Bildungsstreik 2009

Liebe Forumsuser, insbesondere liebe StudentInnen und SchülerInnen unter euch,

wie einige von euch möglicherweise wissen, findet in der kommenden Woche (15. - 19. Juni) der bundesweite Bildungsstreik 2009 statt.

Ziele des Streiks sind vor allem ein neues Bewusstsein für den Begriff der „Bildung“ in der Gesellschaft. An den Universitäten dieses Landes geht es heutzutage nur noch viel zu selten darum, eigenverantwortliche, mündige und kompetente Personen auszubilden, sondern williges Humankapital möglichst arbeitsmarktorientiert heranzuzüchten. Studieninhalte werden in hoffnungslos überfrachtete Bachelor-Module gepackt, gerade in ingenieurwissenschaftlichen Fächern wird damit zunehmend oberflächlicher Formelwisch statt tiefgreifender Zusammenhänge eingetrichtert. Stoff muss für den Prüfungsmarathon am Semesterende gebüffelt werden und kann danach getrost vergessen werden. Statt die freie Entfaltung der Studierenden mit ihren Stärken und Schwächen zu fördern, werden ihnen stupide Anwesenheitspflichten und Aussiebeprüfungen reingedrückt. Bei Lehrveranstaltungen über lediglich ein Semester mit Abschlussprüfungen im Zweitages-Takt am Ende können keine tieferen Zusammenhänge herauskommen. Die Folge ist oberflächliches „Hauptsache-bestanden-Lernen” mit unkalkulierbarem Glücksfaktor. Lernlücken erkennen Fehlanzeige.

Wir fordern die konsequente Wiedereinführung des Diploms als Standardabschluss, mehr selbstbestimmte Schwerpunktsetzung im Studium, nicht zulassungsbeschränkte, kostenlose Studienplätze für alle - aber nur mit Abitur. Bildung steht nicht zum Verkauf, sondern ist allgemeines Kulturgut. Schluss mit Regelstudienzeiten, Dauerkontrolle und wirtschaftlicher Einflussnahme.

Liebe Studierenden, wenn ihr euch dem Bildungsstreik anschließen wollt, könnt ihr euch auf der offiziellen Webseite http://www.bildungsstreik2009.de/ informieren. Dort findet ihr geplante Aktionen auch in eurer Nähe. Im Gegensatz zu vielen anderen halte ich einen Boykott der Vorlesungen für wenig sinnvoll - höchstens wenn ihr selbiger fernbleibt um stattdessen auf die Straße zu gehen :wink:

Also schließt euch uns an, wir zählen auf euch!

P.S.: Bleibt auf dem Laufenden über Twitter
P.P.S: Diesen Beitrag bitte nicht als reine Propaganda verstehen, sondern eher als Diskussionsgrundlage - danke!

So viel zum Bildungsstreik. Bei uns an der Uni begann dieser schon diese Woche. Der Streik äußert sich bei uns in einem “angrillen” und “anzelten” für Studenten. Außerdem sind ein haufen Werbefirmen vertreten, wie zum Beispiel Mc Geiz oder Trolli, welche mehr Werbung machen als die Studeneten für den Streik. Ein lernen ist in gewissen Teilen der Uni nicht möglich, weil die Musik zu laut ist.

Dieser Status wird sich auch in der nächsten Woche nicht ändern. Ich weiss ja nicht wie es bei anderen Unis ist, aber bei uns ist der Streik nur eine große organisierte Party ^^

Übrigens gehen die Inhalte an Studenten jener Fachrichtung, welche keine Bachelor oder Master Abschlüsse studieren vorbei :smt011
So sind die oben genannten Punkte für Mediziner und Juristen zumindest an unserer Uni nicht haltbar und treffen auch nicht zu!!! Folglich findet eine Unterstüzung der Studneten dieser Fachrichtungen auch geschlossen nicht statt.

Uns an der Uni Stuttgart plagt seit kurzem ein weiteres Problem, das es immerhin bis in die größeren Medien schaffte. Die Woche des Bildungsstreiks wollen wir natürlich nutzen und weiter auf uns aufmerksam machen:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu … 49,00.html
Ein Hoch auf das Land der Dichter und Denker… :expressionless:

