der übermoralische, superkorrekte junge Makler, der sehr auf die korrekte Uhrzeit achtet (der Roman beginnt bezeichnenderweise mit einer Notiz über Abfahrts- und Ankunfstzeiten seiner Züge) - doch sobald die drei Vampirfrauen auftauchen, ist er plötzlich nicht mehr der viktorianische Gentleman, sondern ebenfalls befreit von den Zwängen, wenn auch nicht in der Form wie Mina.

Ich meine, im Roman gibt es zahlreiche Stellen, die aus heutiger Sicht veraltet und „frauenfeindlich“ wirken, etwa wenn Van Helsing über Mina sagt, sie habe „den Verstand eines Mannes, und das Herz einer Frau“. Das zeigt, was für ein Frauenbild da vertreten wird.
Da finde ich es legitim, wenn der Film zeigt, dass jede Figur, auch die Guten, eine dunkle Seite hat, und Dracula nicht der reine Bösewicht des Buches ist,

Der Film ist aber von Coppola laut eigener Aussage als „erotischer Alptraum“ konzipiert; es geht gar nicht darum, dass alles einen Sinn ergibt oder logisch ist. Ich finde es mehr als beachtlich, wie man mit reinen Bühnentricks sowie Filmtricks der Stummfilmzeit so ein Ergebnis erzielen kann!

Nimm etwa die Szene, wo man Harkers Tagebuch im Vordergrund sieht, und am Rand des Buches fährt sein Zug entlang, der einen Schatten auf die Seiten des Buches wirft. Die haben eigens für diese Szene ein meterlanges Buch gebaut und eine Modelleisenbahn davor fahren lassen, und mittels richtiger Beleuchtung den gewünschten Effekt erzielt! Alles, was man im Film sieht, ist echt!
Oder wenn Dracula Jonathan Harker das Gesicht rasiert, da werden die Wände langsam nach innen geschoben, damit die Szene noch bedrohlicher wirkt - ein simpler Trick, im Film aber sehr wirkungsvoll.
Oder auch wenn Lucy vor Van Helsing in ihren Sarg flüchtet - die Szene wurde rückwärts gedreht, damit ihre Bewegungen unnatürlich und geisterhaft wirken. Auch das ein einfacher Trick, der aber im Film super aussieht. (Ich denke da etwa an den Film „Frankenstein“ von 1910, wo man eine Monsterpuppe verbrannt hat, um den Film dann rückwärts abzuspielen, so dass es aussieht, als würde sich das Monster Stück für Stück von selbst zusammensetzen.)

Besonders gruselig die Szene, wo der Kutscher nach Harker greift, und sein Arm dabei immer länger wird. Würde man das heute mit CGI drehen, hat man es hier ganz einfach gemacht: der Kutscher sitzt auf einer beweglichen Plattform, die sich auf Harker zubewegt. Wenn es richtig gefilmt wird, sieht es aus, als ob der Arm länger wird, in Wirklichkeit bewegt sich der ganze Kutscher gleich mit. Das ist für mich Filmemachen - sich überlegen, wie man gewünschte Effekte realisiert, und Dinge abfilmen, die tatsächlich vor der Kamera sind. Eine grüne oder blaue Wand filmen und alles hinterher einfügen lassen, das ist für mich kein Film.

EDIT: bist du ein Fan von „Einer flog über das Kuckucksnest“?

Was die werkstreue angeht, bin ich anderer Meinung.
Allein die Tatsache, dass Dracula durch die hinzugefügte Backstory in eine tragische Figur verwandelt wurde, verfälscht das Original.
Aber mit ‘erotischer Alptraum’ hat sich Coppola zumindest richtig entschieden.
Es mangelt der Romanvorlage wohl nicht an sexuellen Untertönen, die für damals als gewagt gelten.
Abgesehen von der Beisserei und Blutsaugerei als libidinösem Akt wird laut Stephen King ansonsten auch zwischen den Zeilen einmal Fellatio und ein weiblicher Orgasmus beschrieben.
Aus erster Hand kann ich das nicht bestätigen, da ich das Buch nur überflogen habe.
Es ist nämlich ein ziemlich sperriges Werk, und ich bin kein geduldiger Leser.
Vor allem hat mich gestört, dass Dracula nach seiner Einführung in den ersten Kapiteln kaum noch vorkommt. Die titelgebende Figur ist nahezu gänzlich abwesend.
Also eher Botenberichte, statt Bühnenpräsenz.
Dieser besondere dramaturgische Kniff der Romanvorlage konnte so im Film natürlich auch nicht umgesetzt werden.

