Die Gaming-Dokumentation macht mich schon wieder aggressiv.
Wie man mal wieder die Glaskugel rausholt und mit Kaffeesatz überstreut, um zu zeigen: “Schau mal! Da sind Nazis im Netz! Gaming ist voll rechts!”
Dann ist der Edeka in meinem Dorf auch rechts, weil da auch der dorfeigene Nazi einkaufen geht? Weil er da bedient wird?
Da gibt es auf irgendwelchen dubiosen Seiten Mods. Wow. Da gibt es einen Nazi, der Modelle bauen kann oder programmieren kann. Wer hätte das gedacht.
Die Indizien sind dann auffällig dünn. Also wird am Ende nur noch gesagt: “Naja: Nazis werden immer jünger, jüngere Leute zocken auch mehr. AHA!”
Danach wird abgedriftet, dass sich Gamer über die zunehmende Diversität der Spiele aufregen. Zurecht, bei historischen Spielen. Genau wie bei Disney die Charaktere meist weiß waren, weil die eben in Europa des Mittelalters gespielt haben.
Hier wird das Beispiel von The Witcher genannt, wo der Shitstorm völlig unbegründet war, weil die Bücher sogar den weiblichen Charakter viel mehr beleuchten als den männlichen. Das hätte man sogar erwähnen können. Bei Assassins Creed Shadows, die immer brav einen Disclaimer am Anfang setzen, dass das Game mit Leuten aus allen Glaubensrichtungen, Ethnien und Historikern erstellt wurde, da wird dann ein schwarzer Samurai aufgetischt? Dieser Shitstorm war begründet.
Dann geht man auf die Gamescom und sucht so lange nach Leuten, bis einer sagt, dass er lieber Geralt spielt und einer, der das Kommerz-Argument bringt. Das wird dann ausgewogen gezeigt. Ich würde gern wissen, wie lange die suchen mussten.
Und dann kommt die Killerspiel-Debatte, wo die das Zitat von Stay aus dem Kontext reißen. Wer es nicht bemerkt hat, das war Sarkusmus seinerseits. Jemand der noch nie ein Video von dem gesehen hat, hat das vielleicht nicht bemerkt.
Dann will ich was nettes schreiben, nämlich: “Meldet alle Rassisten.” → Genau. Das ist ein guter Weg. Klar, der kauft das Spiel einfach neu, hält aber erstmal die Klappe, wenn er gesperrt wird.
Und dann kommt die Tante: “Spiele KÖNNEN eine Form von Kunst sein.” → Das sind Spiele immer! Mal mehr, mal weniger.
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Sooo. Ich fand die Zwischenschnitte zur Wahl ganz nett. Das unterhält auch in der Wahlphase bei MG. Gutes Betreutes Gucken. Auch wenn ich jetzt nach der Gaming-Reportage erstmal durchatmen muss.