Das ist ja furchtbar. Ich hoffe die LMU lässt solche Pläne… auch wenn mein Studiengeld eh zum großen Teil nicht an mich geht sondern an andere Fakultäten wie z.B. Chemie, Physik, Mathe, Medizin… Das ist schon mies, wir zahlen fast 600 Euro pro Semester und das ganze Geld geht an einem vorbei. Man muss sich nur mal die Germanistikbibliothek anschauen, ein furchtbares Loch mit wenig Büchern. Dagegen hat die Chemiefakultät ein ganzes neues schickes Gebäude bekommen und eine riesige umfangreiche Bibliothek… dabei sind doch Bücher und eine gute Bibliothek elementar für Germanisten.
Zum Glück bin ich aber noch in einem alten Staatsexamen Studium. Aber wenn nächstes Semester auch bei uns Germanistik und Geschichte auf Bachelor umgestellt wird, gibt es natürlich weniger Kursangebote, mehr Seminarteilnehmer pro Seminar und die Bachelor werden bei allem bevorzugt. Die Pädagogikfakultät geht soweit, dass sie jetzt schon ankündigt mit den Bachelor Studenten wären sie voll ausgelastet, sie stellen dann Videovorlesungen für die übrigen ins Netz… Für Viedeovorlesungen zahle ich bestimmt keine Studiengebühren.

Wir fordern die konsequente Wiedereinführung des Diploms als Standardabschluss, mehr selbstbestimmte Schwerpunktsetzung im Studium, nicht zulassungsbeschränkte, kostenlose Studienplätze für alle - aber nur mit Abitur.

Nö. Ich schließe mich da lieber dem Slogan des letzten Streiks („Bildung für alle und zwar umsonst“) und Henry Tesch an (Bildungsminister von M-V und Leiter der Kultusministerkonferenz - Sein Ziel: siehe hier).

Warum sollte ein Bäcker ohne Abitur nicht Medizin oder Philosophie studieren dürfen?

Edit: Den Zielen möchte ich aber im Grunde zustimmen, nur eben für alle und nicht nur für Abiturienten.

Ich bin wie satorius auch, als Jura Student nicht von der ganzen Sache (noch nicht) betroffen. Allerdings sind einige der Forderungen schon durchaus sinnvoll. V.a. sollte es mal ein elternunabhängiges BaFög geben und zwar für alle. Sowas gibt es in den skandinavischen Ländern auch, da sollte man mal wirklich in die Bildung investieren und nicht immer nur politische Sonntagsreden halten.

Zum Glück bin ich aber noch in einem alten Staatsexamen Studium. Aber wenn nächstes Semester auch bei uns Germanistik und Geschichte auf Bachelor umgestellt wird, gibt es natürlich weniger Kursangebote, mehr Seminarteilnehmer pro Seminar und die Bachelor werden bei allem bevorzugt. Die Pädagogikfakultät geht soweit, dass sie jetzt schon ankündigt mit den Bachelor Studenten wären sie voll ausgelastet, sie stellen dann Videovorlesungen für die übrigen ins Netz… Für Viedeovorlesungen zahle ich bestimmt keine Studiengebühren.

Dein Problem kenn ich ist hier in Göttingen ähnlichen, bei allen Geisteswissenschaften und bei Jura werden gerne mal Investitionen unterlassen. Das liegt meist daran, dass man nur mit den technischen Fächern irgendwie als Uni nen tollen Ruf bekommt. :smt011

Aber Videovorlesungen würde ich mir auch nicht bieten lassen. Da müsst ihr alle die betroffen seid ordentlich protestieren. Vor allem schriftlich und auch ans Ministerium. Meiner Erfahrung nach reagieren die häufig nur wenn es Druck gibt. Auch persönlich beim Prüfungsamt auftauchen hilft eventuell, aber dann nicht nur einmal sondern mehrmals und mit möglichst vielen. :smt023

aaaah, nein wie geil, auf der Hauptseite gleich nen Artikel zu meiner Uni. xD

Ich studiere an der Uni Leipzig, Lehramt, dementsprechend geht es mich natürlich was an, aber diese Protestaktionen gehen an mir leider total vorbei.
Jedes mal wenn ich ein Seminar besuche und dann dieses tollen Banner Bild:http://farm4.static.flickr.com/3354/3559959044_d538987e39.jpg?v=1243179789
sehe von wegen “Besetzt” und schon “46 Tage” usw. …es ist leider irgendwie lächerlich. Eine Hand voll Studenten von fast 30.000 Studierenden, besetzen 5 Räume, des ganz neuen Seminargebäudes. omg. Der Komplex ist echt groß und ich habe in zig andere Gebäuden noch Vorlesungen. Das ganze wirkt wie ein Tropfen auf den heißen Stein.