[QUOTE=Cherubino;491138]EDIT: bist du ein Fan von “Einer flog über das Kuckucksnest”? [/QUOTE]

Ja

[QUOTE=MBS;491141]Was die werkstreue angeht, bin ich anderer Meinung.
Allein die Tatsache, dass Dracula durch die hinzugefügte Backstory in eine tragische Figur verwandelt wurde, verfälscht das Original.[/quote]

Wie gesagt, ich habe nicht behauptet, dass der Film sich 100%ig an die Romanvorlage hält, nur im Vergleich mit anderen Dracula-Verfilmungen hält er sich nahe dran. (Und ich habe das Buch 3x gelesen, einmal auf Deutsch, zweimal auf Englisch, weil es mir gut gefiel und er im Original auch leicht zu lesen ist, im Gegensatz etwa zu einem Frankenstein von Mary Shelley).

Aber mit ‚erotischer Alptraum‘ hat sich Coppola zumindest richtig entschieden.
Es mangelt der Romanvorlage wohl nicht an sexuellen Untertönen, die für damals als gewagt gelten.

Naja, konkret fällt mir nur die Szene mit den Vampirbräuten ein, und gegen Ende die Stelle, wo Mina beschreibt, wie der Graf sie gezwungen hat, sein Blut zu trinken. Ansonsten sehe ich da kaum versteckte Erotik in dem Roman.

Abgesehen von der Beisserei und Blutsaugerei als libidinösem Akt wird laut Stephen King ansonsten auch zwischen den Zeilen einmal Fellatio und ein weiblicher Orgasmus beschrieben.

Sagt er auch wo vor allem letzteres genau sein soll?

Aus erster Hand kann ich das nicht bestätigen, da ich das Buch nur überflogen habe.
Es ist nämlich ein ziemlich sperriges Werk, und ich bin kein geduldiger Leser.
Vor allem hat mich gestört, dass Dracula nach seiner Einführung in den ersten Kapiteln kaum noch vorkommt. Die titelgebende Figur ist nahezu gänzlich abwesend.

Hättest es nicht überfliegen dürfen, dann hättest du gesehen, dass der Eindruck falsch ist :wink:
Aber auch wenn er tatsächlich nicht direkt vorkommt, kommt er indirekt vor, weil gezeigt wird, was der Graf anrichtet.

Also eher Botenberichte, statt Bühnenpräsenz.

Den weißen Hai sieht man auch erst nach einer geraumen Zeit, und trotzdem baut der Film eine große Spannung auf. Oder der erste „Alien“ von 1979. Da sieht man die Kreatur auch lange Zeit nicht, und wenn man sie sieht, meistens nur sehr kurz und auch nur teilweise. Es wäre langweilig, wenn Dracula ständig vorkäme. Dafür beginnt das Buch schon direkt mit dem Grafen, in der langen Erzählung zu Beginn, wo er vom freundlichen Gastgeber zum bösen Widersacher mutiert.

Es stimmt aber, dass das Buch eine ganz neue Form der Erzählung ist: es ist so geschrieben, als handele es sich dabei um eine Sammlung von diversen Dokumenten. Es hat natürlich seine Längen, ich halte es auch für kein großartiges literarisches Werk. Weit besser und spannender finde ich etwa Sheridan LeFanus „Carmilla“ aus den 1870er Jahren, eines der Vorbilder von Bram Stoker.

