Aufstieg des roten Drachens - Fluch oder Segen?

In nur einem Jahrhundert - zwischen 1900 und 2000 - hat sich China wie kein zweites Land dieser Erde gewandelt. Das 3500 Jahre alten Kaiserreich liegt zur Jahrhundertwende in Trümmern. Militärisch geschlagen, von Krisen gezeichnet und von westlichen Kolonialmächten ausgebeutet ist das Land am Ende. Nur 100 Jahre später ist China das Land, das in der Machtverschiebung des Weltgefüges die mit Abstand größte Rolle spielt. Die Hegemonie des Westens ist im Begriff sich aufzulösen. In ein paar Jahren wird China die USA als größte Wirtschaftsmacht der Welt abgelöst haben. Militärisch ist China schon lange die Nummer 2. Wir erleben heute die ersten Tage einer neuen Supermacht, die sich selber als solche vielleicht noch gar nicht erkannt hat. Noch hat der rote Drache seine Klauen nicht gezeigt. Militärisch - abgesehen von Tibet - relativ passiv und politisch zurückhaltend, scheint China zurzeit ein ‘low profile’ anzustreben. Das Land an sich sollte der Welt einige Rätsel aufgeben. Der uralten Monarchie ist eine seltsame Symbiose aus Kommunismus, Sozialismus, Diktatur und Raubtierkapitalismus gewichen. Die uralte chinesische Kultur ist für Außenstehende (wie mich) sicherlich nicht weniger rätselhaft.
Welche Auswirkungen ökologischer, ökonomischer, kultureller und geopolitischer Natur wird die Supermacht China in diesem Jahrhundert haben?
Nicht erwünscht in diesem Thread sind Vorurteile, Plattitüden, rassistisch oder durch einem Gefühl kultureller Überlegenheit motivierte Beiträge sowie moralapostolisches Phrasengedresche.
Erwünscht sind realitstische Einschätzungen über zukünftige Entwicklungen der neuen Weltordnung, die direkt oder indirekt mit China zu tun haben sowie kulturelle Einblicke von Leuten, die mit der chinesischen Kultur vertraut sind.
Daran anknüpfen lässt sich auch die Frage, wie das Thema “China in Zukunft und Gegenwart” von den Medien portraitiert wird und ob hier eine Tendenz erkennbar ist.