Viele von uns “Neulingen” an der Uni können auch gar nicht wirklich mitreden… wir kennen die Vorzüge eines alten Abschlusses gar nicht, zwar lesen wir überall was besser war und was jetzt schlechter ist, und wir kriegen mit, dass zu viele Studenten und für diese zu wenig Räume und zu wenig Lehrkräfte da sind, aber wir werden durch dieses durchgeplante Studium auch so eingespannt, dass wir gar nicht mehr den Kopf und den Atem zum protestieren und engagieren haben um was dagegen zu tun. :ugly
Ist halt ne doofe Situation… aber irgendwann schießen sich Wirtschaft und Politik mit dieser Bildungsführung ins eigene Knie, das dauert nur noch ein paar Jahre, weil der Bächelör und Mastör noch nicht so lange erprobt sind… ich freu mich schon drauf.

Im übrigen, jaaa, Chemie, Medizin usw sind allgemein teuer, aber natürlich kann es auch nicht angehen das in Germanistik die Bücher einen in den Händen zerfallen. … und rein nach persönlichem Interesse würde ich auch den Naturwissenschaften den Zuschlag geben. :roll:

Wird warscheinlich eher zu saufpartys ausarten (leider) und ich finde nicht das man gut für bessere Bedingungen demonstrieren kann indem man sich besäuft. So macht man seinen Standpunkt nicht klar.

Zum Glück bin ich an meiner Uni noch nicht von Bachelor betroffen, sondern kann noch mein Diplom absolvieren.
Ich persönlich stimme sonic zu und bin für ein elternunabhängiges Bafög für jeden, egal ob arm oder reich.
Allerdings finde ich, man sollte das Abitur als Beschränkung für ein Studium beibehalten. Im Gegenteil man sollte das Niveau auch soweit anheben, dass eben auch danach die meisten Abgänger ein Studium beginnen und es überhaupt einen befähigt zu studieren (was ja auch die Abbrecherquote senken würde).
Außerdem muss ein einheitliches Bildungssystem her, Föderalismus hin oder her.

Jedoch scheint sich meiner Ansicht nach sowieso das Gefüge der Studenten zu verändern. Bis vor kurzem wohnte ich noch im Wohnheim. Am Anfang war es im Großen und Ganzen recht ruhig. Ab und zu war mal eine Party, aber alles halb so wild. Im letzen Wohnheimsjahr stieg der Lärmpegel aufgrund von Partys und Saufgelagen massiv an. Jeden Abend war irgendwo anders eine Feier. An gesundem Schlaf war nicht zu denken. Dementsprechend sah es dann auch auf den Zensurenlisten der Erstsemester aus. Ist ja nicht so, dass ich nicht weggewesen wäre, aber 7 Tage die Woche, jeden Abend. Soviel Zeit hatte ich gar nicht. Mich würde mal interessieren wie das an euren Unis so ist.
Demzufolge denke ich wie Sartorius. Das wird nur eine große Party und damit als Protest nicht wahrgenommen.

Ich bin auch für ein Abitur als Nachweis der Studierfähigkeit. Kann aber sein, dass es da auch um persönliche Eitelkeiten geht. Man will das Abi schließlich für irgendwas gemacht haben :wink:

Auch ich habe das Glück, noch zum letzten Jahrgang zu gehören, der auf Diplom studieren darf (und das nur, weil ich das Glück hatte zum ersten Jahrgang zu gehören, der nach 12 Jahren Abitur machen konnte). Und auch über die Ausstattung der Uni kann ich mich nicht beschweren, unsere Informatik-Fakultät hier in Dresden sucht wahrscheinlich bundesweit seinesgleichen. Wenn ich mir dagegen ansehe, in welchem Bunker die Erziehungswissenschaftler untergebracht sind… Die Germanisten, Kulturwissenschaftler und Co. habens dagegen wieder recht gemütlich, und die Bibliothek gehört sowieso zu den modernsten in Deutschland. An unserer Uni bzw. konkret in meinem Fall ist die Situation also geradezu luxuriös.

Und @ampler: Auch ich wohne im Wohnheim und muss sagen, es ist mehr als erträglich. Ab und zu mal ein Konzert direkt vor dem Zimmerfenster muss man halt über sich ergehen lassen, aber eigentlich ist immer vor 24 Uhr Ruhe und genug Schlaf hab ich noch immer abbekommen.

Allerdings finde ich, man sollte das Abitur als Beschränkung für ein Studium beibehalten. Im Gegenteil man sollte das Niveau auch soweit anheben, dass eben auch danach die meisten Abgänger ein Studium beginnen und es überhaupt einen befähigt zu studieren (was ja auch die Abbrecherquote senken würde).

