Alicia Lou kann ich kaum zuhören. Redefluss gleich null. Unerträglicher Singsang, nach jedem 3. Wort eine Kunstpause… schlimme Betonung… Ich würde mir nie freiwillig ein Video mit der in voller Länge ansehen…
Aber: deine (wie auch Alicia Lous) Ausführungen zu anderen Geschlechtern sind unnötig tendenziös, Holger. Sorry, aber warum? Ich kann diese ganze Transgender-Diskussion auch kaum noch ertragen und mir läuft schon Blut aus den Ohren, bevor es überhaupt nur los geht. Ich bin ebenso kein Genderer.
ABER: es gibt sie ja nun, die Leute, die zwar mit XY-Chromosomen geboren sind und biologisch also männlich sind, gleichwohl aber weibliche Geschlechtsorgane ausbilden. Und es gibt ebenso Menschen, denen das 2. geschlechtsbildende Chromosom komplett fehlt und die mithin aus biologischer Sicht nicht zuzuordnen sind. Diese Abweichung ist zwar waaaaaahsinnig selten (etwa 1 v. 4.500 Geburten bzw. nach anderen Quellen etwa 1,7%), aber das ist nicht nix. Und das wird im Folgenden ja auch eingeräumt. Wieso ist es nicht relevant, wenn es „nur“ eine Minderheit ist?
Ich kann die Genderabneigung verstehen, nicht aber verstehe ich aber den Unwillen, eine „Geschlechtervariation“, die weder eindeutig männlich noch eindeutig weiblich ist, nicht einfach als weiteres Geschlecht anzuerkennen und stattdessen so einen Hermann von dem Thema zu machen. Den Betroffenen (und seien es auch noch so wenige) ist das nämlich schon wichtig, wenn über ihr Geschlecht nicht im Sinne einer „Behinderung“ gesprochen wird. Dass das ein Politikum ist, ist mir schon klar. Und ich gehe auch noch mit, dass selbst Biologen das Thema womöglich spaltet, aber es gibt unter Biologen beide Sichtweisen… jedenfalls so wie ich das mitbekommen habe. Kann man das nicht sagen? Denn das wär’s ja…
Tja, und was das Thema Ehe angeht: Ich habe die Böhmermann-Folge geschaut und musste doch sehr lachen: es ist richtig, dass man als Ehepaar steuerliche Vorteile hat, wenn EINER sehr gut und der andere eher nicht so gut oder gar nichts verdient. Aber was dort nicht erwähnt wird, ist: Wenn EINER viel und der andere NICHTS oder wenig verdient, leben BEIDE vom Verdienst des EINEN. Dass ich als Gutverdiener da besser gestellt sein soll als jeder Singelmann oder -frau, davon habe ich nichts gemerkt. Und spätestens wenn die Scheidung kommt, ist der Gutverdiener ziemlich in den Arsch gekniffen, denn all die schönen Steuergeschenke des Staates verpuffen sogleich, weil der zurück gelassene Partner nämlich wärend der Trennungszeit (und es gibt nicht wenige Frauen, seltener auch Männer, die diese Zeit auf 3 bis 5 Jahre ausdehnen), den Anspruch hat, dass es materiell doch bitte so zugeht wie VOR der Trennung, soll heißen: man muss den Stand halten und selbst zusehen, wo man bleibt, und da ist ganz schnell der gute Verdienst beim anderen und man selbst sieht nicht mehr viel davon. Mehr noch: sind Kinder im Spiel, die noch klein sind, gibt es ziemlich krasse – auch immer noch – Unterhaltsgesetze, die dem bislang Gutverdienenden mit sehr wenig zurück lässt. Die Folge jedenfalls brillierte vor allem durch das Weglassen allerhand Fakten, die gezeigt hätten, dass es so einfach nicht ist… Herr Böhmermann ist da sehr schlecht informiert gewesen.
Alles in allem finde ich den Artikel sehr weit her geholt. Ich denke, die Bloggerin will Böhmermann einfach mal, quasi als Retourkutsche, unterstellen, ER selbst, der über Rechts und Links zu Gericht sitzt, befeuere mit seinen Sendungen rechte Bubbles, um ein bisschen Aufmerksamkeit für ihr eigenes, irrelevantes Kleinformat zu bekommen.
Den Hinweis der Kritik „auf sehr hohem Niveau“ fand ich auch lustig: bestätigt meine Vermutung, dass die junge Bloggerin sich selbst glaube ich sehr gerne reden hört… Soll sie. Ich muss es ja nicht.