Aufgeklärtheit führt zu Pessimusmus (?)

Ich fand es einfach zu schade, dass man den konfusen Jesus-Thread geschlossen hat, weswegen ich einfach mal versuchen möchte, meine Interpretation der Intention der Threaderstellers ein wenig klarer darzustellen und das Gespräch wieder aufzunehmen.
Soweit ich ihn verstanden habe, wollte er ausdrücken, dass Jesus, sofern er auf die Erde zurückkehren und seine Identität preisgeben sollte, von den meisten Menschen als Spinner empfunden würde. Daraus schlussfolgerte er, dass wir nicht mehr auf das achten, was uns heilig ist, weil wir durch unsere Aufnahme der Umwelt und unserem Medienkonsum bereits zu viel gesehen hätten, als dass wir ihm glauben könnten. Kurz zusammengefasst meint er folgendes(glaube ich): wir sind “überinformiert” und haben bei weitem zu viele Reize aufgenommen, um uns auf simple und naive Dinge zu konzentrieren. Dadurch werden wir pessimistisch, schlecht gelaunt und verdammen pauschal alles, was uns unter die Augen kommt.

Riecht für mich zwar sehr stark nach Bullshit, allerdings könnte die Diskussion noch lustig werden.
Meinungen? :-o

So wie du das ausdrückst klingt es plausibel, ob das stimmt, müsste man testen…

Und Jesus ist außerdem schon zurückgekommen, nennt sich “Wissarion” und lebt irgendwo in Russland. Auch bekannt als “der russische Jesus”…

Ich persönlich wende mich immer mehr dem Atheismus bzw. Agnostizismus zu, gut ist jetzt auf Gott bezogen, aber auch Jesus als Gottes Sohn, naja. Er war auch nur ein [-]Spinner[/-] “Prophet” unter vielen, nur dass ihm mehr nachgefolgt sind, als den anderen. Gleiches gilt für Wissarion und die meisten dieser “Propheten”, damals wie heute.

Nur das der Atheismus leider sehr enttäuschend ist, wenn man weiß das wenn man stirbt in nem Loch liegt und verfault und das wars.

Allerdings ist es ja nunmal so das sehr viele Menschen einfach nichtmehr an Jesus, Mohammed und die anderen bunten Propheten die als erstes entdeckt haben kann das man Opium rauchen kann , die nunmal nicht sehr Glaubwürdig sind ,glauben , wenn man unser Wissen bedenkt

Nur das der Atheismus leider sehr enttäuschend ist, wenn man weiß das wenn man stirbt in nem Loch liegt und verfault und das wars.

Ich denke über den Tod einfach nicht nach, Problem gelöst :wink: sagt sich natürlich leicht, wenn man jung und gesund ist.

Nur das der Atheismus leider sehr enttäuschend ist, wenn man weiß das wenn man stirbt in nem Loch liegt und verfault und das wars.

warum, ist doch toll. ich mein… das leben ist zuende, aber man weiß es nichtmal denn man ist ja tot. man kommt nicht in ein weiteres leben, nicht in die hölle in den himmel oder wohin auch immer… man ist einfach tot und kann sich nichtmal mehr darüber ärgern.

Nur das der Atheismus leider sehr enttäuschend ist, wenn man weiß das wenn man stirbt in nem Loch liegt und verfault und das wars.

Der Faulprozess gehört zum biologischen Kreislauf, und selbst der Atheist kann sich immer noch schön reden, dass nichts in diesem Universum verloren geht - es ändert sich nur der Zustand der Materie/Energie. (an der Stelle fällt mir grad „21 Gramm“ (guter Film btw) ein).
Zu Bedauern wäre „lediglich“ der Verlust der eigenen Identität / Individualität. Aber das ist genaugenommen schlichter Egoismus. Schließlich kann man zumin von heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen davon ausgehen, dass ALLes mal ein Ganzes war und es sich über die Zeit bishin zur Unendlichkeit? ausgedehnt hat. Es gibt auch Theorien, dass es irgendwann sich wieder alles in einem einzigen Mikrokosmos mündet.
Abgsehn davon lebt die Erinnerung in den Köpfen anderer Menschen weiter So sagt doch ein berühmtes Sprichwort, man sei erst tot, wenn man gänzlich vergessen ist. - sonst wären Denkmäler wohl nicht so beliebt - siehe JesusKruzifix :wink:
Jesus soll auf gar keinen Fall vergessen werden, aber in Zeiten von Werbeblockern wird alles was mit Jesus zu tun hat auch schon ähnlich wie Spam gehandelt - Wenn mir ein Passant in der U-Bahn ein Flugblatt mit dem Titel „Jesus ist der Einzige Weg !“ in die Hand drückt, reagiere ich zumindest sehr ähnlich wie auf eine „Enlarge ya P. !“ Mail. Nämlich mit Ablehnung oder Ignoranz.