Es sagt ja auch niemand, dass das Abitur als Voraussetzung verschwinden soll.
Herr Tesch will nur die Zugangsvoraussetzungen für beruflich Qualifizierte ohne Abitur Bundesweit vereinheitlichen und runterschrauben. Derzeit muss man z.B. mindestens 5 Jahre arbeiten oder 3 Jahre arbeiten und eine 2 jährige Ausbildung absolviert haben um ohne Abitur oder fachgebundener Hochschulreife in M-V studieren zu dürfen.

Über eine Erhöhung des Niveaus vom Abi-Bildungsgang würde ich mich übrigens auch freuen. Derzeit ist das Abitur der höchstmögliche Bildungsgang, aber der Anspruch in einigen Fächern liegt noch unter dem einer Fachoberschule.

Da muss man sich eben das passende Bundesland suchen. In Thüringen reichen 2-Jahre und ein Eingangstest. Aber mal rein theoretisch gedacht, könnte man auch mit seiner Ausbildung wenigstens eine Fachhochschulreife erreichen. Dann noch die allgemeine zu bekommen, dürfte ja nicht mehr das Problem sein. Allgemein gesehen leuchtet mir der Sinn auch nicht ganz ein, dass man erst nur eine Ausbildung macht und dann studieren will. Da gibt es in Deutschland meiner Meinung nach genug Möglichkeiten, eine Ausbildung und eine Berechtigung zu Fachhochschulen zu bekommen. Und von der Fachhhochschule ist es dank Bachelor und Master nur noch ein kurzer Weg zur Uni.

Da muss man sich eben das passende Bundesland suchen.

Das kann aber doch auch nicht die Lösung sein. Wenn man die Einrichtungen in seiner Gegend bereits hat, warum soll man dann noch umziehen müssen, nur weil man künstlich Hürden aufbaut? Wäre die logische Konsequenz nicht die Hürden abzubauen?

Im übrigen dauert ein Studium an einer Fachhochschule gute 3 Jahre und mit Master sind es vielleicht noch mal 2 Jahre. Der (Um-)Weg zur Uni ist also mehr als lang (man benötigt allerdings „nur“ Bachelor/(Vor-)Diplom). Und mit einer Fachhochschulreife noch die allgemeine zu erwerben (2 Fremdsprachen Minimum) ist je nach Bundesland ein Rückschritt von 3 Jahren (eben von vorne anfangen), bei der Fachgebundenen ist es ähnlich („nur“ eine Fremdsprache).
Da lohnt es sich, selbst bei 5 Jahren Arbeitszeit/3 Jahren Arbeitszeit und 2 Jahre Lehre, doch eher zu arbeiten.

Und über Sinn und Unsinn von Quereinsteigern lässt sich streiten.
Fakt ist aber, dass es teilweise mehr freie als belegte Studienplätze an Unis und Hochschulen gibt, dass sich viele erst später entscheiden zu studieren und dass sehr viele gar nicht erst mit dem Gedanken spielen. Der Sinn (in M-V) ist es einfach, das Studium wieder attraktiv und erreichbar zu machen. M-V liegt weit unter dem Schnitt, was Bildung angeht.

Das mit den Bundesland war auch nicht ganz so ernst gemeint. Aber an meiner Uni kann man sich über mangelnde Studentenzahlen nicht beschweren, was wohl auch an einer noch fehlenden Studiengebühr liegt.
Ich denke aber nicht, dass es Sinn macht unbedingt mehr Quereinsteiger an die Uni zu holen. Desweiteren ist mir bekannt, dass war zumindest an unserer Schule so, dass man während seiner Ausbildung, also gleichzeitig, noch sein Fachabi machen konnte, also auch direkt nach der Lehre hätte studieren können.
Ich denke in Deutschland muss das Bildungssystem von Grund auf saniert werden. Das muss mit einer Vorschule anfangen und mit Ganztagsschulen aufhören mit einem einheitlichen bundesdeutschen System und Lehrplan. Dann schaffen sich evtl. auch wieder mehr Akademiker Kinder an. Des weitern muss Bildung bezahlbar bleiben. Ein Abschaffen von Bafög und Einführung von Studiengebühren ist also völliger Blödsinn (anders bei Langzeitstudiengebühren, denn fertig sollte man schon irgendwann mal werden). Damit könnte man die Studentenzahlen schon einmal allgemein erhöhen. Außerdem muss Bildung wieder zu etwas Erstrebenswerten gehören und nicht Superstar werden und im Luxus schwelgen. Ein Umdenken in der Gesellschaft ist also auch noch angebracht, womit man auch wieder bei den Medien wären. Ich musste mir als Student auch schon anhören, dass ich ja den Staat nur ausnutze.
Aber natürlich hast du Recht, dass man auch für Quereinsteiger überall die Gleichen Bedingungen schaffen muss. Ein elternunabhängiges Bafög würde das Ganze auch für Quereinsteiger zusätzlich attraktiver machen.

