Betreutes Gucken LIVE 60: Erinnerungen an Domian - Entsetzte Mutter - Methoden von Ferrero

Youtube & Twitch Folge 60. Hier kann darüber diskutiert werden!

Holger schaut sich zunächst ein Video an, in dem noch einmal an den legendären Telefontalk von Jürgen Domian erinnert wird. Eine entsetzte Mutter, deren Tochter sich bei Only Fans Geld verdient, ist danach Thema. Und es geht um die Werbemethoden des Großkonzerns Ferrero. Schließlich wird noch an „Dallas“ erinnert und über Zäune sinniert.

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Das Domian Video ist Clickbait der übelsten Sorte.
Da hat man einfach aus Fragmenten ein KI- Video geschustert, bei extrem vielen Stellen, durch Tonzensur entschärft, und dann online gestellt, um Klicks zu generieren.
Bullshit hoch eins.
Von mir bei Youtube ein Daumen nach unten.

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Ich hatte Domian 2023 mal auf Facebook angeschrieben:

Leider ist bis heute nichts zustande gekommen. Hoffe sehr, dass es ihm gut geht und das man dann, wenn man nicht damit rechnet, etwas von ihm hört :slight_smile:

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Puuh - Alter Schwede, ich hab gerade nur den Titel „Erinnerungen an Domian“ gelesen, einen Schock bekommen und direkt googeln müssen - Gott sei Dank sind es nur Erinnerungen an die SENDUNG „Domian“ - Der gute Jürgen Domian weilt also noch unter uns :relieved_face: :sweat_smile:

Diese Selbstzensur bei „werbeuntauglichen Begriffen“ hat übrigens gerade im englischen Sprachraum inzwischen geradezu absurde und lächerliche Ausmaße angenommen - nicht nur bei YouTube.

Nicht nur Sachen, die im amerikanischen Fernsehen ausgepiept werden - Worte wie sexuality, sex (Geschlecht), suicide, depression, shooting, drugs, porn, nazi, kill, rape oder abuse werden im englischsprachigen Raum inzwischen großflächig zensiert. Ich habe schon Seiten gesehen, in denen Worte wie hate, stupid, horny oder ugly selbstzensiert wurden. Manchmal werden auch total bescheuerte Synonyme verwendet („unalive“ statt „kill“, „ed“ statt „eating disorder“, selbst wenn man nur über Medikamente spricht: „@eral“ statt „Adderall“) - es ist regelrechter Orwell’scher Neusprech.

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Mit einem „Daumen runter“ oder mit einem „bösen Kommentar“ wird nur der Algorithmus von YouTube noch mehr gepusht.
Auch wenn es schwer fällt, Zähne zusammen beißen und (auf YouTube) nicht reagieren.

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ah…

Weiß jemand, wie es dem „unsterblichen Dietmar“ aus dem Domian Clickbait geht? :wink:

Finde es bei der selbzensierten Sprache immer absurder, was am Ende produziert wird. Letztens wurde mir auf Insta wieder so eine Zwangswerbung eingespielt, in der eine Influencerin einen BH bewarb und ständig betonte, wie gut „ihre Kirschen“ darin doch sitzen.

Auch auf Kanälen zum Thema Sexualität reden Frauen dann über „ihre Vivi“ oder „ihre Camie“, da sie Vagina nicht sagen wollen (oder glauben es nicht sagen zu dürfen).

Im RBB-Magazin „safe space“ auf Tiktok ging es um Analsex. Da sprach eine „Aufklärerin“ darüber, was „in den Pfirsich darf“.

Soll natürlich zehn heißen, ist ja klarl.

Wenn man das alles zusammenträgt, würde das sicher einen schönen Beitrag für die Mediatheke ergeben.

Interessante Frage bezüglich OF-Maja.