Religion war immer ein gutes Mittel den Pöbel zu steuern, ihm gesellschaftsförderliche Werte zu vermitteln und Fragen wo die Wissenschaft nicht weiterkam zu beantworten. Solange die Wissenschaft noch nciht alles ausgeschöpft hat wird das vermutlich auch so bleiben, aber viele verschließen sich bereits jetzt schon einer agnostischen Weltsicht. Nämlich der Erkenntnis, zu wissen, dass man nichts weiß, was auch die Frage nach dem göttlichen Ursprung der Existenz beinhaltet.

Goldener Kälber und andere Blender gab es schon immer. Nur durch die Medien der heutigen Zeit erhalten sie größere Omnipräsenz als jede Gottheit (hierin lassen sich auch viele fundamentalistische Konflikte gegen den Westen begründen). Der überzeugte Christ müsste also über diesen Götzenkult hinwegsehen um Jesus wieder zu erkennen. Es ist den Menschen vor 2000 Jahren nicht gelungen ihn rechtzeitig zu erkennen - ihre Chancen stehn heute - weiß Gott nicht - kaum besser :wink:

edit:
Und hinzufügen möcht ich noch an dieser Stelle, dass Jesus damals nicht rechtzeitig als das erkannt wurde, was er eigentlich darstellen sollte, das hat der Menschheit sogesehen ja nicht geschadet. Im Gegenteil - stellt euch vor er wäre nicht gekreuzigt worden. Der Masterplan wäre doch gar nicht aufgegangen :mrgreen:
Im Endeffekt ist die ganze Geschichte auch als Gleichnis oder Parabel zu sehen - Nobody is perfect - Und dennoch strebt der Mensch danach, und er gibt sich damit nur zu gern einer fatalen Illusion hin, der er meistens erst bewusst wird, wenn es bereits zu spät ist. Aber in der Religion findet er entsprechenden Trost und kann sich selsbt seine Fehlbarkeit wieder verzeihen.

Riecht für mich zwar sehr stark nach Bullshit, allerdings könnte die Diskussion noch lustig werden.
Meinungen? :-o

Ein Lob an deine Nase :wink:
Der original Thread-Ersteller hat sehr ungeschickterweise versucht seinen Standpunkt am Jesus Beispiel darzustellen. Das führte zu der halbgaren Glaubensdiskussion und damit zum close.

Er wollte imho nur behaupten, dass aufgrund der medialen Gülle um uns herum, niemand der etwas wirklich wichtiges zu sagen hätte bzw. ernsthafte, ausschliesslich dem Allgemeinwohl dienende politische Ziele verfolgen würde, noch ernstgenommen werden würde.

Das ist meiner Meinung nach falsch.

Ein Gegenbeispiel wäre evtl. jemand wie Obama heutzutage.
Ich glaube auch nicht, dass Politikverdrossenheit und eine gewisse Neigung zur Bildungsferne schuld des Fernsehens ist. Es bedient nur dieser Gruppe angehörige Menschen, um etwas Geld zu verdienen :wink: (Das ist durchaus fragwürdig, aber imho nicht Ursache des Problems)

@Glaubensdiskussion:
Natürlich würde kein vernunftbegabter Mensch jemanden heutzutage mehr ernstnehmen, der behauptet Sohn Gottes zu sein :smiley:
Der einzige Unterschied zu Damals ist nur, dass man heute einen Psychologen an Stelle des Anskreuznaglers engagiert… scnr duck&close :smiley:

Ein Gegenbeispiel wäre evtl. jemand wie Obama heutzutage.
I

Der ist ein Negativbeispiel der anderen Seite. Hat noch nix gemacht sondern nur toll geredet und bekommt nen Friedensnobelpreis. Kurz danach sendet er nochn paar mehr Soldaten in den Krieg. Toll :smt023

Also dass die Menschen mehr wissen als vor 500 Jahren, bedeutet nicht, dass sich die Unsicherheiten in ihrem Leben verringert haben oder dass sich ihnen weniger Fragen stellen. Ganz im Gegenteil, es kann einem ja wirklich Angst und Bang werden bei alledem, was wir mit unserem Wissen anstellen können und könnten und welche Fragen sich mit jedem neuen bisschen Wissen wieder auftun.
Und dass sie nicht mehr an Jesus glauben oder an übernatürliche Dinge, bedeutet nicht, dass sie nicht jederzeit bereit sind, ihr Leben an irgend eine sinnlose Führungsfigur oder Idee zu hängen. Jesus ist eben “out”. Er entspricht nicht mehr dem, was der moderne Mensch benötigt. Obwohl seine Ideen ja eigentlich zeitlos, Religions-unabhängig und Gesellschafts-unabhängig gut waren.
In einer Zeit, in der nicht der Tod ständig das Leben des Menschen beherrscht, weil er auf lange Zeit hinauszögerbar ist, ist die Versprechung von einem Leben danach im Paradies eben uninteressant.

Ich finde die Überschrift irreführend,… berücksichtigt man den ursprünglichen Kontext.

Die Eingangsthese - die auch Pale neu skizzierte - war:

“Würde jemand, der jetzt - in dieser Zeit - sich hinstellen und behaupten würde, er wäre Jesus, Gehör finden oder als Spinner abgetan werden?”

Und ich weiss nicht, was das mit “Pessimismus” zu tun hat.

Im Tenor des Ursprünglichen:

Würde so etwas passieren, dann würde derjenige als Spinner ignoriert werden, weil die Menschheit bestimmte Erwartungen an Jesus hat. “Jesus” müsste einem bestimmten Erscheinungsbild entsprechen, müsste in sinnhaften Weisheiten Tiefgründiges von sich geben und sich dem von ihm gezeichneten Bild in der Bibel verhalten.

Anders ausgedrückt: Jesus ist eine “Marke” auf die die katholische Kirche das Copyright hat.

Ich hab mich mit dieser Theorie schon vor langer Zeit uns seitdem immer wieder auseinandergesetzt:

Was würde passieren, wenn ich mich als Jesus “outen” würde?

Ich sehe ihm ähnlich …
ich kann reden … und …
… ich stehe (im Grundsatz) zu seinen Aussagen. (Also "überfachlich und nicht auf die Kirche bezogen).

Niemand würde mich ernst nehmen.

Und ich wage schlichtweg die Prognose, das alle die im Tenor seine Thesen vertreten würde, an der Engstirnigkeit der Menschen scheitern würden … im Mittelalter sogar um ihr Leben fürchten mussten, denn wer sich für “Jesus” hält, kann nur ein Ketzer sein.

Jeder der sich heute hinstellt und behauptet …

… er stünde mit einer höheren Macht im Bunde …
… würde in einer anderen Welt nach dem Tod weiterleben … und …

… der die Kirche angreift (Die Tempelreinigung durch Jesus) …
… sich gegen herrschende Strukturen auflehnt …
… Frieden und Liebe predigt …

… wäre schneller in der Klapse, als er gucken kann. In der Psychologie gibt es sogar den “Jesus-Komplex” als Darstellung einer Störung mit Hinblick auf einer Identifikationsfokussierung auf Jesus.

Soll heissen:
Wer sich für Jesus hält, ist bekloppt.

Demzufolge hätte ein “wirklicher” Prophet heute auch keine Chance mehr, entsprechend auftreten zu können.

Und wer war Jesus eigentlich?