Der bildungsstreik ist vorüber aus unserer Klasse waren nur 9 dabei(ich übrigens nicht) und von diesen 9 2 Leute weil sie dafür demonstrieren wollten und 7 weil sie dann keine Schule hatten.(man muss sich doch nichts vormachen, auf den Schulen ghet der Großteil nur, weil dann für sie die Schule ausfällt und sie nur ne dreiviertel Stunde nachsitzen müssen)

also aus meiner stufe waren sieben da und alle sieben waren auch in essen, um zu demonstrieren.
du kannst doch nicht den bildungsstreik als sinnlose aktion darstellen, nur weil deine mitschüler zu faul sind…

Ich stell ihn nicht als sinnlos da, ich sag nur dass viele schüler nur wegen dem Freihaben hingehen.

Ich glaube auch nicht, dass diese Woche und speziell der Mittwoch sinnlos waren. Zumindest wurde jetzt mal wieder über Bildung geredet. Aber Bildung muss ein Wahlkampfthema werden/bleiben. Es ist immer noch ein Jammer, dass so viel über Bildung diskutiert wird - letztlich aber kaum etwas umgesetzt wird. Uns wurde schon in der Schulzeit immer wieder eingeprägt: Deutschland besitzt kaum bis keine Rohstoffe mehr, eure Bildung ist also mehr oder weniger euer einziges Kapital. Macht was draus!
Und genau das werde ich auch irgendwann mal meinen Schülern sagen. (Außerdem könnte man noch sagen: Klopft euren Abgeordneten auf die Finger, dass sie auch wirklich was für die Bildung tun.)

Aber um nochmal auf die Teilnahme von Schülern zu sprechen zu kommen: ich teile Miltens Meinung voll und ganz. Bestimmt 1/3 (wenn nicht sogar mehr) der Schüler waren doch nur dabei, weil sie eben keine Schule hatten. Das ist halt cool und ich habe da auch Verständnis für. Wichtig wäre nur, wenn sie zumindest die ein oder andere gute Rede aufgeschnappt haben und sich vielleicht später mal dran erinnern (vlt auch jetzt schon), worum es eigentlich geht. Nämlich um überfüllte Klassen, merkwürdige Lehrpläne, sanierungsbedürftige Schulbauten und vieles mehr. Wenn von diesen “Fun-Demonstranten” auch nur die Hälfte mitbekommen haben, welch wichtige Ziele diese Bewegung hat, dann kann man schon zufrieden sein.

Es ist auch eher traurig, wie undifferenziert in unseren Medien darüber berichtet wird.

Ich habe noch von keiner einzigen Studie gehört, die für unsere marodes, selektierendes Bildungssystem spricht. Ganz im Gegenteil: Alle weltweit veröffentlichten Studien und Forschungen zeigen eben gerade, dass alle Schüler durch Gesamtschule gefördert werden (z.B. Schwache lernen von Stärkeren, diese wiederum festigen ihr Wissen durch das ständige Wiederholen). Wenn ich richtig informiert bin gibt es auch eine seriöse Studien die zeigen, dass z.B. Kindergärten und -krippen (was es übrigens alles schon mal in der bösen DDR gab, aber erstmal komplett eingestampft wurde) die soziale Kompetenz der Kinder steigern, vor allem auch Kinder ausländischer Herkunft so viel leichter die Sprache lernen (aber als Koch an die Macht kam hat er in Hessen erstmal alle Sprachkurse wegrationalisiert - da steckt natürlich keine Berechnung dahinter :))

Des Weiteren fragt man sich doch, wie es z.B. nach dem neuen Hochschulgesetz in Sachsen ist, dass höchstens 25% des Hochschulrates noch aus der Universität entstehen, der Rest aus der “freien Wirtschaft” kommt: WAS HABEN DIE DORT BITTE ZU SUCHEN? Mit welchem Recht darf ein Rektor im diktatorischen Alleingang über des Bestehen jeglicher Studiengängen entscheiden? Wieso hält man einem Bachelorsystem fest, dass die letzten Jahre evident versagt hat?

Auch wenn es mMn fraglich ist, ob diese Petition sinn macht(ob der Bund dafür zuständig ist), hier eine Petition zu “Masterstudienplätze für alle Bachelorabseolventen”:

https://epetitionen.bundestag.de/index. … ition=5178