Zum Ferrero - ja, ich spreche das deutsch aus - Video mal ein paar Gedanken.
Besseresser ist ein Format, das mit durchaus starker Überhöhung und hohem Entertainment-Faktor arbeitet. Ganz bewusst, denke ich, denn so erreichen sie ja ihr Publikum mit den Themen. Die sind in erster Linie typische Verbraucherschutzthemen für den Bereich Ernährung. Ob man nun die Portagonisten Lilly (aus diesem Video), Flo oder Sebastian Lege mag oder nicht - die Themen sind durchaus ernst.
Holger erweist sich als der typische konsumgeschädigte und leicht abgestumpfte Verbraucher - hey, so wie auch ich und wie ein großer Teil der Bevölkerung auch. Aussagen wie „Wo ist denn nun der besondere Skandal?“ belegen, dass man ein gewisses Maß an Unzulänglichkeiten als selbstverständlich annimmt und auch hinnimmt. Schaut man sich objektiv an, was die Konzerne wie in diesem Beispiel Ferrero an… ja eben Tricks und Maschen anwenden, um ihre Produkte in einem so viel besseren Licht dastehen zu lassen als sie tatsächlich sind, kann man das schon sehr kritisch einstufen, wenn man mag. Besseresser hat natürlich die Tendenz, die Darstellung zu überdramatisieren. Ich sehe öfter deren Beiträge an und ich finde es oft genug übertrieben. Aber im Kern sind die Botschaften schon wichtig, und es ist schade dass man dem Durschschnittsbürger diese Wahrheiten derart plakativ um die Ohren hauen muss. Ja, muss - oft genug belegt durch Straßenumfragen diverser Verbrauchermagazine. Es ist erschütternd, welches Unwissen, Falschwissen und welche Naivität in der Bevölkerung herrscht. Das ist es, was Ferrero und Co. auch ausnutzen - und das darf man kritisieren, ohne dass es eines besonderen Skandals bedarf.

Gruß
Christian

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Domian lief als „offener Talk“ in meiner Jugendzeit. Ein anderes Format hieß „Lämmle Live“, eine Psychologin, die man anrufen konnte. Deren Art war schwer zu ertragen, heute würde man „krasses Overacting“ dazu sagen. So sehr, dass man länger nachdenken musste, ob die das ernst meint.
Das war aber so und das Schema war immer, dass der Anrufer sein Problem erzählt, sie es in eine Metapher umwandelt und dann (wie auch sonst) vage und generische Tipps absonderte.

Unsere Eltern haben sich damals gefragt, wer sowas guckt. Die Mutter meiner besten Freundin folgerte richtig: „Kann mir sehr gut vorstellen, dass meine Tochter und ihre Freunde das gerade laufenlassen und sich kaputtlachen.“

Das „Wörter auspiepen“ in Amiland fand ich schon damals lächerlich. Irgendwie war ich froh in einer Zeit aufzuwachsen, in der man mit Schimpfwörtern und Sex-Spielarten niemanden mehr wirklich schocken konnte. Da hieß es immer „Die Amis sind etwas prüder, aber auch da tut sich was.“

Mehr als 25 Jahre später habe ich das deutliche Gefühl, dass es umgekehrt ist! Amerikanische Comedians auf Youtube stellen die „bösen“ Wörter immer stumm, sodass man denen kaum folgen kann. Hat einen ähnlichen Effekt wie der Genderhicks im Deutschen.

Und:
Dieter Wieland zu Veto!

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Beware! The Blob steht auf Youtube. Ist aber kein toller Film. Der Humor ist klamaukig und der Horror findet vor allem off-screen statt.

Was Patrick Duffys Rückkehr zu Dallas betrifft, so war auf der offiziellen Dallas-Seite (Archiv-Link) zu lesen, dass Hagman den Produzenten Philip Capice für die sinkenden Quoten verantwortlich machte und verlangte, dass Capice geht oder Hagman würde die Serie verlassen, und außerdem solle sein alter Freund Patrick Duffy zurückkehren. Die Idee, dass alles ein Traum gewesen war, soll von Duffys Ehefrau stammen.

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Zu Ferrero: klar, das mit dem Palmöl und der Kinderarbeit und dem ganzen pi pa po mag ja alles ganz schlimm sein, mir fällt es eben nur schwer, einer Firma etwas vorzuwerfen, was einfach jede verdammte andere Firma in der gleichen Branche genauso macht. Es gibt vielleicht die eine oder andere rühmliche Ausnahme von Firma, die in der Süßwarenbranche wirklich auf alles, also auf Bio auf Palmöl und auf was weiß ich was noch achtet aber die haben vielleicht weltweit zusammen einen Marktanteil von keine Ahnung 5 oder 10 %. Was die treiben, interessiert niemanden. Und wenn Ferrero auf einmal anfangen würde, irgendwas fair zu produzieren oder nur noch Bio oder so dann würden die ja Milliarden an Verlust machen, das ergibt überhaupt keinen Sinn, also von daher kann man ihn ihr Verhalten eigentlich nicht ankreiden.

Und Dallas hab ich die Tage auch angefangen zu schauen. Ich hab die Serie mit meinen jetzt 38 Jahren vorher noch nie gesehen und finde sie echt klasse!

Da teile ich deine Meinung. Finde auch das Holger das alles zu sehr lächerlich macht. Aber gut das muss er halt auch weil die Mehrheit der Betreutes Gucken Zuschauer halt genau das will. Alles lustig machen was in gewisser Weiße links oder anscheinend woke ist.