Nach unserem heutigen Verständnis war der Jesus der Bibel ein “Hippie”, mit einem gesunden Schuss Sozialismus. “Love, Peace and Happiness” und allen Menschen die gleichen Chancen, Abkehr vom Materialismus und ein reines Karma für ein erfülltes Leben.

Und das ist gegen den herrschenden Mainstream.

Nur das der Atheismus leider sehr enttäuschend ist, wenn man weiß das wenn man stirbt in nem Loch liegt und verfault und das wars.

Ich muss jetz hier den Klugscheißer spielen:
Atheismus bezeichnet die Ablehnung eines Gottes (oder mehrerer). Nicht mehr und nicht weniger.

Ein Atheist kann durchaus an grüne Kobolde glauben.

PS: Falls dir das Loch zu öde ist, kannst du dich doch auch verbrennen lassen, und - ganz ‚preiswert‘ - im Weltraum verstreuen lassen :mrgreen:

ich glaube an grüne Kobolde und Jesus!

Heutzutage würde man so einen Kerl einfach als “Next Uri Geller” bezeichnen und etwas anderes war der “echte” Jesus ja ohnehin nicht.

Warum es schlimm sein sollte, die Naivität zu besiegen und nicht blind das zu glauben, was irgendwelche Idioten den Leuten versuchen einzuimpfen, ist mir schleierhaft.

Das führt zu Pessimismus? nun gut. Unwissenheit, Uninformiertheitt, Naivität, Heuchelei und den Mitläufer spielen war schon immer der einfachere, “angenehmere” Weg.

Selig sind die geistig Armen, …

Heutzutage würde man so einen Kerl einfach als „Next Uri Geller“ bezeichnen und etwas anderes war der „echte“ Jesus ja ohnehin nicht.
Warum es schlimm sein sollte, die Naivität zu besiegen und nicht blind das zu glauben, was irgendwelche Idioten den Leuten versuchen einzuimpfen, ist mir schleierhaft.

Ja, also ich find auch, dass Nächstenliebe, Vergebung, das Missachten vollkommen absurder sozialer Klassifizierungen und Regeln, das Infragestellen von eingefahrenen religiösen Strukturen, die eigene Aufopferung für die Rechte und das Leben anderer, die Anerkennung von Frauen als gleichwertige Menschen und eine Aufforderung zu einem sinnvollen, guten Leben, eben dieser ganze Kack, den Jesus immer von sich gegeben hat, totaler Mist ist, den man nicht glauben sollte und dem nur dumme Menschen anhängen. Fuck you, Jesus, wir brauchen deine Scheiß Ideen nicht. Wir sind selbst aufgeklärt genug und wissend genug, und brauchen niemand, der unsere Lebensweise kritisiert und in Frage stellt. Wir bleiben lieber die abartigen Wesen, die wir nun mal sind und lassen weiterhin die Menschen in der Wohnung neben uns kreppieren und reiten uns weiterhin zu unserem eigenen ökologischen, ökonomischen und sozialen Untergang :roll:

Dass ich das so nicht gemeint habe, sollte klar sein.

Also ich bin ein überzeugter Atheist und Verfechter der Philosophie des Zufalls. Das Leben hat für mich keinen besonderen Sinn, sondern begründet sich in dem Zusammenspiel verschiedener biochemischer Prozesse, die der Mensch versucht durch die Wissenschaft zu definieren und zu erklären. Eine “Seele”, ein Leben nach dem Tod oder irgendeine Form eines ultimativen Schöpfers existiert für mich nicht. Ich warte auf keinen Propheten, also bin ich auch nicht deprimiert, wenn kein Prophet kommt.
Menschen wie Jesus oder “Wissarion” sind für mich sicherlich charismatische Menschen, die eine Gabe haben, ihr Verständnis von Moral zu vermitteln, aber keine Gottgleichen Wesen und schon gar nicht Söhne Gottes auf Erden.

Dass ich das so nicht gemeint habe, sollte klar sein.

Dass es im Vorgänger- und diesem Thread nicht um Wunderheilungen und übers-Wasser-laufen und schon gar nicht ums Löffelverbiegen ging, denk ich auch.