Was mir bei Dracula gefällt sind viele Erzählungen. Wie Jonathan Harker in dem Schloss gefangen ist ist sehr spannend geschrieben, wie Van Helsing ständig um Lucys Leben kämpft, wie sie den Friedhof besuchen und dann in einer Folge von Erfolgen und Niederlagen gegen den Grafen kämpfen. (Ich hoffe, du hast eine ungekürzte dt. Ausgabe erwischt, weil ich bei mehreren Vergleichen festgestellt habe, wie viel da durch schlechte Übersetzungen oder Kürzungen verlorengeht.)

Ja

Da finde ich die dt. Synchro fürchterlich. Im englischen Original ist es viel besser. Das Buch von Ken Kesey ist auch toll! Da ist McMurphy, wenn ich mich richtig erinnere, ein Ire mit langen, roten Haaren.

[QUOTE=Cherubino;491142]
Sagt er auch wo vor allem letzteres genau sein soll?
[/QUOTE]

Ja

Monica-Lewinsky-Stelle:
Die drei Schwestern Draculas verführen J.Harker
(Im Film deutlicher umgesetzt in der Szene, wo die Damen den kleinen Keanu anknabbern)

weiblicher Orgasmus:
Die Stelle, wo Dracula auf dem Friedhof mit Lucy den Bei(ss)schlaf vollzieht

Stephen King: Danse Macabre – Die Welt des Horrors

[QUOTE=Cherubino;491142]ich halte es auch für kein großartiges literarisches Werk.[/QUOTE]

Stephen King übrigens hält Bram Stokers Roman für ein großartiges literarisches Werk.

[QUOTE=Cherubino;491142]Da finde ich die dt. Synchro fürchterlich. Im englischen Original ist es viel besser. Das Buch von Ken Kesey ist auch toll! Da ist McMurphy, wenn ich mich richtig erinnere, ein Ire mit langen, roten Haaren. [/QUOTE]

Wie kommst du jetzt auf ‘Einer flog übers Kuckucksnest’?
Soweit ich mich erinnere, taucht da außer Schwester Ratched kein anderer Blutsauger auf.

Monica-Lewinsky-Stelle:
Die drei Schwestern Draculas verführen J.Harker
(Im Film deutlicher umgesetzt in der Szene, wo die Damen den kleinen Keanu anknabbern)

Im Buch wird er nicht gebissen. Eine der Vampirfrauen will ihn beißen, aber dazu kommt es nicht. Insofern eine sehr eigenwillige Interpretation. (Hat ein bisschen was von den übersexualisierten psychoanalytischen Märcheninterpretationen von Bruno Bettelheim, wo es vor Phallussymbolen und Menstruationsblut nur so wimmelt gg)

weiblicher Orgasmus:
Die Stelle, wo Dracula auf dem Friedhof mit Lucy den Bei(ss)schlaf vollzieht

Hier die Stelle im Original:

[I]There was undoubtedly something, long and black, bending over the half-reclining white figure. I called in fright, “Lucy! Lucy!” and something raised a head, and from where I was I could see a white face and red, gleaming eyes. Lucy did not answer, and I ran on to the entrance of the churchyard. As I entered, the church was between me and the seat, and for a minute or so I lost sight of her. When I came in view again the cloud had passed, and the moonlight struck so brilliantly that I could see Lucy half reclining with her head lying over the back of the seat. She was quite alone, and there was not a sign of any living thing about.

When I bent over her I could see that she was still asleep. Her lips were parted, and she was breathing—not softly as usual with her, but in long, heavy gasps, as though striving to get her lungs full at every breath. As I came close, she put up her hand in her sleep and pulled the collar of her nightdress close around her throat. Whilst she did so there came a little shudder through her, as though she felt the cold. I flung the warm shawl over her, and drew the edges tight round her neck, for I dreaded lest she should get some deadly chill from the night air, unclad as she was.[/I]

Nirgendwo eine Spur von einem Orgasmus. Kann es sein, dass King sich auf irgendeine Verfilmung bezieht, und nicht auf das Buch?

Wobei die Szene im Buch doch ein bisschen mehr Erotik versprüht als etwa die nur leichenblass herumstehenden Vampirbräute in Tod Brownings „Dracula“ von 1931.