Mir war dieses Besseresser zu banal - und das habe ich auch so gesagt.
Es gibt so viele Aspekte, die da noch mit reingehörten - und die einfach weggelassen wurden. Was wäre denn, wenn Ferrero zum Beispiel tatsächlich den Anspruch hätte, für alle seine Produkte selbst Obst anzubauen, also zum Beispiel für die Yoghurette selbst Erdbeeren zu züchten? Das würde, wie gesagt, den Preis massiv in die Höhe treiben und vor allem dafür sorgen, dass riesige Monokultur-Felder angelegt werden müssten, um in großen Massen Erdbeeren zu züchten - was auch wiederum ökologische Folgen hätte. Abgesehen davon, dass dann eine lange Haltbarkeit des Produkts und die Konsistenz schwerer zu gewährleisten wären.
Ich verstehe die Kritik an solchen Konzerne - und teile sie auch bis zum einen gewissen Grad. Aber so oberflächlich wie Besseresser da drauf haut, das ist einfach nur Populismus.

Abgesehen davon kann man wie gesagt Ferrero nicht vorwerfen, was andere Konzerne genauso machen. Und den Verbrauchern zu unterstellen, sie wüssten nicht, dass Produkte wie Duplo oder Kinder-Überraschung zu 60% aus Zucker bestehen, halte ich auch für etwas plakativ.

Holy nervt nur noch: Es gibt im Übrigen heutzutage nicht nur den Adblocker, sondern auch SponsorBlock mit dem die Sponsorenparts - je nach Einstellung auch Eigenwerbung - automatisch in den Videos übersprungen werden. Heutzutage werden die Leute ja schon anerzogen, den Adblocker moralisch verwerflich zu finden, während Behörden wie das FBI diesen empfehlen. Man könnte zwar argumentieren, dass man den bei YouTube ja ausschalten könne, denn dort wird schließlich nur seriöse Werbung angezeigt. Dem würde ich heutzutage allerdings deutlich widersprechen. Ich frag mich sowieso wieso YouTube so auf Werbefreundliche Videos aus ist, wenn die Werbenden ohnehin unseriös as fuck sind. Den Links vertraue ich nicht. Abgesehen davon kann man YouTube auch einfach mangelnde Fähigkeiten unterstellen, denn bei Twitch ist es deutlich schwerer die Werbung zu blockieren.

Heutzutage besteht YouTube doch fast nur noch aus Reactions. Die eigentliche Arbeit hatten also die, die das Video zum reagieren erstellt haben. Da würde ich den auch ausschalten, bei den anderen habe ich da tatsächlich kein schlechtes Gewissen. Insbesondere, wenn ich mir die Statistik aus wenigen Wochen Nutzung anschaue. Nicht, dass ich sinnvollere Dinge erledigen würde, aber meine Zeit ist mir dann doch zu wertvoll. Sorry not sorry.

Muss nochmal was zu Topographie Zäune sagen: Am Ende ging es ja so um das Dorf allgemein das da zum Beispiel gerne alles zu betoniert wurde und es da ziemlich hässlich wurde. Das kann ich bestätigen. Ich bin in enem 400 Einwohner Dorf in Hessen aufgewachsen. Bin Jahrgang 1983. Und kann mich dran erinnern das das Dorf so vor der Teilnahme an irgend einer Dorferneuerung oder dem Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden nicht besonders ansehnlich war. Danach aber wieder hübscher wurde weil da auch wieder mehr naturiert wurde.Das muss so Anfang bis Mitte der 90er gewesen sein. Also so der Zeitraum von welcher die Doku ist.

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Genau das ist auch mein Hauptkritikpunkt. Ich hab eine Bekannte, die diese Sendung auch liebt und regelmässig schaut. Ironischerweise hat diese Dame ein ähnliches Format wie Ich und wer mich kennt, der weiss, dass Ich mich Jetzt nicht gerade hauptsächlich von Salat ernähre… Sie ist da immer ganz fasziniert von den meiner Meinung nach Banalitäten, die da „aufgedeckt“ werden. Billige Füllstoffe machen aus teurem irgendwas was billiges was sich jeder leisten kann. Wow! Welche Erkenntnis!

Genau das meine Ich eben auch. Er will mit Krawall Quote machen und nicht mit seriöser Berichterstattung aufklären.

Das meine Ich eben auch. Wenn, keine Ahnung, 95 % der weltweitern Schokohersteller so agieren, dann kann Ich vielleicht einen der es anders macht positiv hervorheben aber Ich kann es den anderen die es genauso machen nicht vorwerfen.

Und ein bisschen Verantwortung hat man hier als Konsument auch für sich selber. Dass Schokolade und solches Zeugs nicht gesund ist, das weiss jeder Trottel.