ARDs Markencheck

Tagchen,

gerade lief der Markencheck im Ersten. Im Grunde sollte dort dm auf Herz und Nieren getestet werden, investigativ, kritisch und natürlich voll fair.
Dass die Arbeit im Endeffekt ein wenig… stümperhaft wirkte und es gab nicht wirklich repräsentative Umfragen (30 Leute wurde gefragt und sollten Produkte als toll oder doof benennen), die aber natürlich als genau das verkauft wurden.
Auch wurden Verknüpfungen hergestellt für die es keine Beweise gab. So wurde bei der Herstellung der Produkte die Bangladesh-Keule gezogen und nachdem desaströse, gewalttätige und reißerische Bilder gezeigt wurden wie Menschen vertrieben und angeschossen werden, wurde demonstrativ mit dem Finger auf dm gezeigt… dabei allerdings nicht erwähnt, dass da noch ganz andere Leute hinterstecken es wurde auch nicht bewiesen, dass genau diese Palmölplantage mit dm im Zusammenhang steht (sofern ich das richtig mitbekommen habe). Das ganze betrachte ich persönlich als ziemlich einseitig, hetzerisch und verzweifelt investigativ so… nach dem Motto “Wenn die Bild nen Preis für investigativen Journalismus bekommt, dann können wir das auch!”

Ich finde es reichlich traurig, dass hier ein Format als kritisch, investigativ und fair verkauft wird, wenn es im Grunde eigentlich wie eine kleine RTL Produktion wirkte :/. Könnte einen kurzen Kommentar wert sein.

Ich wollte das Thema auch schon rein stellen,leider war jemand schneller.Das war für mich nur wieder ne Dauerwerbesendung für Drogeriemärkte.Da hilft halt nur abschalten.

Auch die Urteile waren sehr seltsam. Z.B. bei dem “Preischeck”. Es kam am Ende doch raus, dass dm billiger ist als die anderen, abgesehen von den Sonderangeboten. Und trotzdem wurde der “Preischeck” mit überzogen bewertet. Häää.
Hauptsache das Vorurteil wurde bedient.

Repräsentative Umfragen sind etwas sehr teuer, mein Freund.

@coolstehier
Nein sind sie an und für sich nicht. Nur von eingetragenen oder besser gesagt privaten Instituten (forsa, blablabla-gibt ja so einige), wo man die Preise nachlesen kann und die die Menschen mit Anrufen belästigen. Ich selbst (bzw der Jahrgang) war während der Unizeit an Interessensforschungen beteiligt - für lau. Das Ergebniss wurde dann ausgewertet und an das Institut geschickt. Wir hatten dann ein “teilgenommen” im Seminar und das Institut die Ergebnisse. Thema war ua “Moderne Technik - Was brauch ich, was kauf ich?”.

Ich glaube, du hast da was nicht so ganz richtig verstanden.

Repräsentative Umfragen sind natürlich teurer als ne 30 Leute Meute auf ein paar Flaschen loszulassen.
Doch wenn man sich keine repräsentative Umfrage leisten kann/will, dann sollte man das ganze auch nicht als die große, einzige und ewig geltende Wahrheit verkaufen. Das ist dann schlicht ■■■■■■ und reißerische Berichterstattung um auf Teufel komm raus negative Punkte zu finden… und auf irgendwas anderes hatte es der Markencheck wohl kaum abgesehen, egal welche Mittel sie nutzen mussten.

@coolstehier
Doch, doch habe ich schon. Ich wollte nur darauf hinaus, dass man Umfragen nicht kaufen muss, sondern selber welche machen kann - dabei kann man sogar Suggestivfragen verwenden, um ein gewünschtes Ergebnis zu bekommen.

und@gendrek
Nein sind sie nicht. Repräsente Umfragen müssen nur repräsentativ sein. Wichtig ist vor allem, wer wieviele worüber befragt. Und 30 Leute wären bei weitem genug, denn man braucht keine 1:1 Befragung, sonst müsste tausende Leute für die Forsa bei einer Umfrage Fragen stellen - ist aber nicht so. Musst nur mal gucken, wieviele Menschen ua bei Forsa an einer einzigen Umfrage beteiligt sind. Das sind kaum mehr als von dir genannt. Die rattern nicht umsonst am Telefon zig Nummern ab, um auf ihren Schnitt zu kommen.