Stephen King übrigens hält Bram Stokers Roman für ein großartiges literarisches Werk.

Das sei ihm unbenommen.

Wie kommst du jetzt auf ‚Einer flog übers Kuckucksnest‘?
Soweit ich mich erinnere, taucht da außer Schwester Ratched kein anderer Blutsauger auf.

Fiel mir nur grad so ein …

Ob sich ein Film an die literarische Vorlage hält, ist komplett egal. Niemand kann verlangen, dass sich ein Traktat, das mehrere hundert Seiten umfasst, in 90 bis 120 Minuten adäquat umsetzen lässt.

Hitchcock hat zumeist nur ein Kapitel seiner Vorlagen in Szene gesetzt.

Coppolas Verfilmung ist unerträglich opernhaft. Schwülstig, verquast und langatmig. Das einzige, das ich zugute halten kann, ist dass Tom Waits auftaucht.

Hitchcock hat zumeist nur ein Kapitel seiner Vorlagen in Szene gesetzt.

Für „Psycho“ kann ich das nicht bestätigen, er hat schon das ganze Buch verfilmt, jedoch einige Szenen umgeändert oder rausgekürzt. Etwa die Duschszene: in Robert Blochs Roman schneidet „Mutter“ der Frau den Kopf ab, im Film nicht.

Coppolas Verfilmung ist unerträglich opernhaft. Schwülstig, verquast und langatmig. Das einzige, das ich zugute halten kann, ist dass Tom Waits auftaucht.

Es ist halt kein 08/15 Horrorschocker von der Stange, und reine Horrorfans, die literweise Blut sehen wollen, werden daran auch keine Freude haben. Schwülstig finde ich vielmehr Sachen wie Twilight …
Andererseits, eine gewisse Schwülstigkeit sollte er auch haben, wenn man bedenkt, dass der Film in der dekadenten Zeit eines Oscar Wilde spielt, eine erdrückende Stimmung, ausgelöst durch großartig aufgenommene Bilder, durchdachte Bildkompositionen. Insofern könntest du in diesem Punkt wieder ein bisschen Recht haben :slight_smile:

„Opernhaft“ ist er sicherlich, aber das sind viele Filme. Man denkt nur an Star Wars, wo besonders John Williams seine Musik sehr an Wagners Opern orientiert und seine Figuren und Gegenstände mit Leitmotiven ausstattet (das Darth Vader-Motiv ist sogar aus Wagners „Ring“-Tetralogie entnommen, dort ist es das Tarnhelm-Motiv).

Coppola wollte ja bewusst nur Bühnen- und Filmtricks der Zeit um die Jahrhundertwende verwenden, und auf moderne, anachronistische Mittel verzichten, die sich hier nur als störend erwiesen hätten. Das ist auch etwas, was mich etwa in „Die Mumie“ von 1999 gestört hat. Die Umgebung sieht nach den 1920er Jahren aus, aber die Mumie so glatt und unrealistisch wie aus einem Videospiel.

Ich kann zu dem Film einfach nichts weiter sagen, Draculas Perücke hatte auf mich diese Wirkung:

[SPOILER]
//youtu.be/rc5G04nJecI
[/SPOILER]

Warum sagst du dann was, wenn du nichts sagen willst? ^^

Draculas Frisur ist beeinflusst von unterschiedlichen Kulturen. Das war die Überlegung dahinter; der echte Dracula geriet nämlich in Kriegsgefangenschaft und hat sich dabei sicher auch inspirieren lassen und etwas von deren Kultur aufgenommen.

Es ist halt kein typischer Filmdracula, wie man ihn gewohnt ist. Im Roman hat Dracula einen weißen Schnurrbart und eine Hakennase. Manchen kann man es nicht recht machen, scheint mir.

[QUOTE=Cherubino;491208]Warum sagst du dann was, wenn du nichts sagen willst? ^^[/QUOTE]
Warze!

[QUOTE=Scumdog;491214]Warze! [/QUOTE]

Angenehm. Cherubino. ^^